|  | Vorstellung beim Abschiedsfest Clowns fallen vom Pferd |  |  |  |
| Nach dem Putzen, Satteln und Trensen führten die ersten Gruppen ihre Pferde zum Reitplatz oder in die Halle zum einstündigen Reitunterricht. Beim Satteln mussten Tina und ich uns erst umgewöhnen: die Isländer tragen spezielle Gangpferdesättel, die wesentlich weiter hinten sitzen als die Grosspferde-Dressur-und-Springsättel, die wir bisher kannten.
Auch die Trensen unterschieden sich von denen, die uns geläufig waren. Sie bestanden aus zwei Einzelteilen, einem Genickstück mit Gebiss und einem losen Nasenriemen. Die Zügel hatten kleine Karabinerhaken, die man in die Gebissringe einschnallen kann. Ein äusserst praktisches System, vor allem wenn man die Pferde zwischendurch longieren will.
Leider gibt es besagte Zügel nur in einer den Isländern angemessenen Länge. Bei meinem Westfalen-Wallach würde ich damit wahrscheinlich nicht mal bis zur Hälfte des Halses kommen.
In diesem Zusammenhang fand ich es ganz witzig, wie abfällig manche Islandpferde-Reiter über die "Großpferdeleute" sprachen. Wahrscheinlich herrscht bei den Mitgliedern der "normalen" Reitvereine ein ähnlicher Tonfall, wenn die über die Wollpulli-Island-Reiter lästern. Typisch menschlich! Jede Gruppe zieht über die andere her...
Nach dem Reitunterricht mussten die Pferde abgesattelt, versorgt und in den Stall zurückgebracht werden. Während die ersten Reitgruppen unterrichtet wurden, holten die nächsten ihre Pferde und putzten, sattelten und trensten sie. Dann lösten sie die ersten Gruppen in der Halle oder auf dem Platz ab.
Nach dem Unterricht wurden die Tiere versorgt und in den Stall zurückgeführt. Um 13:00 Uhr begann die Mittagspause mit dem Essen, die bis 15:00 Uhr dauerte. Währenddessen sollten wir eigentlich unsere Ruhe haben - wir wurden jedoch jedes Mal von den Kindern belagert.
Die Mahlzeit nutzten wir für eine kleine Besprechung. Zunächst berichtete jeder vom Ablauf des Unterrichts am Morgen. Anschließend wurden die Ausritte des Nachmittags geplant.
Alle Gruppen ritten vom ersten Tag an auch im Gelände, wobei die Anfänger zunächst teilweise als Handpferde mitgeführt wurden. Tina und ich begleiteten erst einen anderen Betreuer auf dem Ausritt, denn wir kannten uns in der Umgebung nicht gut genug aus, um schon selbst einen Ritt führen zu können.
Der erste Ausritt war auch für uns ein Ereignis: Nun war also der Zeitpunkt gekommen, da wir selbst auf den legendären Isländern reiten durften. Das war eine gewaltige Umstellung. Mein eigenes Pferd hat ein Stockmaß von schätzungsweise 1,70 m. Nun saß ich auf einem ganz anderen Kaliber. Irgendwie überschaubarer.
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