Dieses Thema ist so umfassend, dass ich wohl einige Jahre lang Stoff zum Schreiben hätte, doch da es bereits viele gute Lehrbücher auf diesem Gebiet gibt, möchte ich mich hier auf eine grundsätzliche Vorstellung einiger wichtiger Heilmethoden und meine persönlichen Erfahrungen damit beschränken. Ich werde außerdem die gebräuchlichsten Arzneimittel näher beschreiben und Ihnen Tipps für eine gut zusammengesetzte naturheilkundliche Stallapotheke geben. Sollten Sie darüber hinausgehende Fragen oder akute Probleme mit Ihrem Pferd haben, können Sie mich gerne per E-mail ( › PANTERARANCH@a1.net) kontaktieren. Ebenso würde es mich aber freuen, wenn Sie mir über eigene Erfahrungen mit naturheilkundlichen Therapien schreiben würden. Allgemein interessante Beiträge werde ich gerne auf dieser Seite veröffentlichen. Beste Erfahrungen mit Homöopathie und anderen alternativen Heilmethoden habe ich vor allem bei der Behandlung von Hufrehe, Sehnenerkrankungen, Verletzungen und Phlegmonen, aber auch bei Koliken, Herz-Kreislauf-Problemen und Augenerkrankungen gemacht. Bei Husten- und Ekzempatienten konnte ich ebenfalls schon gute Erfolge verbuchen, doch ist bei diesen oft chronisch verlaufenden Krankheiten der Heilungsverlauf meist recht langwierig, vor allem, wenn es sich bei der Ursache um eine Allergie handelt. Manchmal sind dabei auch etwas ungebräuchlichere Mittel notwendig, um einen Heilungsprozess in Gang zu setzen. Allen Skeptikern unter Ihnen, die immer noch der Meinung sind, an naturheilkundliche Methoden müsste man unbedingt glauben, damit sie helfen können, kann ich nur sagen, dass dies absolut nicht der Wahrheit entspricht. Die richtig ausgewählten Arzneimittel helfen sowohl Tieren - die zwar durchaus sehr klug sein können, aber für einen solchen 'Glauben' nicht die nötigen geistigen Voraussetzungen haben - als auch ungläubigen Menschen, von denen ich übrigens schon viele 'bekehrt' habe. Dies gelingt mir umso besser, als ich alle möglichen Vorbehalte früher selbst gehegt habe. Da ich ein sehr vorsichtiger und misstrauischer Mensch bin, der im Allgemeinen nur seinen eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen vertraut, prüfe ich alles für mich Neue gründlichst, bevor ich es guten Gewissens weiterempfehle. Bleiben mir jedoch bestimmte Zweifel erhalten, so gebe ich auch diese - genau wie meine Überzeugungen - an andere weiter. Schließlich ist es mein Ziel, anderen Menschen und Tieren, vor allem Pferden, zu helfen! Trotzdem liegt es mir fern, irgendjemandem irgendetwas einreden zu wollen. Es steht selbstverständlich jedem frei, sich eine eigene Meinung über diverse Heilpraktiken zu bilden und dann die für sich oder sein Pferd beste Methode zu wählen. Ich werde Ihnen jedenfalls nichts raten, was Ihrem Pferd in irgendeiner Weise schaden könnte bzw. Sie über mögliche unerwünschte Nebenwirkungen genauestens informieren. Außerdem stelle ich sicher keine Ferndiagnosen, dafür müssen Sie schon einen Tierarzt oder Heilpraktiker Ihres Vertrauens kontaktieren. Anhand bereits gestellter Diagnosen oder eindeutiger Symptome kann ich Ihnen aber gerne die meiner Meinung nach geeignete Heilmethode bzw. das passende Arzneimittel empfehlen. Für eine hundertprozentige Heilung kann ich aber selbstverständlich nie garantieren - genausowenig wie Ihr Tierarzt oder Heilpraktiker, denn schließlich sind wir alle nur Menschen und keine Götter! Neu: Meine erste