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Bericht Zu den Themen Auswanderung, Frauen, Kaltblüter, Lebensgeschichte, Zucht · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 380.06 der Pferdezeitung vom 09.07.06
 Menü Hauptartikel 380
 Marketing auf Kosten der ... 
 Ein gutes Pferd  Gypsy Vanner Horse  Marken-Marketing
 Qualität und Fachleute  Nez Percé Horse  Leserresonanz
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Tinker & Wagen - Modell oder Wirklichkeit?
Amerikanisches Marketing  Gypsy Horses · Copyright wie angegeben
Tinker & Wagen - Modell oder Wirklichkeit?
Amerikanisches Marketing » Gypsy Horses  

    Marketing auf Kosten der Zigeuner   
    Von Pferden, Geschäften und Regulierungen   
von Copyright wie angegeben  Gerd Hebrang

Teil 1:  Caroline in Irland
Teil 2:  so oder so mit pferden arbeiten
Teil 3:  Gypsy Horses, Tinker oder was?


Zu den Themen Auswanderung, Frauen, Kaltblüter, Lebensgeschichte, Zucht


Haben Sie sich einmal mit Pferdezucht beschäftigt? Ich meine damit nicht die Tatsache, daß Pferde sich fortpflanzen - das liegt ja auf der Hand. Alles Leben auf diesem Planeten pflanzt sich fort. In Regelfall braucht man dazu ja kein Zuchtprogramm - die Vermehrung geschieht ohne jede Regulierung durch menschliche Autoritäten - nicht einmal bei uns selbst.

Oder haben Sie schon einmal von einem Zuchtprogramm für Menschen gehört? Wäre doch interessant, oder? Wer würde die Regeln aufstellen? Wären Sie persönlich eintragungsfähig? Kämen Sie ins Hauptbuch oder ins Vorbuch? Oder würden Sie zum Ausschuß gehören, der ins Schlachthaus wandert? Dürften Sie sich fortpflanzen? Wenn ja, mit wem? Und wie oft? Und zu welchen Konditionen? Wie teuer würden Sie gehandelt?

Wie würde man Ihren persönlichen Wert feststellen? Anhand Ihrer Haarfarbe oder Ihrer Haarlänge? Oder wäre die Form Ihrer Nase wichtig? Oder Ihre Leistungen im Stabhochsprung? Würde man Sie mehr schätzen, wenn Sie mehrere Sprachen beherrschten oder müßten Sie in den Naturwissenschaften beschlagen sein? Würde man überprüfen, wie gut sich Ihre Nachkommen vermarkten lassen? Würden diese Ergebnisse in Ihre persönliche Wertschätzung mit einfließen?

Eines wäre klar: Sie wären eine Sache und Eigentum Ihres Züchters. Zuchtprogramm für Menschen? Unmöglich, sagen Sie? So unmöglich ist das gar nicht. Der » Ariernachweis kann mit dem Pedigree durchaus verglichen werden. Freilich konnte man die Arier nicht handeln, aber dafür hat man die anderen wie Sachen behandelt. Das wiederum ist weder neu noch vergangen. » Sklaverei existierte in der gesamten überlieferte Geschichte bis zum heutigen Tage.

Freilich hat man Sklaven nicht gezüchtet; die "Ernte" war einfach billiger. Zucht kommt erst dann ins Spiel, wenn man dadurch einen gegebenen Profit maximieren kann und will. Im Falle von Tauben- oder Geflügelzucht besteht der Profit überwiegend in Spaß und Ehre - wie auch meist im Falle der Pferdezucht, die ja oftmals viel kostet und wenig einbringt. Grundsätzlich aber ist die Pferdezucht durchaus sehr vom Gewinnstreben geprägt.

Die Vollblutzucht wurde bekanntlich durch die Wettleidenschaft des englischen Adels angeregt und wird bis heute durch dieselben Mechanismen angetrieben. Der Preis bestimmt sich in diesem Fall durch das Gewinnpotential, das enorm sein kann. Dieselben Kriterien gelten für die moderne Sportpferdezucht. Die Gewinnsummen vor allem der Hengste und ihrer Nachkommen werden sorgfältig zusammengestellt und studiert und beeinflussen ihrerseits wiederum das Preisgefüge.

Bei den meisten Pferderassen bestimmt die Zuchtpolitik das Geschehen, d. h. die Leute, die die Machtpositionen innehaben und festlegen, welche Tiere überhaupt berücksichtigt werden können, welche Noten diese erhalten und welchen Wert sie dadurch bekommen. Der Wert ist also mehr oder weniger willkürlich festgesetzt und muß von der Gemeinschaft akzeptiert werden, damit er realisiert werden kann.

