Dressur FEI/WBFSH World Breeding Championship Dressage for Young Horses Beide Titel gingen an deutsche Paare Verden (fn-press). Bei den Weltmeisterschaften der Jungen Dressurpferde in Verden sind sowohl die Weltmeistertitel als auch die Siege der Qualifikationen und Kleinen Finals in beiden Altersklassen, Fünf- und Sechsjährige, an Reitpferde aus deutschen Zuchtgebieten gegangen. Insgesamt konnten die deutschen Pferde fünf der sechs zu vergebenden Medaillen gewinnen. Einen beeindruckenden Auftritt hatte der fünfjährige, in Oldenburg gezogene und über die Eliteauktion in Vechta verkaufte Wallach Desparado OLD, abstammend von Dressage Royal und von Karl Lene (Glossen) gezogen, mit seiner Reiterin Nadine Plaster (Salach). Das Paar siegte sowohl in der ersten Qualifikation mit einer Wertnote von 8,76, als auch im Finale der fünfjährigen Dressurpferde. "Unfassbar, dass ich hier gewonnen habe", sagte die neue Weltmeisterin Nadine Plaster nach ihrem Sieg, "zudem ist hier in Verden die gesamte Veranstaltung einfach super". Mit der Wertnote von 8,84 verwiesen Plaster und Desperado OLD Anna-Sophie Fiebelkorn (Verden) mit dem Trakehner Hengst Imperio v. Connery auf den zweiten Platz (Wertnote 8,58). Den deutschen Erfolg komplettierte die Sandro Hit-Tochter Silberaster OLD, im vergangenen Jahr Siegerin im Bundeschampionat der vierjährigen Reitpferde in Warendorf. Die Oldenburger Stute wurde von Olympiareservistin Helen Langehanenberg (Havixbeck) vorgestellt und erhielt die Wertnote 8,54. Damit gingen sowohl die Goldmedaille als auch die Bronzemedaille an Pferde des Zuchtgebietes Oldenburg. Über den Sieg im Kleinen Finale und einer Wertnote von 8,54 konnte sich Oliver Oelrich (Lengerich) mit seinem westfälisch gebrannten Hengst Rock Forever v. Rockwell freuen. Im Finale rangierte das Paar mit einer Wertnote von 8,10 auf dem sechsten Rang. Seinem Namen alle Ehre machte der neue Weltmeister der sechsjährigen Pferde: Dramatic, der gekörte Hannoveraner Hengst v. Don Frederico (Züchter: Reinhold Haferland, Winsen), durfte erst dank seines Sieges im Kleinen Finale (Wertnote 8,64) ins Finale einziehen. Dort erreichte er dann eine Wertnote von 8,78 und holte sich die Goldmedaille. "Das war wirklich eine Achterbahn der Gefühle", gestand seine Reiterin Jana Freund (Weeze) in der Pressekonferenz, "in der ersten Qualifikation ließ sich Dramatic von den Geräuschen der Fotoapparate irritieren." Silber ging an die dänische Stute Polka Hit Nexen, die von Dorthe Sjobeck Hoeck (Dänemark) vorgestellt wurde. Die Sandro Hit-Tochter, deren Mutter vom Vollblüter Temple Wind xx abstammt, erhielt die Wertnote 8,62. Platz drei und damit Bronze gewann die Oldenburger Stute Diamantenbörse OLD (v. Diamond Hit). Die Siegerin der Qualifikationsprüfung (Wertnote 8,50) und Drittplatzierte beim Bundeschampionat der fünfjährigen Dressurpferde im vergangenen Jahr in Warendorf wurde von Jessica Süß (Neuss) vorgestellt und kam im Finale auf die Wertnote 8,52. Auch in den weiteren Platzierungen der beiden Altersklassen waren deutsche Pferde hervorragend präsent. So stammten sowohl bei den Fünfjährigen als auch bei den Sechsjährigen jeweils acht der 15 Finalteilnehmer aus deutscher Zucht. Von den insgesamt 82 vorgestellten Pferden aus 15 internationalen Zuchtverbänden kamen 37 aus deutscher Zucht. Dr. Teresa Dohms /Hb EM Pony Avenches Sönke Rothenberger Doppel-Europameister Avenches/SUI (fn-press). Bei den Europameisterschaften der Pony-Dressurreiter im Schweizer Avenches haben die deutschen Reiter zum 19. Mal in Folge die Mannschafts-Goldmedaille geholt. Auch in der