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Bericht Zum Thema Tierschutz · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 376.06 der Pferdezeitung vom 11.06.06
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Siumulation: Herdenwesen in der Pferdeshow · Copyright wie angegeben
Siumulation: Herdenwesen in der Pferdeshow

Den Hauptartikel der letzten Woche ließ ich mit einem Aufsatz von Carlo Faillace ausklingen, dessen Internetpräsenz » Proequo den Untertitel "Organization for the Protection of Horses" hat. Gibt es so etwas nicht auch in Deutschland? "Gesellschaft zum Schutz des Pferdes"? Google muß passen. Dann heißt diese Gesellschaft anders. Ich lasse die Anführungszeichen weg und erhalte: » Deutsche Vereinigung zum Schutz des Pferdes eV. Aha.

Muß man Pferde schützen? Wovor? Inwiefern? Seit wann? Aber eigentlich möchte ich mich mit diesem Thema gar nicht befassen. Hatte ich nicht vor Jahren über den Tierschutz geschrieben und mich über diese Leute sehr aufgeregt? Speziell an den Philosophen » Helmut Kaplan erinnere ich mich, der auch für die » "Arche 2000" Welt-Tierhilfe eV tätig war ("So militant wie diese Leute ist Helmut F. Kaplan aber allemal, und er ist stolz darauf. Ein Teil seiner Schriften beschäftigt sich mit dem Thema Gewalt, und er ist eindeutig dafür" -  Tierschutz oder Tierrecht?, immer noch ganz lesenswert). Die Arche 2000 wiederum ist später wegen finanzieller und sonstiger Unregelmäßigkeiten in die Schlagzeilen geraten. Der Deutsche Tierschutzbund titelte im Februar 2006: » Deutscher Tierschutzbund erfreut über hartes Urteil gegen �Arche 2000 Welttierhilfe�.

Nun darf man die gute Sache nicht verurteilen, wenn böse Buben diese mißbrauchen. Aber kann man die Spreu vom Weizen trennen? Auf der Seite » Erste Hilfe für Vierbeiner des WDR aus dem Jahre 2004 lese ich:

Was die Tierretter antreibt, ist Leidenschaft. "Mit Tierschutz verdient sich niemand eine goldene Nase", sagt Bröckling. Bringe man aber den nötigen Idealismus mit, sei es ein Traumjob, weil man etwas Sinnvolles tue und Menschen und Tieren helfen könne.
a.a.O.

Stefan Bröckling war eins von 85.000 Mitgliedern des Vereins Arche 2000, dessen Geschäftsführung 9,5 Millionen EUR veruntreut hat. Pech aber auch. Zweifellos gibt es viele wohlmeinende Menschen, die sich für Tiere einsetzen und von bösen Menschen mißbraucht werden können. Vermutlich gibt es auch integre Organisationen, die wertvolle Arbeit leisten. Aber warum muß es solche Organisationen überhaupt geben? Seit wann gibt es sie, und wo?

Der Artikel » Tierschutz gibt eine Übersicht. Angeblich soll man aus der Schöpfungsgeschichte der Bibel schon herauslesen können, daß die Menschen für die Tiere verantwortlich sind. Nicht überall auf der Welt gibt es eine Tierschutz, wie bei uns, aber auch nicht überall müssen die Tiere geschützt werden, weil die Menschen sich je nach Kulturkreis den Tieren verwandt und für sie verantwortlich fühlen. Stellen Sie sich vor, Sie könnten in der nächsten Inkarnation als Pferd wiedergeboren werden, Sie würden Ihr Pferd ebenfalls mit anderen Augen sehen und anders behandeln - oder etwa nicht?

Was ist ein Pferd eigentlich für Sie? Ein Gegenstand, den man möglichst perfekt manipulieren sollte? Oder ein Wesen, das fühlt wie Sie und verstanden werden möchte? Unter dem Titel  Auch wir haben Gefühle habe ich in dieser Ausgabe ein Buch von Fred Rai besprochen, dessen Thema die Bedürfnisse der Pferde und die Kommunikationsmöglichkeiten über Gefühle sind. Wir Menschen fühlen, die Pferde fühlen ebenso. Das sehen viele freilich ganz anders.

Im mechanisch geprägten Weltbild von René Descartes wird der Mensch als rational begabtes Wesen hervorgehoben und das Tier verliert seine Nahestellung zum Menschen. Mit der Industrialisierung und der damit verbundenen Technisierung der Viehzucht entstehen aber im 19. Jahrhundert Tierschutzbewegungen und �organisationen. Geprägt durch die Evolutionstheorie von Charles Darwin wird die deutliche Absetzung des Menschen nach Descartes wieder zurückgedrängt.
» Tierschutz

Aha, so hat sich das also in unserer Kultur entwickelt. Wenn ich Tiere als Sachen begreife, kann ich mit ihnen in einer Weise umgehen, die für jemanden, der sie als beseelte und verwandte Kreaturen empfindet, ungeheuerlich ist. Könnte diese Sichtweise die skandalöse Vorgänge im Zusammenhang mit Schlachtpferden und deren Transporten, die inzwischen gut dokumentiert sind, verständlich machen (» tiertransporte 2003)?




Kaplan


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Vielleicht. Vielleicht ist die Sache aber auch noch viel komplizierter. In der erwähnten Serie hatten wir erfahren, daß der Philosoph und Tierschützer Helmut Kaplan nicht nur Vegetarier ist, sondern nach einem Regen auch die Regenwürmer vom Bürgersteig sammelt, um sie in Sicherheit zu bringen. Mit Menschen ist er beileibe nicht so zimperlich:

Wenn ich erfahre, daß jemand, der soeben gestorben ist, ein Jäger war, so werde ich von einem tiefen Glücksgefühl übermächtigt. Wenn ich dann auch noch höre, daß der Betreffende vorher leiden mußte oder gar bei der Ausübung seines Mord-Hobbys zu Tode kam - wie der Atom-Verbrecher Franz Josef Strauß -, so ist mein Vergnügen umso größer.
» Wenn Jäger sterben

Henryk M. Broder hat die fatalen Wirkmechanismen im Zusammenhang mit dem Tierschutz sehr schön in der Einleitung seiner Kritik an Kaplan vorgeführt:

Wer sich in unserer menschlichem Leid gegenüber erstaunlich gleichgültigen Gesellschaft öffentlichkeitswirksam für Tiere einsetzt, kann sich automatisch im Recht fühlen und dazu noch sehr edel. Das lenkt manchmal von persönlichen Problemen ab, in einigen Fällen gar von der Unfähigkeit mit dem eigenen Leben fertig zu werden. Wobei das allein noch nicht unbedingt schlecht ist � so lange das, was in diesem Zusammenhang als Tierschutz bezeichnet wird, diese Funktion auch tatsächlich erfüllt, und sei es meinetwegen als bloßer Kollateralnutzen der Selbstinszenierung als Bessermensch.
» Kennen Sie Kaplan?

