Weil ich gar kein eigenes Pferd hatte, war ich wohl das, was man höchstens einen Gelegenheitsreiter nennen konnte.
Meine Frau hatte damals allerdings bereits schon lange ein Pferd. Manchmal ritt ich zum puren Entsetzen des treuen Tieres ein paar Stunden mit der kleinen, absolut sicheren, western gerittenen Haflinger-HSTB-Stute namens Jule einhändig herum und fühlte mich wie John Wayne, dessen Reitkünste wohl ähnlich schlecht waren wie meine.
Seinerzeit habe ich auch gelegentlich Bilbo, einen großen Kaltblüter geritten. Ein absolut gutmütiger Riese von einem Mecklenburger Kaltblut mit dem Wagenrad als DDR-Brand. Diese Art Pferd fand ich einfach am schönsten. Damals meinte ich: Falls ich mir irgendwann endlich auch ein eigenes Pferd zulegen sollte, dann wird es vielleicht ein Kaltblut sein.
Ich dachte, ein Kaltblut ist wie ein Trecker. Man sitzt hoch und sicher. Die Geschwindigkeiten bleiben überschaubar und ein Kaltblut verträgt auch den einen oder [...]
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