Insofern handelt es sich hier um ein ganz normales Marktgeschehen. Nehmen wir an, ich ersteigere auf der nächsten Auktion moderner Kunst für 10 Millionen EUR einen Picasso und biete diesen anschließend bei eBay für 1 EUR Startgebühr an. Wetten, daß ich ein schlechtes Geschäft mache? Und warum? Weil eBay nicht die richtige Plattform ist, um ein solches Objekt angemessen verkaufen zu können.

Mit anderen Worten: Der Markt muß auf jeden Fall vorbereitet und präpariert werden, hängt aber nicht unbedingt von formellen Strukturen ab. Schließlich gibt es kein Zuchtprogramm für Picassos. Zwar können Experten beurteilen, ob es sich bei diesem Objekt um einen echten Picasso handelt oder nicht, ob es sich um eine hochwertige Arbeit handelt oder um minderwertiges Zeug, aber das ist etwas anderes. Dabei geht es um das einzelne Objekt, nicht um die Abstammung.

In der letzten Woche habe ich die Frage aufgeworfen, ob es sich bei den Tinkern um eine Rasse handeln kann, wenn man sich noch nicht einmal bezüglich des Namens einig ist. Aber im Grunde ist es doch vollkommen unerheblich, ob man einen Namen hat, ein Zuchtbuch, ein Pedigree - ein guter Picasso braucht schließlich auch keine Abstammungsurkunde. Man sieht auf den ersten Blick, daß es sich um ein Werk des Meisters handelt - wenn man sich auskennt. Und vielleicht kann man auch noch beurteilen, ob es eines der gelungenen oder eines der mißlungenen Werke ist.

In diesem Sinne reden wir über zweierlei: Einmal über die Pferde selbst, völlig unabhängig davon, ob sie registriert sind oder nicht, ob sie Papiere haben oder nicht, und andererseits über Papierkram, der Berechtigungen verbrieft und Geschäfte erleichtert. Der aktuelle Streit dreht sich um diese Regularien, die im Grunde mit den Pferden nichts zu tun haben. Schließlich bleibt ein gutes Pferd ein gutes Pferd, auch wenn es keine Papiere hat, und selbst die besten Papiere machen aus einem schlechten Pferd kein gutes Pferd.




Ein gutes Pferd


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Knieaktion · Copyright wie angegeben
Knieaktion
Auffällige Zeichnung · Copyright wie angegeben
Auffällige Zeichnung
Augenfleck · Copyright wie angegeben
Augenfleck
Damit steht die Frage glasklar im Raum: Was ist ein gutes Pferd? Kann man es erkennen, und wenn ja, wie kann man es erkennen, wer kann es erkennen, wie stellt er es fest? Fragen wir den Picasso-Experten, so können wir nicht erwarten, daß er uns in fünf Minuten erklären kann, wie er einen Picasso erkennt und dessen Wert bestimmt. Dabei steht außer Frage, daß der Picasso-Experte beides mit hoher Zuverlässigkeit kann.

Die Kunst und Picasso sind natürlich nur ein Beispiel - beliebig viele andere könnten hier herangezogen werden. Es geht, abstrakt gesprochen, um Qualität. Qualität zu definieren ist schwer bis unmöglich, wie » Robert M. Pirsig in seinem berühmten Bestseller "Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten" auf höchst amüsante Waise nachgewiesen hat. Dabei stellte sich heraus, daß Qualität im Grunde allem und jedem innewohnt und gewissermaßen das A & O darstellt.

Denn jeder von uns wird sich absolut zweifelsfrei in jeder Situation für das Bessere entscheiden. Man muß dazu nicht bei Aldi einkaufen, um das Prinzip zu verstehen. Es ist nämlich eine sprichwörtliche Binsenweisheit: "Das Bessere ist der Feind des Guten." Mit anderen Worten: Qualität ist ein grundlegender Begriff, und die Fähigkeit, zwischen unterschiedlichen Qualitätsstufen unterscheiden zu können, ist absolut wesentlich und bildet sich gewissermaßen automatisch durch die Beschäftigung mit dem Gegenstand heraus. Es ist also nur eine Frage der Zeit, der Intensität der Beschäftigung und dem zur Verfügung stehenden Material.

Wer nicht differenzieren kann, ist demjenigen, die er es kann, hoffnungslos unterlegen. Wer ein gutes Pferd erkennt, kann es dem ahnungslosen Besitzer für wenig Geld abschwatzen. Umgekehrt kann der gewiefte Fachmann einem ahnungslosen Pferdenarr minderwertige Qualität unterjubeln und dabei möglicherweise sogar noch überhöhte Preise kassieren.

Sie glauben, daß das nicht vorkommt? Aber ja! Immerzu! Wer glaubt, daß es wirkliche Schnäppchen gibt, hat es mit Leuten zu tun, die eben keinen Begriff von Qualität haben. Ein Spitzenpferd für einen Spottpreis ist in der Regel einfach nicht zu finden, es sei denn, der Besitzer sei ein Dummkopf. Wer lediglich einen Spottpreis bezahlt, wird in aller Regel auch nur den entsprechenden Gegenwert erhalten. Oder glauben Sie, daß ein Geschäftsmann wie Schockemöhle aus Lust und Laune überhöhte Preise bezahlt und ebensogut mit billigeren Pferden bedient wäre? Eben! Der kennt sich mit Sicherheit aus!

