Die Pferde wurden unruhig, traten von einem Bein aufs andere und wollten galoppieren. Das war auch selbstverständlich, da vor uns ein Kilometer frisch präparierter Strecke als Auslauf der Skipisten in Val Claret lag.
Die Pferde liefen fröhlich mit all ihrer Kraft, obwohl man auf dem Weg ständig in den Schnee eingesunken ist und obwohl von den Hängen die Skifahrer raschelten und die Snowboarder knirschten.
Kaum konnten wir einem jungen Rodler ausweichen, der sich hoch oben den Hang hinunterließ und nicht rechtzeitig stoppen konnte. Ich gebe zu, es war etwas brenzlig und meine Augen schossen rechts und links, damit ich niemanden niedertrampelte und damit niemand mit uns zusammentreffen würde.
Den Pferden war dieser Rummel anscheinend etwas Alltägliches, sie zeigten dabei keinen Schimmer von Aufregung... Unweit eines großen Parkplatzes mussten wir Halt machen, da die Stute von Cedric einige saftige Rossäpfel zu Boden ließ; Cedric musste sofort aufräumen, was auch verständlich ist, da die gleichen Wege von Hunderten anderen Menschen benutzt werden und ohne ein großes Maß an Einsichtigkeit kann es keine Symbiose geben.
Wir bogen vom verschneiten Weg zum Parkplatz ab; dieser war natürlich randvoll und die Abstände zwischen den Autos waren wirklich eng. Cedric erzählte, dass es öfters passiert, dass man mit dem Steigbügel einen Kratzer auf einem noch warmen Mercedes macht... ... aber ich sollte es nicht weitersagen!
Der Weg führte uns weiter zwischen die Hochhäuser. Wir mündeten in den ordentlichen Kreisverkehr, liefen im Trab zwischen Tischen auf der Terrasse der Bistros, plauderten mit diesem oder jenem, den wir zwischen den Häusern angetroffen haben.
Über den zugefrorenen See waren wir in Le Lac zurückgekehrt, begrüßten die jungen Männer, die in Taucheranzügen gerade dabei waren, unters Eis zu tauchen, bückten unsere Köpfe wegen eines Drachenfliegers, der mit einer englischen Touristin auf dem Rücken landete; die Pferde schlugen wegen der lauten und lebhaften Hunde im Gespann, das an uns vorbeiraste, einige Male aus.
Und die vertraute Hütte ... Ich dachte, ich war für die Woche ausgebucht, eigentlich war da nichts falsch, wenn man auf das Skifahren verzichten muss. "Hör zu", sagte Cedric, "hättest du Lust einmal auch am Abend auszureiten? Es ist echt sympathisch, weißt du..."
"Mit Vergnügen, und ich bringe noch meinen Sohn und meinen Mann mit," war ich von der Idee ganz begeistert. "Klettern die beiden auch von der richtigen Seite aufs Pferd?", fragte er mich. "Normalerweise ja... , " beruhigte ich ihn. "OK. Also morgen um halb sieben beim Stall unten in Lavachet", war unser letzter Gruß für den Tag.
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