Der Mensch führt das Pferd (indem er die vordere Führungsposition einnimmt, die ansonsten die Leitstute in der Herde innehat, um das Pferd zu schützen und zu führen)
Später treibt der Mensch das Pferd aus der hinteren Führposition (die in der Herde der Hengst innehat, um dem Pferd zu Mut, Entschlossenheit und Selbstvertrauen zu verhelfen.
Wo Vertrauen ist, hat Angst keinen Raum. Angst schließt jedoch Vertrauen aus.
Meine Arbeit mit Pferden war auch vorher schon relativ erfolgreich, in kurzer Zeit war es mir möglich, oft zu meiner eigenen Überraschung, sogenannte Problempferde korrigieren, konnte die Dominanz herausstellen und gleichzeitig das Vertrauen der Pferde gewinnen.
Aber immer stand ein gewisser Druck am Anfang. War dieser Druck vielleicht Erfolgsangst?
In Argentinien (siehe » Bericht Pferdezeitung vom 23.12.2000) versuchte ich noch Wege zu finden, um den Druck zu ersetzen.
Aus heutiger Sicht muß ich sagen: vergeblich! Bei der dortigen Arbeit mit potros (quasi unberührte Jungpferde) entzogen diese sich mir, wenn sie die freie Wahl hatten.
Erst, wenn ich sie mit einem Lasso fing, mußten sie sich mit mir auseinandersetzen, und dann konnte ich mein Procedere abspulen, was dann auch funktionierte.
Ich denke, daß ich mich damals durch diese Pferde profilieren wollte, meine Methode beweisen wollte, es ging mir in erster Linie um mich und nicht um die Pferde. Ich hatte damals keine Ahnung davon, wie es ist, sich als Kanal zu öffnen.
Mittlerweile habe ich zusammen mit Christine Pohl den Königsweg beschreiten dürfen.
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