| | | | Drei Ponies suchen drei Mädchen... | | | |
Immenhof-Idylle in Westfalen Zu Dritt mit Ponies in der freien Natur von Merle Stürenburg |
|
|
1990 kam ich in die fünfte Klasse des städtischen Gymnasiums. Dort lernte ich Tina kennen. Sie war ein halbes Jahr älter als ich und lebte in einem anderen Ortsteil derselben Stadt, mit dem Auto ungefähr zehn Minuten von uns entfernt.
In der siebten Klasse dann bekam Tina zu ihrem Pflegepony Rocky noch zwei andere dazu. Sie gehörten einem alten Mann aus Oberlübbe und hießen Teddy und Leo. Sie waren beide etwa 1,20 m hohe, vierjährige Hengste, die vorher noch nie von jemandem geritten worden waren. Teddy war dunkelbraun und Leo ein Fuchs. Tina ging erst nur gemeinsam mit einem befreundeten Mädchen aus ihrer Nachbarschaft dorthin.
Sie legten eines Tages eine Decke auf den Rücken der Ponys. Als diese sich nicht daran störten, legten sie sich selbst auf den Rücken der Tiere. Die Ponys verhielten sich so brav, daß Tina und Conny bei ihrem nächsten Besuch dort einfach einen kleinen Ausritt mit ihnen machten. Und es funktionierte.
Tina und Conny hatten ja in der Reitschule gelernt, welche Hilfen man der englischen Reitlehre zufolge geben muß, um das Pferd in der gewünschten Gangart in die gewünschte Richtung reiten zu können. Diese Hilfen wandten sie an und die Ponys verstanden tatsächlich, was die Mädchen von ihnen wollten.
Die unterschiedlichen Reitlehren stimmen in wesentlichen Punkten überein, da es für Mensch und Tier logisch erscheint, bestimmte Hilfen mit einem bestimmten Verhalten zu verbinden. Als Beispiel möchte ich hier nur die Gewichtsverlagerung nennen: wenn der Reiter möchte, daß das Pferd nach links geht, lehnt er sich automatisch in diese Richtung; das Tier möchte diese Gewichtsverlagerung ausgleichen und wendet sich nach links. Die Verständigung funktioniert, wie die Mädchen es auch mit den Ponys erleben konnten.
| |