Der frischgebackene Selfmade-Milliardär » Ralph Dommermuth, Chef von » 1 & 1, » GMX, » Web.de und noch einigen anderen Unternehmen, die jedem Internetbenutzer gut bekannt sind, äußerte sich unter anderem über sein Verhältnis zum Geld, die Bilanz eines Lebens und die » Philanthropie in einem Interview, das am am 17. März 2008 in » Spiegel Online veröffentlicht wurde:
| SPIEGEL: Sie selbst gelten als Sparbüchse und Pfennigfuchser.
Dommermuth: Habe ich auch schon gelesen (lacht). Ich gebe gern Geld aus und lebe nicht gerade bescheiden, aber ich bin kein Verschwender. Alles muss einen Gegenwert haben. Ich kaufe zum Beispiel nach wie vor nicht gern auf Autobahnraststätten ein. Die Sachen sind da einfach zu teuer.
SPIEGEL: Der Milliardär Dommermuth schaut auf den Preis einer Flasche Limo?
Dommermuth: Neulich war ich mit meinem Sohn unterwegs. Er kam mit einer Ein-Liter-Flasche Cola aus der Raststätte. Ich sagte, das könne ja wohl nicht wahr sein. Er verteidigte sich, dass er sie auch komplett trinken würde. Hat er dann auch gemacht. Auf der anderen Seite zahle ich gern fünf Euro für ein Glas Cola, dann aber an einem besonderen Platz oder in einem besonderen Ambiente.
SPIEGEL: Lässt sich für alles im Leben eine Gewinn-und-Verlust-Rechnung aufstellen?
Dommermuth: Ich ... ja ... glaube schon. Die Aussagekraft hängt aber auch davon ab, wie ehrlich man zu sich selbst ist. Sie können theoretisch auch für eine Ehe oder Partnerschaft eine Bilanz aufstellen und aus Ihrer Sicht bewerten, was gut- und was schlechtlief ...
SPIEGEL: ... oder fürs eigene Leben. Sie müssten schon seit Jahren nicht mehr arbeiten. Warum tun Sie's trotzdem noch?
Dommermuth: Erstens macht es immer noch viel Spaß, auch wenn ich meinen Job, wie wohl jeder andere auch, an manchen Tagen verfluchen könnte. Zweitens sehe ich momentan keine echte Alternative. Wenn ich hier aussteigen würde, was sollte ich Sinnvolles tun?
SPIEGEL: Sie könnten was Neues gründen.
Dommermuth: Um mich dann über den ersten Umsatz zu freuen? Nein danke. Das wird mich nicht wirklich begeistern.
SPIEGEL: Oder Sie könnten Gutes tun.
Dommermuth: Stimmt. Obwohl ich nur selten darüber spreche, unterstütze ich schon seit Jahren einige Hilfsprojekte. Vielleicht tue ich das später noch aktiver. Sicher ist das auch eine Altersfrage.
SPIEGEL: Sie haben mal gesagt, die Vereine hier am Konzernsitz in Montabaur dürften nicht allzu viel von Ihnen erwarten. Wenn Sie einem helfen würden, kämen alle anderen.
Dommermuth: Ich konzentriere mich darauf, Menschen zu helfen, die wirklich in existentieller Not sind. Dazu gehört nicht, dass ein Gesangsverein verreisen möchte oder ein örtlicher Rettungsdienst eine schönere Küche braucht.
» "Nicht alle wollen mehr" | | |
Damit hat er wirklich ein großes Problem angesprochen: Wie schafft man es, wirklich denen zu helfen, die es brauchen? Wie bringt man es fertig, von anderen nicht ausgenutzt zu werden? Üblicherweise versachlicht man die Problematik, indem das Geld nicht direkt vom Wohltäter verteilt wird, sondern von einer » Stiftung. So hat etwa » Bill Gates eine Stiftung gegründet, die sich für gemeinnützige Projekte einsetzt.
Ulrich Meyer zu Bexten kann seine wohltätigen Spenden noch persönlich verteilen: 10.000 EUR für den » Kinder-Unterstützungs-Fonds (KUF) des DKThR, 3000 EUR für das » Fördercentrum Mensch & Pferd e.V., 2000 EUR für die » Kinderklinik Herford. Bei der Summe, die das DKThR braucht, ist er überfordert. So viel wird auch die beste Wohltätigkeitsversteigerung auf keiner seiner Veranstaltungen einbringen. Hier muß jemand anders einspringen.
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