Die Travellers hatten also nun noch mehr unter den Iren zu leiden. Wie das konkret aussehen kann, ergibt sich auf liebenswürdige Weise ganz nebenbei aus folgender Erzählung, die Caroline Neuenschwander "Einer der Bosse" genannt hat:
| Ich nenne ihn hugh c. und wegen weitverbreiteter legastenik der travellers wird er meistens cue genannt. Oft heisstbei den travellers ein pretty filly "a pertty filly" und ask heisst sowieso "aks".
Letzten sommer war meine mutter ( 85 jahre alt) hier zu ihrem alljaehrlichen besuch. Wegen dringender geschaefte musste ich sie einen tag alleine lassen, was mir nicht sehr behagte, aber mein ziel war nur auf relativ schlechten strassen zu erreichen und sie wollte ihren ruecken schonen und daheim bleiben. Also liess ich sie mit meinen 2 wachhunden und telefon in der hand mit gespeicherter handy nummer daheim und machte mich auf den weg. Als ich abends zurueck kam, erzaehlte sie mir ganz aufgeregt von einem mann, der auf den hof gefahren kam. Wer war das? Fragte ich. Sie wusste natuerlich den namen nicht mehr oder hat ihn nicht verstanden, da meine ma nicht gut englisch spricht, also fingen wir an mit raten: wie sah er aus. Was hat er fuer ein auto gefahren. Was wollte er ueberhaupt!!! Sie konnte mir nicht helfen, sie sagte nur, er war aelter, sehr kraeftiger statur, sehr freundlich und ( das hat sie immer wieder betont): er war ein richtiger gentleman!
2 wochen spaeter in tallow horsefair traf ich hugh. Gleich hat er mich auf meine mom angesprochen und fragte, wie es ihr ginge. Ich sagte, dass ich sie in der lounge vom hotel devonshire arms parkiert haette, weil das getuemmel mit den pferden auf der fair fuer sie zu gefaehrlich waere und sie trinke ein glas wein und warte auf mich. Als ich nach ca. einer stunde nach meiner mutter schaute, war sie in trautem gespraech ( auf englisch!!!!)oder so mit hugh c. ! normalerweise wird den travellers der zutritt zu hotellounges oder auch vielen pubs verwehrt - aber offensichtlich war er ein gentleman.
Hugh ist einer der integersten leute im pferdehandel die ich je kennengelert habe. Ich bekam von ihm vor jahren einen absolut vielversprechenden jaehrlingshengst, allerding fuer viel geld, den ich nach ein paar jahren nach kontinent in die zucht verkauft habe; natuerlich habe ich nachkommen von diesem hengst.
Auch hat hugh schon stutfohlen von mir gekauft zu preisen, die ich nie auf dem festland realisieren koennte. Fillies, stutfohlen, sind fuer die traveller alles! Colts, hengstfohlen werden verkauft und ich bin sehr gluecklich, dass sie mir diese hengstfohlen, oft mit erstaunlichem background, anbieten. | | |
Wir kennen alle die Rassentrennung, wie sie in Südafrika lange praktiziert worden ist, wie sie in den Südstaaten der USA üblich war und wie sie in vielen Gesellschaften dieser Erde nach wie vor praktiziert wird. In diesem Sinne werden auch die Travellers in Irland ausgegrenzt und verfolgt:
| Die Travellers leiden unter einer einzigartigen irischen Variante von Apartheid; oft wird ihnen der Eintritt zu Clubs, Bars und Hotels verwehrt. Traveller-Hochzeitgesellschaften finden oft kein Hotel für ihre Feierlichkeiten. a.a.O. | | |
| |