Einzelwertung hatte ein deutsches Paar die Nase vorn: Sönke Rothenberger (Bad Homburg) mit Deinhard B, der damit in die Fußstapfen seiner Schwester Sanneke Rothenberger trat, die am Wochenende zuvor bei den Dressur-Junioren-EM gleich dreifach Gold geholt hatte. Dennoch blieb das Dressur-Finale nicht ohne Überraschungen. Die Überlegenheit des Paares Rothenberger/Deinhard B, die sich bereits in den ersten Prüfungen gezeigt hatte, wurde auch am letzten Tag der Europameisterschaften deutlich. Mit einem Ergebnis von 75,1 Prozentpunkten setzte sich der 13-Jährige mit Abstand gegen die Konkurrenz durch. Anders Carlotta Hassenbürger (Hagen) mit Dulcia und Katharina Weychert (Bad Windsheim) mit Dornik B, die noch in der Einlaufprüfung und auch in der Mannschaftsprüfung direkt hinter ihrem Teamkollegen platziert waren. Beide zeigten auf einmal Nerven. "Sie wollten es einfach zu gut machen", sagte Bundestrainerin Cornelia Endres (Dülmen-Buldern). So schlichen sich Fehler in ihre Vorstellungen. Beide Paare blieben deutlich unter ihren Möglichkeiten und verpassten damit ihre Aussichten auf eine Einzelmedaille. Hassenbürger musste mit Platz sechs (69,75 Prozentpunkte), Weychert mit Platz sieben (69,5) vorlieb nehmen. Am Ende machten fünf Reiter aus fünf Nationen die ersten Plätze unter sich aus - ein Novum in der Geschichte der Pony-EM. In den Medaillenrängen folgten auf Sönke Rothenberger die Niederländerin Antoinette te Riele mit Golden Girl (72,35) und die Schwedin Elin Aspnas mit Tim (70,7). Auf den Plätzen vier und fünf landeten die Belgierin Julie Van Olst mit Haasendonck's S Sultan (70,6) beziehungsweise die Dänin Merrald Nanna Skodborg mit Centrum (70,15). "Die Qualität des Starterfeldes war deutlich besser als in den Vorjahren. Weniger an der Spitze – 70,7 Prozentpunkte für eine Bronzemedaille sind ja nicht weltbewegend – aber in der Breite. Wir haben nicht nur gute Ponys gesehen, es wurde auch gut geritten. Für den Sport ist das ja sehr erfreulich", so das Fazit der Bundestrainerin. EM-Debütantin Florine Kienbaum (15, Gummersbach), die gemeinsam mit der Mannschaft die Goldmedaille holte, war im Finale nicht mehr am Start. Sie hatte mit Going East mit 71,94 Prozentpunkten Platz fünf hinter ihren Teamkollegen und der Niederländerin Antoinette de Riele mit Golden Girl belegt und durfte daher laut Reglement, das maximal drei Reiter pro Nation im Finale zulässt, am Sonntag nicht mehr aufs Viereck. Hb Wansuela suerte aus dem Sport verabschiedet Verden (fn-press). Im Rahmen des Verdener Schauabends bei den Weltmeisterschaften der Jungen Dressurpferde ist Wansuela suerte offiziell aus dem Turniersport verabschiedet worden. Riesenbeifall und Standing Ovations begleiteten die 15-jährige Hannoveraner Stute und ihren Reiter Hubertus Schmidt (Borchen-Etteln) auf ihrer letzten Ehrenrunde. Rund sieben Jahre lang galten Hubertus Schmidt und das ehemalige Verdener Auktionspferd Wansuela suerte als "Dreamteam" der deutschen Dressurszene. Im Jahr 2001 übernahm der Reitmeister die aus der Zucht von Conrad Hogrefe jun. (Eickeloh) stammende Warkant-Tochter, die zuvor von ihrer Besitzerin Martina Teichert (Bassum) erfolgreich bis zur Klasse M vorgestellt wurde, und ritt mit ihr an die Spitze des internationalen Dressursports. Bei den Olympischen Spielen in Athen 2005, den Europameisterschafen in Hagen 2006 und den Weltmeisterschaften in Aachen 2006 holte das Paar Mannschaftsgold. Ihr neues Zuhause hat die Stute künftig in den USA. Im Stall von Michelle Gibson in Florida soll sie vierbeinige Lehrmeisterin einer älteren Reiterin werden. Hb |