 |  | BG SHAH BASK (Dries Arabian Run) |  |  |  |
| Ähnlich wie Dr. Nagel schwebt ihm ein Ideal vor, das man sehen muß. Er vergleicht das mit einem Kunstwerk: manch einer sieht nichts darin und für einen anderen ist es das Größte.
Da erscheint es konsequent, daß für ihn ein Araber keinen Gebrauchswert haben muß. Es gibt seiner Meinung nach genug Pferderassen, die für den einen oder anderen Zweck optimiert worden sind. Er sieht keinen Sinn darin, den Araber ebenfalls in eine dieser Richtungen zu drängen. Das wäre für ihn der Untergang der Rasse.
Für ihn ist das Pferd ein ästhetisches Objekt. So verwundert es gar nicht, daß er sich nicht als Horseman bezeichnet; er könne noch nicht einmal ein Pferd korrekt aufstellen. Anscheinend auch ein Mann, der sich ein teures Hobby einfach leisten kann.
Mit Holger Ismer, Dr. Nagel, Heinz-Rüdiger Merz und Peter Gross haben wir vier prominente deutsche Araberzüchter kennengelernt; draußen in der weiten Welt sieht es nicht viel anders aus.
Jemand begeistert sich für diese Pferde, kauft das erste, hat bald mehr, und ohne daß er sich versieht, steht sein ganzes Leben unter diesem Vorzeichen. Insofern unterscheiden sich die Araberzüchter vermutlich kaum von den Züchtern anderer Rassen.
Die amerikanische Züchterin » Debra Nowak bemüht ebenfalls die Analogie zum Künstler und schwärmt von der Vision, die der Züchter haben muß. Wie bei einem Musiker müsse die Vision aber durch das Wissen ergänzt werden; erst dann könne eine Symphonie entstehen.
Deshalb beschäftigt sie sich mit Genetik und betont das Lernen als Bestandteil der züchterischen Tätigkeit, damit man seine Vision auch umsetzen kann. Sie interessiert sich besonders für die Harmonie des Körpers: alle Teile eines Pferdes sollen so aussehen, als gehörten sie zu demselben Pferd.
Das klingt komisch, trifft aber die Sache durchaus. Auch manche Menschen sehen so aus, als seien die verschiedenen Teile ihres Körpers willkürlich aus einem Ersatzteillager herausgesucht und zusammengeschraubt worden:
Die Form muss sich der Funktion unterordnen. Das Wissen darüber, wie man wünschenswerte Eigenschaften bleibend miteinander verbindet, macht die wahre Kunst des Züchtens aus. | |
Joseph "Joe" Dries, Jr. beschreibt die Geschichte, wie er zu seinem Gestüt gekommen ist, als Filmstory. Er machte einen Kurzurlaub und fuhr Angeln. An einem dieser Tage wurde ihm die Zeit lang und er besuchte ein Gestüt. Abends war er schon Pferdebesitzer. So schnell kann es gehen.
Überall auf der Welt begeistern sich immer wieder Menschen für das arabische Pferd. So wachsen Züchter nach und die Rasse blüht und gedeiht. In Deutschland allein schätzt man mindestens 15.000 Araber. Es kann also keine Rede davon sein, daß man sich um die Araber Sorgen machen muß.
Quellen
Abbildungen
Wie angegeben unter Berufung auf das Zitatrecht (Fair Use).
| |