Dabei ist die Preisgestaltung natürlich von unglaublich vielen Faktoren abhängig, zum Beispiel von der Mode. Kennen Sie einen » Spitz? Ich meine die Hunderasse. Sie war einmal sehr beliebt, aber inzwischen steht sie auf der roten Liste. Spitze sind aus der Mode gekommen. » Labradore oder » Jack Russells sind hingegen sehr in Mode, was sich natürlich auch im Preisniveau niederschlägt.

Die Tinker, so hatten wir erfahren, sind als Handelsobjekt eigentlich erst ganz allmählich nach dem Zweiten Weltkrieg interessant geworden, unter anderem weil sie in Mode gekommen sind. Das wiederum hat natürlich auch mit ihren unbestreitbaren Qualitäten zu tun, die sie von anderen Pferderassen unterscheiden. Trotzdem stellt sich die Frage: Wie führt man eine Rasse in der Markt ein? Bei meinen Untersuchungen sind mir zwei nordamerikanische Züchter und Händler aufgefallen, an deren Internet-Seiten man den Aufbau und die Gestaltung eines Marktes sehr gut studieren kann.

Ein gewisser Dennis Thompson aus Florida behauptet ganz frech, der Erfinder der Rasse zu sein. Genauer gesagt, der Schöpfer des Markenbegriffs, oder eigentlich der Marke überhaupt. Denn er stellt ganz richtig fest, wie wir selbst in der letzten Woche schon bemerkt haben, daß ein Produkt einen guten Namen haben muß, wenn es erfolgreich sein will. Und genau daran krankt diese Rasse ganz besonders.



Gypsy Vanner Horse


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Ein mächtiger Slogan zeigt, wie bedeutungsvoll ein Name sein kann. Worte beschwören Botschaften, Bilder, Visionen und Gefühle, gute und schlechte. Namen, die ein besonderes Gefühl entwickeln und erhalten, verwirklichen das Versprechen ihres Namens jedesmal. Mercedes ist ein Name, der das Gefühl, das dadurch ausgedrückt werden soll, jedesmal hervorrufen muß, oder der Name Mercedes wird an Wert verlieren. Der Name 'Gypsy Vanner Horse' macht da keine Ausnahme.

Bis 1996 wurden alle von Zigeunern gezogenen Pferde in Großbritannien Schecken genannt. Mit diesem Begriff wurden 100% der Zigeunerpferde benannt; unabhängig davon, ob sie für mehr als ein halbes Jahrhundert sorgfältig gezüchtet oder wie Rindvieh für europäische Restaurants produziert worden waren. Die Geschichte von Gypsy Gold und dem Gypsy Vanner Horse ist die Geschichte zweier Leute aus Amerika und ihres Wunsches, eine der am wenigsten verstandenen Gesellschaften der Welt und der von dieser gezüchteten Pferden zu verstehen. Sie begann, als meine verstorbene Frau Cindy und ich einen kleinen schwarz-weißen Hengst auf einem Feld an der Grenze zwischen England und Wales sahen. Als wir das Auto anhielten, um näher hinzuschauen, wurde unser Leben für immer verändert (siehe 'Entdeckung'). Der Wunsch, das Pferd, das das Schicksal uns beschert hatte, zu verstehen, wurde an diesem Tag geboren und schnell zu einer unwiderstehlichen Besessenheit. Unsere Bemühungen resultierten in einem Verständnis der von den Zigeunern gezogenen Pferde, das außerhalb der Zigeunerwelt nicht seinesgleichen hatte - und diese Art von Kenntnis ist unerläßlich, wenn man rechtmäßigerweise eine Rasse etablieren will, die von den Zigeunern Großbritanniens entwickelt wurde.

Das Ergebnis war ein unbefangener, unvoreingenommener Überblick über Zigeuner und ihre Pferde mit Schlußfolgerungen, die sogar die Zigeuner faszinierend fanden.

Unsere Anstrengungen enthüllten eine Vision, die außerhalb der Zigeunerwelt unbekannt war: Die Erschaffung des perfekten Wagenpferdes. Ironischerweise war der bunte "kleine Hengst", den wir zuerst entdeckten, eine hervorragende Verkörperung dieser Vision. Interessanterweise hieß dieses kleine Pferd "Der Klotz"; wir gaben ihm den neuen Namen Cushti Bok, was "viel Glück" in der Roma-Sprache der Zigeuner bedeutet.

Durch Einladung des Zigeuners, den wir am ersten Tag kennenlernten, wurden wir die ersten Amerikaner, die an der 300-Jahre-alten Pferdemesse in Appleby teilnahmen. Der Zigeuner, der uns einlud, sagte: "Sie werden Hunderte von Schecken sehen, aber keinen so gut wie meinen, und wenn doch, dann kostet er einen Haufen Geld."