Kein Wunder, daß viele, insbesondere auch Pferdefreunde, den Tierschützern reserviert gegenüberstehen. Mein Beitrag  Tierschutz oder Tierrecht? endet mit der Bemerkung "Fortsetzung folgt, Lösungsvorschläge erbeten". Bis heute sind keine eingegangen. Ist also der Tierschutz generell eine Bewegung, die sich selbst diskreditiert? Oder muß man differenzieren? Kann man Leute wie Carlo Faillace ernstnehmen oder muß man sie genauso kritisch betrachten wie Helmut Kaplan?

Vor ein paar Tagen habe ich ein sehr interessantes Interview mit Helmut Maucher, 78, Ehrenpräsident der Nestlé AG, gelesen (» ï¿½Ich habe keine Sehnsucht nach einfachen Lösungen. Aber ich sehe viele Dinge einfacher.�). Darin ist auch von sogenannten Nichtregierungsorganisationen (NROs, englisch NGO) die Rede, zu denen auch die Tierschutzverbände mit ihren vielen verschiedenen Spielarten gehören.

Ich hatte es noch mit maximal 10 000 von diesen Organisationen zu tun, von denen ich mich mit vielleicht 300 befassen musste. Inzwischen gibt es gut 30 000, die sich immer wieder etwas einfallen lassen. Aber es gibt ja verschiedene NROs � und manche sind auch nützlich.
a.a.O.

So so, er hält manche für nützlich. 300 kennt er genauer. Die meisten davon machten ihm und den Mitarbeitern seiner Firma das Leben schwer. So etwas nennt man doch wohl eine Subkultur, oder? Bekannt ist, daß manche dieser Organisationen über erhebliche Geldmittel verfügen und industriell gemanagt werden, ohne daß sie irgend einer Kontrolle unterliegen würden. So kann jeder im Trüben fischen, wenn es ihm beliebt. Wie sieht das im Bereich des Pferdeschutzes aus?

Auf der Seite von Carlo Faillace lese ich etwas vom "Brambell Report". Darauf beruft er sich. Was ist das denn? Nie gehört. Auf der amerikanischen Wikipedia werde ich unter dem Stichwort Tierschutz (» Animal welfare) fündig. Der moderne Tierschutz beginnt im Jahre 1822 in England. Das Parlamentsmitglied Richard Martin schlug ein Gesetz zum Schutz vor Grausamkeit gegen Rinder, Pferde und Schafe vor. Martin gehörte auch zu den Gründern des ersten Tierschutzvereins im Jahre 1824, der Society for the Prevention of Cruelty to Animals (SPCA), die schon durch ein Netz von Inspektoren Fälle von Mißbrauch an die Behörden meldete, und später von Queen Victoria akzeptiert und damit die Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals wurde.

1837 wurde in Stuttgart von Pfarrer » Albert Knapp der erste deutsche Tierschutzverein gegründet. 1871 wurde der Tierschutz erstmals im deutschen Gesetz verankert; die letzte Fassung stammt von 1998. 1881 schlossen sich alle deutschen Vereine zum » Deutschen Tierschutzbund zusammen, der 1992 etwa 650 Mitgliedsvereine mit etwa 600.000 Mitgliedern hatte. Selbstverständlich gibt es auch Organisationsformen auf europäischer und internationaler Ebene. Das sind wohl die Guten.

» Rachel Carson veröffentlichte im Jahre 1962 mit "The Silent Spring" (Der stumme Frühling) eine apokalyptische Vorstellung, die durch die zunehmende Verwendung von Pestiziden (DDT) nicht von der Hand zu weisen war. Damit löste sie die amerikanische Umweltbewegung aus. Kurz zuvor war bekanntgeworden, daß Contergan zu schweren Mißbildungen bei Neugeborenen führen konnte. Zwei Jahre später veröffentlichte die Engländerin Ruth Harrison das Buch "Animal Machines" (Tiermaschinen), das die modernen industriellen Methoden der Tierhaltung anprangerte und die Öffentlichkeit aufrüttelte (» A Tribute to Ruth Harrison). Unter anderem deshalb beauftragte die englische Regierung im Jahr 1965 Prof. Roger Brambell mit einer Untersuchung: dem Brambell Report. Auf dieser Grundlage wurde dann im Jahr 1967 das Farm Animal Welfare Advisory Committee eingesetzt, das im Jahre 1979 in Farm Animal Welfare Council umbenannt wurde.



Brambell Report


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Die ersten Empfehlungen gingen dahin, die Tierhaltung so zu gestalten, daß ein Tier sich umdrehen, pflegen, aufstehen, sich hinlegen und die Beine ausstrecken kann. Daraus sind dann die Five Freedoms of animal welfare (fünf Tierschutzrechte) entwickelt worden:

  • Keinen Durst, Hunger oder Fehlernährung zu erleiden.
  • Kein Unbehagen aufgrund der Umwelt.
  • Keinen Schmerz, keine Verletzungen und Krankheiten.
  • Artgemäße Verhaltensäußerungen.
  • Keine Angst und kein Streß.
Wir haben in Ausgabe 174 gesehen, daß man sich sehr schnell in grundsätzlichen philosophischen Fragen verrennen kann. Tierschützern wie Faillace geht es nicht um grundsätzliche Fragen und radikale Lösungen, sondern um ganz praktische Probleme wie etwa dem Schlachtviehtransport, die ähnlich wie die Haltungsbedingungen bei der Fleischerzeugung relativ schnell und einfach gelöst werden könnten. Genauso wie er vor 40 Jahren seinen Pferden die Eisen abgenommen hat, könnten viele Mißstände von heute auf morgen abgestellt werden. Es ist nicht nötig, Tiere auf Transporten unnötig leiden zu lassen, etwa indem man ihnen kein Wasser gibt.