Fachbroschüre "Die natürliche Stallapotheke" ist fertig und jederzeit direkt bei mir erhältlich! Nähere Informationen dazu finden Sie in der Rubrik › Fachbroschüren! Homöopathische Arzneien entstammen entweder dem Tier-, dem Pflanzen- oder dem Mineralreich. Nach streng festgelegten Prinzipien werden aus diesen natürlichen Rohstoffen dann die betreffenden Urtinkturen hergestellt, welche dann mit Alkohol im Verhältnis 1:10 (bei D-Potenzen) oder 1:100 (bei C-Potenzen) verschüttelt und damit potenziert werden. Dies bedeutet, dass die Wirkung der homöopathischen Heilmittel - so paradox dies auch klingen mag - umso mehr zunimmt, je stärker die ursprüngliche Substanz verdünnt wird. Man kann sich dies so vorstellen, dass zwar die ursprüngliche Substanz weniger wird, aber dafür die dazugehörige Information durch das Schütteln vermehrt Energie zugeführt bekommt. Da es sich bei der Homöopathie also eigentlich nur um die Vermittlung von Informationen handelt, ist es auch nicht sinnvoll, statt häufigeren kleinen Gaben eine einmalige große Gabe zu verabreichen. Der Körper soll aus der Information etwas lernen und dies kann er nur durch regelmäßige Wiederholungen (so wie auch wir einen Text oder dergleichen erlernen) und nur, wenn die Behandlung nach dem Gleichheitsprinzip erfolgt. Dies bedeutet, dass jene potenzierte Substanz das richtige Heilmittel darstellt, welches in seinem Urzustand bei einem gesunden Menschen oder Tier dieselben Symptome erzeugen würde, die es nun heilen soll. Nach diesem Prinzip können bei Infektionen auch so genannte Nosoden verabreicht werden, die aus den jeweiligen Erregern (Bakterien) hergestellt werden. Meistens werden hier Hochpotenzen verabreicht, welche oft phänomenale Erfolge zeigen. Auf alle Fälle existiert für jedes beliebige Krankheitsbild - egal ob akut oder chronisch, ob physisch oder psychisch - ein passendes Heilmittel. Wenn eine Behandlung also nicht anschlagen sollte, so spricht dies nicht für ein Versagen der Homöopathie an sich, sondern für die falsche Wahl der einzelnen Arznei. Da in unseren Breiten für fast alle Krankheiten ein gewisser Grundstock an gebräuchlichen Arzneimitteln verwendet wird, kann dies durchaus vorkommen. Bei hartnäckigen Erkrankungen lohnt es sich also, auch den Erwerb eines selteneren Heilmittels in Betracht zu ziehen, wenn dieses dem aktuellen Krankheitsbild und den spezifischen Modalitäten entsprechen sollte. Bei der Auswahl der richtigen Arznei sollten nämlich nicht nur die Krankheitssymptome, sondern auch der Patient näher betrachtet werden. Seine körperlichen und charakterlichen Eigenschaften sind für die Beurteilung genauso wichtig wie seine Vorlieben und Abneigungen. Ebenso muss darauf geachtet werden, wann und wodurch sich Krankheitsbilder verschlimmern oder verbessern (Modalitäten). Nur, wenn möglichst viele dieser Faktoren mit den Angaben des ausgesuchten Heilmittels übereinstimmen, kann die Therapie Erfolg versprechen. | Homöopathische Stallapotheke | | | Ich persönlich habe zwar eine weit größere Auswahl an Arzneimitteln vorrätig, doch hier werde ich Ihnen eine Liste von homöopathischen Einzel- und Komplexmitteln präsentieren, die - meiner Meinung nach - Bestandteil jeder guten Stallapotheke sein sollten. Bei den Komplexmitteln handelt es sich um Mischungen, die es teils bereits fertig im Handel gibt, teils von mir zusammengestellt wurden und sich im Laufe der Jahre