Während der zehn Tage in Appleby hörten und schauten wir jedem Zigeuner zu, der ein Pferd kaufte oder verkaufte, das qualitätvoll zu sein schien. Anschließend sprachen wir ihn an, stellten uns vor und nahmen seine Kontaktdaten auf. Nachdem wir zehn lange Tage intensiv die von den Zigeunern gezogenen Pferde studiert hatten, waren wir erstaunt, daß tatsächlich nicht ein Hengst auf dieser Messe besser (oder genauer: so gut wie) derjenige war, den wir am ersten Tag gesehen hatten. In den nächsten vier Jahren haben wir die Kontakte, die wir damals in Appleby geknüpft hatten, verfolgt und so immer mehr über die Zigeunerpferde gehört und gelernt. Wir haben das Pedigree von Cushti Bok über drei Länder hinweg verfolgt und seine Eltern in dem einen und die Großeltern in einem anderen gefunden. Es waren Zigeuner-Züchter, die sich der Vision verpflichtet fühlten, die ihn und die anderen gezogen hatten. Wir erfuhren, daß er als Jährling den höchsten Fohlenpreis in Großbritannien errungen hatte, und zwar auf derselben Messe, die wir Jahre vorher besucht hatten. Wir konnten seine unbekannten genetische Ursprünge auf zwei Hengste zurückführen: "Sonny Mays" und "The Coal Horse" und viele der großartigen Stuten und Hengste identifizieren, die davon abstammen. Wir überblickten die Irische See mit dem Vater des kleinen Hengstes (The Old Horse) und den Zigeuner, der ihn aufzog (Tom Price) und auf eine kahle Stelle unter einem Baum zeigte und sagte: "Genau dort wurde er geboren, ich werde diesen Tag nie vergessen. Ich hielt ihn in meinen Armen und wußte, daß er etwas Besonderes ist. Er ist das beste Hengstfohlen, das ich jemals gezogen habe." Tom lud uns an diesem Tag in seinen Wohnwagen ein und zeigte uns ein Bild der Mutter des kleinen Hengstes und ein Buch mit dem Titel Appleby Horse Fair. In diesem Buch war ein Bild von Cushti Bok, wie er durch den Fluß Eden in Appleby getrieben wurde. Das Bild wurde im selben Jahr aufgenommen, als Bok den Fohlenpreis in Appleby gewann. Tom schenkte uns das Buch an diesem Tag, und hier ist das Foto (mit Bok ganz vorne!):

"Black and white horses are a popular choice of the travellers, being a sturdy breed." · Copyright wie angegeben
"Black and white horses are a popular choice of the travellers, being a sturdy breed."
The traditional gypsy vanner · Copyright wie angegeben
The traditional gypsy vanner
Stellen Sie sich einmal vor ... Sie befahren eine Straße in England und der Anblick eines Pferdes fasziniert Sie. In Ihrem Bemühen, dies zu verstehen, entdecken Sie die Vision, die diese unbekannte Rasse geschaffen hat. Sobald die Vision für die Züchtung der Zigeuner und ihre genetische Ursprünge verstanden waren, mußte ein Name gefunden werden, der diese Rasse von denjenigen Pferden unterschied, die die Zigeuner als Handelsware produzierten. Das einzige, was Cindy und ich uns jemals von dieser Erfahrung versprochen haben, sollte die Genugtuung sein, diesem Volk und den wundervollen Pferden, die sie gezogen haben, Anerkennung zu verschaffen. Der einzige Weg, dies zu erreichen, ist ein Name, der die Rasse vom Typus scheidet und das Verständnis für diesen Unterschied fördert.

"Wissen Sie, Sie machen es sich wirklich schwer, aber so ist es richtig." Dies sind die Worte eines Zigeuner-Züchters, der ausgesuchte Linien über 50 Jahre entwickelt hat. Er meinte damit, daß der 'einfache' Weg derjenige wäre, einfach alle von Zigeunern gezüchteten Pferde als Rasse anzusehen. Er erkannte sehr genau, wie schwierig es sein würde, seine Zuchtprodukte von der Handelsware zu unterscheiden, die auch von den Zigeunern gezüchtet wird, und wir wußten, daß nur der Name das leisten würde...