Die durch den Brambell-Report ausgelöste Bewegung führte im Jahr 1978 zur UDAR (» Universal Declaration of the Animal Rights, Allgemeine Erklärung der Tierrechte) im Haus der Unesco in Paris. Diese sollte das Verhältnis zwischen Menschen und Tieren klären. Eine deutsche Übersetzung scheint es nicht zu geben, und ich möchte mir hier nicht die Mühe machen, diese lange Deklaration zu übersetzen - ein Beispiel muß genügen.

Artikel 3

b) Wenn es nötig ist, ein Tier zu töten, muß es plötzlich geschehen, schmerzfrei sein und darf nicht beunruhigen.
a.a.O.

Das ist angesichts der Situation in den Schlachthäusern offenbar bis heute ein frommer Wunsch geblieben. Dabei ist gar nicht einzusehen, warum es für dieses Problem nicht eine einfache und elegante technische Lösung geben sollte. Unter » The Meaning and the Spirit of the Universal Declaration of Animal Rights wird ausgeführt, daß dadurch eine Philosophie etabliert werden soll, die den Menschen wieder in eine harmonische Beziehung zum gesamten Universum setzen soll. Die Menschenrechte und die Tierrechte werden demnach als untrennbar miteinander verknüpft gesehen, der Kampf für die Menschenrechte nicht als Gegensatz zum Tierschutz, sondern als Unterstützung deklariert. Der Mensch wird in Abhängigkeit vom komplexen Ökosystemen gesehen, dessen Unversehrtheit sein eigenes Überleben garantiert. Oder anders gesagt: Der Zusammenbruch des Ökosystems an einzelnen Stellen zieht den Zusammenbruch insgesamt nach sich.

International Horse Show, Rome · Copyright wie angegeben
International Horse Show, Rome
An konkrete Maßnahmen findet sich auf der italienischen Seite nicht viel. Es wird die drohende Sanktion gegen Italien seitens der Europäischen Union wegen der unhaltbaren Zustände bei den Tiertransporten veröffentlicht (» Italy to face legal action for cruelty against animals?), auf die Polen-Kampagne hingewiesen. Als Beispiel einer konkreten Arbeit wird die Pflege und Rehabilitation eines mißhandelten Pferdes vorgestellt, das kaum laufen konnte und durch geduldige Arbeit wieder aufgebaut wurde; eine der ersten Maßnahmen waren die Entfernung der Hufeisen, die bereits in den Huf eingewachsen waren.

Die Haflinger-Stute Briciola wurde schließlich am letzten Tag der großen Pferdeshow 2002 in Rom als Wagenpferd vorgestellt und Prof. Faillace durch den Präsidenten des Italienischen Reiterverbandes geehrt (» A True Fable). Mehr erfährt man über seine Arbeit nicht, noch nicht einmal, ob er das einzige Mitglied der Organisation ist.

Wie sieht das bei der Deutschen Vereinigung zum Schutz des Pferdes (DVSP) eV aus?



DVSP


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Der Spruch "Wir k�mpfen f�r Sie ... weil Sie es nicht k�nnen" umrahmt ein Fohlen. Ist das nun einfach schlechtes Deutsch oder wollen die mir helfen, weil ich mir nicht helfen kann? Nun gut, man mu� als guter Tiersch�tzer ja kein Deutsch k�nnen, so ein Slogan ist nebens�chlich. Was ist das Programm?

Wir machen uns stark f�r

  • Gesetzesverbesserungen f�r Schlachtpferdetransporte mit dem Ziel, Lebendtransporte durch Tiefk�hltransporte zu ersetzen
  • Hilfe und Rehabilitation f�r gef�hrdete, verwahrloste und mi�handelte Pferd
  • Ausbildung und F�rderung aufgenommener Pferde
  • Patenschaften f�r rehabilitierte Pferde im Dauerverleih an geeignete Personen, bzw. Unterst�tzung von Pferden in Gnadenbroth�fen
  • Gnadenbrotpl�tze f�r eine - leider - begrenzte Anzahl von Pferden
  • Beratung und Betreuung durch den Aufbau eines Inspektorenteams
  • Zusammenarbeit mit anderen Wohlfahrtsorganisationen, deren Interesse am Wohlergehen des Pferdes dem der DVSP e.V. entspricht und deren Arbeit eng mit dem Pferd verkn�pft ist
  • Schulungsprogramme in Pferdehaltung und Pferdepflege, um so derjenigen Tierqu�lerei vorzubeugen, die auf blo�er Unwissenheit beruht
  • Stipendien und Unterst�tzung f�r Projekte an Veterin�rinstituten, die sich mit Forschung zum Wohle des Pferdes befassen
  • Kontaktaufnahme zu den verantwortlichen Regierungsstellen f�r den Pferdeschutz und allen freiwilligen Organisationen
  • Ada Cole, die Gr�nderin des Pferdeschutzes
  • Das "Blaue Pferd" als G�tesiegel und Auszeichnung f�r vorbildliche Institutionen und Produkte
  • den Horsemanship-Preis f�r vorbildlichen Umgang mit dem Pferd und Taten zum Wohlergehen des Pferdes
  • wissenschaftliche Erarbeitung des Pferdesch�nder-Ph�nomens
� Deutsche Vereinigung zum Schutz des Pferdes eV, �ber uns

"Beratung und Betreuung durch den Aufbau eines Inspektorenteams" - Der Verein m�chte also eine Art T�V f�r Pferde werden, wenn ich das richtig verstehe. Und wer war Ada Cole?

Hintergrundinformationen zur Deutschen Vereinigung zum Schutz des Pferdes e. V.

