| | | Gemeinsame Schwerelinie von Reiter und Pferd |  |  |  |
| | | | Korrekte Dehnung nach Vorwärts-Abwärts, Pferd bleibt in leichter Anlehnung, Nase an der Senkrechten |  |  |  |
| Immerhin wird aber durch die Forderung nach dem gemeinsamen Gleichgewicht von Pferd und Reiter klar, dass dann der Sattel in seiner Lage auf dem Pferd ebenso dieser Forderung entsprechen muss. Bedingt seine Form oder Lage, dass der Schwerpunkt des Reiters im Sattel vor oder hinter den Schwerpunkt des Pferdes kommt - und nicht selten ist das der Fall - dann werden viele Forderungen an das Pferd für dieses schwierig und auch die korrekte Sitzeinwirkung des Reiters ist begrenzt. Die Problematik, jederzeit den passenden Sattel zu haben wird noch dadurch vergrößert, dass das Pferd im Laufe der Zeit seine Körperformen durch den Aufbau seiner Bemuskelung verändert. Du solltest das bei KORALLE laufend beobachten und, zumindest in den ersten Ausbildungsjahren, von Zeit zu Zeit mit einem Sattler die Lage des Sattels überprüfen. 03. November 2007 L Ö S E N - WARUM UND WELCHE MÖGLICHKEITEN DAZU GIBT ES DAZU? Vom �Lösen' hast Du sicher beim Reitunterricht in Deinem Verein schon gehört. Ich muss Dir gestehen, dass ich das Wort �lockern' besser fände, weil �lösen' bei mir Assoziationen zum Gassi Gehen mit Hund erzeugt, allerdings in einem gewissen anrüchigen Zusammenhang. Ich könnte noch als zweites Argument einwenden, dass ja auch der zweibeinige Sportler vom �Lockern' und nicht vom �Lösen' spricht. Das Lockern/Lösen ist für den zweibeinigen wie für den vierbeinigen Sportler aus den gleichen Gründen wichtig: es ist klar, dass man mit steifen oder schwachen Gliedern weder schöne, elegante noch kraftvolle Bewegungen zu Stande bringen kann und man ist steif, wenn man sich über längre Zeit nicht viel bewegt hat, zum Beispiel nach der Nachtruhe oder wenn es kalt ist, und man seinen Körper erst aufwärmen muss. Dabei spielt auch die Geschmeidigkeit der Gelenke eine Rolle, die erst vorsichtig wie Teile einer Maschine durch Bewegung �geschmiert' werden müssen, ehe man von ihnen störungsfreies Funktionieren verlangen kann. Beim Skilaufen gibt es immer wieder typische Beinbrüche und nur deshalb, weil der betreffende Pistenschreck mit dem kalten Lift nach oben fuhr und sich ohne Aufwärmen seines Körpers sofort die Abfahrt hinunter stürzte, als würde er verfolgt. Also: ohne vorheriges Aufwärmen und Lösen kein Sport, das gilt auch für Pferde. Aber auch bei sportlicher Anstrengung und in gewissen Pausen dazwischen muss man seinem Pferd Gelegenheit geben, zur Ruhe zu kommen und alle Muskelpartien, die zuvor besondere Leistung bringen mussten, wieder zu lockern. Das Pferd darf nicht in eine Stress-Situation geraten, Lockerheit kann man nur bei Gelassenheit erreichen. Als Anhaltspunkt für diese Pausen würde ich plus/minus zehn Minuten nennen, in denen das Pferd lernen und üben soll, danach kurze Pause, entweder am langen Zügel (vorwärts-abwärts) oder auch mal mit hingegebenem Zügel in ruhigem Schritt. DIE LOSGELASSENHEIT BEIM PFERD ZU ERREICHEN UND ZU ERHALTEN, IST DIE ELEMENTARE FODERUNG AN DEN REITER! Eines muss in Deinem Kopf ganz fest verankert sein: nach langer Bewegungsarmut, bei Zwang, nach Strafe, bei Angst und Überforderung kann ein Pferd nicht gelöst, nicht �losgelassen' sein, sondern es bewegt sich in negativer Spannung. Ohne Losgelassenheit wiederum, also in Verspannung, kann es nicht im Takt, nicht in Verstärkung der jeweiligen Gangart, nicht korrekt gestellt und gebogen und nicht in versammelnder Arbeit geritten werden und seine Muskulatur aufbauen, kurz: es ist keine aufbauende, weiterführende Arbeit möglich. Eigentlich weiß das auch jeder Reiter. Aber viele Reiter absolvieren das Lockern/Lösen routinemäßig gleichgültig und gedankenlos, indem sie, meist in übereiltem Tempo ihr Pferd auf der ganzen Bahn oder auf dem Zirkel rundum scheuchen, ohne wirkliche Konzentration auf ihr Pferd - stimmt's? In übereiltem Tempo kann aber das Pferd sich nicht lösen und auch keinen Takt finden, es wird dabei nur etwas aufgewärmt, sonst nichts. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um ein Pferd aufzuwärmen und zur Losgelassenheit zu bringen.
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