| | | Halsbiegung erst, wenn das Maul gelockert ist | | | |
| | | Schulterherein am langen Z�gel im Trab | | | |
| | | Kruppeherein unter dem Sattel | | | |
| | | Pesade als Vorstufe zur Levade | | | |
| Endlich ist Alexander Kronsteiner dort angelangt, wo er die Kr�nung der Beziehung zwischen Pferd und Mensch feiern kann: bei der klassischen Reitkunst, und er stellt die entscheidende Frage, die nach der Qualit�t:
| Wie lernt ein Pferd einen Menschen nicht nur zu transportieren, sondern zu tragen - und wenn, dann wie? Ich glaube die hohen Ziele sind Leichtigkeit, �sthetik und letztendlich die Qualit�t der Bewegung eines Pferdes. Doch was bedeutet Leichtigkeit und wann ist die Bewegung eines Pferdes �sthetisch, gut und somit auch �sch�n�? Was unterscheidet diese Eigenschaften vom Blendwerk anscheinend spektakul�r gehender Pferde?
a.a.O., Seite 59 | | |
Der Autor l��t sich nat�rlich auf keine Aussage festlegen, sondern empfiehlt, sich selbst eine Meinung zu bilden. Er jedenfalls h�lt es mit den klassischen Meistern und versucht, ihnen nachzueifern.
| Zur Wiederholung und Vervollst�ndigung ist zu res�mieren, da� Seiteng�nge ein Pferd ungleich mehr bewegen, als das bei geradem Gehen der Fall w�re. Koordinationsverm�gen und die gesamte Beweglichkeit werden trainiert. Die Wirbels�ule wird beweglicher, die Muskulatur wird ganzheitlicher beansprucht. Eine bewegliche Wirbels�ule macht ein taktreines, harmonisches und raumgreifendes Vortreten der Gliedma�en besser m�glich. Ohne Biegung also kein Reiten! Durch das weite Untertreten eines Hinterbeines hebt sich au�erdem der R�cken. Das Pferd beginnt in Reiter zu tragen.
Ein anderer, wirklich bedeutender Grund f�r seitliches Biegen ist die nat�rliche Schiefe eines Pferdes. Nahezu alle Pferde sind von Natur aus asymmetrisch entwickelt. Das hei�t, in der Bewegung biegt sich die Wirbels�ule nach einer Seite mehr als nach der anderen Seite. Einem wildlebenden hier macht das nichts aus. Wenn wir uns aber draufsetzen, versuchen Pferde die zus�tzliche Last zu kompensieren und belasten die ohnehin st�rkere Seite mehr als die schw�chere. Das steigert die Schiefe zus�tzlich und ist angesichts des Mehrgewichtes durch den Reiter ungesund. Ein �schiefes Pferd� ist au�erdem sehr unbequem zu reiten. Durch die Seiteng�nge ist es m�glich, beide Seiten gleichm��ig zu trainieren, was bei richtiger Dosierung die Symmetrie beim Pferd wieder herstellt. Man spricht vom Geraderichten.
a.a.O., Seite 69 | | |
Zum Schlu� hat sich der Kreis geschlossen, der Autor ist wieder bei der Wahrnehmung angelangt, weil er sich immer wieder fragen mu�, wo er und sein Pferd steht:
| - Wie verh�lt sich das Pferd bei der Arbeit?
- F�hlt es sich noch wohl?
- Kann es noch mehr leisten?
- Was kann der wahre Hintergrund einer Verweigerung oder von Unwille sein?
Mit Horse Sense an Herausforderungen heranzugehen bedeutet Reaktionen zu erkennen, sie richtig zu deuten, daraus zu lernen und das eigene Verhalten bei Bedarf zu �ndern um eventuell bessere Resultate zu erzielen. [...]
Es sei noch einmal ganz besonders die Bedeutung unseres Einf�hrungsverm�gens hervorgehoben. Versuchen wir zu verstehen, mitzuf�hlen und auch zu akzeptieren. Was wir so nicht fassen k�nnen f�llen wir ganz einfach mit Liebe. Zugegeben ist das eine sehr ideale Formel, aber wir haben wir ein Leben lang Zeit daran zu arbeiten. Es mangelt nicht an Gelegenheiten.
Je besser wir von Tag zu Tag die Wahrnehmung unserer Pferde erahnen, je mehr wir im Stande sind, Pferdeverstand daf�r aufzubringen, je mehr Sp�rsinn wir aus alledem f�r die Pferde entwickeln, um so harmonischer wird sich das Zusammensein mit ihnen gestalten.
a.a.O., Seite 70, 71 | | |
Verweigerung, Unwille? Kann man sich das bei diesem Autor �berhaupt vorstellen? Das m�ssen doch die Pferde der anderen Leute sein, die nicht mehr weiter wissen und diesen Experten zu Hilfe rufen, oder?
Aber zweifellos ist Alexander Kronsteiner genau wie Sie oder ich als unwissendes Kind auf diese Welt gekommen und hat sich seine Erkenntnisse, Erfahrungen und Lebensphilosophie hart erarbeitet. Wie viele Umwege er dabei gegangen ist, wie viele Fehler er dabei gemacht hat, mu� er uns nicht auf die Nase binden. Das w�rde uns zweifellos nicht weiterhelfen.
Nachdem er uns sein gedankliches System und einen Teil seiner �bungen nahegebracht hat, gibt er dem Leser mit auf den Weg, da� er kein System erfinden wollte, da� er nicht glaubt, da� es ein System geben kann. Das Wichtigste ist f�r ihn die Freude von Pferd und Mensch, die Entwicklung von beiden gleicherma�en, und nur das l��t er als Ma�stab gelten. So gibt er dem Leser mit auf den Weg, sich aus seinen Hilfen ein eigenes Ger�st zu entwickeln, anhand dessen er sich und sein Pferd weiterbringen kann, auf das beide mehr Freude miteinander und am Leben haben.
Mir bleibt nun nur noch Ihnen zu empfehlen, das Buch zu lesen und zu studieren: � Mit Verstand zum Gef�hl. Finanzielle Erw�gungen k�nnen in diesem Fall keine Rolle spielen, tun das wahrscheinlich ohnehin nur �u�erst selten. Lesen und studieren hei�t ja, Zeit und Energie und Leidenschaft zu investieren, und daran mag es ebenso sehr mangeln wie an anderen knappen Ressourcen. Alexander Kronsteiner jedenfalls hat alles gelesen, was er erreichen konnte - anders ist ein solches Buch auch nicht denkbar.
Sollten Sie meinem Rat folgen k�nnen, geben Sie bitte bei Gelegenheit dem Autor ein kleines Feedback, damit sich auch in dieser Hinsicht ein Regelkreis schlie�en kann.
Quellen / Verweise
Fotos
› Werner Popken
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