| | Anlaufstelle für das gesamte Team: Küchenzelt | | | |
| | | Nun endlich konnte das Fahrerlager aufgebaut werden: die vor Ort angemieteten Wohnwagen und das Stromaggregat standen bereits, die Lkw, Zelte und Wohnwagen wurden dazu gestellt, in der Mitte ein großer Platz gelassen. Hier sollte die Anlaufstelle für das gesamte Team sein: Elisabeths Küchenzelt.
Apropos Küche: so langsam knurrte allen der Magen, das Frühstück auf der Fähre lag immerhin schon 10 Stunden zurück. Mit vereinten Kräften wurde das Notwendige aufgebaut, und schon bald duftete es im Fahrerlager nach Grillfleisch und Bratkartoffeln.
Elisabeths 3, 5-Tonner enthielt wahre Schätze, egal wie viele hungrige Mägen sich um die Tische versammelten, es wurden immer alle satt und Elisabeths Kochkünste sorgten dafür, dass manch einer mit ein paar Pfunden mehr um den Hosenbund nach Hause fuhr.
Dem einen oder anderen Leser mag es komisch vorkommen: Eine Weltmeisterschaft für behinderte Fahrer und alle 'hausen' auf Lkws, in Wohnwagen und Zelten? Ja, es ist absolut möglich, auch für querschnittgelähmte Rollstuhlfahrer.
Mit ein wenig Hilfe durch die Teammitglieder kommt ein trainierter Rollstuhlfahrer in einen Wohnwagen, oder im Fall der einzigen Fahrerin im Team auch in das Zelt und zum Schlafen auf das Feldbett.
Da der Veranstalter behindertengerechte Toiletten und Duschcontainer aufgebaut hatte, gab es auch hier keine Probleme. Natürlich hätte man Hotelzimmer mieten können, aber beinahe allen war es lieber, im Lager bei den Pferden und dem Team zu sein.
Nun saßen sie alle um die Tische, müde und geschafft, aber voller Vorfreude auf das, was sie in den nächsten Tagen erwarten würde. Nach und nach trafen auch die Teams der anderen teilnehmenden Nationen ein.
Die Holländer bauten direkt nebenan ihr Fahrerlager auf, auch die junge irische Fahrerin Emma Golding hatte ihren Stellplatz in der Nähe, die Schweden und Amerikaner waren weiter vorne am Hauptweg, die Engländer hinter dem zweiten Stallzelt und ebenso der Österreicher Johann Gschwandner. Dieser war diesmal ohne seine Teamkollegen Anton Taborsky und Josef Eder angereist; Taborsky nahm an einem Sichtungsturnier für die nächste WM der 1-spänner Pferde im Regelsport teil, Eder war leider erkrankt.
Ja und Elec Taczman, der ungarische Titelverteidiger in Grad II! Bewaffnet mit einer großen Flasche 'Hungary Water' musste er alle Freunde von den letzten Weltmeisterschaften begrüßen - und Elec hat viele Freunde. Für alle war es wunderbar, viele bekannte Gesichter und alte Freunde wieder zu treffen, ganz besonders für Karl-Bernd Käsgen und Heiner Lehrter, die schon seit 1994 ohne Unterbrechung die deutschen Farben bei internationalen Behindertenfahrturnieren vertreten durften und entsprechend viele Bekannte wiedersahen.
Langsam wurde es Nacht, und in den Schlafkabinen der Lkw und den Zelten und Wohnwagen summten die Heizöfchen, denn der kalte Westwind ließ die Nachttemperaturen bis knapp über den Gefrierpunkt sinken.
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