| | | | Selbstklebende Bandage fixiert | | | |
| | | Überschuß muß noch weggeschnitten werden | | | |
| | | "Prinzessin bewegt sich sicher in einem Grenzbereich, wo andere längst aufgeben," gibt Olaf Nolting zu. Wie lange diese Behandlung noch durchgeführt werden muß, weiß er nicht. Mit 30 EUR pro Behandlung für das Gerät, 10 EUR Einstellgebühr pro Tag ("Kliniken nehmen 20 EUR") und täglichem Verbandswechsel kann man sich die Kosten der Behandlung schnell ausrechnen. "Es ist ein Versuch. Prinzessin ist ein nettes Pferd, mit der kann man das machen. Mal sehen, was wir erreichen können," begründet Olaf Nolting sein Engagement. Wer seinen Betrieb vom Huf auf Therapie umstellen will, muß sich etwas einfallen lassen. "Mein Rücken macht vielleicht noch zehn Jahre mit, und was dann?" gibt er zu bedenken. Wenn er die Scheune entsprechend ausbaut, kann er noch einige Therapieboxen bereitstellen. Einen Paddock für Therapiepferde hat er schon gebaut. Seine eigene Herde lebt im Offenstall - es wäre nicht sinnvoll, die Therapiepferde integrieren zu wollen. Zusätzlich zur Therapie mit Vibrationen will er demnächst Physiotherapie mit Fango-Packungen anbieten. Die entsprechende Apparatur hat er schon gekauft. Die Packungen werden auf 55 Grad erwärmt und dann im Hals-/Schulterbereich bzw. an den Beinen (Oberschenkel/Röhrbein) angebracht. Nach 15 Minuten sind die Muskeln entsprechend erwärmt und für physiotherapeutische Übungen vorbereitet. "Die Vibrationen beruhigen, und sie beruhigen sogar so stark, daß man Untersuchungen oder Behandlungen durchführen kann, die normalerweise eine Sedierung voraussetzen," erläutert Olaf Nolting. Und dann erzählt er von der Pferdezahnärztin, die Prinzessin im Stand behandelt hat und sofort erkannte, daß sie damit ein Problem lösen könnte. Sie kannte nämlich ein Pferd, das sich nicht ohne Sedierung behandeln ließ, aber nicht sediert werden konnte, weil dann die Gefahr bestand, daß eine Kolik ausgelöst würde. Sie brachte also dieses Pferd zum Nolting, es wurde gerüttelt und ließ sich in aller Ruhe die Zähne behandeln. Das gleiche nochmal mit einem Vollblüter, der bei kleinsten Problemen gerne stieg. Der war ruhiger als mit Sedierung. Daraufhin war die Pferdezahnärztin so begeistert, daß sie sich ebenfalls selbst so ein Gerät zulegte. "Für die Sedierung braucht sie ja sonst einen Tierarzt, und beides, Arzt und Arznei, kosten viel Geld. Das kann sie sich und dem Kunden durch das Gerät sparen. Die Behandlung im Gerät ist für den Besitzer billiger und mit angenehmen Nebeneffekten verbunden." Wieder einen Kunden verloren, dafür aber eine überzeugende Referenz gewonnen. Noch einen Vorteil hat die Behandlung im Rüttel-Gerät: Die Pferdezahnärztin kann immer wieder kontrollieren, ob Ihre Arbeit in Ordnung ist. Das Pferd ist ja nicht sediert. Andernfalls ist die Kontrolle schwierig, und außerdem könnte sich das Pferd verschlucken.
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