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Bericht Zum Thema Tierschutz · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 174.02 der Pferdezeitung vom 27.07.02
 Menü Hauptartikel 174
 Tierschutz oder ... 
 Animal Peace  Tierfabriken  Das Ende
 Vegetarismus  Ausrottung  Rechtsentwicklung  Veganismus  Sklavenhalter
 Wohin mit den Pferden?  Konsequenzen  Leserresonanz
Inhaltsmenü
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©  Dr. Helmut F. Kaplan

    Tierschutz oder Tierrecht?   
    Ein Philosoph erklärt die Welt   
von  Werner Stürenburg


In der letzten Woche ( Tierschutz - was ist das?) haben wir uns mit der  Mitgliederzeitschrift 2/2002 des Arbeitskreises für humanen Tierschutz und gegen Tierversuche e.V. beschäftigt und sind dabei auch auf einen Ethik-Beitrag von Dr. Helmut F. Kaplan gestoßen, der als Philosoph und Autor, Berater und Sprecher für ethische Grundfragen bei "Arche 2000 e.V." bezeichnet wird.

Ob damit die  Arche 2000 Welt-Tierhilfe e.V. gemeint ist, konnte ich nicht ausfindig machen (vermutlich doch: siehe  Interview mit Arche 2000 im August 2001, dort ein Link auf oben genannte Site). So militant wie diese Leute ist Helmut F. Kaplan aber allemal, und er ist stolz darauf. Ein Teil seiner Schriften beschäftigt sich mit dem Thema Gewalt, und er ist eindeutig dafür ( Gewaltfrage,  Tierrechte und Gewalt).

In einem  Interview hat er sich zum Beispiel einmal dahingehend geäußert, daß man die Fensterscheiben der Buchhändler einschlagen solle, die Bücher über die Jagd auslegen oder führen. Was wohl die Buchhändler dazu sagen? (Siehe auch die spätere Rechtfertigung  Darf für Mord geworben werden?)

Copyright wie angegeben
 Eingangsseite
Nun wollte ich aber mehr über den Philosophen erfahren, nur wie? In diesem Interview aus dem Jahre 1996 bezeichnet er sich als Berater von Animal Peace, von Arche 2000 ist nicht die Rede. Also flugs nach diesem Begriff gesucht und gefunden:  www.animal-peace.org.

Der Hintergrund der Seite ist schwarz, ein finsteres Logo flankiert das zentrierte Schwarzweißbild einer Metalltür, die mit Maschendraht verspannt ist, darin verkantet eingebaut das Logo in rot, darüber in großen weißen Buchstaben (um einiges größer als hier):

Tiere können nicht kämpfen
Wir schon!


Man weiß also aufgrund der Farben und der Grafik gleich, was die Glocke geschlagen hat.


Animal Peace


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Am Anfang der Seite eine Laufschrift mit Schlagzeilen, wie sie der Bild-Zeitung entsprungen sein könnten. Zum Beispiel:

animal peace und Bravo-Girl decken auf: wie Katzen gequält, getötet und gegessen werden...


Und natürlich:


Eingangsseite Animal Peace

Hier sind wir richtig. Wir lesen unter "Wir über uns" ( Die den Kopf hinhalten):

Helmut (43) ist Schriftführer bei animal peace und verfaßt als Doktor der Philosophie Propagandatexte satt für die Rechte der Tiere. Er ist solange Vegetarier wie Silvia und Silke Lebensjahre zählen und erhält damit das Prädikat: Im Schaum geboren! Trotzdem hat er zwei Kinder zustande gebracht und liefert den handfesten Beweis: vegetarisch macht nicht impotent. Helmut trinkt gern Bier und raucht absonderlich geformte Zigarren. Und er denkt und schreibt lieber, als nackt durch Fußgängerzonen zu flitzen.


Soll das witzig sein? Ach du lieber! Und wie hängt Arche 2000 mit Animal Peace zusammen? In der Publikation des Arbeitskreises ist von Animal Peace nicht die Rede.

