| | Kursunterlagen: Optimale Haltung | | | |
| | | Hufbad in natürlichen Gewässern | | | |
| | | Durch die Hufbadewanne müssen alle durch | | | |
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Fast alle unnötig getötet Wie kann man's besser machen? von Stefan Hölzl
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Wir wissen jetzt, wie wichtig Bewegung für die Beine, Luft und das Fehlen von Ammoniak für Bronchien und Lungen, das Licht für den Stoffwechsel, das Wasser für die Hufe, Kontakt und Beschäftigung für die Psyche sind. Wir haben plastisch die zoologischen Unterschiede zwischen Höhlenbewohner Mensch und Steppenbewohner Pferd erfahren. Einiges im Kurs wurde aus diesem, auch nur noch gebraucht lieferbaren Buch entnommen:
| Dr. med. vet. Maximilian Pick Neues Handbuch der Pferdekrankheiten Franckh´sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart ISBN3-440-05958-8 | | | Kritik am aktuellen Zustand hilft nur, wenn auch konkrete Verbesserungsvorschläge kommen. Wir haben hier in unserer dicht besiedelten Umgebung keine Steppe für Fernwanderwild. Und den Pferden zuliebe keine mehr im Land zu haben, geht ja auch an der Sache vorbei. Denn dann dürften wir konsequenterweise gar keine Tiere mehr halten bzw. uns zu deren Wohl am besten selbst eliminieren. (Gut, machen wir auch immer wieder, und die Tiere erwischt es oft mit...) Also muß ein Kompromiß her, und dafür haben wir im Hufkurs in vielen Fotos sehr schöne Anregungen bekommen. Aber auch bei Familie Gehrmann kann man sich prima Anregungen holen: Angefangen von der Hufbadewanne über den unter Pferde-Sicherheitsaspekten sinnvoll angelegten Wälzplatz zu den verschiedenen Böden und Freßplätzen. Nicht zu vergessen Punkt 4 aus den LAG-Statements: Der Futter- und Unterstellplatz am Innenhof, wo die Pferde sich einen guten Teil vom Tag aufhalten und zuschauen, was denn so läuft. Auch das Reiten kam nicht zu kurz: Mit Unterstützung von Udo Riedel, dem 2. Vorstand des VdHP, wurden verschiedene Reitweisen und Zäumungen diskutiert, mit ihren Wirkungen auf das Pferd und seine Zähne. Die Kernaussage war, möglichst über dem Schwerpunkt, also nahe der Vorhand zu sitzen. Die ist für das Tragen gedacht und das wurde durch Beispielfotos im positiven und negativen Sinn gezeigt. Schaurig anzusehen waren Reiter von Gangpferden, die auf den Nieren ihrer Pferde saßen, um die Vorhand hoch zu bringen. Als im Sinne des VdHP geeignete Reitweise wurde das Chiron-System übernommen, das von Rolf Becher aus dem - im Springsport weltweit verwendeten - Caprilli-Sitz für das Gelände- und Military-Reiten entwickelt wurde. Auf mich wirkte die Methode zuerst einmal recht fremd, einige Bekannte haben es aber schon probiert und sind recht begeistert. Anschauen werde ich es mir auf alle Fälle mal. Bei der Zäumung ist "gebißlos" das Zauberwort, vor allem in Verbindung mit der Philosophie, das Pferd beim Reiten nicht ununterbrochen in eine Imponierhaltung zu zwängen, die es in der Natur nur kurzzeitig und bei Bedarf zeigt. Auch hier gab es ein Abschreckungsvideo, auf dem ein weltbekannter Profi seinem Pferd die Nase an den Bug zieht und die ganze Prozedur aus dem Off als gefühlvolles Lösen und Dehnen kommentiert wird. Das Video war vom Erschaffer nicht als Satire gedacht, sondern als Lehrvideo - trotzdem mußten wir alle spontan lachen. Reiten ohne Gebiß funktioniert, ich machte das selber oft. Aber daß es schon eine Pferdehaftpflichtversicherung gibt, die dafür einen Nachlaß anbietet, war mir neu. Die haben herausgefunden, daß bei ihrer Gebißlos-Kundschaft weniger Schadensfälle auftreten. Auch weiteres Zubehör für Pferde wurde diskutiert, z.B. der Sinn, besser Unsinn von Decken und Bandagen. Letztere unterstützen das Hufeisen beim Blutabschnüren, weiter oben am Pferdebein. Den Abschluß von Tag 2 bildeten Vorschläge zur pferdefreundlichen Ge- bzw. Umgestaltung von herkömmlichen Ställen mit einer Menge Tips für Boden- und Wandgestaltung (z.B. mit den beliebten Straßenbesen, zum sich scheuern).
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