Die Aufgabe, den perfekten Namen für diese Rasse zu finden, war absolut entscheidend und schmerzhafter, als man sich vorstellen kann. Es war ein Prozeß des sorgfältigen, tiefen und gefühlvollen Nachdenkens, der nie zu einem Ende führen wollte. Die Wahl stand zwischen "Roma Pferd" und einem Namen, mit dem mich Cindy eines Tages überraschte. Ich sehe immer noch das Aufblitzen in ihren Augen und fühle die Glut ihrer Begeisterung, als sie mich auf die Couch dirigierte, um mir den perfekten Namen zu offenbaren, den sie entdeckt hatte. Der Name war natürlich "Gypsy Vanner Horse" (Zigeuner Wagenpferd). Sie hatte eine Bildunterschrift in einem Buch mit dem Titel "Das gescheckte Pferd und Pony" von Edward Hart gefunden: "Das traditionelle Zigeunerwagenpferd". Es war das einzige Buch, das wir jemals gefunden haben, das gescheckte Zigeunerpferde zeigte ... und hier ist das Foto und die Bildunterschrift, die den Namen anregte.
» ALL IN A NAME



Marken-Marketing


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Marketing  Gold · Copyright wie angegeben
Marketing » Gold
Einjähriger Wallach für US$ 17.500  Jarvis · Copyright wie angegeben
Einjähriger Wallach für US$ 17.500 » Jarvis
Jährling  Dan, verkauft für US$ 30.000 · Copyright wie angegeben
Jährling » Dan, verkauft für US$ 30.000
Merken Sie etwas? Da erzählt Ihnen einer etwas vom Pferd. Mit anderen Worten: Man seift Sie gehörig ein. Da fabuliert einer, daß sich die Balken biegen. Wer's glaubt, wird selig. Aber trotzdem: Die Sache ist extrem geschickt eingefädelt. Sie werden sofort geimpft, daß es zwei Sorten dieser Pferde gibt: Die guten und die schlechten. Wer keine Ahnung hat, bekommt die schlechten von gewissenlosen Geschäftemachern angedreht. Wer sich hingegen den Experten anvertraut, bekommt Pferde, die diese nicht einmal ihren besten Freunden verkaufen würden, und das auch noch zum Sonderpreis! Wer könnte da widerstehen? Wenn Sie bis hierher gefolgt sind, können Sie nur noch bei diesen Experten kaufen. Ach, was sage ich? Sie wollen nur noch dort kaufen.

Wer das Gütesiegel "Gypsy Vanner Horse" bekommt und wer nicht, wird natürlich von diesen selbsternannten Experten bestimmt, die sich auch noch der Bestätigung durch die genialen Züchter selbst erfreuen. Allerdings schleicht sich bei mir der Eindruck ein, als ob diese die wunderlichen Amerikaner schlicht auf den Arm nehmen. Die von diesen so genannten "Zigeuner" trauen als Angehöriger einer unterdrückten Minderheit vermutlich ohnehin niemandem und zögern wahrscheinlich auch keine Sekunde, wenn Außenstehende übervorteilt werden können. Die Frage ist also, wer hier wen über den Tisch zieht. Vermutlich die Thompsons und die Zigeuner gemeinsam den dummen Enthusiasten amerikanischer Herkunft, der auf diesen Schmus hereinfällt.

Daß die amerikanischen Fans keineswegs selbstlos sind, sondern von vornherein auf gesunde Geschäfte spekuliert haben, liegt auf der Hand. Sie hatten eine Marktlücke erspäht, was ja nicht alle Tage vorkommt und in der Regel zu den schönsten Hoffnungen Anlaß gibt. Freilich muß man es schon sehr geschickt anstellen, wenn daraus etwas werden soll. Und deshalb haben sie sich gehörig den Kopf zerbrochen. Ihre Pläne sind aber voll aufgegangen. Die Welt hat ihre Namensgebung akzeptiert -zumindest die Welt der Namensgeber, und wenn der Rubel dort rollt, werden sich die anderen schon anschließen.

Selbstverständlich haben sie auch sofort einen entsprechenden Zuchtverband gegründet, den Rassestandard definiert und das Preisgefüge. Einen Jährling können Sie schon für unter 20.000 Dollar haben, ein Zweijähriger schlägt mit 35.000 Dollar zu Buche, für eine vierjährige Stute können Sie gut 50.000 Dollar anlegen. Donnerwetter! Wer hätte das gedacht? Wecken solche Summen nicht Begehrlichkeiten? Dabei wollten die Gutmenschen aus Florida doch nur die Leistungen der Zigeuner ins rechte Licht rücken, nicht wahr?

Demgegenüber haben Jeff und Christine Bartko von den Black Forest Shires aus Colorado noch richtig zivile Preise. Aber die züchten ja auch nicht, die importieren nur, das aber in großem Stil. Eine sechsjährige Stute ist inklusive Quarantäne und Transport schon für knapp 20.000 Dollar zu erstehen, ein Absetzer für 7000 Dollar. Selbstverständlich inklusive Rückgabegarantie. Handverlesen, persönlich von Christine in Augenschein genommen und für würdig befunden. Die Bartkos vermarkten unter dem Namen "Gypsy Horse", was natürlich bei weitem nicht so geschickt ist und deshalb auch niedriger im Preisniveau liegt. Verkaufen die nun die Massenware, die eigentlich für europäische Restaurants bestimmt ist? Wenn man den Thompsons glaubt, muß das wohl der Fall sein. Aber das lassen die Bartkos natürlich nicht auf sich sitzen:

