Stacy Westfall wartet hinter der Tür, während der Ansager, offenbar ein älterer Mann, sie absolut routiniert ansagt, wie sich das gehört. Ich werde jetzt nicht nur beschreiben, was man sieht, sondern auch das, was man hört; wenn Sie sich den Film im Internet anschauen, könnte es passieren, daß der Ton nicht synchron zum Film läuft. So etwas ist natürlich unangenehm.
Das hängt von den Übertragungsbedingungen ab und unterliegt deshalb nicht Ihrer Kontrolle. Um das zu umgehen, kann man versuchen, dieses Video auf die eigene Festplatte herunterzuladen und sich dort dann anschauen. Das ist aber nicht ganz einfach, weil YouTube so etwas nicht gerne sieht und deshalb versucht, das technisch zu unterbinden. Aber es gibt natürlich immer wieder Möglichkeiten, technische Beschränkungen zu unterlaufen (ich empfehle » Free YouTube Download beziehungsweise am besten gleich die ganze Sammlung: » Free Studio 4.1; mit dem » Free Video to JOG converter kann man sich beispielsweise jeden einzelnen Frame des Videos anschauen und herauskopieren und dadurch alle Einzelheiten und Abläufe optimal analysieren).
Das Pferd wird vorgestellt als » Whizards Baby Doll, eine sechsjährige Quarter Horse Stute, Besitzer: Gregory Gessner, » Strasburg, OH, 84 Meilen oder eine Stunde von Mt Gilead, dem Wohnsitz von Stacy Westfall, entfernt.
Dann setzt der Ansager noch etwas hinzu, nämlich eine Ehrung für ihren kürzlich verstorbenen Vater, der Stacy diesen Ritt widmet. Noch während er spricht, bricht ihm die Stimme - nach dieser zu urteilen, dürfte er in dem Alter sein, in dem sich Stacy Westfalls Vater zum "Umzug" entschlossen hat. Es ist wohl die persönliche Betroffenheit, die ihm plötzlich bewußt wird und die Emotion hochschießen läßt. Kaum kann er sich wieder fangen, um seine Ansage zu vollenden. Er sagt stockend:
| Stacy wants to dedicate this ride to her dad, who went to live in heaven 24 days ago. "Thanks for teaching me to keep trying new things!"
Stacy möchte diesen Ritt ihrem Papa widmen, der vor 24 Tagen in den Himmel gezogen ist. "Vielen Dank, daß Du mir beigebracht hast, immer wieder neue Dinge auszuprobieren!"
» Stacy Westfalls ride for her dad | | |
Und dann erklingt » Live Like You Were Dying von » Tim McGraw, der den Song nach dem Krebstod seines Vaters » Tug McGraw geschrieben hat; nach der Diagnose hatte man diesem gesagt, er habe noch höchstens drei Wochen zu leben.
Der Vater war ein Baseball-Star, der Mitschnitt seiner besten Leistung wurde in dem » Clip zum Song gezeigt. Um den Schock, den so eine Mitteilung auslösen muß, dreht sich der Song. Was macht das mit einem? "Lebe, als wärest du am Sterben!" Oder anders ausgedrückt: "Lebe das, was dir wirklich wichtig ist!"
Und was ist das? Die Antworten in diesem Song sind nicht ganz überzeugend, aber das macht nichts, der Sänger weiß es halt nicht besser. Sein Vater starb übrigens erst neun Monate später.
Angesichts der Widmung paßt dieser Song natürlich ganz wunderbar. Es ist nicht irgendeine Hintergrundmusik, sondern ein Lied, das das Anliegen von Stacy Westfall, ihren Vater zu ehren, unterstützt und diesem darüber hinaus eine ganz besondere Deutung gibt, nämlich eine Botschaft für sie selbst und für jeden im Publikum - ein Grund mehr, den Text zu übersetzen.
Stacy Westfall wartet eine Weile, bis die Eröffnung des Songs ihre Wirkung entfaltet hat:
| He said I was in my early forties with a lot of life before me when a moment came that stopped me on a dime and I spent most of the next days looking at the x-rays
Er sagte, ich war Anfang 40 und hatte noch enorm viel vor, als ich plötzlich ganz brutal gestoppt wurde. Die nächsten Tage verbrachte ich damit, mir die Röntgenbilder anzuschauen
» Live Like You Were Dying | | |
Hier reitet sie langsam los, in die Halle rein, sie muß ihrem Pferd mit den Unterschenkeln ein bißchen deutlich sagen, daß es jetzt losgeht, die Leute schließen das Tor hinter ihr, sie begrüßt kurz das Publikum, indem sie die Arme hebt, die sie vorher auf ihren Oberschenkeln abgestützt hatte und anschließend locker fallen läßt, wechselt sofort danach in einen sehr deutlichen Seitengang, um dann wieder abrupt in den Vorwärtsgang zu wechseln, anschließend wieder Seitengang zur anderen Seite. Da bricht das Publikum zum ersten Mal in starken Jubel aus.
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