Inhaber des Gespannführerausweises dürfen das Kutschefahren als Gewerbe betreiben oder bei der Fahrausbildung helfen. Aber auch ohne diese speziellen Ziele ist eine Teilnahme allein zur Wiederholung und Auffrischen der eigenen Fahrkenntnisse empfehlenswert!
Denn vieles beim Kutschefahren ist heutzutage anders und mit einem höheren Gefahrenpotenial verbunden als noch vor 50 Jahren, als z.B. mittels Fahrpferden der Lebensunterhalt bestritten wurde.
So dienen die heutigen Fahrpferde meist allein dem Freizeitvergnügen (verbunden mit weniger Stunden, die das Pferd im Geschirr geht, was eine geringere Nutzung und Auslastung der Tiere bedeutet). Hinzu kommt, daß fast alle Pferderassen hochblütiger gezüchtet werden, um den Anforderungen im Sport gerecht zu werden.
Viel mehr schnell fließender PKW-Verkehr, der oftmals nicht die Reaktionen des Fluchttieres Pferd richtig einzuschätzen weiß, stellen den Gespannführer vor weitere Probleme.
Die meisten Personen, die sich heutzutage mit Pferden beschäftigen, sind nicht mit ihnen aufgewachsen - so ist viel Wissen um das Verhalten und die Bedürfnisse dieser Tiere nicht (mehr) bekannt.
Moderne Geschirre (mit Nylonsicherheitseinlagen) und geänderte Kutschwagentypen gehen nicht so schnell kaputt - das, was am ehesten Schaden nimmt, sind die Pferde! Deshalb tut Aus- und Weiterbildung not.
Der Pferdesportverband Schleswig-Holstein e.V. hat wie die anderen Landesverbände unter anderem die Aufgabe, Weiterbildungsmaßnahmen zu fördern, so daß für diesen dreitägigen Kurs nur vergleichbar geringe Kosten (z.B. für Verpflegung und Übernachtung) anfallen.
So war die Gruppe, die sich am Donnerstagmorgen, den 22.03.2001, zur Teilnahme an diesem Gespannführerlehrgang zusammengefunden hatte, bunt gemischt: von Freizeitfahrern beiderlei Geschlechts und allen Altersstufen bis zu Fahrer/innen, die öffentlich oder gewerblich das Kutschefahren betreiben wollen, war alles vertreten.
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