Wieder zurück zu Helmut F. Kaplan, geboren 1952, also jetzt 50 Jahre alt (nicht 43: wenn das Alter oben ein Hinweis für das Erstellungsdatum wäre, müßte die betreffende Seite bereits im Jahre 1995 erstellt worden sein, was extrem unwahrscheinlich ist, weil sie mit Mozilla/4.05 erzeugt wurde, was es damals noch nicht gab):

Der Staatsanwalt hat in der Sache Buchhandlungen gegen ihn ermittelt und das Verfahren eingestellt. Es geht auch nicht um solche Lappalien. Die Jäger sind nur eine Randgruppe, gegen die agitiert wird. Die Agrarindustrie ist das größere Übel.

Nun wird sich kaum jemand finden, der die moderne Massentierhaltung verteidigen wollte. Im Fernsehen sind genug Berichte gelaufen, die jedermann vor Augen geführt haben, wie schrecklich die Zustände in den Zuchtbetrieben, beim Transport und in den Schlachthäusern sind.

Dr. Kaplan argumentiert mit Recht, daß die Verbraucher, die das Fleisch essen wollen, das hier produziert und verarbeitet wird, letztendlich für die Misere verantwortlich sind.

Logisch. Es ist also gar nicht die böse Industrie, es sind wir selbst, die die Verantwortung übernehmen müssen.

Wenn niemand mehr Fleisch essen würde, würde niemand Fleisch produzieren, weil es unverkäuflich wäre und statt Gewinn nur Kosten brächte. Die Züchter würden sich in kürzester Zeit ruinieren, wie derzeit möglicherweise die Pferdezüchter.


Tierfabriken


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Belgier auf der PferdeStark 2001, Detmold
Wir erinnern uns: in Ausgabe 129 ( Fleisch von getöteten Pferden) hat ein belgischer Züchter genau umgekehrt argumentiert: Hippophagie, also das Essen von Pferdefleisch, ist die Voraussetzung dafür, daß die schweren Rassen überleben können. Genau.

Eßt (Pferde-)Fleisch, damit wir die Tiere produzieren können, die dafür geschlachtet werden müssen.


Vollkommen logisch: die Nachfrage bestimmt die Produktion.

Gut, das haben wir nun also verstanden: die Tiere werden ganz allgemein gequält, das ist schrecklich, aber selbst wenn dies nicht der Fall wäre, wenn man die Tiere "natürlich" aufziehen würde, dürften wir uns nicht das Recht herausnehmen, die Tiere am Ende zu töten, um sie anschließend aufzuessen ( Dürfen wir Tiere töten, um sie zu essen?).

Helmut F. Kaplan bemüht den "berühmten" englischen Philosophen Jeremy Bentham (1748-1832, Begründer des Utilitarismus, siehe  Kurzbiografie), der vor über 200 Jahren bereits über Tiere festgestellt haben soll:

Die Frage ist nicht: können sie denken?, oder: können sie sprechen?, sondern: können sie leiden?


Ohne Frage können sie leiden. Geradezu entsetzt ist Kaplan bei der Lektüre eines Schweizer Buches (Erwin Kessler, "Tierfabriken in der Schweiz", Orell Füssli Verlag, Zürich, 2. Auflage 1992,  Einsamer Irrer oder kollektiver Wahnsinn?), dessen Autor auch einen Verein gegründet hat (Verein gegen Tierfabriken).

Dieser Mann spielt mit seinen Schweinen und freut sich an ihnen wie andere Leute an ihren Katzen oder Hunden. Aber irgendwann stellt er fest, daß dieses Schwein geschlachtet werden muß und beschäftigt sich mit den sich daraus ergebenden Konflikten.

Bei Pferden drückt man sich gerne um die Frage nach dem Ende, aber bei Schafen und Meerschweinchen kann man sich nicht so leicht drücken. Die Tiere vermehren sich genauso eifrig wie die Kaninchen, und deshalb muß der Mensch in die Zukunft schauen und die Konsequenzen bedenken.


Das Ende


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Die bei den Pferden übliche Kastration ist ja auch nicht gerade eine menschliche Methode, dem natürlichen Fortpflanzungsbedürfnis Rechnung zu tragen. Was würden denn die Männer und Frauen sagen, wenn 90% der Männer kastriert wären? Oder wenn die Geschlechter strikt durch elektrisch geladene Zäune getrennt würden? Na eben. Jeder Stutenbesitzer weiß, daß dieses Tier zyklische Bedürfnisse hat. Denkt da mal jemand drüber nach?

