Olympische Spiele 2008 FN-Auftaktpressekonferenz Olympische Spiele Hongkong Deutsche Reitnationalmannschaft startet PR-Kampagne Frankfurt (mmp/fn-press). Der Weg der deutschen Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitsreiter zu den Olympischen Spielen in Hongkong ist lang. Obwohl die endgültigen Tickets erst nach dem CHIO Aachen vom 27. Juni bis 6. Juli vergeben werden, präsentierten sich die Olympiakandidaten der verschiedenen Disziplinen im Rahmen einer Pressekonferenz der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Frankfurt bereits 102 Tage vor den Spielen als ein Team. Als deutsche Reitnationalmannschaft stellten sich die Reiter nicht nur den Fragen der rund 40 anwesenden Journalisten zu ihrer sportlichen Perspektive im Hinblick auf die Spiele, sondern nahmen unter anderem auch Stellung zu Themen wie Menschenrechte, Klima in Hongkong und die daraus resultierenden Belastungen für Mensch und Tier, oder auch die Konkurrenzsituation in den eigenen Reihen. Die offizielle Vorstellung der deutschen Nationalmannschaft war der Auftakt gezielter PR-Aktionen der FN, um der besonderen Situation der Auslagerung der olympischen Reiterspiele nach Hongkong Rechnung zu tragen. Bis zu den Olympischen Spielen sind gezielte PR-Auftritte der einzelnen Reiter sowie der gesamten Nationalmannschaft geplant, die auch für eine Nachhaltigkeit über die Spiele hinaus sorgen sollen. Die Championatskader-Reiter werden dabei sowohl durch Verband, als auch von den Top 11-Veranstaltern unterstützt. Hierzu zählen neben dem CHIO in Aachen die international topbesetzten Turniere in Dortmund, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Leipzig, München, Paderborn, Münster, Stuttgart und Wiesbaden, die an die PR-Kampagne angebunden sind. "Der deutsche Reitsport wünscht sich nach den erfolgreichen Welt- und Europameisterschaften im eigenen Land weitere Aufmerksamkeit und eine gesicherte TV-Präsenz. Nicht zuletzt durch das PR-Konzept und die Ernennung der Top 11-Veranstalter erhoffen wir uns einen positiven medialen Effekt im deutschen Reitsport, auch über die Olympischen Spiele hinaus", sagt der Präsident der FN, Breido Graf zu Rantzau. Festgelegt wurden die Top 11-Veranstalter unter anderem nach den Kriterien Gesamtbudget, Gesamtpreisgeld, Zuschauerzahlen oder dem sportlichen Stellenwert. Im Mittelpunkt der PR-Kampagne steht dabei das Thema Gold. Die Reiter gelten bei Olympischen Spielen als deutsche Goldbank und haben seit den Olympischen Spielen im Jahr 1912 insgesamt 76 Medaillen, davon 34 Goldmedaillen, erzielt. Dies ist gleichbedeutend damit, dass der Reitsport die erfolgreichste deutsche Disziplin bei den Sommerspielen ist. Zum PR-Konzept gehört unter anderem die Produktion von eigenen TV-Beiträgen, die an zahlreiche deutsche TV-Sender und Formate distribuiert werden sollen. Dazu gehören neben sportlichen Beiträgen auch der Blick hinter die Kulissen und private Homestories. Mit einigen Reitern sind Redaktionsbesuche geplant und die gesamte Nationalmannschaft wird im Vorfeld der Spiele durch gezielte Pressearbeit unterstützt. Auf die Mannschaftsniederlagen bei den Europameisterschaften im Springen in Mannheim und in Turin in der Dressur sowie die nachträgliche Aberkennung der Goldmedaille der Vielseitigkeitsreiter in Athen, wollen die deutschen Reiter im August in Hongkong nun die sportliche Antwort geben. Das Ziel lautet in allen drei Disziplinen Gold anzugreifen, doch eine Selbstverständlichkeit ist der Gewinn der Goldmedaille für Reiter und Verband noch lange nicht, denn in jeder Disziplin gibt es andere starke Nationen. "Wir müssen uns der starken Konkurrenz zum Beispiel aus den Niederlanden, Großbritannien oder den USA erwehren. In Hongkong herrschen zudem extreme klimatische Verhältnisse, insbesondere für die Pferde aber auch für die Reiter. Dies macht es zu einer großen Herausforderung und Belastung für alle und sportlich noch unberechenbarer", erklärt Reinhard Wendt, Olympia-Chef de mission des Deutschen Olympiade Komitee für Reiterei (DOKR). Um auf die klimatischen Bedingungen vor Ort und die damit verbundenen Belastungen vorbereitet zu sein, werden die deutschen Olympiakandidaten im Vorfeld der Spiele mit begleitenden Maßnahmen in Training und Wettkampf intensiv betreut. Angefangen von der regelmäßigen Überprüfung der Vitalwerte der Pferde bis hin zu einer speziellen Ausrüstung für die Paare - das Management der deutschen Reiter überlässt nichts dem Zufall. In Hongkong gilt die Marschroute Gold. "Wir wollen unsere Reiter nicht unter Druck gesetzt wissen, aber die Frage nach Gold wird früher oder später von den Medien aufgegriffen", glaubt der Generalsekretär