| Kurt Gravemeier lässt Bundestrainervertrag auslaufen | | | Warendorf (fn-press). Kurt Gravemeier ist im kommenden Jahr nicht mehr Bundestrainer der deutschen Springreiter. Der Cheftrainer lässt seinen Vertrag mit dem Deutschen Olympiade Komitee (DOKR) zum Jahresende auslaufen. Bereits während des CHIO Aachen teilte Gravemeier dem Präsidenten der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Breido Graf zu Rantzau (Breitenburg), mit, dass er Ende dieses Jahres sein Amt niederlegen möchte. Als Gründe nannte er die Vergrößerung des Trainingszentrums auf Gut Berl und die hieraus entstehenden Verpflichtungen. Nach den Olympischen Spielen wurden die Medikationsfälle in Hongkong zwischen Bundestrainer, Reitern und Verband intensiv diskutiert. "Ich musste durch die Entwicklungen und Gespräche der letzten Wochen erfahren, dass Verantwortung und Vertrauen ganz neu aufgebaut werden müssen. Hieran bin ich bereit, bis zum Ende des Jahres mitzuwirken", erklärte der 50-Jährige weiter. "Gleichzeitig will ich aber den Weg für neue personelle Konstellationen freimachen. Deshalb möchte ich an meiner Aachener Entscheidung festhalten", ergänzte er weiter. Kurt Gravemeier begann im Alter von acht Jahren zu reiten und genoss zunächst eine vielseitige Ausbildung bei seinem Vater, 15-jährig wurde er Westfalenmeister in der Dressur und bestritt gleichzeitig sein erstes S-Springen. Erst danach entschied er sich ganz für den Springsport. 1973 gewann er mit dem deutschen Team die Bronzemedaille, 1975 die Silbermedaille bei den Junioren-Europameisterschaften Springen. Später machte er bei Herbert Meyer eine Ausbildung zum Pferdewirt. Seit 1988 arbeitete er als Gestütsleiter bei Hendrik Snoek auf Gut Berl in der Nähe von Münster. Zu seinen bedeutendsten Erfolgen im Springsattel zählt der Sieg beim Großen Preis der Bundesrepublik Deutschland 1992 in Dortmund. 1995 musste der 31-malige Nationenpreisreiter aus gesundheitlichen Gründen seine sportliche Karriere beenden. Ungefähr zeitgleich absolvierte er erfolgreich seine Prüfung als Pferdewirtschaftsmeister. Von 1997 bis 2000 war er Bundestrainer der Junioren und Jungen Reiter Springen. Nach den Olympischen Spielen 2000 in Sydney übernahm er von Herbert Meyer das Amt des Leitenden Bundestrainers Springen. Seitdem gewannen die deutschen Springreiter unter seiner Führung 15 Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften. dp |
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