| | Donauebene - aus dem Zug kurz vor Linz | | | |
| | | Mühlviertler Alm - Hügelland Aussicht vom Reitpark Gstöttner | | | |
| | | Schönauer Pferdefreunde, Fuchsjagd 2003 | | | |
| | | Ludwig Kriechbaumer sattelt mein Pferd Flora | | | |
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Im März schickte mir die » Oberösterreich Werbung GmbH einen Brief.
| Einladung zur Pressereise Sattelfest bei Vollmondschein Im Galopp durchs Reiterparadies Mühlviertler Alm vom Donnerstag, 21. bis Sonntag, dem 24. April 2005 Der Tourismusverband » Pferdereich Mühlviertler Alm und der » Reitpark Gstöttner in Schönau laden Sie zu einem außergewöhnlichen Reitererlebnis in den "Hohen Norden" Oberösterreichs ein. [...] | | |
Danke sehr! Ein Kurzurlaub! Sehr schön! Aber ich machte mir keine Hoffnung. Schon im November hatte ich die Einladung zu einer entsprechenden Veranstaltung im Schnee bekommen und mich beworben. Keine Chance. Alles ausgebucht.
Aber diesmal hatte ich Glück. Am Donnerstag morgen setzte ich mich in den Zug, flog von Hannover nach Salzburg, fuhr von dort mit dem Zug nach Linz, wo mich jemand am Bahnhof abholen sollte.
Die Berge rund um Salzburg sind schon ziemlich beeindruckend, aber auf der Fahrt nach Linz wurde alles flach - die Donauebene ist weit, die Berge treten zurück, der Blick über die Schienen zeigt ein Panorama wie in der norddeutschen Tiefebene.
Nach fast einer Stunde Fahrt mit dem Auto von Linz nach Schönau waren wir aber wieder in den Bergen, doch diese Berge sind lieblich. Kein Hochgebirge, keine Gletscher, keine Felsgrate. Immerhin, vor drei Wochen lag hier noch Schnee, die Vegetation ist deutlich zurück gegenüber Ostwestfalen, wo der Frühling nicht mehr zu halten ist.
Der Reitpark Gstöttner liegt ziemlich weit oben, ein gewaltiges Anwesen, dessen Ausmaße man gar nicht so schnell erfaßt. Schon auf der Fahrt wunderte ich mich über die prächtigen Gehöfte in dieser Gegend, und mein Fahrer gestand, daß er sich auch manchmal wundert, ob es hier wohl um Schönheitswettbewerbe geht. Ein Hof ist großartiger als der andere.
Mein Fahrer: Das war Ludwig Kriechbaumer, der mit seiner Frau Anna und seinen Kindern den Reitpark Gstöttner betreibt. Der Chef also. Aber davon wollte er nichts wissen. Seine Frau sei der Chef.
Noch bis 1970 waren in dieser Gegend wegen des ungünstigen Geländes die Noriker im Einsatz, aber dann wurden die Pferde auch hier von den Maschinen verdrängt.
Mitte der siebziger Jahre schon schaffte sich Ludwig Kriechbaumer ein Warmblut an. Die Leute hielten ihn für verrückt. Ein Reitpferd! Aber schon sechs Monate später tat es ihm jemand nach.
So fing es also an. Die Schönauer Pferdefreunde sind heute noch aktiv, haben sich aber mit anderen Pferdefreunden in der Region zusammengeschlossen. 14 Gemeinden sind am Projekt "Pferdereich Mühlviertler Alm" beteiligt. 52 Betriebe arbeiten miteinander, nicht gegeneinander. Jeder Betrieb für sich wäre schwach, aber gemeinsam sind sie stark.
560 Kilometer zusammenhängende Reitwege, die die ganze Region wie ein Spinnennetz erschließen und höchst selten einmal über Straßen führen - ein solches Projekt kann nur Gemeinschaftsarbeit sein. Das Motto: "Reiten, so weit das Auge reicht."
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