Die alte ägyptische Kultur war längst untergegangen, die heute noch legendäre Kleopatra, eine der letzten Pharaonen zur Zeit der Blüte Roms, schon fast tausend Jahre tot.
Das Land hatte in seiner langen Geschichte oft jahrhundertelang unter Fremdherrschaft gestanden. 642 eroberten Araber das Land und brachten den Islam. Um 850 beherrschten die Kalifen von Bagdad Ägypten, und zwar durch türkische Militärs.
Einer der türkischen Gouverneure mit Namen Ahmad Ibn Tulun schaffte es, Ägypten den Status einer autonomen Provinz zu verschaffen und dem Land einen gewissen Wohlstand zu sichern. Wie das in Ägypten so üblich war, gründete er eine Dynastie, die Tuluniden.
Etwa hundert Jahre später ging es dem Lande wieder schlecht, anarchische Zustände herrschten, und Schiiten aus Tunesien ergriffen die Gelegenheit und eroberten das Land. Sie gründeten ebenfalls eine Dynastie, die den größten Teil Nordafrikas beherrschte und gründeten eine neue Stadt, die sie zur Hauptstadt ihres Reiches machten, was sie heute noch ist: die Stadt nannten sie nämlich Kairo.
Unter den Fatimiden lebten Schiiten und Sunniten friedlich zusammen, Ägypten erlebte eine Periode der Ruhe und des Wohlstandes, die erste und älteste Universität der Welt, die Al-Azhar-Universität, wurde 970 gegründet. Wunderbar. So etwas gab es also auch.
Gegen Ende des elften Jahrhunderts löste sich diese Idylle wieder auf. Im Jahre 1065 bereitete ein Niedrigwasser des Nils eine große Hungerkatastrophe, der erste Kreuzzug hatte zur christlichen Herrschaft über Syrien und Palästina geführt, als Folge fühlte Ägypten sich bedroht.
Schwierigkeiten innen und außen, das konnte nicht lange gutgehen. Man fühlte sich der Bedrohung von außen nicht gewachsen und forderte Militärhilfe an.
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