Zigeunerpferde - eine Rasse, ein Typ oder einfach Pferde, die Zigeunern gehören

Viele Leute fragen uns, wo die Zigeuner ihre Pferde eintragen lassen. Nun, wie die meisten echten Zigeuner oder Roma, wie sie genannt werden, sind sie des Lesens und Schreibens unkundig, und deshalb gibt es auch keine schriftlichen Abstammungslisten. Die Unterlagen und Geschichten werden, ganz wie bei den Indianern, mündlich überliefert. Was nun die Vorstellung betrifft, nur ein Zuchtbuch mit schriftlichen Eintragungen würde eine Rasse bedingen, so bedenken Sie folgendes... Britische und irische Zigeunerpferde sind generationenlang von einer kleinen, einzigartigen Gruppe von Leuten auf wenigen kleinen und einzigartigen Inseln im Westen Europas gezüchtet worden. Alleine die geographischen Bedingungen sorgen dafür, daß dadurch eine Rasse entsteht. Die mündliche Überlieferung der Abstammung eines Pferdes ist exakt, und diese Beurteilung muß man durch die Bekanntschaft der Leute, die diese Pferderasse "erschaffen" haben, erlebt und schätzengelernt haben.

Wir können Ihnen versichern, daß der Zigeuner-Kaltblüter ("traditionell") trotz des Fehlens von Papieren einen bestimmten Typ darstellt, der sich sauber reproduziert. So sind auf diese Weise Generation nach Generation gezüchtet worden, einige Linien schon seit über 100 Jahren, was einen längeren Zeitraum darstellt als bei den meisten Zuchtbüchern dieser Welt. Ein Typ, der seit Generationen gezüchtet wurde und sich typfest regeneriert, entspricht der grundlegenden Definition einer Rasse, unabhängig davon, ob Papiere existieren oder nicht. Wie Ihnen jeder erfahrene Züchter sagen wird, machen die Papiere kein Pferd. Nur weil niemand Hunderte von Jahren vor unserer Zeit entschieden hat, die Namen von Pferden niederzuschreiben, bedeutet das nicht, daß diese Pferde weniger eine Rasse sind als andere. Sie stellen tatsächlich eine Rasse dar, die immer noch "offen" ist für die Hereinnahme von Individuen, die den Typ bereichern. Viele britische und US-amerikanische Stutbücher sind in diesem Sinne ebenfalls offen. Der Unterschied ist nur das Stück Papier, auf dem etwas geschrieben steht. Außerdem wird jeder, der realistisch ist, zugeben, daß bei Rassen, die stutbuchmäßig erfaßt sind, die Reinheit einer Zuchtlinie nur so gut ist wie die Ehrlichkeit der Züchter, es sei denn, die elterliche Abstammung sei bei jedem einzelnen Pferd festgestellt worden. Demnach gibt es einige Stutbücher, die diese Pferde registrieren, obwohl sie nicht eigentlich der Rasse angehören. Wir registrieren unsere Pferde bei der British Piebald and Skewbald Association und der Coloured Horse and Pony Society of Great Britain. Es gibt außerdem einige wenige nordamerikanische Zuchtbücher, die neuerdings Zigeunerpferde aufnehmen.
» Gypsy Horses Frequently Asked Questions



Qualität und Fachleute


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Persönlichkeiten · Copyright wie angegeben
Persönlichkeiten
Blue Prince  Gestüt Cillbarra · Copyright wie angegeben
Blue Prince » Gestüt Cillbarra
Was denn nun? Sind es jetzt die Pferde, die gut sind, oder die Zuchtlinien? Ist es die Eintragung oder die Zugehörigkeit des Züchters zur Minderheit der Zigeuner, die die Qualität der Pferde ausmacht? Müssen die Pferde irgendwo eingetragen sein oder spielt das gar keine Rolle?

Die letzte Frage ist einfach zu beantworten. Wer innerhalb von Europa Pferde transportieren will, braucht für jedes Pferd einen Pferdepaß. Diese Regel sollte eigentlich auch für Zigeuner gelten, ob diese nun lesen und schreiben können oder nicht, aber vielleicht dürfen diese sich darüber hinwegsetzen. Haben die einen Führerschein? Auch dazu muß man normalerweise lesen und schreiben können. Ohne Führerschein dürften die aber vermutlich ihre Autos nicht fahren und ihre Wohnwagen nicht ziehen - es sei denn, es gäbe für sie eine Ausnahmeregelung.

Pferdepässe können nur von dafür autorisierten Institutionen ausgestellt werden. Und damit haben wir den Salat. Die für diese Pferde eingesetzte Organisation ICS hat die Zulassung verloren, wie wir in der letzten Woche erfahren haben, also müssen Züchter bzw. Händler diese Pferde bei einem anderen Verband eintragen lassen. Die Eintragung als solche ist hingegen unerheblich und kein Problem, aber nicht unbedingt ein Qualitätsnachweis.