Erwin Kessler jedenfalls denkt voraus und an das Ende, und Helmut F. Kaplan ist entsetzt:

Zwar ist der Mann offensichtlich verrückt, aber wie kann man diese Verrücktheit fassen, ja wie kann man nach diesem Anschlag auf die Vernunft überhaupt noch denken? Wie soll man diesen geballten Wahnsinn ertragen, analysieren, begreifen:

Wie ist es möglich, für Tiere gleiche Rücksicht und gleichen Schutz wie für Menschen zu verlangen und dann so etwas auch nur denken? Wie vertragen sich mitgeschöpfliches Denken und Fühlen mit dem Umbringen dieser Mitgeschöpfe? Wie kann man in diesem Zusammenhang ernsthaft für ein "Wiederkennenlernen" der Tiere plädieren? Was hat der Mann für makabre Vorstellungen von Freizeitgestaltung: Umbringen als Hobby!

Vor allem aber: Wie um alles in der Welt kann ein Tierschützer das völlig unnötige und daher absolut verabscheuungswürdige Töten von Tieren bedenkenlos befürworten - und es obendrein noch als Boykott gegen den Mißbrauch von Tieren anpreisen! Das ist so, wie wenn ich als "Boykott" gegen die Todesstrafe im Hobbykeller regelmäßig ein paar "Freunde" erschieße - und dann vielleicht auch noch von der "Freude" und den "schönen Erlebnissen" mit diesen Menschen schwärme! So zu denken und handeln ist Perversion pur, Wahnsinn in Reinkultur - eine wahrlich einsame Leistung!


Wir sehen: wenn zwischen Tier und Mensch philosophisch keine klare Grenze gezogen werden kann, machen wir uns des Mordes schuldig, wenn wir ein Tier töten.

Mörder wollen wir natürlich nicht sein. Das ist eine Frage der Moral und Ethik. Die Ethik ist ein Zweig der Philosophie. Ein sehr wichtiger Zweig, wie überhaupt die Philosophie sehr wichtig ist. Die Philosophie prägt das ganze Leben.

Niemand wird vertreten wollen, unethisch zu handeln. Helmut F. Kaplan treibt uns in die Enge. Wir wollen gute Menschen sein. Wir überprüfen unsere Ethik. Wir stellen fest, daß wir die Sache nicht gut genug durchdacht haben. Wir beugen uns seiner Argumentation. Wer A sagt, muß auch B sagen.


Vegetarismus


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Ein Schwein wie du und ich
 Dokumentation Schweine im Schlachthof
Man muß also auf Fleisch verzichten, kein Thema: wir werden Vegetarier. Na ja, kein Problem, oder?

Solche Leute leben doch auch gut, wir schließen uns also an. Kaplan ist seit seinem 11. Lebensjahr Vegetarier, haben wir gehört, raucht und zeugt und lebt immer noch. Na also.

Wir essen keine Menschen, wir essen keine Pferde, wir essen überhaupt keine Tiere, wir töten auch keine Tiere, das ist ja der springende Punkt, egal welche, noch nicht einmal Insekten.

Verstanden? Auch die Mücken wollen leben, von den Bandwürmern ganz zu schweigen.

Helmut F. Kaplan verläßt nach einem Regen sein Haus, um die Regenwürmer zu retten, die sich vor dem Regen gerettet haben.

Man würde ja schließlich einen Ertrinkenden vor seinem Haus auch nicht im Stich lassen. Soweit es seine Zeit zuläßt, selbstverständlich. Er kann also nur einmal um den Block gehen und die Regenwürmer retten, die da auf dem Gehsteig liegen,die anderen muß er sich selbst überlassen.

Darauf legt er Wert: auch die Regenwürmer, jawohl. Einer muß sich auch um die kümmern, und er kümmert sich. Das sagt er, das schreibt er, das hält er also für ein wichtiges Argument ( Briefwechsel mit Helmut F. Kaplan).