Die Geschichte des Pferdeschutzes beginnt im Jahre 1927 mit der Person Ada Cole�s.
Sie stammte aus einer Familie wohlhabender Landwirte in Norfolk, Gro�britannien. 1911, bei einem Besuch ihrer Schwester in Antwerpen, war sie entsetzt �ber den Anblick von Pferden in erb�rmlichem Zustand (viele alt, verletzt oder ersch�pft), die man von England nach Antwerpen verschiffte und die nun aufgereiht darauf warteten, geschlachtet oder zu Niedrigstpreisen zu erneuter Zwangsarbeit verkauft zu werden.

Unter diesem Eindruck gr�ndete Ada Cole die Internationale Liga zum Schutz des Pferdes (ILPH).
Unerm�dlich k�mpfte sie f�r neue Gesetze, die den Transport und die Behandlung von Schlachtpferden absichern und verbessern sollten.
Als einen ihrer ersten Erfolge konnte die Liga im Jahre 1937 das Inkrafttreten eines Gesetzes verbuchen, das den Export von alten und ausgedienten Pferden zu Schlachtzwecken aus Gro�britannien verbot. [...]

Auch heute noch bleibt das Schlachtpferdeproblem eines der Hauptgebiete, auf dem die Internationale Liga auf politischer und diplomatischer Ebene wirkt.
In Gro�britannien bewirtschaftet die ILPH heute f�nf H�fe, die der Erholung und der Rehabilitation ausgedienter und geschw�chter Pferde dienen.
Sie unterh�lt auch ein Programm, das Pflegepl�tze f�r Pferde sucht und vermittelt.
Auf diese Weise konnten in Gro�britannien 900 Pferde ein neues Zuhause finden. 25 Au�endienstmitarbeiter, die �ber ganz Gro�britannien verteilt sind, untersuchen F�lle von Pferdemi�handlungen. Sie suchen unangemeldet Pflegestellen auf und �berpr�fen die ordnungsgem��e Pflege der im Dauerverleih vergebenen Pferde der ILPH.
Neben diesen Aktivit�ten unterst�tzt die ILPH Stipendien und Projekte an Veterin�rinstituten zur weiteren Pferdeforschung und arbeitet mit verwandten Organisationen auf dem Gebiet des Tierschutzes zusammen. All dies geschieht auf internationaler Ebene. Heute ist die ILPH der offizielle Wohlfahrtsvertreter der "F�d�ration Equestre International" (FEI).

Die ILPH wirkt auf allen Gebieten, wo Pferde eingesetzt werden, sei es in Sport, Zucht, Transport, Tourismus oder Freizeit, Landwirtschaft und Industrie.
Sie wirbt f�r den Gebrauch des Pferdes statt seines Mi�brauchs.

Entdeckt die ILPH irgendwo im Einsatz eines Pferdes ein Problem, so wird sie eine Probleml�sung oder Verbesserung anstreben, statt anzuklagen oder zu verdammen.
Es gibt 122 Millionen Equiden (Pferde, Ponys, Esel, Maulesel) auf der Welt, �ber 100 Millionen davon leben als Arbeitstiere in den Entwicklungsl�ndern und dienen zum Transport in der Landwirtschaft und in der Industrie. Dies bedeutet ein riesiges Einsatzgebiet.
In vielen dieser L�nder leben Mensch und Tier unter primitivsten Verh�ltnissen in Not und Elend, wobei das Leiden der Tiere meist eher aus Unwissenheit als durch absichtliche Qu�lerei entsteht.
Die ILPH geht dieses Problem auf praktische Weise an, indem ein weltweites Schulungsprogramm entwickelt wurde, das den Pferden in all seinen Aspekten Hilfestellung leisten soll (Gesundheit, Pflege und Umgang, ein-schlie�lich Forschung und Ausbildung).
Das Programm stellt f�r alle Gebiete, f�r die ein Schulungsbedarf besteht, Expertenwissen zur Verf�gung: Tiermedizin, Hufschmiede, Sattler, Futterkunde und Landwirtschaft.

Ziel und Aufgabe der Internationalen Liga ist es, den Menschen mehr Wissen �ber die Pferdehaltung zu vermitteln und Leute auszubilden, die in der Aus�bung solcher Fertigkeiten wie Sattel- und Zaumzeugherstellung fortfahren und ihr Handwerk sp�ter anderen beibringen k�nnen.
Diese Trainingsprogramme haben u.a. in Marokko, Jordanien, Mexiko und Jamaika die Pferdehaltung bereits wesentlich verbessert.

Ziel der ILPH ist es, auf europ�ischer Ebene ein Netz von befreundeten Organisationen aufzubauen, wie z.B. die Deutsche Vereinigung zum Schutz des Pferdes.
Alle Mitglieder der DVSP e. V. erhalten den "Newsletter", das offizielle Vereinsblatt f�r Deutschland. Auf Wunsch wird ihnen auch der englische "Newsletter" zur Verf�gung gestellt.
1994 konnte das europ�ische Interesse in Sachen Pferdeschutz unter Beweis gestellt werden. Federf�hrend unter der ILPH wurde eine Petition (Unterschriftenaktion) in Gang gesetzt, die in k�rzester Zeit 3,2 Millionen Unterschrif-ten gegen Schlachtpferdetransporte zusammenbrachte.
Diese Petition war die Gr��te, die je dem Europ�ischen Parlament vorgelegt wurde. Kurz nach der �berreichung der Unterschriften in Stra�bourg verabschiedete das Europ�ische Parlament das erste Gesetz, das Schlachttiertransporte regelt.