der FN, Dr. Hanfried Haring. "Auf Grund der olympischen Erfolge in den letzten Jahrzehnten werden unsere Reiter in der Öffentlichkeit häufig als die ‚goldenen’ Reiter wahrgenommen. Trotzdem hat die Vergangenheit auch gezeigt, dass wir nicht unschlagbar sind", so Haring weiter. Vor allem die Dressur- und Vielseitigkeitsreiter erhoffen sich durch die PR-Kampagne eine verstärkte Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Zwar hat Bettina Hoys Missgeschick in Athen dazu geführt, dass den "Buschreitern" bereits eine erhöhte Aufmerksamkeit gezollt wurde – allerdings weniger für die sportliche Leistung. "Die Antwort darauf haben wir bereits 2006 in Aachen mit dem Gewinn der Mannschaftsgoldmedaille gegeben. Aber natürlich haben wir noch eine kleine Rechnung bei den Olympischen Spielen offen", sagt Bettina Hoy augenzwinkernd. Auf dem Weg nach Hongkong haben die Reiter aller drei Disziplinen allerdings noch ein straffes Programm mit zahlreichen Sichtungen zu absolvieren, bevor die Olympioniken Anfang Juli nach dem CHIO Aachen im Rahmen eines speziellen PR-Termins der Kampagne endgültig nominiert werden. Wer in Hongkong für die Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen reiten wird, ist dementsprechend noch völlig offen - sowohl in der Dressur, wie auch bei den Spring- und den Vielseitigkeitsreitern. Sollte Springreiter Ludger Beerbaum sich allerdings erneut für die Sommerspiele qualifizieren, wären es seine sechsten Olympischen Spiele in Folge – Rekord bei den Reitern! mmp/dp FN-Auftaktpressekonferenz Olympische Spiele Hongkong Stimmen der deutschen Reitnationalmannschaft "Wir wollen auf jeden Fall Gold gewinnen." Bundestrainer Holger Schmezer auf die Frage, mit welchem Ziel er nach Hongkong reisen würde. "Ich habe damals am Zaun gestanden und mir die Nase platt gedrückt, dabei entstanden Sehnsüchte, selbst auch mal bei Olympischen Spielen mitreiten zu dürfen." Dressurreiterin Ellen Schulten-Baumer auf die Frage, ob sie bereits als Kind den Wunsch gehabt habe, an Olympischen Spielen teilzunehmen, als Sie den Goldritt von Moncia Theodorescu 1988 im TV verfolgt habe. "Das Ereignis ist Anreiz genug. Wenn es dann noch Gold und ich der erfolgreichste Reiter bei Olympischen Spielen werden würde, um so besser." Sollte sich Springreiter Ludger Beerbaum für die Olympischen Spiele qualifizieren und Gold gewinnen, würde er mit seiner sechsten Teilnahme Hans-Günther Winkler als erfolgreichsten Reiter aller Zeit ablösen. "Ich bin noch nie bei Olympischen Spielen gestartet. Ich gebe alles, als erste Reiterin für Deutschland bei den Spielen dabei zu sein." Weltcupsiegerin der Springreiter, Meredith Michaels-Beerbaum, auf die Frage, ob es sie stolz machen würde als erste deutsche Reiterin bei Olympischen Spielen starten zu dürfen. "Pflicht ist es, in Hongkong Topleistungen in allen drei Disziplinen zu erbringen. Wenn dann als Kür eine Medaille dazukommt, sind wir alle zufrieden." Vielseitigkeits-Mannschaftsweltmeisterin Ingrid Klimke auf die Frage, ob nach zwei vierten Plätzen mit dem Team nun bei ihrem dritten Olympiastart eine Medaille Pflicht sei. "Es liegt da noch eine Medaille herum, auf der mein Name steht, und die ich nicht unabgeholt lassen will." Vielseitigkeits-Mannschaftsweltmeister Hinrich Romeike in Erinnerung an die Mannschaftsgoldmedaille, die den Vielseitigkeitsreitern in Athen wegen eines Formfehlers nachträglich aberkannt wurde. Hinweis an die Medienvertreter: Unterlagen zur Pressekonferenz in Frankfurt können bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Abteilung Marketing und Kommunikation, Telefon 02581/6362-127, E-Mail [email protected] bestellt werden. FN-Ansprechpartner für allgemeine Fragen zu den Olympischen Spielen in Hongkong sowie für die Disziplinen Springen und Dressur ist Dennis Peiler, E-Mail [email protected], Telefon 02581/6362-190. Fragen zur Disziplin Vielseitigkeit beantwortet Uta Helkenberg, E-Mail [email protected], Telefon 02581/6362-206. Marcus Ehning und René Tebbel nicht mehr in der Nationalmannschaft Warendorf (fn-press). Der Springausschuss des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) hat entschieden, dass Marcus Ehning (Borken) und René Tebbel (Emsbüren) nicht mehr Mitglieder des A-Kaders sind, da beide zur Zeit über kein Championatspferd verfügen. Damit setzt sich der aktuelle Championatskader aus Christian Ahlmann (Marl) mit Cöster, Ludger Beerbaum (Riesenbeck) mit Goldfever, Coupe de Coeur und All Inclusive NRW, Heinrich Hermann Engemann (Bissendorf) mit Aboyeur W, Marco Kutscher (Riesenbeck) mit Cornet Obolensky und Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) mit Shutterfly zusammen. T.H. |