Konkretes Beispiel: Nachdem es geregnet hat, gehe ich hinaus, um die Würmer und Schnecken, die jetzt am Gehsteig sind, zu retten. Irgendwo muß ich mit dieser Aktion aber aufhören - wissend, daß, wenn ich weitergehen würde, ich gewiß noch weitere Tiere retten könnte. Wo ist die Grenze? Wie weit muß ich gehen? Um den Häuserblock? Auch um den nächsten? Soll ich eine Viertelstunde gehen? Oder eine Stunde? Oder den ganzen Tag? Irgendwo muß ich eine Grenze ziehen, aber es gibt keinen Punkt, der von vornherein und offensichtlich, geschweige denn von allen akzeptiert der "wirklich richtige" ist.


Diese Argumentation führt er an, um zu begründen, warum er nicht ganz konsequent ist. Er kann einfach nicht immer vollkommen konsequent sein. Muß man doch einsehen, daß er nicht unbegrenzt Würmer und Schnecken retten kann, denn schließlich soll er doch auch seine Artikel schreiben.

In Bezug auf die Ethik fordert er aber doch die Konsequenz ein. Denn falls nun jemand meinen sollte, durch artgerechte Tierhaltung, Bio-Bauernhöfe oder dergleichen Schönfärberei aus dieser Falle herauskommen zu können, hat er sich getäuscht. Im Gegenteil: den ganz gemeinen Tierschutz greift Helmut F. Kaplan schonungslos an.

Der normale, gut gemeinte Tierschutz macht die Situation nämlich viel schlimmer, indem er die Symptome lindert und den Leuten Beruhigung vorgaukelt. Aber, wie jedermann einsehen kann: es gibt keine sanfte Vergewaltigung. Es gibt keine glückliche Sklaverei. Wenn das Tier ein glückliches Leben hat und anschließend im Kochtopf landet, sieht man, daß es in der Konsequenz dasselbe ist. Logisch.

Tierschutz ist von Übel, Tierschutz muß überwunden werden! Ganz klar. Da hilft kein Wenn und Aber, der Mann hat recht. Wenn schon Tiere schützen, dann richtig. Sonst kann der intellektuell redliche Mensch ja nicht mehr in den Spiegel schauen, ohne rot zu werden.


Ausrottung


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 Gustave Boulanger (1824-88): Sklavenmarkt
Öl/Leinen, Privatsammlung
Nun zeichnet sich ein Philosoph unter anderem dadurch aus, daß er klar denken kann und keine Angst vor den Konsequenzen seines Denkens hat.

Selbstredend wird es bei konsequenter Vermeidung tierischer Nahrung keine Haustiere mehr geben. So einfach ist das.

Haben wir ja gesehen: keine Nachfrage, keine Produktion. Nicht nur mit den gefährdeten Haustierrassen ist dann endgültig Schluß, mit allen. Punktum.

Die Archehof-Leute müssen auch erkennen, daß sie Tierschinder sind, weil sie ihre gefährdeten Haustiere schließlich schlachten, die Mörder!

Die Ausrottung aller Haustiere durch Nicht-Fortpflanzung ist bedauerlich, aber unvermeidlich. Logisch. Wer sauber bleiben will, akzeptiert diese Konsequenz. Alle anderen müssen zu dieser Einsicht gezwungen werden.

So schreibt Dr. Kaplan auf Seite 23 der Mitgliederzeitschrift unter der Überschrift "Des Rätsels Lösung":

Was vor allem erreicht werden muß, sind Gesetze, die die Menschen zwingen, "moralisch" zu handeln.


Genau: die Menschen müssen zu ihrem Glück gezwungen werden. Das war schon immer die beste Methode. Wenn die Leute nun gar nicht einsehen wollten, was für sie gut war, dann hat man einfach Gesetze erlassen. Das ist für Helmut F. Kaplan "Des Rätsels Lösung".

Aber Moment mal: es werden doch nicht alle Tiere gegessen! Pferde zum Beispiel in der Regel nicht, Hunde und Katzen, Hamster und Vögel, Schildkröten und Zierfische usw.

Es geht gar nicht nur darum, daß Tiere übel behandelt, getötet und gegessen werden. Das ist nur die Spitze des Eisbergs. Man darf sich vor den Konsequenzen seines Denkens nicht fürchten. Es geht nicht um Tierschutz, sondern um Tierrechte.

Helmut F. Kaplan arbeitet schon sehr lange daran, diese Gedanken der Öffentlichkeit verständlich zu machen, und es gelingt ihm, sie einfach und griffig auf den Punkt zu bringen.


