| | Gekrault werden ist ein Genuß | | | |
| | | | | | Über den Rücken abstreifen | | | |
| | | Was war das? Interessant! | | | |
| Frau Sißmann demonstrierte ihr Vorgehen ganz nebenbei, indem sie Dhimaar, der sich vertrauensvoll an sie schmiegte, ausgiebig kraulte, was dieser ganz offensichtlich sehr genoß.
Und dann hatte Sie eine Idee. Sie zog ihre Ziegenlederjacke aus, zeigte sie Dhimaar und legte sie ihm schließlich über.
Den Sie hatte das noch nie gemacht, aber der kleine Hengst zuckte nicht mit der Wimper, zappelte nicht herum, zeigte keine Angst.
Aufmerksam verfolgte er die Übung, anscheinend weil er wußte, daß ihm nichts Unangenehmes zustoßen werde.
Währenddessen graste die Mutter in gehörigem Abstand, offensichtlich ebenfalls davon überzeugt, daß ihrem Kind nichts Böses passieren könne.
Die Bilder belegen das Geschehen viel besser, als Worte das vermögen. Ich erinnerte mich an unser eigenes Fohlen. So kann man sich mit seinen Tieren beschäftigen, wenn man Zeit und Muße hat.
"Aussacken nennt man das", kommentierte Werner Sißmann, "bei anderen Leuten ist das ein Riesentheater, bei uns läuft das nebenbei. Wenn man 80, 200 oder noch mehr Pferde hat, sieht das natürlich ganz anders aus."
Das leuchtet ein. In diesem Jahr werden drei Fohlen erwartet. Um diese drei können sich die Sißmanns liebevoll und ausgiebig kümmern.
"Klasse statt Masse" setzte Barbara Sißmann hinzu. "Es gibt Pferde genug; wir wollen unser Ideal verwirklichen, und das geht nicht im großen Stil. Wir haben jetzt etwas über 20 Pferde, und das ist das Maximum dessen, was wir bewältigen können und wollen." Und ihr Mann setzt hinzu: "Ostenfelde hatte zur Blütezeit weit über 200, aber das waren auch andere Zeiten. Die Amerikaner haben alles gekauft, zu jedem Preis. Das ist vorbei."
Ich erinnerte mich; vor zwei Jahren hatte ich mit einer Züchterin telefoniert, die ihre Vollblutaraberzucht gerade aufgegeben hatte, weil der Markt so schwierig geworden war. Seither hat sich die Situation noch zugespitzt. Wie sieht der Markt für die Sißmanns aus?
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