Equus Kinsky - eine gefährdete Rasse Die Suche nach einem Ausnahmehengst von Mandy Riedel |
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Wir kamen leider zu spät, um den alten Hengst zu kaufen, obwohl wir bereits in Verhandlungen standen, man uns wohl nicht glaubte, einen so alten Hengst noch erwerben zu wollen. Dies trug erneut dazu bei, dass sich die guten Beschäler immer weiter reduzieren.
Der weltweite Bestand der Rasse der Kinskypferde beläuft sich auf ca. 350, vielleicht 400 Pferde. Davon stehen einige eingetragene Hengste und ca. 75 Zuchtstuten in Tschechien.
Das Gestüt führt seit über 10 Jahren als Pächter die Familie Pulpan, die sich seit dieser Zeit ebenfalls sehr stark für den Erhalt der seltenen Pferde engagiert hat.
Wie bereits erwähnt, führte und leitete Dr. Norbert Zalis lange Zeit das Gestüt, er ist wesentlich für den Wiederaufbau der Kinksypferdezucht verantwortlich. Durch seine internationalen Kontakte importierte zur Blutauffrischung und genetischen Erweiterung den Hengst Burbon aus Polen, welcher auch heute noch im Gestüt als Hauptbeschäler wirkt.
Diesen wählte mit Fach- und Sachverstand aus über 1200 Pferden aus. Da man ihn zu früh als Gestütleiter ablöste und Pächter im Gestüt einsetzte, hatte er nicht die Gelegenheit, die Kinskypferde zu internationalem Bekanntheitsgrad zu bringen.
Dr. Norbert Zalis wechselte als Gestütsleiter in das nur 40 Kilometer weiter gelegene Gestüt Kladrub und erreichte dort, zusammen mit der UNESCO, dass die Kladruber Pferde, von denen es weltweit ca. 3500 Pferde gibt, als erste Tierrasse als Weltkulturerbe anerkannt und gefördert wurden.
Die weissen und auch einige schwarzen Kladruber werden sogar heute noch international finanziell gefördert und unterstützt. Dagegen ist das Kinskygestüt und die Pferde nach wie vor den wirtschaftlichen und saisonalen Schwankungen der Pferdewelt ausgesetzt.
Dies war und ist immer noch der Grund, warum wir versuchen, die Rasse zu fördern, zu unterstützen und/oder nach besonderen Pferden oder deren Lebenslauf und Verbleib international bis weltweit zu forschen.
Den Verbleib eines dieser Pferde, des dreijährigen Hengstes, konnten wir fast lückenlos nachforschen und sogar die einzelnen Stationen ausfindig machen. Renate Garner hatte uns die Bilder eines goldenen Hengstes gezeigt und konnte uns nur den Namen und die Abstammung verraten. "Atom", so hieß das wunderschöne Pferd, wurde von uns gesucht und blieb vorerst unauffindbar. Also recherchierten wir zunächst nur seine Geschichte.
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