Wir kommen also wieder zurück zur eigentlichen Frage nach der Qualität des Pferdes. Und das heißt, daß der Käufer sich entweder auf die Aussagen des Verkäufers blind verlassen, einen Experten zu Rate ziehen oder sich selbst kundig machen, das heißt ein Qualitätsbewußtsein entwickeln muß. Um auf unser Beispiel mit dem Picasso zurückzukommen: Wer sich nicht in die totale Abhängigkeit vom Kunsthändler begeben will, muß einen Fachmann fragen oder selbst einer werden.

Fachleute für Kunst betonen immer wieder, daß das Kunstwerk selbst gefallen muß. Wer einen Picasso kauft und ihn nicht mag, begeht wahrscheinlich einen Fehler. Möchte er den Picasso allerdings haben, unabhängig davon, wieviel er kostet und daß er von Picasso ist, einfach weil das Bild fasziniert, dann kann der Kauf im Grunde kein Fehler sein, weil die Freude am Bild auf jeden Fall dabei herausspringt. Auf Pferde übertragen heißt das, daß Papiere im Grunde unerheblich sind, wenn die Freude am Pferd im Vordergrund steht.

Zucht bedeutet aber Verbesserung der Eigenschaften, und das nehmen auch die Bartkos für ihre Pferde in Anspruch. Auch sie unterscheiden zwischen den Pferden, die gezielt von den Zigeunern über lange Zeit hinweg gezüchtet worden sind, und denjenigen Pferden, von denen kaum Vater oder Mutter bekannt sind. Interessanterweise charakterisieren sie die Gypsy Vanners als Pferde mit leichterem Fundament, die unter den Zigeunern keinen guten Ruf genießen. Klar, man muß sich ja der Konkurrenz erwehren. Sehr geschickter Schachzug. Und dann der Seitenhieb: Es handele sich um einen geschützten Markennamen, den sich ein Mann aus Florida habe zusichern lassen. Durch dessen Marketinganstrengungen sei dieser Begriff in den USA ziemlich bekanntgeworden (a.a.O. ).
Aha, die sehen die Thompsons also ähnlich kritisch wie ich. Dabei finde ich, daß die Bartkos im Grunde nichts anderes machen. Die Pferde der "Anderen" (Zigeuner, Travellers, Tinker, wer auch immer das ist) werden nach besten Kräften zum größtmöglichen eigenen Vorteil vermarktet.

Das erinnert mich an die Geschichte der » Nez Perce-Indianer, die die » Appaloosas gezüchtet haben. Anfang des 19. Jahrhunderts gab es die berühmte » Lewis and Clark Expedition an die amerikanische Westküste, die unter anderem auch die Hilfe der Nez Percé in Anspruch genommen haben. Am 15. Februar 1806 charakterisierte » Meriwether Lewis die Pferde im Tagebuch und rühmte sie. Allerdings erwähnte er die Zeichnung, für die sie heute berühmt sind nicht. Da er als sehr zuverlässig gilt, nimmt man an, daß deren Pferde zu diesem Zeitpunkt noch nicht so gezeichnet waren.

Nach der Mitte des 19. Jahrhunderts gerieten die Nez Percé immer mehr unter Druck, weil die amerikanische Siedler zu Reichtum gekommen und dadurch gierig geworden waren. Der Vater von » Chief Joseph sah diese Entwicklung kommen. Er hatte es immer abgelehnt, mit den Behörden über den Verkauf von Ländereien zu verhandeln, weil dieses Land niemandem gehöre und deshalb auch nicht verkauft werden könne. Sein Sohn sah sich allerdings gezwungen, zu reagieren. Innerhalb der einzelnen Stämme waren die Meinungen geteilt. Einige junge Krieger entschlossen sich, mehrere Weiße zu töten, um damit einen Kriegsgrund zu liefern.

Chief Joseph wollte sich nicht auf einen Krieg einlassen, zog mit 800 Angehörigen Richtung Kanada los und schaffte es, 2000 US-Soldaten über drei Monate und 1000 Meilen auf Distanz zu halten. Dann kam es auf Druck der US-Armee zu einer Schlacht, die Chief Joseph zum Aufgeben zwang. Die Pferde wurden sofort verkauft, so weit es ging, der größte Teil des Restes getötet. Nur noch wenige Pferde durften gehalten werden. Nach 1877 war die Rasse so gut wie ausgestorben.



Nez Percé Horse


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Copyright wie angegeben
Copyright wie angegeben
Nez Percé Krieger · Copyright wie angegeben
» Nez Percé Krieger
Einige der Pferde, die von weißen Siedlern gekauft worden waren, überlebten jedoch. 1937 interessierte man sich wieder für diese Pferde, 1938 wurde der Appaloosa Horse Club gegründet. Heute gibt es weit über eine Million Appaloosas, die damit zu den am stärksten verbreiteten Rassen dieser Welt gehören. Freilich werden sie von Weißen gezüchtet.

