 |  |  |  | Leevke und Smoky: ein Herz und eine Seele |  |  |  |
Herdenbildung und Schmuddelwinter Beginn der Stallgemeinschaft mit Tina von Merle Stürenburg |
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Nachdem wir unsere Pferde anderthalb Jahre in einem ordentlichen Pensionsstall untergebracht hatten, waren meine Schwester Leevke und ich mit Pit und Smoky im Frühjahr 2000 dort ausgezogen ( Neubeginn mit Pit).
Im Laufe der Zeit war es sowohl den Tieren als auch uns immer schlechter gegangen. Im ersten Winter der Boxenhaltung hatten alle Pferden starke Mauke bekommen, im zweiten hatte Smoky eine starke Heuallergie entwickelt und Pit wäre fast an einer Erkältung gestorben.
Die Bauern und Pferdeexperten im Stall hatten für den Umgang mit Pferden strenge Regeln aufgestellt ("Besenrein sollte der Stall stets sein!"). Ich bin sicher, alle meinten es gut, aber meiner Schwester, mir und unseren Pferden tat es nicht gut. Immerhin hatten wir Smoky und Pit noch gemeinsam auf die Weide lassen dürfen. Alle anderen Pferden durften nur einzeln laufen (wechselseitige Verletzungsgefahr!).
An unserem Umgang mit den Tieren wurde starke Kritik geübt. Wir putzten nicht ausgiebig genug, ritten zu wild (und auch noch im Gelände), brachten unsere Pferde nach dem Reiten noch auf die Weide (ohne Decke!), gaben ihnen zu viel Heu (wir wollten, dass sie die Zeit über, die sie in der Box eingesperrt waren, wenigstens etwas zu tun hatten), misteten zu häufig aus (dadurch hätte Pit erst seine Erkältiung bekommen) und verhielten uns den anderen Pensionsgästen gegenüber unhöflich und respektlos.
Sowohl Leevke und ich als auch unsere Pferde (und wahrscheinlich auch die beiden anderen Frauen und der Besitzer des Pensionsstalls) atmeten jedenfalls deutlich auf, als wir die Gemeinschaft verließen.
Wir brachten Pit und Smoky auf die Blutwiese, eine ca. 1 Hektar große Weide im Naturschutzgebiet mit einem kleinen Offenstall. Es war eine wahre Freude, mit anzusehen, wie unsere Pferde wieder aufblühten.
Die tiefen Sorgenkuhlen, die sich über ihren Augen gebildet hatten, verschwanden zusehends, ihre Bäuche wurden runder, ihre Augen wacher und ihr Verhalten lebendiger und zugleich ausgeglichener. Nie wieder, schworen wir uns, würden wir die Freiheit unserer Pferde in dieser Form beschneiden. Nie wieder Boxeneinzelhaft!
Im Sommer 2000 konnten sie erstmals nach langer Zeit wieder Kontakt zu anderen Artgenossen bekommen. Unsere Freundin Tina, von der ich in vorherigen Artikeln schon berichtet habe( Tina, Immenhof-Idylle in Westfalen, Unversehens Pferdebesitzer, Über Stock und Stein, Logistik), hatte mittlerweile eine eigene Stute und ein kleines Shetlandpony. Deren Geschichte muss nun zuerst erzählt werden.
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