| | Wilfrid Scawen Blunt mit Beduinenkleidung und arabischem Speer vor seinem Besitz Newbuildings Place (Crabbet House) aus Das Arabische Pferd | | | | Durch den Tod des Bruders erbte Wilfred den Familienbesitz Crabbet Park mit dem Herrensitz Newbuildings, der allerdings in einem sehr schlechten Zustand war.
Damit verbunden ein Grundbesitz von über 1600 Hektar, 15 Bedienstete und 21.000 Pfund Jahreseinkommen.
Die Blunts entschlossen sich, das Herrenhaus renovieren zu lassen und selbst auf Reisen zu gehen. Im Februar 1873 gebar Lady Anne eine Tochter, Judith Anne Dorothea, die am Leben blieb.
Im Sommer brachen die Eltern zu einer Reise über den Balkan in die Türkei auf. Man war damals der Meinung, daß besonders kleine Kinder anfällig für Lungenkrankheiten seien.
Die Reise sollte gut sein für den kranken Vater, die Tochter ließ man vermutlich bei einer Amme zurück. Man reiste nicht mit kleinen Kindern, vornehme Frauen stillten natürlich auch nicht selbst.
Auf dieser Reise hat Wilfred sein erstes arabisches Pferd gekauft, Turkeycock, obwohl die Abstammung nicht ganz unumstritten war. Wilfred hatte immer eine sehr hohe Meinung von diesem Hengst, insbesondere von seinem Mut und seiner Intelligenz.
1875 (oder 1877) fuhren die beiden nach Ägypten und von dort aus über Palästina nach Syrien, der Hauptstadt Damaskus und der zweitgrößten Stadt Aleppo, wo sie den englischen Konsul Skene trafen.
Dieser wiederum war überzeugt davon, daß rein gezogene Araber in England gezüchtet werden sollten, um die dortige Pferdezucht zu verbessern. Er hatte zwei Jahre vorher bereits mit einem anderen Engländer namens Upton einen entsprechenden Versuch unternommen, war aber auf finanzielle Schwierigkeiten gestoßen.
In den Blunts fand er nun die idealen Mitstreiter, die seine Hilfe gern in Anspruch nahmen, um direkt von den Beduinen Zuchtmaterial zu kaufen und Crabbet Park in ein Gestüt umzuwandeln.
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