Jetzt glauben Sie vielleicht, das würde Sie alles gar nicht betreffen, weil Sie Ihr Pferd doch nie im Leben essen wollten. Da haben Sie aber Pech! Vielleicht kann man Sie nicht unbedingt als Mörder bezeichnen, wenn Sie strikt vegan leben (was ja durchaus sein kann), aber Sklavenhalter sind Sie allemal! Die Analogie eines Bauernmarktes mit einem Sklavenmarkt war für Helmut F. Kaplan nicht zu übersehen und der Anlaß für einen Artikel mit dem Titel Hölle auf Erden:
"Der Pinzgauer Herbststiermarkt hat in Maishofen eine jahrzehntelange Tradition. [...] Von 60 angebotenen Stieren wurden 58 zu einem Durchschnittspreis von 30.000 S je Tier verkauft. Spitzenreiter war aber 'Winston'. [...] Im Bild präsentiert Züchter Gumpold 'Winston' in der Arena der Versteigerungshalle Maishofen."
Die Parallelen zwischen einstigen Sklavenmärkten und heutigen Tierauktionen sind so augenfällig, daß es eigentlich unbegreiflich ist, wie sie von jemandem nicht gesehen werden können. Für die Tiere, die heute unsere Sklaven sind, ist das Leben ein einziger, ununterbrochener und unentrinnbarer Alptraum. Alles, was uns in den schlimmsten Phantasien quälen mag, ist für die versklavten Tiere furchtbare Realität.
Tägliche, nächtliche, lebenslängliche Realität. Allein der Tod, der das Grauen des Lebens meist noch übertrifft, beendet die Hölle, die wir den Tieren auf Erden bereiten.
Alle Gemeinheit, Niedertracht und Bosheit, zu der Menschen fähig sind, müssen die Tiere schuldlos und wehrlos über sich ergehen lassen.
Wir sind die einzigen wirklichen Teufel, im Vergleich zu denen alle anderen Teufel harmlose Stümper und sympathische Dilettanten sind. | |
Der hält Ihnen einen Spiegel vor, nicht wahr? So haben Sie sich noch gar nicht gesehen! Aber so müssen Sie sich sehen, wenn Sie die Ethik ernst nehmen. Es ist alles ganz logisch. Ihr Pferd ist in der Hölle, und Sie sind der Oberteufel.
Vielleicht bekommen Sie noch eine kleine Galgenfrist. Ich zitiere aus der FAQ von maqi.de, was aus dem französischen Maquis (das waren die Widerstandsnester gegen die Nazi-Besatzung - man beachte den historisch-politisch-militärischen Bezug) abgeleitet ist, indem wie bei der Ableitung von Veganismus aus Vegetarismus ein paar Buchstaben gestrichen wurden:
Ist Gefangenhaltung von "Haus"tieren zu vertreten?
Aus Tierrechtssicht ist die Haltung von Tieren natürlich ebenso abzulehnen wie Sklavenhaltung aus Menschenrechtssicht, "Haus"tiere entsprechen den "Haus"sklaven. In dieser speziesistischen Gesellschaft ist es jedoch erforderlich, daß Menschen sich um manche Tiere kümmern, die dies nicht selbst können, so wie Sklavenbefreier sich häufig um befreite Sklaven kümmern mußten, die noch nicht oder nicht mehr in der Lage waren, sich selbst zu versorgen. | | Da haben wir ja noch einmal Glück gehabt! Obwohl wir uns als Sklavenhalter begreifen müssen, dürfen wir uns um unsere Pferde kümmern, sofern sie sich nicht selbst versorgen können. Das dürfte in der Regel in unserem Lande der Fall sein. Puh! Aber Reiten dürfen Sie vermutlich nicht mehr. Sie haben ja gehört, wie schrecklich das für die armen Tiere ist. Die reine Sklaverei!
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