Rechtsentwicklung


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Hühnerbefreiungsaktion
Dokumentation Bodenhaltung
Es gab einmal den Kannibalismus, das wissen wir. Da haben Menschen andere Menschen gegessen, und das war widerlich.

Das ist lange her. Darüber sind wir hinweg, so was machen wir nicht mehr, kommt nicht in Frage, da sind wir uns einig.

Dann gab es die Sklaverei. Die wurde einmal als ganz natürlich empfunden. In der Reihe über die Vollblutaraber zum Beispiel haben wir immer wieder gehört, daß die Unterlegenen im Kriegsfall in die Sklaverei geführt wurden.

Und irgendeiner dieser Paschas hat noch Ende des 19. Jahrhunderts wegen Sklaverei Ärger bekommen, obwohl er doch legendär gut zu seinen Pferden war ( Trinker der Lüfte,  Paschas und Mamelucken,  Noble Lady of the Horses).

Am bekanntesten ist die amerikanische Sklaverei, gar nicht so lange her. Da wurden die Menschen diskriminiert aufgrund ihrer Hautfarbe, denn die Sklaven waren alle schwarz, weshalb manche Leute meinen, Sklaverei hätte etwas mit dem Schwarzsein zu tun, aber das ist ein Irrtum.

Im Altertum konnte jeder Freie versklavt werden und wurde auch versklavt, wenn er zu den Besiegten gehörte - Hautfarbe oder Rasse spielte keine Rolle. Im Regelfall gingen die Kriege ja aus wie ein Fußballspiel: die eine Partei gewann, die andere verlor, ganz unabhängig von der Hautfarbe oder Rassezugehörigkeit. Selbstverständlich wurden auch die stolzen freien Germanen in die Sklaverei geführt, zum Beispiel nach Rom.

Die Sklaverei jedenfalls glaubt Helmut F. Kaplan überwunden. Da möchte man ihm im ersten Augenblick doch zustimmen. Manche Menschenrechtsorganisationen sind da aber ganz anderer Meinung. Insbesondere soll es im Bereich der Prostitution die Sklaverei nach wie vor geben, und zwar auch in Europa, in großem Stil.

Ich will jetzt nicht auch noch in diese Richtung recherchieren, aber wenigstens zwei Beiträge im Spiegel aus jüngster Zeit anführen:


Den Rassismus hakt er auch ab, obwohl der doch vor gar nicht so langer Zeit noch eine ganz große Rolle gespielt hat, und, ähem, wie war das noch gleich mit der Antisemitismus-Debatte?

Aber egal, er hat ja recht, philosophisch gesehen ist das Thema erledigt, die anderen haben es nur noch nicht gemerkt, ganz klar, oder sie können nicht denken, und dann können sie auch nicht mitspielen.

Schon mal was von Nazis gehört? Oder Neo-Nazis? Kein Thema. Die sind von gestern. Abgehakt.

Dann kam die Befreiung der Frau. Sexismus ist für Kaplan auch passé, obwohl er zugestehen muß, daß in der Schweiz das Wahlrecht für Frauen erst 1971 auf Bundesebene eingeführt worden ist. Wie wir alle wissen, ist die Wirklichkeit sehr zäh, und auch in der Schweiz war damit längst nicht alles getan.

Der Grundsatz der Gleichstellung von Frau und Mann wird in der Schweiz erst

  • 1981 in der Bundesverfassung verankert
  • 1983 erst ist das Wahlrecht für Frauen in allen Kantonen außer in den beiden Appenzell verwirklicht
  • 1989 stimmen die männlichen Mitglieder der Landgemeinde Appenzell mit knapper Mehrheit dafür
  • 1990 zwingt die Bundesregierung den Kanton Appenzell Innerrhoden zur sofortigen Einführung des Frauenstimm- und -wahlrechts
  • im Jahre 2000 wird die eidgenössische Volksinitiative 'für eine gerechte Vertretung der Frauen in den Bundesbehörden (Initiative 3. März)' mit 82% Nein-Stimmen abgelehnt

Zitiert nach  Chronik (1981- 2000), Schweizerisches Sozialarchiv, Zürich, weitere interessante Einzelheiten zu diesem Thema dort.

