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Bericht Zum Thema Ausbildung · Lang und tief reiten
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Das Lang und Tief Reiten ist unerlässlich während der Lösungsphase und auch mehrmals während einer Ausbildungsstunde zwischen den einzelnen Übungsabschnitten. Dabei geht es vor allem um das Dehnen und Stärken der Muskulatur des Pferdes, die für das Tragen des Reitergewichts und für das Schwingen des Rückens verantwortlich ist. Zwei Muskelsysteme werden dabei besonders beeinflusst: Die Rumpfstrecker und die Rumpfbeuger. Beide bilden sich durch mehrere ineinander greifende Muskelstränge.

Die Rumpfstrecker verlaufen vom Genick des Pferdes über seinen Rücken und die Kruppe bis zum Sprunggelenk. Die Rumpfbeuger setzen ebenfalls am Kopf an und verlaufen den Bauch entlang bis zur Hüfte. Beide Muskelsysteme arbeiten abhängig voneinander. Man könnte vielleicht an die Fortbewegung einer Raupe denken, die auch nur möglich ist, wenn sich bei ihr ein Muskelstrang dehnt und ein anderer zusammenzieht.

LANG UND TIEF REITEN WIRD OFT MISSVERSTANDEN

Um die Rumpfstrecker wirklich zu dehnen, muss das Pferd �ziehen', das heißt durch treibende Hilfen zur Anlehnung an die Hand heran geritten werden. Es genügt nicht nach Meinung vieler Reiter, die Zügel nur hinzugeben, so dass das Pferd nur Kopf und Hals �fallen' lässt. Das Pferd fällt dann lediglich auseinander, die Hinterbeine treten nicht unter das Gewicht und das Pferd geht �auf dem Kopf', anders ausgedrückt: es geht auf der Vorhand.

Es ist auch falsch, das Pferd über längere Strecken in dieser Dehnungshaltung reiten zu wollen; auch dabei besteht die Gefahr der Überlastung der Vorhand.

Richtig ist, die Bewegung des Dehnens in Intervallen zu unterbrechen und wieder neu zu fordern. Auch der menschliche Sportler betreibt Gymnastik als Bewegungsfolgen und nicht durch starres Beharren in einer Bewegungspose, wie etwa bei Yoga.

Wenn man morgens aus dem Bett steigt, tut Recken und Strecken überaus gut und wenn man nicht verschlafen hat und in Zeitnot ist, dann wiederholt man es gerne, stimmt's?

Am effektivsten empfinde ich beim Reiten die Wirkung des Dehnens im Trab, egal ob beim Leichttraben oder Aussitzen. Im Galopp dagegen scheint mir der lösende Einfluss des �Lang und Tief' besonders stark zu sein. Logisch folgere ich daraus: der Wechsel zwischen Trab und Galopp ist ein idealer Beginn einer Übungsstunde nach dem zehnminütigen Schritt reiten. Damit Du nicht mehr zu lange darauf verzichten musst, wäre es jetzt angebracht, den Galopp in das Ausbildungsprogramm für KORALLE zu integrieren.

Ich sah auf Deinem letzten Video in einem kleinen Ausschnitt, wie sie an der Longe in den Galopp einspringt und auch wieder zum Trab zurückkommt. Soweit ich das aus einer einmaligen Passage erkennen kann, sieht das Einspringen in den Galopp aus dem Trab recht mühelos aus, sie lässt sich durch Stimmhilfe ganz losgelassen in die neue Fußfolge des Galopps �fallen' und wechselt auch ganz gelassen wieder in den Takt des Trabs zurück. Ich meine, dass Du bei ihr damit die Voraussetzung dafür erreicht hast, dass Du sie jetzt auch unter Deinem Gewicht angaloppieren kannst, ohne sie aus dem Trab in den Galopp hineinjagen zu müssen, wie man es leider nur zu oft sieht.

STIMME UND GEWICHT

Die wichtigsten Hilfen bei den ersten Versuchen zum Angaloppieren sind zunächst, wie beim Angaloppieren an der Longe, die Stimme und die Hilfe durch die Verlagerung Deines Gewichts im Sattel. Ich setze voraus, dass der Zuruf �Gaaaalopp' bei KORALLE mit Trense, Sattel und an der Longe zuverlässig zum ruhigen Einspringen in den Galopp führt. Wenn Du in letzter Zeit noch darauf geachtet hast, das Angaloppieren immer an gleicher Stelle zu fordern, zum Beispiel am besten am Ende der offenen Zirkelseite zur Bande hin, dann wird es auch unter dem Reitergewicht am leichtesten an dieser Stelle gelingen.

Fange doch ganz einfach mit dem Galopp an der Longe an, wenn Du Dein Pferd zunächst im Schritt und Trab locker longiert hast. Lasse es auf Zuruf einige Male auf dem Zirkel an gleicher Stelle (auf der offenen Zirkelseite zur geschlossenen Seite hin) aus dem Trab angaloppieren und nach einigen Sprüngen wieder zum Trab zurückkommen.

Wenn das Angaloppieren an der Longe durch Stimmhilfe auf beiden Händen ruhig und sicher gelingt, dann setz Dich ohne Pause dazwischen in den Sattel, bleibe auf dem Zirkel und versuche das Angaloppieren aus dem Trab im Sattel mit gleicher Stimmhilfe und an gleicher Stelle wie zuvor beim Longieren. Dabei kannst Du zwei Möglichkeiten ausprobieren:

Ich bevorzuge bei jungen Pferden

DAS ANGALOPPIEREN AUF DEM ZIRKEL IM LEICHTTRABEN, ABER AUF DEM FALSCHEN FUSS!!






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Es ist jetzt der 20.11.2008, 14:11, GMT +01:00
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