Sechs olympische Medaillen als Equipechef Gustav-Rolf Pfordte verstorben Essen (fn-press). Im Alter von 88 Jahren verstarb am 24. November in Essen der langjährige Equipechef der deutschen Springreitermannschaften, Gustav-Rolf Pfordte. Von 1954 bis 1988 war der Essener Geschäftsmann bei Einsätzen der deutschen Springreiter 141 Mal als Equipechef im Einsatz. Diese Tätigkeit brachte ihn in 16 Länder und vier Kontinente. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio, 1972 in München, 1976 in Montreal und 1984 in Los Angeles erzielten die deutschen Springreiter unter seiner Leitung drei Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille. Auch bei sechs Europameister- und zwei Weltmeisterschaften war er als Equipechef tätig. Als Sohn eines Lotterieunternehmers wurde Gustav-Rolf Pfordte am 5. August 1914 in Essen geboren. Hauptgewinne der Lotterien seinerzeit waren nicht Autos sondern Pferde. So entwickelte Gustav-Rolf Pfordte bereits in früher Jugend eine enge Beziehung zu den Pferden. Ab 1930 war Pfordte vorwiegend im Springsport aktiv. Bis zum Ende seiner eigenen Sportlerlaufbahn 1964 brachte er es dabei auf mehr als 100 Siege sowie rund 700 Platzierungen. Den Zweiten Weltkrieg verbrachte Pfordte als Offizier in einer berittenen Einheit bevor er 1941 eine schwere Verwundung in Russland erlitt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Pfordte zu den engagiertesten Förderern beim Wiederaufbau des deutschen Pferdesports. So war er bereits Ende der 40er Jahre Mitglied in der Kommission für Pferdeleistungsprüfungen Rheinland. Von 1956 bis 1968 war er Mitglied im Vorstand des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR). Von 1968 bis 1974 stand er dem Deutschen Reiter- und Fahrerverband (DRFV) als Präsident vor. Im gleichen Zeitraum war er Mitglied im Vorstand Sport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Von 1968 bis 1976 war Pfordte stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses Springen des DOKR. In den 141 Nationenpreisen, die Pfordte als Equipechef betreute, blieb die deutsche Mannschaft 43 Mal siegreich und belegte 32 zweite Plätze. Nach Ende seiner eigenen Springreiterkarriere widmete sich Gustav-Rolf Pfordte verstärkt der Jagdreiterei und war selbst mit 85 Jahren als Mitglied des Rheinisch-Westfälischen Schleppjagdvereins mit rund 30 Schleppjagden pro Saison noch höchst aktiver Jagdreiter. Für seine überaus großen Verdienste um den deutschen Pferdesport wurde Pfordte mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Bereits 1982 erhielt er das Deutsche Reiterkreuz in Gold sowie das FN-Ehrenzeichen in Gold mit Lorbeerkranz und Olympischen Ringen. Seit 1987 mit dem Titel Ehren-Equipechef ausgezeichnet, wurde Pfordte 1993 gemeinsam mit der Springreiterlegende Fritz Thiedemann (V ) zu ersten Ehrenmitgliedern des DOKR ernannt. T.H.
Reiterkreuz in Silber für Gotthilf Riexinger Stuttgart (fn-press). Im Rahmen der Stuttgart German Masters wurde Gotthilf Riexinger (Reutlingen), Mitglied im Dressurausschuss des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) und des Weltreiterverbandes (FEI), mit dem Deutschen Reiterkreuz in Silber ausgezeichnet. Riexinger war von 1980 bis 1984 Landesjugendwart des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg, von 1983 bis 2001 war er Vorsitzender der Landeskommission und damit zugleich Vorstandsmitglied im Landesverband Baden-Württemberg. Von 1989 bis 2001 engagierte er sich als Mitglied im Ausschuss Turniersport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Neben diesen zahlreichen Aktivitäten hat sich Gotthilf Riexinger größte Verdienste als Turnierleiter in Stuttgart und Donaueschingen erworben, wobei es nicht zuletzt seinem Engagement zu verdanken ist, dass beide Veranstaltungen weit über die Landesgrenzen hinaus einen hervorragenden Ruf genießen. Die Auszeichnung wurde von FN-Vize-Präsident Breido Graf zu Rantzau (Breitenburg) überreicht. Hb
Athen 2004 mit "kurzer" Vielseitigkeitsprüfung Mexico City (fn-press). In Athen 2004 findet die olympische Vielseitigkeit als "Kurzprüfung" statt. Am zweiten Tag der Sitzung in Mexiko stimmte das Exekutiv-Komitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) dem Vorschlag des Weltreiterverbandes (FEI) zu, die olympische Vielseitigkeit künftig in diesem Format auszutragen. Dies bedeutet, dass die Geländeprüfung – neben Dressur und Springen dritte Teildisziplin der Vielseitigkeit – ohne Rennbahn und Wegestrecken geritten wird. Der Geländeteil ist, wie heute schon beim Weltcup üblich, auf die eigentliche Querfeldeinstrecke beschränkt, wodurch vor allem die Anzahl der akkreditierten Personen sowie Kosten und Platz eingespart werden. Die Entscheidung über die Disziplin über Athen hinaus soll im Februar 2003 in Lausanne in der Schweiz fallen. "Ich bin sehr optimistisch, was die olympische Zukunft der Vielseitigkeit angeht", sagte dazu Dr. Hanfried Haring (Warendorf), Generalsekretär und Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Hb |