Und nun also die Distanz, die letzte harte Hochleistungsdisziplin. Auch hier wieder hochinteressante Informationen, mehr als ich hier bringen kann. Wer immer auf dieser australischen Seite "ich" sagt, sein Herz schlägt für den Distanzsport, und deshalb gibt es zu diesem Thema dort besonders viele Informationen.
| |  | Imaj Zamir und Jen Clingly |  |  |  |
| | Die Besitzer von Distanzpferden wenden die meiste Zeit ihres Trainings für die Kondition auf. Ich habe hier Beispiele aus dem Distanzsport gewählt, weil ich glaube, daß es sich hierbei um den ultimativen Test des Barhuf-Konzepts handelt.
Es ist sehr empfehlenswert, Hochleistungspferde barfuß zu trainieren, da Wettbewerbspferde viel kontinuierliche Arbeit brauchen, um optimale Fitneß zu erlangen. Steinharte Hufe können so antrainiert und erhalten werden, und viele Distanzreiter auf der ganzen Welt starten jetzt ohne Eisen.
Das erste Foto zeigt Jen Clingly; es ist 2005 anläßlich des Australischen Distanz-Meisterschaftsritt "The Quilty" über 160 Kilometer aufgenommen worden. Jen Clingly schreibt über ihr Pferd Zamir:
"Dies ist Zamir mit seinen steinharten Hufen auf dem 2005 Tom Quilty-Ritt (wörtlich: steinzermalmende Hufe, rock crunching hooves). Bis heute haben wir beide über 1500 Kilometer Distanzritte in Wettbewerben hinter uns mit über 95% Erfolg. Er hat niedrigeren Pulsschlag und schnellere Erholungszeiten. Der Australische Tom Quilty Gold Cup war unsere letzte Errungenschaft - die Wetterbedingungen waren entsetzlich und die Organisatoren haben den Ritt verkürzt, weil es beim 110 Kilometer-Punkt zu gefährlich wurde. Das ist das erste Mal in der vierzigjährigen Geschichte des Rittes, daß er verkürzt wurde, also waren wir ein bißchen enttäuscht, daß wir nicht die ganze Strecke machen konnten.
Trotzdem war es natürlich toll, daß mein Barfuß-Schatz so sicher, so trittfest war und keinerlei Probleme mit der Bodenhaftung hatte. Er achtete immer genau darauf, wohin er seinen Huf setzen konnte, und ich beobachtete mit Entsetzen, wie seine beschlagenen Kollegen ausrutschten und sich in den Dreck legten und über ihre Reiter fielen, es war der reinste Wahnsinn. Wir hatten sogar eine kurze Dokumentation auf ABC News/TV über Barhuf-Pferde und sind dabei, eine 30 Minuten-Dokumentation zusammenzustellen. Es ist schon eine aufregende Barfuß-Geschichte hier auf dieser kleinen Insel."
Das Jahr 2005 war für Imaj Zamir und Jen Clingly sehr erfolgreich: 820 Kilometer Wettbewerbsritte inklusive Tom Quilty. Zamir plazierte sich bei jedem Ritt und gewann die letzten drei inklusive dem Tasmanischen Staatspreis über 90 Kilometer. Er wurde niemals von den Tierärzten beanstandet, wurde sehr häufig als das Pferd mit der besten Kondition ausgezeichnet, und war das erste in Australien, das einen Distanzritt ohne Hufeisen gewann. Wer hätte jemals gedacht, daß ein Pferd so weit und so gut ohne Eisen laufen könnte??? » Competition Success - Endurance | | |
Ist Ihnen etwas aufgefallen? Jen Clingly reitet mit Knotenhalfter! Soviel zum Thema steinharte Hufe und Durchhaltevermögen.
Kann ja auch gar nicht anders sein. Wie hätte der liebe Gott Pferde erschaffen können, die in der Landschaft lahm werden, weil sich ihre Hufe übermäßig abnutzen - wie immer die Landschaft gerade aussehen mag. Auf die Idee kann auch nur der Mensch kommen! Wenn der nicht überall fummeln kann, ist er nicht zufrieden. Hauptsache, er hat alles im Griff, der kleine Schlauberger!
Vermutlich wissen wir überhaupt noch nicht, wie so ein Huf wirklich funktioniert. Es ist unglaublich, was die Wissenschaft inzwischen alles herausgefunden hat, und wie viele Annahmen über den Haufen geworfen werden mußten, die früher als Wahrheiten verkauft wurden, egal wohin man schaut. Je mehr wir herausfinden, desto wunderbarer ist das alles.
Nun habe ich also meine Versprechungen eingelöst und Ihnen vor Augen geführt, daß Sport, sogar und insbesondere Hochleistungssport und Barhuf ganz ausgezeichnet zusammenpassen. So gesehen nehme ich meine naive Frage beschämt zurück. Ich kann mir jetzt sehr gut vorstellen, daß alle Vorschriften hinsichtlich des Beschlags sehr schnell klammheimlich einkassiert werden, wenn die Sportler danach schreien.
Die Bedingungen für den obengenannten Distanzritt in Australien sind erst im Jahre 2004 geändert worden, und deshalb muß man erneut ganz deutlich betonen, daß alle drei Pferde, die ohne Eisen gestartet sind, den gesamten Ritt ohne Probleme bewältigt haben. Leider wissen wir nicht, wie viele von den anderen ausgefallen sind.
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