bei meinen Anwendungen als sehr erfolgreich erwiesen haben. Selbstverständlich will ich Sie aber in keinster Weise dahingehend beeinflussen, dass Sie diese kritiklos einfach übernehmen. Sie können sich vielmehr gerne mit dem Tierarzt oder Heilpraktiker Ihres Vertrauens diesbezüglich besprechen oder sich sämtliche Bestandteile einzeln vorrätig halten, um sie im Bedarfsfall nach eigenem Gutdünken zu kombinieren. Da ich in weiterer Folge alle gängigen Einzelmittel näher beschreiben und eventuelle Unverträglichkeiten zwischen bestimmten Arzneimitteln ebenfalls erwähnen werde, sollte dies dann keinerlei Problem für Sie darstellen. Was die Darreichungsform anbelangt, so würde ich Ihnen raten, sämtliche homöopathischen Arzneien in flüssiger Form als sog. Dilution in der Apotheke zu bestellen. Bei Pferden stellt die Eingabe dieser alkoholischen Lösung nämlich absolut kein Problem dar, sie kann ganz leicht - auf ein Stück hartes Brot geträufelt - erfolgen, während sich ein Verabreichen von Globuli (Milchzuckerkügelchen) oder Tabletten bei weitem schwieriger gestalten kann. Einige Heilpraktiker vertreten zwar die Meinung, dass homöopathische Mittel immer direkt auf die Mundschleimhaut aufgebracht werden sollten, um vom Körper besser aufgenommen werden zu können, doch in der Praxis hat es sich gezeigt, dass die Wirkung bei einer Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt genauso vorhanden ist. Was die Dosierung von Einzelmitteln betrifft, so kann man im Normalfall davon ausgehen, dass tiefe Potenzen von D3-D8, die vorwiegend bei akuten Krankheiten Verwendung finden, 3-5mal täglich, in manchen Fällen auch stündlich oder halbstündlich, verabreicht werden sollten. Mittlere Potenzen von D10-D15 werden meist bei chronischen Beschwerden und dann im Allgemeinen 2mal täglich eingegeben. Hochpotenzen wie D30, C30, D1000 etc. werden hingegen hauptsächlich dafür verwendet, um schwere Blockaden im Körper zu lösen, und werden deshalb oft nur einmalig verabreicht. Bei psychischen Störungen kommen ebenfalls Hochpotenzen zum Einsatz, wobei in diesen Fällen oft eine 'Kur' von täglich einer Dosis über 3-4 aufeinanderfolgende Tage durchgeführt wird. In manchen Fällen ist es aber auch ratsamer, das Mittel wöchentlich einmal zu verabreichen. Dies sollte am besten nur ein geschulter Tierarzt oder Heilpraktiker, individuell auf das betreffende Pferd bezogen, entscheiden. In seltenen Fällen, wie z.B. Vergiftungen oder anderen hochakuten Erkrankungen, werden Hochpotenzen auch im viertel- bis halbstündlichen Abstand angewandt. Komplexmittel bestehen meist aus Einzelmitteln mit ähnlichen Potenzen und können deshalb nach demselben Schema dosiert werden. Während bei Einzelmitteln aber im Normalfall 10-15 Tropfen eine Einzeldosis bilden, benötigt man bei Komplexmitteln, in denen meist 3-6 Einzelmittel enthalten sind, etwa 30 Tropfen, um eine gute Wirkung zu erzielen. | Komplexmittel, die in jeder guten Stallapotheke vorrätig sein sollten | | | · Tropfen zur Abwehrkraftsteigerung: Echinacea D4, Vincetoxicum D6, Sulfur D6 (bei bestehenden Infekten alle 2 Std. 30 Tropfen, zur Vorbeugung bei Infektionsgefahr 1mal täglich 30 Tropfen) · Tropfen gegen grippeähnliche Erkältungskrankheiten mit Fieber (auch bei akutem Husten als Anfangsmittel): Aconitum D6, Bryonia D8, Phosphorus D8, Eupatorium D6, Lachesis D10 (zu Beginn der Erkrankung alle 2 Std. 30 Tropfen, danach bis zum