Die Vollblutzucht gilt als das bekannteste Beispiel einer Leistungszucht, die mehr oder weniger intuitiv allein aufgrund der Ergebnisse bei "Prüfungen" vorgenommen wurde, die adeligem Zeitvertreib entsprungen war: Dem Spieltrieb. Und der Wettleidenschaft.
Gäbe es diese nicht, dann vermutlich auch nicht die Pferderennen, jedenfalls nicht, wie wir sie heute kennen und wie sie von den englischen Adeligen erfunden und entwickelt wurde. Die Wettleidenschaft ist der Motor, der die Vollblutzucht antreibt. Die eigentliche Zuchtentwicklung ist lediglich ein Anhängsel, ein Nebenprodukt.
Die zugrundeliegende Idee ist sehr einfach: Man läßt talentierte Pferde miteinander laufen und wettet auf den Gewinner oder die Reihenfolge der Gewinner oder was auch immer. Das Prinzip ist jetzt, daß die Gewinnchancen sehr gering sind, wenn eines der beteiligten Pferde den anderen eindeutig überlegen ist. Das ganze Spiel wird erst dann sinnvoll, wenn alle Pferde die gleichen Chancen haben und es im Grunde genommen ungewiß ist, welches Pferd gewinnen wird.
Wenn man nun ein neues Pferd ins Spiel bringt, dessen Fähigkeiten unbekannt sind, wird die Ungewißheit noch erhöht. Hat dieses Pferd das Potential, alle anderen auszustechen, kann es demjenigen, der darauf wettet, große Gewinne bescheren. [...]
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