Aber Schwamm drüber, wir wollen uns nicht mit den Ewiggestrigen aufhalten, wir schreiten voran. Nun kommt also die nächste Runde: wir diskriminieren nicht mehr nach

  • Rasse,
  • nicht mehr nach Geschlecht,
    und jetzt müssen wir die letzte Barriere beseitigen,
  • die Diskrimination nach der Art.

Diese Art der Diskrimination nennt man Speziesismus ( Die Philosophie der Tierrechtsbewegung,  Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus). Wieder etwas gelernt.

Also eine ganz logische Argumentation: die Menschheit entwickelt sich ständig weiter von der Barbarei zum wahren Menschentum. Dagegen kann doch nun niemand etwas einwenden, diese Entwicklung ist notwendig und bestimmungsgemäß, wir wollen doch alle menschlicher werden, oder? Online tönt es auf der Seite  Antispeziesismus:

Speziesismus ist die Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Art, so wie Rassismus und Sexismus die Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe bzw. zu einem Geschlecht sind. Antispeziesismus ist daher ebenso notwendig wie Antirassismus und Antisexismus.


Alles ganz einfach: es gibt keine vernünftigen Grenzen zwischen Menschen und Tieren. Also müssen die Tiere alle die Rechte erhalten, die ihnen zustehen. Der Speziesismus muß beseitigt werden.

Damit wir uns nicht mißverstehen und etwa meinen würden, wir wollten Tiere zu Menschen machen, stellt Kaplan klar: ein Hund braucht keine Religionsfreiheit, denn er hat keine Religion. Genausowenig braucht ein Mann Schwangerschaftsurlaub, denn er kann nicht schwanger werden. Jedem das Seine. Einfache Argumente, die jeder einsehen kann.


Veganismus


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Eine Gans wird befreit
 Bilddokumente zu Speziesismus und Tierrechtsarbeit
Nun hat Helmut F. Kaplan leider ein Problem, und zwar ein ganz großes.

Er ist Vegetarier, das haben wir ja gehört, und zwar schon seit dem elften Lebensjahr, was an sich ja ganz toll ist, sollte man meinen. Er ißt kein Fleisch.

Aber so gut kann ich auch noch denken, daß ich ohne Nachhilfe darauf kam: man muß natürlich auf Milch und alle daraus hergestellten Produkte wie Joghurt, Käse, Kartoffelbrei, Schokolade usw. ebenfalls verzichten, denn dafür müssen Kühe leiden und werden letztendlich geschlachtet und aufgegessen.

Damit fallen schonmal sehr viele Nahrungsmittel weg, denn Milchprodukte werden fast überall untergemischt. Dazu kommen natürlich diejenigen, die in irgendeiner Form Eier verwenden, denn dafür müssen Hühner leiden.

Honig ist selbstredend auch tabu, denn der gehört den Bienen, und Leder fällt weg, weil das ja eigentlich die Haut toter Tiere ist, von den Pelzen mal ganz zu schweigen.

Dies ist die Position des  Veganismus. Helmut F. Kaplan vertritt den Vegetarismus ( SVV), und selbst mir als Nicht-Philosophen leuchtet sofort ein, daß die Position von Kaplan ethisch minderwertig ist und nicht aufrechterhalten werden kann.

Wenn schon ein konsequenter Denker, dann auch richtig, nicht wahr? Da nun Kaplan sich nicht nur öffentlich darüber verbreitet, daß und warum er Zigarren raucht ( Dürfen Vegetarier rauchen?), sondern auch zugibt, daß er Eier und Käse ißt ( Briefwechsel mit Helmut F. Kaplan), macht er sich unter seinen denkenden Anhängern unmöglich.

Denn diese sind mindestens so radikal wie ihr Vordenker, und zumindest einige davon sind viel jünger und nehmen es sehr genau. Sie haben auch ihre Web-Seiten und ihre Hausaufgaben gemacht.

Der Veganismus-Aktivist  Achim Stößer hat mir freundlicherweise einen Haufen Links angeboten, die Interessierten einen schnellen Einstieg ermöglichen.

Einige hatte ich schon selbst gefunden, zum Beispiel  Vegetarier sind Mörder. Genau: nicht nur die Fleischfresser sind Mörder, wie uns Helmut F. Kaplan nachgewiesen hat, sondern auch die Vegetarier sind Mörder und damit Helmut F. Kaplan selber! Eine logische Konsequenz, die jedes Kind einsieht!