Die ILPH sowie die ihr anverwandten Organisationen, betrachten dies als Zwischenl�sung.
Ziel ihrer Arbeit wird es aber bleiben, Lebendtransporte durch Tiefk�hltransporte zu ersetzen.
Heute ist die ILPH, mit fast 90.000 Mitgliedern weltweit, die gr��te Pferdeschutzorganisation der Welt.
National hat sich die Deutsche Vereinigung zum Schutz des Pferdes e. V. zur Aufgabe gemacht, mi�handelte und vernachl�ssigte Pferde aufzunehmen und in Rehabilitationszentren zu verteilen.
Nach ihrer Gesundung sollen diese Pferde ein Schulungsprogramm durchlaufen, das ihre angeborenen F�higkeiten weiterentwickelt. Erst danach wird f�r diese Pferde eine neue Bleibe gesucht. Die von der DVSP e. V. aufgenommenen Pferde bleiben Eigentum der DVSP e. V. und werden im Dauerverleih an geeignete Personen vergeben. Ein Netzwerk von Inspektoren soll �ber das Wohlergehen der verliehenen Pferde wachen. Au�erdem werden f�r Pferde, die zur Weitergabe nicht geeignet sind, Paten gesucht, die ein Verweilen auf Gnadenbroth�fen erm�glichen. Weitere Aufgabe der Inspektoren wird es sein, sowohl bei Problemen im Umgang, als auch in der Haltung, den Verursachern beratend zur Seite zu stehen, da die Deutsche Vereinigung zum Schutz des Pferdes e. V. davon ausgeht, da� die meisten Tierschutzprobleme aus Unkenntnis entstehen. Ist eine Problembeseitigung auf dieser Ebene nicht m�glich, wird die DVSP e. V. auftauchende Probleme mit der �rtlichen Polizei bzw. den Veterin�r�mtern zu regeln versuchen. Es ist geplant, Schulungsprogramme zu f�rdern, die eine artgerechte Pferdehaltung vermitteln und Reitweisen unterst�tzen, die Mensch und Pferd in Harmonie bringen.

Zur F�rderung und Unterst�tzung bem�ht sich die DVSP e.V. einen Ehrenbeirat aufzustellen, der mit seinem Spezialwissen der DVSP e.V. beratend zur Seite steht.
Die Projekte der DVSP e. V. werden sowohl durch Mitgliedsbeitr�ge, Verlosungen auf Messen als auch durch Sponsoren finanziert.
Die DVSP e. V. sieht sich konform mit dem Gedankengut und den Zielen Ada Cole�s, die, wie bereits anfangs erw�hnt, die Internationale Liga zum Schutz des Pferdes (ILPH) im Jahre 1927 gr�ndete. Das Leben und Wirken Ada Cole�s soll einem breiten Publikum durch deren Biographie nahegebracht werden.

Die Internationale Liga zum Schutz des Pferdes (ILPH) feiert 2002 ihr 75j�hriges Jubil�um.
a.a.O., Hintergrundinformation

Hm. Ist die Seite des Italieners in die italienische Ausgabe der englische Organisation? Das kann ich nicht erkennen. Er nimmt lediglich Bezug auf die Deklaration der die Rechte, nicht auf die Cole-Organisation. Die italienische Ausgabe ist allerdings wesentlich umfangreicher als die englische �bersetzung und enth�lt, das kann ich erkennen, Aussagen italienischer Veterin�rmediziner. Womit ich bei meinem n�chsten Thema bin: Der � Tier�rztlichen Vereinigung f�r Tierschutz e. V. (TVT).



TVT


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TVT - der Tierschutzverein der Tierärzte mit der Aufgabe, kompetenten, wirksamen und zielgerichteten Tierschutz zu praktizieren.

Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) stellt sich die Aufgabe, tierärztliches Handeln als Anwaltschaft für Leben und Wohlbefinden der uns anvertrauten Tiere gemäß § 1 TSchG verständlich zu machen und die Tierärztliche Ethik soweit wie nur denkbar aus der Abhängigkeit menschlicher Nutzungsinteressen zu lösen. Hierfür wird es notwendig sein, das berufsethische Selbstverständnis der Tierärzte im Dialog mit der philosophischen und theologischen Ethik zu überprüfen. Gerechtigkeit für Mensch und Tier ist mit der Vorstellung einer grundsätzliczhen Minderwertigkeit von Leben und Wohlbefinden der Tiere unvereinbar. Ethisch verantworliches Umgehen mit dem Tier soll stärker als bisher in der Aus- und Weiterbildung der Tierärzte verankert werden.

Kompetent

Tierärzte haben das nötige Fachwissen und die praktische Erfahrung. Sie können die wissenschaftlichen Erkenntnisse in die tägliche Tierschutzpraxis umsetzen. Dies nimmt sie in die Verantwortung. Werden sie dieser nicht oder nur halbherzig gerecht, trifft sie doppelte Schuld und ihr Ansehen in der Öffentlichkeit nimmt Schaden.

Wirksam

Tierliebe ohne Fachwissen bewirkt wenig. Aber auch Fachwissen bleibt wirkungslos ohne Engagement. Die Tierärzte in der TVT setzen ihr Fachwissen engagiert ein: Sie praktizieren Tierschutz täglich in ihrem Beruf, arbeiten in Tierschutzkommissionen und Tierschutzbeiräten, informieren und beraten Kollegen, Veterinärbehörden und Tierschutzorganisationen, nehmen Einfluß auf die Gesetzgebung und leisten Öffentlichkeitsarbeit zur Versachlichung der Diskussion.

Zielgerichtet

Die TVT sieht die heute drängenden Pobleme z. B. in der Zucht (Defekt- und Extremzüchtungen) und Haltung (besonders Artgerechtheit) von Heim- und Nutztieren, bei Schlachttiertransporten und Schlachtung, bei Tierversuchen. Derzeit elf Arbeitskreise konzentrieren sich auf jeweils ein Problemgebiet und erarbeiten Analysen und Gutachten. Die TVT nimmt gesellschaftlichen und politischen Einfluß. Sie hält Kontakt mit den Medien, informiert und berät Tierhalter und Behörden.

CODEX VETERINARIUS
Vorwort


Die tierärztliche Berufsordnung bezeichnet den Tierarzt als den berufenen Schützer der Tiere. Dementsprechend hat die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz einen Forderungskatalog erarbeitet, an dem sich Tierärztinnen und Tierärzte in ihrem Handeln zum Wohl und Schutz der Tiere orientieren können. Der vorliegende Codex veterinarius ist nicht die Beschreibung des Status praesens. Er soll vielmehr eine in die Zukunft weisende Leitlinie sein, die als Selbstverpflichtung zu verstehen ist. Tierärztinnen und Tierärzte müssen diejenigen sein, die durch ihr Fachwissen den Tierschutz verbessern und ihn voranbringen. Sie sollen sich "Im Zweifel für das Tier" entscheiden, womit aber keine Höherrangigkeit für Tiere gemeint ist. Sie dürfen nicht im Auftrag rein wirtschaftlicher Interessen die Nutzung der Tiere intensivieren helfen, ohne dabei die ethische Verantwortung für das Tier als leidensfähiges Lebewesen zu übernehmen. Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz ruft alle Tierärztinnen und Tierärzte dazu auf, sich die hier niedergelegten Grundsätze und Forderungen zu eigen zu machen!

