Man sieht, die Mamelucken waren keine Milchbürschchen.
Man sieht weiter: schon damals säte man dort, was man erntete: Gewalt. Nichts Neues unter dieser Sonne.
Kurden, Türken und Mongolen wurden an der Küste angesiedelt, um die Rückkehr der Europäer zu verhindern. Systematische und vermutlich rücksichtslose Umsiedlung unschuldiger Menschen zum Zwecke der persönlichen Machterweiterung.
Im Artikel über die Kabardiner hatten wir bereits von der Umsiedlung der Karatschajer vom Kaukasus nach Sibirien durch Josef Stalin gehört ( » Aus den Bergen kommen wir). Das menschliche Leid, das durch solche Entscheidungen erzeugt wird, kann man sich kaum vorstellen.
Die Herrschaft der Mamelucken reichte bald bis nach Kleinasien. Kunst und Handel gelangten zur Blüte, was heißen soll, dass man schnell großes Geld machen konnte.
Insbesondere der Gewürzhandel mit Indien warf große Gewinne ab, so dass die Händler sich als Kunstmäzene betätigen konnten. Was beweist, dass die Künste zuweilen direkt von den Greueltaten der Mächtigen profitierten.
Aber schon Mitte des 14. Jahrhunderts setzte der Niedergang ein, und eine Pestepidemie 1348 führte zu einem großen Bevölkerungsrückgang.
Die zweite Dynastie der Mamelucken (Burdjiten) waren Tscherkessen, und ich erinnere mich aus dem Artikel über die Kabardiner, dass diese aus dem Kaukasus stammen und ein Reitervolk sind. Sie herrschten zwischen 1382 und 1517.
Auch in dieser Zeit kämpften die Führungseliten untereinander ständig um die Macht, konnten sich aber trotzdem halten, ohne dass der Staat die Beute von Dritten wurde.
Viele der Herrscher sollen sich durch ausgesprochene Rohheit, Habgier, Brutalität und Dummheit ausgezeichnet haben. Frauen konnten sich nicht mehr auf die Straße trauen, Hochzeitsumzüge mussten verboten werden, weil die Bräute geraubt wurden.
Die Kaste der Mamelucken hielt eisern zusammen und beutete das Land gnadenlos aus. Schließlich befand sich kaum noch Landbesitz in arabischer Hand.
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