Es muß endlich Schluß sein mit der falschen Dichotomie, der Zweiteilung, bei der die Nichtvegetarier auf der einen und die Vegetarier und Veganer gemeinsam auf der anderen Seite stehen.

Tatsächlich stehen nämlich die Vegetarier auf der falschen, auf der gleichen wie die Leichenfresser: auf der Seite der Tierausbeuter nämlich, derjenigen, die Tiere gefangenhalten, mißhandeln und umbringen, um Teile ihrer Körper, ihre Menstruationsprodukte oder Drüsensekrete zu konsumieren.


So, liebe Leser, jetzt wissen Sie Bescheid! Sie können sich nicht mehr drücken! Leichenfresser allesamt! Hier wird kein Unterschied gemacht, ob Sie selbst das Schwein umbringen, dessen Steak Sie gerade verzehren wollen, oder ob Sie es umbringen lassen, indem Sie bei Aldi ins Regal greifen. Ja selbst, wenn es Sie nur nach Joghurt verlangt, werden Sie an Tieren schuldig.

Das nenne ich Radikalität! Und diese Leute bleiben nicht untätig, sie befreien die geschundene Kreatur, um ihr ein glückliches Leben zu ermöglichen, natürlich nicht ohne eine ausführliche Online-Dokumentation ( Bilddokumente zu Speziesismus und Tierrechtsarbeit). Man kann die Täter sogar prima identifizieren. Warum da wohl keiner Anzeige erstattet?


Sklavenhalter


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Jetzt glauben Sie vielleicht, das würde Sie alles gar nicht betreffen, weil Sie Ihr Pferd doch nie im Leben essen wollten. Da haben Sie aber Pech! Vielleicht kann man Sie nicht unbedingt als Mörder bezeichnen, wenn Sie strikt vegan leben (was ja durchaus sein kann), aber Sklavenhalter sind Sie allemal!

Die Analogie eines Bauernmarktes mit einem Sklavenmarkt war für Helmut F. Kaplan nicht zu übersehen und der Anlaß für einen Artikel mit dem Titel  Hölle auf Erden:

"Der Pinzgauer Herbststiermarkt hat in Maishofen eine jahrzehntelange Tradition. [...] Von 60 angebotenen Stieren wurden 58 zu einem Durchschnittspreis von 30.000 S je Tier verkauft. Spitzenreiter war aber 'Winston'. [...] Im Bild präsentiert Züchter Gumpold 'Winston' in der Arena der Versteigerungshalle Maishofen."

Die Parallelen zwischen einstigen Sklavenmärkten und heutigen Tierauktionen sind so augenfällig, daß es eigentlich unbegreiflich ist, wie sie von jemandem nicht gesehen werden können. Für die Tiere, die heute unsere Sklaven sind, ist das Leben ein einziger, ununterbrochener und unentrinnbarer Alptraum. Alles, was uns in den schlimmsten Phantasien quälen mag, ist für die versklavten Tiere furchtbare Realität.

Tägliche, nächtliche, lebenslängliche Realität. Allein der Tod, der das Grauen des Lebens meist noch übertrifft, beendet die Hölle, die wir den Tieren auf Erden bereiten.

Alle Gemeinheit, Niedertracht und Bosheit, zu der Menschen fähig sind, müssen die Tiere schuldlos und wehrlos über sich ergehen lassen.

Wir sind die einzigen wirklichen Teufel, im Vergleich zu denen alle anderen Teufel harmlose Stümper und sympathische Dilettanten sind.


Der hält Ihnen einen Spiegel vor, nicht wahr? So haben Sie sich noch gar nicht gesehen! Aber so müssen Sie sich sehen, wenn Sie die Ethik ernst nehmen. Es ist alles ganz logisch. Ihr Pferd ist in der Hölle, und Sie sind der Oberteufel.

Vielleicht bekommen Sie noch eine kleine Galgenfrist. Ich zitiere aus der  FAQ von  maqi.de, was aus dem französischen Maquis (das waren die Widerstandsnester gegen die Nazi-Besatzung - man beachte den historisch-politisch-militärischen Bezug) abgeleitet ist, indem wie bei der Ableitung von Veganismus aus Vegetarismus ein paar Buchstaben gestrichen wurden:

Ist Gefangenhaltung von "Haus"tieren zu vertreten?