Grundsätze
Tierärztinnen und Tierärzte haben eine besondere ethische Verantwortung für das Tier als leidensfähiges Lebewesen. Tierärztliches Handeln zum Wohl und Schutz der Tiere wird geleitet von dem Grundsatz der Ehrfurcht vor dem Leben und dem Bewußtsein, daß das Tier eine Würde besitzt, die es zu achten gilt. Deshalb dürfen Schutz und Fürsorge für ein Tier nicht von seinem Nutzwert abhängig gemacht werden. Im Spannungsfeld von moralischen Verpflichtungen und ökonomischen Zwängen kommt es darauf an, die Achtung vor Leben und die Nutzung von Leben in all seinen Äußerungsformen gegeneinander abzuwägen. Das ethische Konzept einer Gerechtigkeit für Mensch und Tier verlangt, daß Gleiches gemäß seiner Gleichheit gleich, Ungleiches gemäß seiner Ungleichheit verschieden zu bewerten und zu behandeln ist (Gleichheitsgrundsatz). Bei der Abwägung von gegensätzlichen Interessen und Bedürfnissen darf das Interesse des Menschen nicht grundsätzlich höher bewertet werden als das des Tieres. Vor jedem Eingriff in die physische oder psychische Unversehrtheit des Tieres muß sich der Tierarzt die Frage stellen, inwieweit der Eingriff moralisch zu rechtfertigen ist. In allen Zweifelsfällen sollen sich Tierärztinnen und Tierärzte in ihrem Handeln von dem Grundsatz leiten lassen:

In dubio pro animale!
Im Zweifel für das Tier!
» Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e. V.

Der TVT kümmert sich natürlich nicht nur um Pferde, hat aber einen Arbeitskreis, der für Pferde zuständig ist. Dieser Arbeitskreis hat bereits mehrere Stellungnahmen aus tierärztlicher Sicht abgegeben, so z. B. zum Thema » verbesserte Rahmenbedingungen in der Pferdehaltung, » Gutachten über Rodeoveranstaltungen,  » Neurektomie und Tierschutz und  » Clippen von Pferden. Die Richtlinien zur Pferdehaltung, die vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) 1995 veröffentlicht worden sind, werden angesichts neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse vom TVT für revisionsbedürftig gehalten. Das Ministerium will allerdings davon nichts wissen.

Mit anderen Worten: Was gestern noch als akzeptabel galt, muß heute vielleicht schon als tierschutzwidrig eingestuft werden.

Hinzugefügt wurde ein neues Kapitel zur Haltung von Pferden in Boxen mit Paddock, in Offenlaufställen sowie auf Weiden und Winterkoppeln, da diese Haltungsform stark im Zunehmen begriffen ist.
a.a.O.

Die Haltung in Ständern gilt als nicht mehr angemessen. Warum gilt die Haltung in Boxen als artgemäß? Selbst Boxen mit Paddock können die Bedürfnisse eines Herdentieres meiner Meinung nach nicht erfüllen. Ich muß dabei immer an Menschen denken, die man in Gefängnisse wegschließt. Freiheitsberaubung ist eine schwere Strafe, Einzelhaft wird sogar als schwerste Form der Folter angesehen (siehe » Isolationshaft). Interessant finde ich, daß man bei Menschen die Auswirkungen der Haft und der Einzelhaft genauestens untersucht und erforscht, während man bei Pferden dieses für den Normalzustand hält. Extreme Isolationshaft hat bei Menschen eine Vielzahl von sehr ernsthaften Auswirkungen und kann sogar zum Tode führen.Interessant wäre es deshalb, Pferde aus einer Offenstallhaltung in Boxenhaltung zu verbringen und dann zu beobachten, welche Auswirkungen das für die Pferde hat, da die Geborgenheit und Struktur der Herde für Pferde extrem wichtig ist.



Wechselwirkung


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Aber daran kann ja keiner interessiert sein. Pferde sind nach wie vor Mittel zum Zweck. Wenn von 120 Millionen Pferden auf dieser Erde 100 Millionen für den Lebensunterhalt ihrer Besitzer arbeiten müssen, sind damit die Pferde der Dritten Welt gemeint, nicht etwa die der Schockemöhles und sonstigen Pferdefreunde, die mit Pferden in unserem Lande Geld verdienen. Aber im Grunde sind die Verhältnisse doch dieselben.

"Pferde sind die letzten Sklaven" sagte jemand, der es wissen müßte. Da wir Menschen dazu verdammt sind, für unseren Lebensunterhalt zu arbeiten, dürfen wir von unseren Pferden durchaus verlangen, daß sie für ihren eigenen Lebensunterhalt arbeiten. Sofern sie dabei ihre Würde bewahren können, wäre dagegen nichts einzuwenden. Es wäre also zu klären, was Pferde wirklich brauchen, damit sie sich als Pferde wohlfühlen. Umgekehrt würden wir natürlich auch gerne wissen, was Menschen brauchen, damit sie sich als Menschen wohlfühlen. Die Menschen können wir fragen, und die Pferde im Prinzip auch, denn sie sagen uns ohnehin ständig, wie es ihnen geht. Wir müßten nur zuhören und ihre Sprache verstehen.

So haben wir also einige Organisationen entdeckt, deren Arbeit durchaus seriös zu sein scheint. Aber im Grunde muß jeder doch vor seiner eigenen Haustür kehren, und dazu bedarf es keiner Organisationen. Tierschutz, speziell Pferdeschutz, verstehe ich dahingehend, daß jeder Reiter und jeder Pferdebesitzer genau wissen sollte, was sein Pferd braucht, wer sein Pferd ist, und wie es ihm geht. So gesehen müßten wir uns den Pferden gegenüber wie ein Patriarch verhalten, der sich für die von ihm abhängigen Familienmitglieder verantwortlich fühlt. Oder wie ein Firmenchef, der sich für die von ihm abhängigen Mitarbeiter verantwortlich fühlt. Wo gibt es das?