Verschwinden der Symptome 2-3mal täglich 30 Tropfen) · Tropfen gegen akuten Husten (trocken, bellend, oft auch krampfartig): Belladonna D6, Drosera D6, Ipecacuanha D6, Cuprum aceticum D6 (3-5mal täglich 30 Tropfen bis zur Genesung oder bis Symptome sich ändern, sodass der Körper andere Heilmittel benötigt) · Tropfen zur Unterstützung der Herzfunktion (bei alten und kranken Tieren, aber auch bei extremen Anstrengungen, die Atemnot hervorrufen): Crataegus D4, Laurocerasus D3, Strophantus D4 (vorbeugend bei schwachen Tieren 2mal täglich 30 Tropfen verabreichen, im akuten Notfall 3mal im Abstand von jeweils 10 Minuten 30 Tropfen; falls das Pferd nichts mehr frisst, direkt ins Maul, am besten auf die Unterlippe träufeln) · Tropfen gegen Kreislaufschwäche: Crataegus D4, Veratrum album D4, Camphora D1 (bei Bedarf 3mal im Abstand von jeweils 10 Minuten 30 Tropfen; falls das Pferd nichts mehr frisst, direkt ins Maul, am besten auf die Unterlippe träufeln) · Tropfen zur Unterstützung der Wundheilung bei sämtlichen akuten Verletzungen (auch bei Knochenbrüchen und Quetschungen): Arnica D6, Calendula D2, Hypericum D4, Symphytum D4, Ruta D4, Aesculus D4 (zu Beginn stündlich 30 Tropfen, dann 3mal täglich 30 Tropfen bis zur Abheilung) · Tropfen gegen sämtliche Eiterungen (auch bei Phlegmonen und Blutvergiftungen): Echinacea D4, Hepar sulfuris D12, Lachesis D8, Pyrogenium D15, Silicea D12 (zu Beginn alle 1-2 Stunden 30 Tropfen, nach Besserung 3mal täglich 30 Tropfen bis zur Genesung) · Tropfen gegen akute Lahmheit (z.B. durch Verstauchungen. Prellungen, Zerrungen): Aesculus D4, Arnica D6, Bryonia D6, Hypericum D4, Symphytum D4, Ruta D4, Rhus toxicodendron D6 (3-5mal täglich 30 Tropfen) · Tropfen zur Kolikbehandlung: Colocynthis D12, Atropinum sulfuricum D6, Magnesium phosphoricum D12 ( bei Überfütterungs- und Verstopfungskoliken am besten mit Nux vomica D6 kombinieren, da dieses Mittel einen sofortigen Kot- und Harnabsatz bewirkt. Vorsicht allerdings bei trächtigen Stuten - Nux vomica kann Wehen auslösen! Bei Blähungskoliken ist Carbo vegetabilis D6 von Vorteil, bei Krampfkoliken hingegen Belladonna D6) (bei jeder Kolik werden 3mal im Abstand von jeweils 20 Minuten 30 Tropfen wenn möglich direkt auf die Innenfläche der Unterlippe aufgebracht, dann sollten alle akuten Symptome beseitigt sein. Wenn nicht, bitte sofort Tierarzt verständigen!) · Tropfen gegen Magenbeschwerden (auch bei Magenüberladung und Vergiftungen hilfreich): Nux vomica D12, Carbo vegetabilis D12 (bei akuten Beschwerden 3mal im halbstündlichen Abstand 30 Tropfen, danach und auch bei chronischen Fällen 2mal täglich 30 Tropfen bis zur Genesung) · Tropfen gegen Durchfall (z.B. bei Futterumstellungen, Vergiftungen oder Infektionen): Arsenicum album D6, Ferrum phosphoricum D12, Veratrum album D4, Pyrogenium D12, Podophyllum D6, Carbo vegetabilis D12 (je nach Schwere des Falles stündlich bis 3mal täglich 30 Tropfen) · Tropfen zur Nervenstärkung und -beruhigung (bewirkt nicht wie ein Sedativum eine Bewusstseinstrübung!): Ambra D4, Avena sativa D1, Hypericum D4, Kalium phosphoricum D12, Zincum valerianicum D6 (3mal täglich 30 Tropfen) · Tropfen zur Beruhigung von extrem nervösen Tieren (z.B. vor Turnieren): Coffea D6, Argentum nitricum D30, Phosphorus D30 (bei Bedarf stündlich 30 Tropfen) Wenn diese Komplexmittel, die vor allem zur Behandlung von akuten Erkrankungen dienen, je nach Krankheitsbild