Während der Pausen konnte man mehrere bekannte Gesichter aus der Welt der Islandpferde aus ganz Europa begegnen. Piet und Johannes Hoyos, die österreichischen Züchter, Wettkämpfer und internationale Schiedsrichter, sind regelmäßige Gäste der isländischen Staatsmeisterschaften. So wie die meisten, die zu Landsmót geschäftlich anreisen, begutachten sie Pferde, verfolgen neue Trends auf dem Gebiet der Zucht und des Pferdesport und treffen mit anderen Züchtern zusammen.
Johanna Stabinger, eine erfolgreiche österreichische Wettkämpferin, ist diesmal gekommen, um ein neues Pferd zu finden. Einen neuen Hengst suchte der junge Rasmus Moller Jensen, einer der erfolgreichsten dänischen Reiter. Birga Wild, eine ausgezeichnete deutsche Reiterin und Trainerin kam mit Herrn Bruno Podlech, Eigentümer der großen deutschen Pferdefarm "Der Wiesenhof"; um Freunde zu besuchen und um zu prüfen, was es neues auf dem Gebiet der Islandpferde gibt.
Ein Spaziergang zwischen den Verkaufsständen war ein wahrer Augenschmaus: ein ausgezeichnetes Angebot verschiedenster Ausrüstung für Pferde und Reiter, Fachliteratur, Präsentation von Pferdehöfen mit Islandpferden und sonstigem Reitangebot. Das einzige, was die Freude trübte, waren die äußerst hoch angesetzen nordischen Preise.
Außerordentlich interessant war es auch, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen: zwischen die Zelte und Wohnwagen, Pferche und die vorbereiteten Rennbahnen. Zwischen den Zelten war es lebendig wie in einem Ameisenhaufen - vor allem Jugendliche genossen die entspannte Atmosphäre der Veranstaltung. Und natürlich die Gesellschaft großer Mengen von Alkohol. Dieser wird in Unmengen konsumiert!
Ich wollte mit einer Gruppe Jugendlicher, die am Rande eines Getränkelieferwagen saßen und sich mächtig amüsierten, in Kontakt treten. Sie erzählten mir, dass sie gern zum Landsmót kommen, weil sie die Auftritte der besten isländischen Reiter und Pferde wirklich schätzen, natürlich aber freuen sie sich vor allem auf die zahlreichen Parties und gesellige Abende. Sie mögen zwar zu viel Alkohol trinken - sie trinken bis sie umfallen - aber für manche junge Isländer ist das der Inbegriff einer guten Party. Es ist Tatsache, das Landsmót auch eine wichtige Unterhaltungsveranstaltung ist.
Langsam ging ich den Hang hinunter zu den Rennbahnen. Weiter unten haben die Veranstalter Pferche für Pferde, die gewartet haben, an die Reihe für die Wettkämpfe zu kommen, sowie Zelte für die einzelnen Teams und Rennbahnen zum Aufwärmen vorbereitet.
Die Wettkämpfer bereiteten sich schon eifrig auf ihren Auftritt vor. Sie bürsteten ihre Pferde, prüften ihre Ausrüstung, polierten ihre Stiefel, spazierten umher, rauchten, redeten mit sich selbst .... in der Luft konnte man Ungeduld und Anspannung verspüren.
Etwas an der Seite stand ganz ruhig der ausgezeichnete Reiter Thórdur Thorgeirsson. Das isländische Reitmagazin Eiðfaxi widmete ihm vor kurzem einige Seiten und ließ seine Konkurrenten, Trainer und Schiedsrichter über ihn sprechen. Und sie erzählten, dass er äußert talentiert und eifrig bei der Arbeit sei sowie ein ausgesprochenes Gespür für Pferde hätte. Er soll einer der Besten sein.
Ich sprach ihn in einem sehr ungünstigen Moment an, unmittelbar vor seinem Auftritt. Doch das störte ihn anscheinend nicht - er ließ sich und sein Pferd Kafteinn frá Kálfhóli fotografieren. Seine Disziplin war diesmal "fliegender Pass 100 m", in dem er mit 7.91 Sekunden den vierten Platz belegte.
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