Zum 1. Juni hat die Firma Bertelsmann mehrere Milliarden Kredit aufgenommen, um nicht an die Börse gehen zu müssen. Denn dann wäre es aus mit der bisherigen Firmenkultur, nach der sich die Firma um die Mitarbeiter zu kümmern hat. Das wollten die Gründer und Hauptstimmberechtigten auf jeden Fall vermeiden. Hat die Öffentlichkeit das wahrgenommen und gewürdigt?

Wenn wir wollen, daß die Menschen mit den Pferden anders umgehen, verantwortlich nämlich, müssen wir dann nicht auch wollen, daß die Menschen mit den Menschen anders umgehen? Vielleicht, nein, ganz sicher beeinflußt sich beides. Wie ein Pferd hat, kann an dieser Stelle üben, wer eine Firma oder Familie hat, kann es dort tun, und wer beides hat, kann beide Prozesse aufeinander wirken lassen. Ich bin mir sicher: Wenn sich für die Pferde etwas ändert, dann ändert sich auch etwas für die Menschen. Es kann gar nicht anders sein. Tierschutz, Pferdeschutz, muß also unser aller Anliegen sein. Er beschränkt sich nicht auf grauenhafte Auswüchse und kann nicht auf Institutionen abgewälzt werden.



Quellen / Verweise


  1. » Proequo Organization for the Protection of Horses
  2. » Deutsche Vereinigung zum Schutz des Pferdes eV
  3. » Helmut Kaplan
  4. » "Arche 2000" Welt-Tierhilfe eV
  5.  Tierschutz oder Tierrecht?
  6. » Deutscher Tierschutzbund erfreut über hartes Urteil gegen "Arche 2000 Welttierhilfe"
  7. » Erste Hilfe für Vierbeiner
  8. » Tierschutz
  9.  Auch wir haben Gefühle
  10. » tiertransporte 2003
  11. » Wenn Jäger sterben
  12. » Kennen Sie Kaplan?
  13. » "Ich habe keine Sehnsucht nach einfachen Lösungen. Aber ich sehe viele Dinge einfacher."
  14. » Animal welfare
  15. » Albert Knapp
  16. » Deutscher Tierschutzbund
  17. » Rachel Carson
  18. » A Tribute to Ruth Harrison
  19. » Universal Declaration of the Animal Rights
  20. » The Meaning and the Spirit of the Universal Declaration of Animal Rights
  21. » Italy to face legal action for cruelty against animals?
  22. » A True Fable
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2 Leserresonanzen zu Ausgabe 376 vom 11.06.06


Leserbrief  1927 zu Ausgabe  376
03.07.06



Ausgabe 376 - Brauchen Pferde unseren Schutz?

Hallo, Herr Popken,

also die Frage war ja schon provokant und ich habe mich auch glatt geärgert. Natürlich ist Tierschutz notwendig. Was für eine Frage! Und explizit der Pferdeschutz ist weißgott auch notwendig. Ich will jetzt nicht auf Betrüger eingehen, die mit dem "Geschäft" Tierschutz gutes Geld machen und der "Sache" Tierschutz unfaßbare Schäden zufügen. Solche Dreckschweine gibt es auch beim Kinderschutz, beim Naturschutz, bei vielen angeblich karitativen Organisationen. Beim Tierschutz schreit man allerdings am lautesten, schon aufgefallen?

Jäger mag ich auch nicht. Viele benehmen sich, als wäre der Wald ihr persönliches Eigentum. Erinnert erschreckend an Zeiten, als Wald Adligen gehörte und es Feudalherrschaft gab. Im Winter machen sie mit ihren verdammten Geländewagen alle öffentlichen Wege unpassierbar, ihre Hunde dürfen selbstverständlich frei überall rumrennen, obwohl sie nicht folgen und sie ballern in der Gegend rum, ohne entsprechende Sperren anzubringen. Reiter, Jogger, Spaziergänger können ohne weiteres in das Schußfeld solcher Typen geraten. Und ganz besonders liebe ich die Irren, die eine Wildsau nicht von einem Haflinger unterscheiden können (die Ähnlichkeit ist ja auch frappierend!), wie vor einigen Jahren geschehen. Oder diejenigen, die glauben, sie müßten jede freilaufende Katze abknallen. Solchen gehört die Jagderlaubnis entzogen! Zu dem Thema gab es vor nicht allzu langer Zeit einen Bericht von Manfred Karremann.

Selbst der ökologische Jagdverband hat schon festgestellt, daß das Abknallen von Katzen und Hunden nicht unbedingt imagefördernd ist.

Aber auch bei Jägern gibt es solche und solche. Hier, wo ich wohne, gibt es einen, den ich wirklich aus tiefer Seele hasse (er hat mich mal ungerechtfertigt angeschnauzt und das ausgerechnet von so einem!). Aber - wenn er einen fremden streunenden Hund entdeckt, fährt er erstmal die Gegend ab und schaut, ob er den Besitzer auftreibt oder er fängt ihn ein. Ebenso läßt er die Hofkatzen in Ruhe. Die meiste Zeit des Jahres können wir uns aus dem Weg gehen und ignorieren.

Und der Tierschutz? Zusätzlich zu allem Barbarischen, was sich die Bestie Mensch einfallen läßt, kommt noch die mangelnde Akzeptanz. Christa Blanke, die Gründerin der Animals Angels, faßte es mal seufzend in einem Rundbrief zusammen, daß die Akzeptanz nach wie vor schlecht ist. Da hört man sich dann hochintelligente Sprüche an wie: In Afrika verhungern Kinder und Du kümmerst Dich um Tiere! Siehe Vergleich Wildschwein - Haflinger....

Im Pferdebereich scheinen viele Reiter nicht im mindesten zu ahnen, wie miserabel das Reiter-Image außerhalb der Reitszenen ist. Und vielleicht ist das Image zu Recht so schlecht. Reiter sind vielfach abgestumpft und das Elend, das sie selbst verursachen, kümmert sie oft nicht. Von Freunden außerhalb der Pferdeszene werden Reiter ohne viel Federlesens mit Tierquälern gleichgesetzt. Das muß ja von irgendwo kommen. Ich komme dann immer in Erklärungsnot -außerdem muß ich bei vielen Dingen zustimmen.

