Drehende Schuhe Neue Erfahrungen und Problemlösungen von Licorno |
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Wie schon berichtet ( Schuhe fürs Pferd), machte ich mich an das spannende Abenteuer "Hufschuhe", weil ich mein Pferd unbeschlagen lassen wollte, aber die Wege bei uns recht hart und vor allem steinig sind.
Bis zum Winter 2002 hatte ich durch Garantieschäden mehrere Paar Schuhe verbraucht und schien nun bei der richtigen Größe angelangt. Nach dem Winter benutzte ich die Schuhe öfter.
Vorne klappte es gut, aber hinten trat das alte Problem wieder auf, daß die Schuhe drehten. Dadurch stand Bonny auch falsch in den Schuhen - was man ihnen ansah. Obwohl sie jünger waren, sahen sie wesentlich strapazierter als die Schuhe, die an den Vorderhufen benutzt wurden.
Die Situation frustrierte mich. Dazu kam dann der neue Krämer-Katalog, in dem sich ein kleiner, aber feiner Hinweis fand: die Schuhe sind nicht geeignet, wenn das Pferd auf den Hufen beim Auffußen dreht. Aha! Bei kritischen Blicken auf den Gang meines Pferdes fiel mir allerdings nichts auf, aber - ehrlich gesagt - das muß nichts heißen. Es ist gut möglich, daß ich das nicht sehe.
Wenn es die Bodenverhältnisse erlaubten, zog ich nur an die Vorderhufe Schuhe auf und ließ die Hinterhufe frei. Da es häufig regnete, konnte ich öfters auch ganz "ohne" gehen. Die angestrebte Ideallösung war es so aber nicht.
Der Querspalt in Bonnys Huf, den der Schmied nach dem Hufgeschwür im Oktober 2001 in den Huf geschnitten hatte, wuchs langsam, aber stetig nach unten. Noch immer war der Huf die meiste Zeit zugeklebt, aber durch den Pflasterklebstoff war der Huf spröde und das Klebeband hielt immer schlechter. Nachdem der Spalt aber trocken war, konnte ich immer öfter das Klebeband weglassen. Der Spalt befand sich zu diesem Zeitpunkt vielleicht 2 cm über dem Boden. Bei einem Ausritt im Spätsommer passierte es dann: der Huf riß ein bis zum Spalt. Klebeband hielt das angebrochene Stück noch drei Tage fest, dann brach es ganz ab. Bis zur Weißen Linie fehlt ein Stück vom Huf. Es sah grausig aus. Ich war reichlich aufgelöst.
Bonny lief nicht anders wie sonst, ging nicht lahm und der defekte Huf war trocken, trotzdem fing ich mir einige schräge Blicke ein. Der herbeigerufene Hufschmied definierte das abgebrochene Stück als totes Material, raspelte die Bruchstelle rund und meinte, bis in ein paar Wochen sei der Huf weit genug heruntergewachsen. Ich sollte mir keine überflüssigen Sorgen machen. Er hatte recht.
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