| | | Senkrecht Aufstehen beim Leichttraben |  |  |  |
| Übrigens kann dieses synkopenartige Leichttraben auch im gegenteiligen Fall helfen, wenn das Pferd zu laurig geht, sich �dick macht', sich im Vorwärts zu sehr verhält.
Nur dass der Reiter dann den Bewegungen ohne sein Kreuz anzuspannen etwas zuvorkommt, sie schneller macht und seinen Willen nach mehr Vorwärts durch leichtes Vorneigen beziehungsweise Entlasten des Pferderückens noch etwas verstärkt.
Wenn Du einen Reiter beim Leichttraben beobachtest und erkennst, dass er im gleichmäßigen Takt eines Uhrpendels fast senkrecht aufsteht und sich wieder setzt, wie auf dem Foto, dann kannst Du daraus schließen, dass ihm das Leichttraben noch nicht selbstverständlich ist, sondern er noch bewusst aufsteht und sich setzt, so dass man wie bei einem Uhrpendel mitzählen kann: auf-ab-auf-ab-auf-ab-�. . . Dann sieht das Leichttraben recht langweilig aus und der Reiter kann auf diese Weise weder mit dem Sitz treiben, noch das Pferd im Tempo verzögern.
Beim versierten Reiter kannst Du beobachten, dass er sich nicht im klaren Zweitakt auf und nieder bewegt, sondern immer ein klein wenig in Richtung Dreitakt: aauf-ab-aauf-ab-aauf-ab, entweder verzögernd oder treibend, je nachdem, was ihm das Pferd zu tun aufgibt.
Er tut es, ohne es bewusst zu wollen. Je besser sein rhythmisches Empfinden ist, um so besser kann er sein Pferd aus dem Sitz heraus beeinflussen, zu Gunsten einer zurückhaltenden, feinen Handeinwirkung, die zum Beispiel beim Tempo verzögern soweit übertrieben werden kann, dass der Reiter sein davoneilendes Pferd allein mit dem verzögernden Sitz halten, dabei die Zügel für ein, zwei Tritte runterhängen lassen und das Tempo dennoch so verringern kann, dass das Vorwärts im Trab ähnlich einem versammelten Trab verkürzt wird, nur dass die Aktivität der Hinterhand dabei zu wünschen übrig lässt und von Schwung nicht mehr die Rede sein kann.
Denn das Pferd �verhält sich' gegen das etwas klemmende Knie und das betontere Anlegen des Reiterschenkels an seine Bauchwand. Dies nur, damit Du jetzt nicht auf die Idee kommst, derart �in Versammlung' reiten zu wollen, die allein durch die Aktivität der Hinterhand erreicht wird.
Eine weitere oder zusätzliche Möglichkeit, ein zu eiliges Tempo abzufangen, hast Du durch das Parieren zum Schritt und wieder Antraben und sobald das Pferd wieder eilig wird Schritt und wieder Antraben und zwar so oft, bis Du spürst, dass Dein Pferd zur Ruhe kommt.
Eine verfeinerte Form dieses Wechselns vom Trab zum Schritt zur Tempoverzögerung hast Du wahrscheinlich bei fortgeschrittenen Reitern auch schon beobachtet: nur f a s t zum Schritt zurückzukommen, aber ehe der Schritt da ist, so viel weiter zu treiben, um im Trab zu bleiben.
Aber das ist schon etwas schwierig und für das junge Pferd nicht ohne weiteres zu verstehen: �ja was soll ich denn nun, traben oder Schritt gehen? Mein Reiter weiß offensichtlich nicht, was er will'. Die Reiter mit fortgeschrittenem Pferd praktizieren das meist nur, um die Versammlung zu fördern. Also spare Dir diese Methode für später auf, wenn das Pferd sichere Reiterhilfen auch sicher beantworten kann und vor allem korrekte halbe Paraden fest im Repertoire Eurer Kunst verankert sind.
Quellen / Verweise
Fotos
› G. Schultz-Mehl
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