Und ein Zitat aus einem Film - es ging um Mustangs - möchte ich noch anmerken: Wer außer uns soll es denn sonst tun? Wer soll sonst die Tiere, gleich, ob domestiziert oder wild, schützen?

Wenn ich jetzt pro Tierschutz schreiben wollte, könnte ich damit eine ganze Zeitung füllen, also lasse ich das. Sonst gerate ich nur in Rage. Aber ein Argument bringe ich noch: Tierschutz ist auch Menschenschutz. Und ich meine nun nicht den völlig hirnverbrannten blinden Aktionismus bezüglich BSE, Vogelgrippe, Schweinepest usw. Das sind schlichte Verletzungen des Grundgesetzes, mehr nicht. Man macht es sich halt einfach und erschlägt alles, was sich bewegt.

Vergewaltiger und Kinderschänder jedoch beginnen ihre zweifelhafte "Karriere" sehr oft bereits in der Kindheit als Tierquäler. Da werden Kanarienvögel und Hamster mal eben zu Tode gequetscht. Da verschwinden aus der Nachbarschaft von solchen Subjekten Hunde und Katzen, um dann grausam zu Tode gequält aufgefunden zu werden. Ist ja nur Sachbeschädigung. Ein paar Jahre später fallen solche Psychos dann Pferde an -ist ja nur Sachbeschädigung. Ich muß wohl nicht auf die vielen Fälle von Übergriffen auf Pferde in den letzten Jahren hinweisen, Stichwort Pferderipper?

Irgendwann reicht ein totes Tier nicht mehr und dann passiert es. Das ist übrigens nicht von mir, sondern von Fachleuten.

Würde man den Tierschutz etwas ernster nehmen, würde solche Ausgetickten möglicherweise bereits im Jugendalter in entsprechender Betreuung oder notfalls auch im Knast landen. Eventuell auch für immer. Eine Menge Leid bliebe anderen erspart.

Aber zu Anfang bringen sie ja nur Tiere um - was macht das schon?

Licorno

Gott schuf die Menschen und das Tier.
Er hat uns die Tiere anvertraut,
nicht ausgeliefert.
(Unbekannt)


Leserbrief  1935 zu Ausgabe  376
08.09.06


Leserbrief

Hallo, Herr Popken,

Sie erinnern sich an meinen recht wütenden Brief zum Thema Tierschutz und meine Aussage, daß Tierschutz auch Menschenschutz ist? Nun, aus Katzenschutzkreisen bekam ich einen aktuellen Fall:

Bonn, 06.09.2006
Es kehrt kein Frieden in der Wilhelmstraße in Bonn ein. Der
Tiermörder Helmut W., der die Katze La Luna der Familie
Steinhauer am 19.06.2006 auf bestialische Art und Weise
minutenlang mit einem Ziegelstein zu Tode quälte, ist
weiterhin auf freiem Fuß. Katzenblut findet er geil, er hört
als Metzger, wann ein Tier nach tot schreit. Er zeigt bis
Dato weder Einsicht noch Reue, ganz im Gegenteil, er will
die sechsjährigen Zwillingstöchter der Familie totficken,
sobald er sie erwischt!. Er stellt der Familie nach, rempelt
den Familienvater auf dem Gehweg an, wenn er seine Kinder
von der Schule abholt oder beschimpft die Opferfamilie auf
offener Straße unter Zeugen, so wie am Samstag, den
02.09.2006.

Die Äußerungen des Tiermörders:

"Da hast Du aber Glück gehabt, daß da grad´ ein Bullenwagen
vorbeikam, sonst hätte ich Dich gleich hier auf der Straße
niedergemacht, Du Scheißjude, häng den Zettel (Einladung zur
Mahnwache am 19.10.2006) wieder ab. Ich mach genau das, was
ich sage, ich lösche Euch Bastarde alle aus. Du willst doch
wohl sterben, oder?"


Zitat Ende.

Untragbare Situation! - die Opferfamilie, wie auch die an
der Aktion beteiligten Tierschutzaktivisten - sowie weitere
über 6.000 Tierfreunde und Tierschützer sehen den Tiermörder
als potentielle Gefahr für Mensch und Tier an und fordern
per Petition die Höchststrafe nach §17 Tierschutzgesetz für
das grundlose Töten eines Wirbeltieres, 3 Jahre
Freiheitsentzug, alternativ Therapie in der Geschlossenen,
damit die Opferfamilie Frieden findet und sich eine neue
Bleibe in einem friedlichen Wohngebiet suchen kann. Die
neuesten Studien von Peta belegen, das Tiermörder es selten
dabei belassen, nähere Hinweise als Download auf der
Homepage der Katzenhilfe-Westerwald e.V. Zeigen Sie die rote
Karte, beteiligen Sie sich an der Onlinepetition, die
gerechte Strafe für Tierquäler und Tiermörder einfordert:
» Petition.
Jede Stimme zählt! Seit dem sinnlosen Tod von La Luna
berichtet die Presse (Bonner Express, Bildzeitung,
Generalanzeiger Bonn, Auf einen Blick, Our Cats, etc.)
regelmäßig über den Fall, eine Zusammenfassung davon gibt es
unter:
» www.katzenhilfe-westerwald.de

Der Fernsehsender RTL plant für Donnerstag, den 07.09.2006
in der Zeit von 12:00 Uhr bis 13:00 Uhr in der
Nachrichtensendung Punkt 12 und für die Abendsendung Guten
Abend - RTL die Berichterstattung über den Bonner
Katzenmord. Die Opferfamilie lädt gemeinsam mit
Tierschützern zur Mahnwache am Tag der Gerichtsverhandlung
ein, um friedliche Teilnahme wird gebeten. La Luna wird
nicht mehr lebendig, wir hoffen darauf, daß der Tod von La
Luna einen Sinn bekommt und weitere Tiermörder und
Tierquäler von ihren schrecklichen Taten ablassen!

SOLCHE Subjekte meine ich...

Gruß

Licorno



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