
| | W. Popken im Fenster Selbstportrait 08/2004 | | | | | Meine Meinung zu dem Buch: von › Werner Popken
Wie der Klappentext schon sagt, ist dieses Buch ein Mu� f�r alle Tinker-Liebhaber, egal, ob sie schon einen besitzen, sich mit dem Gedanken eines Erwerbs anfreunden, oder sich nur an diesen liebenswerten Tieren erfreuen.
Denn die Tinker r�hren das Herz �hnlich wie die Friesen, sie besitzen deren hohe Knieaktion, haben ebensolange M�hnen, Schweife und Behang, und sie haben noch dazu mehr oder weniger imposante Zeichnungen.
Nicht zu vergessen: die Tinker sind billiger, seltener, haben den Ruf, ebenso gutm�tig zu sein, dabei vielleicht sogar vielseitiger - oder hat man schon einmal einen Friesen in der Gel�ndestrecke oder im Trail gesehen?
In Irland werden sie jedenfalls bei Jagden h�ufig eingesetzt und bei dieser Gelegenheit angeblich oft auch eingeritten: der Herdentrieb wird genutzt, die ungewohnte Situation zu �berspielen. Aber da sind wir schon bei den Problemen.
Die Tinker sind leit langem in Verruf geraten, weil sie zu einem Gesch�ft geworden sind, besonders in Deutschland, wo es schon �ber 8.000 davon geben soll.
Denn ein schnelles Gesch�ft ruft unweigerlich unverantwortliche Menschen auf den Plan, und da die Tinker urspr�nglich und wohl in Irland auch heute noch ausschlie�lich oder �berwiegend von den fahrenden Leuten gez�chtet werden, diese aber in die Gesellschaft nicht integriert und daher suspekt sind, kann man von diesen Menschen wohl nur �bers Ohr gehauen werden, oder?
Das Buch r�t daher dringend von einem Kauf in Irland ab - es sei denn, von einem der Z�chter, die von der IG Tinkerpony empfohlen werden. (Woher diese ihre Informationen hat, wird nicht weiter er�rtert, die IG wird nicht vorgestellt.)
Aber mit dem Kauf ist es nicht getan - die Tinker, die in Irland nicht so hei�en, weil das dort ein Schimpfwort ist - m�ssen �ber den Kanal, und da scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen, denn viele Tinker kommen psychisch gesch�digt an. Und das ist fatal. Pferde vergessen nicht so leicht, mit den Traumatisierungen des Transports kann man lange zu tun haben.
Auch Norbert Kaiser, der in dieser Ausgabe begonnen hat, �ber seine intensiven Erfahrungen mit dem Tinkerhengst Eddy zu berichten, hat Beobachtungen gemacht, die auf solch schlechte Erfahrungen hindeuten (siehe n�chste Ausgabe). Im Buch wird eine Tinkerstute vorgestellt, die immer dann agressiv reagiert, wenn M�nner sich der Box n�hern - au�erhalb der Box macht sie auch bei M�nnern keine Probleme.
Unsere holl�ndischen Nachbarn mischen bei Import, Export und Zucht wohl mit, haben aber anscheinend ebenfalls keinen guten Ruf. Bleiben die deutschen Z�chter, die es nat�rlich auch schon gibt. Die sollen angeblich verl��licher sein.
Die Deutschen k�nnen sich nat�rlich nicht ernsthaft mit Pferden befassen, die keiner Rasse angeh�ren - schlie�lich geht es auch hierzulande ums Geld. Also betreibt man mit einigem Erfolg die Etablierung der Tinker als Rasse, was in Irland anscheinend noch nicht einmal angedacht ist. Tinker sind ein Schlag oder Pferdetyp, nicht mehr. Es gibt keine B�cher, schon deshalb nicht, weil die Travellers, die fahrenden Leute, weitgehend Analphabeten sind.
Di | |