In der letzten Woche hatte ich Ulrich und Gisela Gorlo vorgestellt, in Bielefeld-Senne ansässig, aus Ostpreußen gebürtig, die in Suttorf nahe Melle bei Osnabrück ein Trakehnergestüt aufgebaut haben. Worum geht es eigentlich bei der Zucht, fragte ich Ulrich Gorlo. "Leistungsfähigkeit erhalten, Genaustausch."
Im Nachhinein finde ich es interessant, daß nicht von Leistungssteigerung die Rede ist. Es ist ja die Frage, ob körperliche Leistung beliebig steigerbar ist. Die Versuchung, zu künstlichen Mitteln zu greifen, ist groß; Stichwort: Doping. Hinter vorgehaltener Hand habe ich auch schon Klagen gehört, daß Züchter der Versuchung unterliegen, mit Hilfe von Spezialfutter und Futterzusätzen die Aufzucht zu "pushen".
Davon kann bei den Gorlos keine Rede sein. Die Pferde stehen an erster Stelle, die Sorge um die Pferde bewegt beide. Im Wohnzimmer läuft ein kleiner Monitor, der den Blick auf eine Stute in der Box gestattet, die demnächst fohlen soll.
Daneben steht der Empfänger für den Wächtomat, ein Gerät, das dem Pferd mit Hilfe eines Gurtes an die Brust geschnallt ist und auf Temperatur und Schweiß reagiert. Wir können sprechen, noch ist es nicht soweit, aber beide Züchter teilen ihre Aufmerksamkeit zwischen mir und dem Gerät bzw. der Stute, um die es geht.
Hat es denn schon einmal Probleme gegeben? "Ach wissen Sie, bei so vielen Geburten passiert schon mal was." Sicher ist sicher, und wenn die Gorlos sich an ihrem Hauptwohnsitz aufhalten, sind Fernseher und Empfangstation bei den Angestellten. "Wenn wir hier sind, übernehmen wir das, die müssen ja auch mal ausspannen können!" mehr ...
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