 |  | Schnappschuß von der PferdeStark 2001 im Freilichtmuseum Detmold |  |  |  | Aber auf dem Gebiet des Absatzes von Schlachtpferden hat sich die Lage in den letzten zehn Jahren kontinuierlich verschlechtert.
In Frankreich ist der Konsum in den letzten drei Jahrzehnten um zwei Drittel zurückgegangen (1970: 90.000 Tonnen - 1998: 33.000 Tonnen, Tendenz weiter fallend).
1970 stammte noch die Hälfte des Konsums aus einheimischer Produktion. Für die Jahre 1998 und 99 gelten ungefähr folgende Größenordnungen:
Von den in Frankreich geschlachteten und dort auch verzehrten Pferden werden 80% importiert (vorwiegend aus Polen, aber auch aus Deutschland), 15% sind ausgemusterte französische Reitpferde und nur 5% sind französische Kaltblüter.
35.000 Kaltblutstuten bringen zwar jährlich rund 20.000 Schlachtfohlen, von denen aber 15-18.000 nach Italien ausgeführt werden.
Mit anderen Worten: praktisch die gesamte französische Schlachtpferde-Produktion der Kaltblutrassen geht in den Export. (Was passieren würde, wenn Italien kurz oder mittelfristig als Abnehmer ausfiele, ist nicht auszudenken).
Dagegen werden 85% des französischen Konsums als (tief)gekühlte oder vakuumverpackte Produkte importiert. (60-65% aus Argentinien, USA, Kanada, 10-15% aus Osteuropa, 6-8% aus Großbritannien und Irland).
Belgien dient dabei offenbar als Drehscheibe im internationalen Handel mit Pferdefleisch, wovon die belgischen Kaltblutzüchter allerdings so gut wie gar nicht profitieren. Schon 1992 wurde bei ihnen der Markt zu 95% von Importfleisch beherrscht.
Die Bilanz ist bedrückend: die Nachfrage beim Pferdefleisch wäre immer noch stark genug, um die Zucht der Kaltblutrassen entscheidend zu unterstützen, aber der Import schnürt den einheimischen Produzenten die Luft ab.
Zugleich sinkt der Konsum, obwohl objektiv nichts gegen den Verzehr von Pferdefleisch spricht.
|