1995 haben die Nez Percé mit Hilfe von Regierungsinstitutionen und anderen ein neues Zuchtprogramm aufgelegt: » Nez Percé Horse. Es handelt sich um eine Mischzucht aus Appaloosa und Achal Tekkiner. Die Indianer wollen sich ihre Pferde wieder zurückerobern.

Wenn Amerikaner und Europäer den Travellers die Show stehlen und die Rasse Irish Cob oder Gypsy Horse oder wie auch immer etablieren - was werden die eigentlichen Züchter dieser Pferde tun? Werden sie sich anschließen und den schriftlichen Regeln beugen, oder werden sie sich schlicht nicht darum kümmern, wie bisher, oder werden sie diese Entwicklung als einen willkommenen Markt begreifen, den sie für sich ausnutzen, der aber ihre züchterischen Bemühungen in keiner Weise tangiert, indem sie die wirklich guten Pferde für sich behalten und der Welt das geben, was sie selbst nicht haben wollen, oder werden sie ihre Rasse aufgeben und möglicherweise eine ganz andere Zuchtrichtung auflegen?

Ich habe eine entsprechende Anfrage an die irische Pavee-Behörde gestellt, bisher aber keine Antwort bekommen. Laut Züchterin Caroline Neuenschwander ist das für Irland typisch. Ich müsse mich mindestens sechs Monate gedulden. Das ist für ein Wochenmagazin nicht akzeptabel, aber nicht weiter schlimm. Für Fans dieser Rasse sind alle diese Fragen ohnehin unerheblich, und die anderen können in Ruhe abwarten, wie sich das Geschehen entwickelt.

Da keine Gefahr besteht, daß die Pavees wie die Nez Percé enteignet werden, halte ich es für am wahrscheinlichsten, daß diese die geschäftlichen Möglichkeiten des Marktes nach Kräften nutzen werden. Dabei dürften durchaus auch interessante Exemplare der Rasse in den europäischen und amerikanischen Markt wandern. Ob sich dort ein einheitlicher Rassestandard etablieren wird oder möglicherweise mehrere parallele Entwicklungen entstehen, wie etwa hierzulande bei den Friesen, die mittlerweile mehrheitlich unter der Regie der Holländer stehen, wobei der ursprüngliche Zuchtverband der FN angeschlossen ist und sein eigenes Programm weiterverfolgt (wie verträgt sich das eigentlich mit den neuen EU-Richtlinien?), läßt sich derzeit vermutlich nicht abschätzen. Die Tatsache, daß das Stutbuch inzwischen der ECHA übergeben wurde, hat jedenfalls, wie zu erwarten, zu einiger Unruhe in den französischen, belgischen und holländischen Zuchtverbänden geführt, wie man in einschlägigen Internet-Foren nachlesen kann (» Grande nouvelle pour la race Irish Cob en France !).

Wer ein solches Pferd kaufen will, kommt ohnehin nicht darum herum, sich mit dem einzelnen Individuum und damit letzten Endes auch mit dem Züchter zu befassen. Schließlich kauft man keine Rasse, sondern ein Pferd, und man setzt sich mit diesen Pferd dann weiter auseinander. Was genau ist es nun, das diese Pferde vor allen anderen auszeichnet, die von Angehörigen einer uns im Grunde genommen schrecklich fremden Gesellschaft gezüchtet werden? Unabhängig von Äußerlichkeiten kommen wir nämlich immer wieder auf die geheimnisvollen "Zigeuner" zurück, die so besondere Pferde gezüchtet haben. Kann uns Caroline Neuenschwander etwas über diese unheimlichen, unbekannten Leute verraten?

Übersetzungen durch den Autor



Quellen / Verweise


  1. » Ariernachweis
  2. » Sklaverei
  3. » Robert M. Pirsig
  4. » Spitz
  5. » Labradore
  6. » Jack Russells
  7. » ALL IN A NAME
  8. » Gypsy Horses Frequently Asked Questions
  9. » Nez Perce
  10. » Appaloosa
  11. » Lewis and Clark Expedition
  12. » Meriwether Lewis
  13. » Chief Joseph
  14. » Nez Percé Horse
  15. » Grande nouvelle pour la race Irish Cob en France !
  16. » Gestüt Cillbarra
  17.  Caroline in Irland, Ein zweites Leben mit Pferden
      Ausgabe 377 · Teil 1
  18.  so oder so mit pferden arbeiten, ... hat sich durch die umstaende ergeben
      Ausgabe 378 · Teil 2
  19.  Gypsy Horses, Tinker oder was?, Von eigenartigen Menschen und ihren Pferden
      Ausgabe 379 · Teil 3



Fotos

© Copyright wie angegeben  Caroline Neuenschwander



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