| | | | | | Tradition: Gestüt Glimbach | | | |
| | Thorsten Schneider bemängelte die textliche Führung des Abends. Er vermißte einen roten Faden. Ich habe keinen Vergleich und weiß nicht, wie die Hop Top Show früher gegliedert war. Über die textliche Präsentation in Hannover hatte ich mich in meinem Bericht darüber bereits ausgelassen.
In Essen stand jedes Bild unter einem Schlagwort, das seinerseits durch ein Zitat begleitet wurde, dessen Urheber nicht genannt wurde. Es sollte sich aber um ausgewiesene Geistesgrößen handeln.
Die Texte standen jeweils für sich. Ein Beispiel:
| Ursprung
Ursprung des Lebens Feuer und Eis
Der Ursprung des Lebens führt uns zu den Elementen der Natur.
Wärme und Kälte liegen hier so nah beieinander so nah beieinander, wie nie mehr danach.
Die Kraft, die im Beginn liegt, bestimmt unser Dasein. Wir wissen um das Eis und erkennen das Feuer des Lebens. | | |
Diese Sätze rührten nichts in mir an. Wenn ich darüber nachdenken würde, fände ich sie vermutlich sogar nicht besonders sinnvoll. Sie störten aber nicht weiter. Mir ist das lieber als eine Geschichte, die mit Gewalt versucht, einen roten Faden zu stiften, es aber dann doch nicht richtig schafft.
Es ging wohl allen Zuschauern in erster Linie um die Pferdebilder, um die Kunststücke, um das Miteinander von Pferd und Mensch, weniger um die Musik und um die Texte.
Eine Geschichte zu einer Abfolge von Pferdebildern wird vermutlich immer mehr oder weniger willkürlich und mithin weitgehend entbehrlich sein.
Man kann das als Problem sehen oder aber auch als Randbedingung hinnehmen. Weder Musik noch Text ist entbehrlich, beides aber nicht die Hauptsache. Die Hauptsache sind die Pferde und die Menschen und das, was sie miteinander machen. Text und Musik haben eine dienende Funktion, genau wie die Lichtführung, über die sich schließlich auch niemand den Kopf zerbricht. Die Kostüme, die Hintergrundbilder, die Lautsprecheranlage - viele Komponenten spielen zusammen, um das Publikum verzaubern zu können.
Im Gegensatz zur Moderation des Tagesprogramms, die versuchte, die Stimmung im Saal anzuheizen, ist die textliche Ausschmückung des Abendprogramms vergleichsweise ausgesprochen zurückhaltend gestaltet worden. Man kann sich deshalb sehr gut auf die Bilder einlassen und diese genießen. Und darauf kam es uns allen ja an.
Der obige Text wurde durch die obligatorischen Isländer "illustriert". Das auf die Leinwand projizierte Bild sollte wohl einen explodierenden Vulkan oder speienden Geysir darstellen. Die Islandfreunde ritten mit Fackeln und präsentierten die berühmten Gänge. Diese Vorführung wurde von Publikum begeistert begrüßt. Manchmal ist es eben sehr einfach, die Leute zu begeistern.
Merkwürdig: die Isländer scheinen überall einen festen Platz im Abendprogramm zu haben, ähnlich wie die Friesen oder die Quarter Horses. Die Vorführung der Westernreiter beschränkte sich bis auf ein paar Spins ebenfalls auf unspektakuläre Reiterei, diesesmal rund um eine Plattform, die man von der Decke herablassen konnte. Dort tanzte eine Gruppe westernmäßig verkleideter Paare Squaredance oder etwas Ähnliches.
Auch diese ruhigen Bilder gefielen mir gut. Sportliche Höchstleistungen kann man anderswo am laufenden Meter begutachten, die gehören nicht unbedingt in ein unterhaltendes Abendprogramm.
Nächste Woche mehr...
Quellen
- Im Takt der Pferde, Der große Showabend auf der PFERD BODENSEE, Hauptartikel Ausgabe 256
- Jubiläum: Die Messe im Norden, Zum 10. Mal die Hansepferd, Hauptartikel Ausgabe 266
- Die Nacht der Pferde - Mamboleo, Eine Geschichte von Liebe, Leid, Verlust und Verzicht, Hauptartikel Ausgabe 298
- Sensationen, Sensationen, Stunts und sportliche Spitzenleistungen auf der Pferd & JAGD, Hauptartikel Ausgabe 299
- » EQUI-MAGIC Magie der Pferdewelt
- Menorquin Quadrille
- » Apassionata
- Ovations
- Lorenzo, Hansepferd 2004, Bildschirmschoner zu Ausgabe 266
- PferdBodensee - Sechsspänner, Bildschirmschoner zu Ausgabe 256
- 33 Jahre Equitana, Die Weltmesse des Pferdesports, Hauptartikel Ausgabe 309
- 33 Jahre Equitana, Die Weltmesse des Pferdesports, Hauptartikel Ausgabe 309 · Teil 1
| |
Fotos
© Gerd Hebrang
| |