Aus Tierrechtssicht ist die Haltung von Tieren natürlich ebenso abzulehnen wie Sklavenhaltung aus Menschenrechtssicht, "Haus"tiere entsprechen den "Haus"sklaven.

In dieser speziesistischen Gesellschaft ist es jedoch erforderlich, daß Menschen sich um manche Tiere kümmern, die dies nicht selbst können, so wie Sklavenbefreier sich häufig um befreite Sklaven kümmern mußten, die noch nicht oder nicht mehr in der Lage waren, sich selbst zu versorgen.


Da haben wir ja noch einmal Glück gehabt! Obwohl wir uns als Sklavenhalter begreifen müssen, dürfen wir uns um unsere Pferde kümmern, sofern sie sich nicht selbst versorgen können. Das dürfte in der Regel in unserem Lande der Fall sein. Puh!

Aber Reiten dürfen Sie vermutlich nicht mehr. Sie haben ja gehört, wie schrecklich das für die armen Tiere ist. Die reine Sklaverei!


Wohin mit den Pferden


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Die  Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten sind in diesem Lichte der reinste Hohn, die Bemühungen der Tierschützer aus den herkömmlichen Tierschutzvereinen nichts als Augenwischerei! Aus der  Agenda von Maqi:

Die Gesellschaft, in der wir leben, ist durch und durch speziesistisch. Nichtmenschliche Tiere, die das gleiche Interesse an Leben und Leidensfreiheit haben wie Menschen und damit ein Recht auf psychische und physische Unversehrtheit, werden in unvorstellbarer großer Zahl auf ebenso unvorstellbar grausame Weise behandelt und umgebracht.

Sie werden gequält und getötet, um ihre Leichen ("Fleisch") aufzufressen, die Menge ihrer Menstruationsprodukte, ihrer Drüsensekrete und ihres Erbrochenen ("Eier", "Milch", "Honig") zu erhöhen, Gebrauchsgegenstände aus ihrer Haut herzustellen ("Leder", "Pelz"), sie zu begaffen ("Zirkus", "Zoologischer Garten", "Aquarium", "Terrarium"), pseudowissenschaftliche Neugierde ("Tierversuche") oder Mordlust ("Jagd", "Angeln") zu befriedigen, aus vielen anderen egoistischen Gründen.

Dies alles muß ein Ende haben. Dabei darf es keine Kompromisse auf Kosten der betroffenen Tiere geben, keine kleinen Schritte. Ethisch einzig vertretbar ist nicht die bequemere Tötung, sondern das am Leben lassen.

Nicht begrenzte Transportzeiten, sondern keine Tiertransporte. Nicht Fleisch- statt Lebendtiertransporten, nicht "schonende Schlachtung" (welch ein Oxymoron, was könnte weniger schonend sein als etwas, das den gewaltsamen Tod verursacht) statt "betäubungslosem Schächten", sondern überhaupt kein Leichenfressen. Keine ebenfalls extrem quälerische und mit massenhafter Tötung von männlichen Kücken und Hennen, sobald diese weniger legen, verbundene "Freilandhaltung" statt "Legebatterien", sondern überhaupt kein Konsum von "Tierprodukten". Nicht allein Abschaffung von "Pelz", sondern jeglicher Tierhaut für Kleidung oder Möbel. Keine Zirkusse ohne Wildtiere, sondern ohne irgendwelche nichtmenschlichen Tiere. Nicht lediglich Kosmetik, sondern alles ohne Tierversuche.

Daher kämpft Maqi konsequent für die Abschaffung statt nur Reform, so wie Gegner von Sklaverei oder christlicher Inquisition nicht für leichtere Ketten und selteneres Auspeitschen, nicht für sanftere Folter und Leichen- statt Lebendhexenverbrennung eintraten und eintreten konnten, sondern nur für deren Ende.


Und was machen wir mit unseren Pferden? Pferde gehören zumindest in Reservate, wo sie sich selbst überlassen bleiben und ohne uns glücklich werden können. Frei und ungebunden in den Weiten der Natur...


Konsequenzen


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