| Paralympics 2008 Hongkong - Deutsche Pferde sicher gelandet | | | Hongkong/HKG (dkthr-press). Kaum sind die olympischen Reiterspiele auf dem Gelände des Hongkong Jockey Clubs beendet, ziehen bereits die Teilnehmer für die nächste Großveranstaltung in die Stallungen ein. Gemeinsam mit zahlreichen anderen Pferden trafen heute auch die Pferde der fünf deutschen Reiter ein, die vom 6. bis 13. September an den paralympischen Reitwettbewerben in Hongkong teilnehmen werden. Bei den Wettkämpfen der Dressurreiter mit Handicap, die je nach Schwere der Beeinträchtigung in die Grade I bis IV eingeteilt sind, werden die deutschen Farben in Hongkong vertreten von: Dr. Angelika Trabert (Dreieich) mit Londria, Hannelore Brenner (Hemsbach) mit Women of the World, Britta Näpel (Wonsheim) mit Cherubin, Bettina Eistel (Riepsdorf) mit Benetton´s Fabuleux und Steffen Zeibig (Arnsdorf) mit Waldemar. Das deutsche Team und seine Pferde: Die 40-jährige Angelika Trabert (Grade II), der geburtsbedingten beide Beine fehlen, ist Fachärztin für Anästhesiologie. Sie gehört seit Beginn der 90er Jahre zu den erfolgreichsten Dressurreitern mit Handicap. Bei drei Paralympics, vier Weltmeisterschaften und zwei Europameisterschaften erritt sie insgesamt zehn Silber- und eine Goldmedaille. Im Regelsport ist sie in Dressurprüfungen bis zur Klasse M erfolgreich. In Hongkong setzt sie auf die achtjährige Hannoveraner Stute Londria (v. Londonderry/Weltmeyer I). Auch die 45-jährige inkomplett querschnittgelähmte Hannelore Brenner (Grade III) gehört bei den Paralympics zu den erfahrenen Teilnehmern. Die gelernte Augenoptikerin und Diplom-Betriebswirtin ist seit 1999 international erfolgreich und hat schon an zwei Paralympics teilgenommen. 2004 in Athen gewann sie Einzel- und Mannschaftssilber. Bei den Weltmeisterschaften des vergangenen Jahres in England erzielte sie eine Silbermedaille. Auch im Regelsport ist sie erfolgreich unterwegs und kann auf Siege und Platzierungen in Dressurprüfungen bis zur Klasse M** verweisen. Bei den Paralympics sattelt Hannelore Brenner ihre 13-jährige Hannoveraner Stute Women of the World (v. Walt Disney I/Pik Bube I). Der 31-jährige Steffen Zeibig (Grade II) ist der einzige Mann im deutschen Team in Hongkong. Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann hatte seinen ersten großen Auftritt bei den Weltmeisterschaften des vergangenen Jahres in England, wo er Bronze in der Einzelwertung gewann. Mit einer Unterschenkel-, einer Oberschenkelprothese und einem fehlenden Unterarm gehandicapt, ist der zweifache Vater auch im Regelsport aktiv. In Dressur- wie Springprüfungen erzielte er Siege bis zur Klasse L. In Hongkong vertraut Steffen Zeibig seinem zwölfjährigen Hannoveraner Wallach Waldemar (Walt Disney I/Lemon xx). Britta Näpel (Grade II) ist 42 Jahre alt und gelernte Pferdewirtschaftsmeisterin Zucht und Haltung sowie Augenoptikerin. Sie ist Geschäftsführerin einer Therapeutischen Reitanlage und des Landesleistungszentrums für Sportreiter mit Handicap in Rheinland-Pfalz. Nach einer schweren Vergiftung durch Insektenschutzmittel vor zehn Jahren kam sie erst 2002 über die ebenfalls vom DKThR betreute Hippotherapie wieder zum Reiten. Bei den Paralympics 2004 in Athen gewann sie mit der deutschen Mannschaft die Silbermedaille. Zwei weitere Silbermedaillen folgten bei den Europameisterschaften 2006. Bei den Weltmeisterschaften des vergangenen Jahres errang sie eine Goldmedaille in der Kür sowie zwei Silbermedaillen in der Einzel- und Mannschaftswertung. Der achtjährige bayerische Wallach Cherubin (v. Clintino/Romantiker) ist in Hongkong das Pferd ihrer Wahl. Die 46-jährige contergan-geschädigte Bettina Eistel (Grade III) ist Diplom-Psychologin und arbeitet in einer Hamburger Beratungsstelle für Kinder- und Familientherapie. Vielen Fernsehzuschauern ist sie auch als Moderatorin der ZDF-Sendung "Menschen - das Magazin" bekannt. Auch sie gehört bei den Paralympics zu den erfahrenen Teilnehmern. 2004 gewann sie zwei Silber- und eine Bronzemedaille. Bei den Weltmeisterschaften 2003 in Belgien erzielte sie gleich drei Silbermedaillen. Zwei Silber-und eine Bronzemedaille waren ihre Ausbeute bei den Europameisterschaften 2002 in Portugal. Bei den Paralympics wird Bettina Eistel auf dem elfjährigen westfälischen Wallach (v. Florestan I/Rousseau) starten. Betreut wird die deutsche Mannschaft von Equipechefin Britta Bando (Hamburg), Bundestrainer, Franz-Martin Stankus (Sibstin), der Humanmedizinerin Dr. Sabine Stämmler-Kienzle (Köln) und Mannschaftstierarzt Dr. Augusto Fernandez (Warendorf). Ernst wird es für das deutsche Team am 7. September, wenn es um die Mannschaftsmedaillen geht. An den beiden folgenden Tagen finden die Wettkämpfe im Pflichtprogramm der Einzelwertung statt. Vom 10. bis 11. September gibt es noch einmal die Chance Medaillen in der Kür zu gewinnen. Zusammen mit den englischen Reitern zählt die deutsche Mannschaft zu den erfolgreichsten Teams der internationalen Championate der vergangenen Jahre. T.H. |
|