| | | Rabea Schmale poliert Arnold | | | |
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Der Erfolg ist vorprogrammiert Rabea Schmale macht es mit einem Lächeln von › Werner Popken Zu den Themen Ausbildung, Frauen, Showreiten |
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"Ich hasse es, wenn man die Leute dumm hält. Wie oft hört man auf Kursen, daß man auf manche Sachen selber kommen muß? Die Teilnehmer zahlen doch schließlich dafür, daß sie was lernen!" » Rabea Schmale weiß, wovon sie redet, denn bevor sie selber Kurse gab, hat sie an vielen Kursen teilgenommen. Und noch jetzt bildet sie sich regelmäßig weiter.
Noch mehr lernt sie aber von den Pferden und den Teilnehmern ihrer Kurse. Rabea Schmale ist wach und offen und professionell, wenn es um den Unterricht geht. Sie kommt zum Beispiel niemals mit einem vorgefaßten Programm. "Das wäre fatal, denn es sind ja immer ganz unterschiedliche Teilnehmer, jung und alt, mit mehr oder weniger gut ausgebildeten Pferden, mit diesen oder jenen Fragen und Problemen."
Ein typischer Wochenendkurs beginnt am Freitagnachmittag mit der Vorstellung der Teilnehmer im dreißig Minuten-Takt. Rabea Schmale möchte dabei nicht sehen, was Pferd und Reiter können, sondern wo die Schwierigkeiten liegen, woran gearbeitet werden soll, wo Fortschritte erzielt werden müssen. Dabei macht sie sich Notizen, und abends trifft sich die Gruppe beim Italiener. Jeder erzählt ein bißchen über sich, damit man sich kennenlernen kann. Nach dem Essen holt sie dann ihre Notizen hervor und gibt ihre Eindrücke wieder. Dann wird das Programm festgelegt und die Ziele für das Wochenende definiert.
"Ich muß die Leute doch da abholen, wo sie sind, damit ich sie ein Stück weit begleiten kann. Deshalb werden die Trainingsziele individuell erarbeitet. Ich mache Vorschläge, etwa in der Art: 'Wenn es mein Pferd wäre, würde ich so vorgehen...' Wenn ich mein eigenes Programm durchziehen würde, wäre der eine gelangweilt und der andere überfordert."
So wird dann für jeden Teilnehmer ein Basisthema festgelegt. Rabea Schmale sieht sich ganz als Dienstleister, der sich seinen Erfolg selbst systematisch erarbeitet. Am Ende eines jeden Kurses verteilt sie Fragebögen, in denen die Teilnehmer Noten für eine Fülle von Aspekten verteilen und ihre Eindrücke, Anregungen und kritischen Anmerkungen zusätzlich auch noch frei formuliert formulieren können.
"Sehen Sie: Alles Einser und Zweier. Hier, diese Teilnehmerin hätte lieber erst am Samstag angefangen. Ich studiere diese Rückmeldungen sehr genau. Der Erfolg gibt mir recht: Ich werde immer wieder eingeladen, weil die Teilnehmer zufrieden sind und mehr von mir haben wollen."
Kein Wunder, daß Rabea Schmale expandieren will. Sie begann ihre Unterrichtstätigkeit vor sieben Jahren. 2003 ist sie mit ihrem Mann nach Minden gezogen; nach und nach haben sie den alten Hof umgebaut und ausgebaut und wollen demnächst auch noch anbauen. Die Baugenehmigung für eine Reithalle ist beantragt. Wenn die erstmal steht, ergibt sich eine ganz andere Dimension.
"Mein Wunsch wäre, daß mein Mann auch noch einsteigen könnte. Der ist Zimmerer und arbeitet im Akkord bei Kampa. Der wird eigentlich hier gebraucht, und er liebt ja auch die Landwirtschaft, er geht darin auf - wenn wir Heu machen, strahlen seine Augen. Für ihn wäre das eine Bereicherung." Was immer man erreicht hat, und Rabea Schmale hat viel erreicht, es bleiben immer Träume, die es zu verwirklichen gilt. Der nächste Traum, den sie in Angriff nimmt, ist der Familienbetrieb.
"Dafür braucht man einen starken Partner und viel Liebe. Man muß eine starke Verbindung zueinander haben, sonst geht es nicht. 'Ohne jemand ist man niemand.' Man muß sich doll lieben, damit eine Partnerschaft einen trägt." So stellt sie gewissermaßen ihren Mann vor, der gar nicht anwesend ist, und illustriert damit ein weiteres Erfolgsprinzip ihres Unternehmens: "Ich will nicht im Mittelpunkt stehen."
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