und Dringlichkeit nicht innerhalb weniger Stunden oder Tage (bei Koliken innerhalb einer Stunde!) eine deutliche Besserung der Symptome bringen, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt oder Heilpraktiker konsultieren, da dann andere Therapien oder Arzneimittel benötigt werden. | Komplexmittel, die ich für spezielle Krankheitsfälle empfehlen würde | | | · Tropfen gegen Schnupfen und Nebenhöhlenentzündung: Luffa D6, Kalium bichromicum D6, Cinnabaris D6, Hydrastis D6, Euphorbium D3 ( bei Fließ- und Stockschnupfen 3mal täglich 30 Tropfen); bei eitrigem Schnupfen zusätzlich Hepar sulfuris D8 (3mal täglich 10-15 Tropfen) · Tropfen gegen chronischen Husten: im Handel existieren zwar durchaus Komplexmittel gegen chronischen Husten, aber in diesem Fall empfehle ich, für jedes Pferd eine spezielle Mischung zusammenzusetzen, da gerade Lungenkrankheiten individuell sehr verschiedene Symptome zeigen können. Sie können dies selbst tun, indem Sie sich z.B. aus meiner demnächst erscheinenden Liste der Einzelmittel eine passende Mischung zusammensuchen, oder Sie lassen sich von einem Heilpraktiker oder Tierarzt Ihrer Wahl beraten. Wenn Sie mir die genauen Symptome und Eigenheiten Ihres Pferdes schreiben, werde auch ich Ihnen gerne weiterhelfen, kann aber ferndiagnostisch natürlich keine Garantie für den Erfolg der Behandlung übernehmen. · Tropfen gegen Nieren- und Blasenentzündung: Berberis D3, Solidago D3, Cantharis D6, Dulcamara D6 (bei Bedarf 3mal täglich 30 Tropfen) · Tropfen gegen Lebererkrankungen: Carduus marianus D3, Chelidonium D6, Lycopodium D6, Flor de Piedra D3, Taraxacum D3 (bei Bedarf 3mal täglich 30 Tropfen) · Tropfen gegen Hufrehe: Aesculus D4, Nux vomica D6, Calcium fluoratum D12 (3-5 mal täglich 30 Tropfen), ( im Anfangsstadium mit akuter Entzündung: Belladonna D4, stündlich 10-15 Tropfen) · Tropfen gegen Hufrollenentzündung und Arthrosen: Aesculus D4, Harpagophytum D3, Hekla Lava D6 (3mal täglich 30 Tropfen) · Tropfen gegen Gelenksentzündungen mit Schwellungen: Apis D4, Bryonia D6 (alle 2 Stunden 30 Tropfen) Ansonsten gilt für Gelenkserkrankungen ungefähr dasselbe wie für Lungenkrankheiten (siehe chronischen Husten). Außerdem erfordert jeder Gelenkstyp (Knie, Hüfte, Zehen, etc.) andere Heilmittel, weshalb auch hier eine Mischung individuell zusammengestellt werden sollte. · Tropfen gegen Sehnenentzündungen: Aesculus D4, Ruta D4, Silicea D12 (2mal täglich 30 Tropfen zur Ausheilung von Sehnenschäden) · Tropfen gegen akute nässende und eitrige Ekzeme: Hepar sulfuris D8, Mercurius solubilis D10, Mezereum D4, Sulfur D6 (2-3mal täglich 30 Tropfen) · Tropfen gegen chronische meist trockene Ekzeme: Arsenicum album D6, Graphites D8, Sulfur D6 (2-3mal täglich 30 Tropfen) Allgemein gilt bei Ekzemen, dass nach wenigen Wochen Behandlung eine deutliche Besserung zu merken sein sollte, denn sonst müsste eine neue Mischung zusammengestellt bzw. die Ursachen genauer erforscht werden. Meist gehen nässende Ekzeme übrigens mit einer Nierenerkrankung einher, während man bei trockenen Ekzemen auf eine Lebererkrankung rückschließen kann. Deshalb ist eine zusätzliche Behandlung dieser Organe mit den oben angeführten Komplexmitteln oft hilfreich Bei starkem Juckreiz sollte man eher an Parasiten, Pilze, Bakterien und Allergien denken und dies vorher vom Tierarzt oder Heilpraktiker abklären lassen. · Tropfen gegen Verwurmung: Abrotanum