| | | Pretendida (PRE Stute) nach Bodenarbeit & Sattelgewöhnung jetzt mit Reiter | | | |
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| Erklären kann ich das alles nur schemenhaft: Wenn Respekt und Vertrauen gegeben sind, bedarf es einer pferdegerechten Kommunikation ohne Zwang und Druck.
Dann muß das Pferd auch nicht kämpfen. Ein wesentlicher Punkt ist auch die Balance von Pferd und Reiter in jedem Augenblick.
Diesem Kriterium wird in der Reiterei und insbesondere in der Reitausbildung zuwenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Selbst in hohen Dressurklassen kann man Reiter(innen) sehen, die in Volten und auf Zirkeln innen sitzen, den inneren Zügel nach hinten annehmen, und das Pferd mit der Hüfte nach außen ausbrechen lassen, so daß das innere Hinterbein vor das äußere Hinterbein treten muß, damit sich das Pferd wieder ausbalancieren kann, ein Kardinalfehler, der bei Wettbewerben offenbar nicht geahndet wird
Allerdings bin ich davon überzeugt, daß nicht Christine oder ich diese Resultate erzielen.
Wir haben gelernt, uns zu öffnen, jegliche Absicht loszulassen, so daß Gott (das Wesen allen Lebens) uns als Kanal nutzt und durch uns wirkt.
Anders kann es nicht sein, denn niemand von uns beiden hatte jemals solche Resultate in seiner Arbeit. Wir empfinden eine große Dankbarkeit dafür.
Und dennoch muß ich hier ganz klar sagen, daß es hin und wieder Pferde gibt, die durch ihre Erfahrungen mit den Menschen jeglichen Respekt verloren haben.
Das macht sie so stark, daß sie nicht ungefährlich im Umgang sind, will man sie in ihre "Rolle" zurückbringen.
Bei diesen Pferden muß entgegen meinen vorherigen Aussagen manchmal viel Druck aufgewandt werden, um sie in die subdominante Position zurückzubringen.
Das ist ein sehr schwieriges Unterfangen, welches uns keinen Spaß macht (und dem Pferd auch nicht), denn wie alle Menschen möchten wir natürlich auch lieber nur aufbauen (gut sein) und am liebsten anderen Menschen die Zerstörung (den Krieg) überlassen, damit wir uns besser fühlen können als diese.
Ich erkenne, daß hier alle Scheinheiligkeit aufgegeben werden muß. Wir müssen lernen, auch einmal Zerstörer sein zu können, um durch das Sterben ein Neuwerden zu ermöglichen.
Und es ist ein Liebesdienst, wenn endlich jemand genügend Interesse, Durchhaltevermögen und keine Angst hat, um das Pferd in ein harmonisches Miteinander zurückzubringen.
Ich möchte die Vorgehensweise in solchen Fällen hier nicht näher beschreiben, das werde ich ausführlich in einem Buch machen, ansonsten könnten meine Ausführungen mißverstanden werden.
Und nun zurück zu unserem persönlichen Lebensweg, der so eine deutliche Wende erlebt: Christine und ich haben uns von unseren Ehepartnern getrennt.
Wir leben und arbeiten zusammen. Schnell wurde uns klar, daß unsere Arbeit nichts mit dem üblichen Pferdetraining, Reitunterricht, überhaupt mit dem herkömmlichen Pferdebusiness zu tun hat.
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