| | | Gleich dürfen die Kinder auf den Platz | | | |
| Er erwähnt das Training der Rennpferde, das ihm viel Vertrauen eingebracht habe, und dann die jährlichen Gestütsschauen am 1. Mai - und jetzt wundere ich mich, dass ich nicht darauf gekommen bin, ihn auf das Jubiläum anzusprechen. Es war doch das 25. Mal, und es ist nach meiner Erinnerung kein einziges Mal erwähnt worden.
Übrigens spielt das Internet inzwischen auch eine ganz erhebliche Rolle: 60% des Verkaufs hängt mit dem Internet zusammen. Holger Ismer erwartet, dass die Bedeutung des Internet sogar noch größer werden wird. Auktionen im Internet hält er für sinnvoll und möglich.
Für den Absatz ist aber auch die Koppelung mit dem Tierpark nicht zu verachten, denn die Leute besuchen den Tierpark, besichtigen dann auch das Gestüt und werden eventuell zu Käufern.
Immerhin wird die Masse der Pferde vermutlich zu mehr oder weniger zivilen Preisen verkauft werden müssen, und das wird das eigentliche Kunststück sein, hinreichend viele Kunden zu finden.
Zum Abschluss interessiert mich noch, ob Holger Ismer denn noch unerfüllte Wünsche hat, Ziele, die er in Zukunft verwirklichen will.
O ja, da fällt ihm zum Beispiel ein Rapphengst aus Mallorca ein, den er gern hätte, er kennt auch die Besitzerin und weiß deshalb, dass der Hengst nicht verkäuflich ist. Nun möchte er wohl Samen dieses Hengstes kaufen und damit züchten.
Und was ist mit den Tarpanen, die im Tierpark gehalten werden? Die sollten doch schon ausgestorben sein? Nun, das sei keine Nachzucht der Rückzüchtungsbemühungen der Brüder Heck aus dem Münchener Zoo der dreißiger Jahre, wie sie mittlerweile verbreitet sind. Diese Tiere stammen aus Polen und sind Rückzüchtungen aus Kreuzungen zwischen Tarpanen und polnischen Landrassen, Wirtschaftspferden eben.
Er hatte wieder einmal auf einem Gestüt in Polen zu tun und machte einen Abstecher zu einem Wildpark in der Nähe, um sich Wisente anzusehen. Dabei hat er die Tarpane entdeckt, die dort auch gehalten werden, und spontan ein Pärchen gekauft. Der Tierpark hält, wie ich aus der Chronik weiß, die Tiere immer paarweise bzw. in Gruppen, um damit zu züchten, und eine Tarpanfamilie, Hengst, trächtige Stute und Jährling sind dort abgebildet.
So kamen wir auf die Takhis zu sprechen, die Przewalski -Pferde, über die ich gerade berichtet hatte. Holger Ismer wusste immerhin, dass das Stutbuch irgendwo im Osten geführt wurde, und klärte mich darüber auf, wie es in der Welt der gefährdeten Tiere zugeht. Das Zuchtbuch der sibirischen Tiger, die der Familie Ismer besonders am Herzen liegen, wird zum Beispiel in Leipzig geführt, das der persischen Leoparden in Münster, das der Kulane in Ost-Berlin. Mittlerweile ist man der Ansicht, das die Kulane mit den Onagern weitgehend identisch sind, das einfach als eine Nebenbemerkung im Gespräch.
In diesen Kreisen geht es nicht um Geld. Hier geht es um die Wissenschaft und den Tierschutz. Demnächst wird der Tierpark Ströhen einen jungen Leoparden aus Sidney bekommen, ganz umsonst, nur die Transportkosten fallen an. Und umgekehrt gibt der Tierpark Ströhen seinen Nachwuchs kostenlos in die ganze Welt ab.
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