D1, Cina D4, China D4 (zur unterstützenden Behandlung bei starkem Wurmbefall mit Abmagerung und Blähbauch 2mal täglich 30 Tropfen) | Komplexmittel, die ich Züchtern empfehlen würde | | | · Tropfen zur Förderung einer gesunden und fruchtbaren Rosseperiode: Pulsatilla D4, Aristolochia D4 (2mal täglich 30 Tropfen; bis der Deckakt erfolgt ist) · Tropfen zur Geburtsvorbereitung und -erleichterung: Pulsatilla D4, Cimicifuga D4, Caulophyllum D4 (2mal täglich 30 Tropfen; vorbeugend wenn eine Schwergeburt zu erwarten ist, bei Geburtsbeginn und Wehenschwäche auch halbstündlich) Dieses Komplexmittel kann aber selbstverständlich keine aktive Geburtshilfe bei Fehllagen ersetzen! · Tropfen zur Milchflussanregung: Phytolacca D4, Asa foetida D3 (3mal täglich 30 Tropfen; vor allem bei Erstgebärenden) · Tropfen zur raschen Regenerierung der Stute (vor allem nach Schwergeburten): Arnica D6, Acidum phosphoricum D6, China D6, Ginseng D1 (3mal täglich 30 Tropfen, ca. 2-4 Tage lang) · Tropfen gegen Mastitis: Bryonia D6, Hepar sulfuris D6, Lachesis D8, Phellandrium D3 (am ersten Behandlungstag stündlich, dann 3mal täglich 30 Tropfen) · Tropfen gegen (eitrige) Gebärmutterentzündung: Pulsatilla D4, Hydrastis D6, Lachesis D8, Pyrogenium D15 (am ersten Behandlungstag stündlich, dann 3mal täglich 30 Tropfen) In der später nachfolgenden Liste von homöopathischen Einzelmitteln werden Sie auch noch einige andere vielleicht auf das jeweilige Krankheitsbild besser passende Heilmittel finden. Wählen Sie dabei immer nach den angegebenen Informationen aus. Nosoden werden aus Bakterien, Viren oder auch menschlichen und tierischen Stoffwechselprodukten nach den Methoden der Homöopathie hergestellt. Die daraus gewonnenen Arzneimittel sind nicht mehr infektiös, veranlassen aber den Körper seine gesamten Abwehrkräfte zu mobilisieren und ähnlich aussehende Krankheitsherde im Körper zu bekämpfen. Damit eignet sich diese Therapie sowohl für akute als auch chronische Erkrankungen, deren Ursache vor allem bekannte Infektionen sind. Grundsätzlich können bei Nosoden-Präparaten auch niedere (bei akuten Krankheiten) und sehr hohe Potenzen (bei hartnäckigen chronischen Leiden) verwendet werden, ich bevorzuge aber in allen Fällen die D30, da ich damit die besten Erfahrungen gemacht habe. In akuten Fällen verabreiche ich 1mal täglich 10 Tropfen davon, chronische Erkrankungen behandle mich mit 1-2mal wöchentlich 10 Tropfen. Normalerweise ist spätestens nach 5-10 Einzelgaben die Behandlung erfolgreich abgeschlossen, andernfalls sollte ein anderes Arzneimittel in Erwägung gezogen werden. Mit folgenden Nosoden habe ich persönlich beste Erfahrungen gemacht: Polyarthritis-Nosode: bei allen chronischen Gelenkentzündungen, bei denen mehrere Gelenke gleichzeitig befallen sind, und die meist mit Gelenkschwellungen einhergehen. Psorinum-Nosode: bei chronischen Haut- und Lungenkrankheiten Pyrogenium-Nosode: bei Blutvergiftung und bei sämtlichen Infektionen, die zu starken Eiterungen und Fieber führen (z.B. Wund-, Darm- und Gebärmutterinfektionen); ein wichtiges Präparat, das in jeder guten Stallapotheke vorrätig sein sollte! Sinusitis-Nosode: bei akuten und chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen und bei Luftsackentzündung; ein sehr zu empfehlendes Mittel, das auch festsitzende Sekrete aus den Stirn- und Nebenhöhlen löst und so die Atmung erleichtert und Infekte bzw. Allergien zu bekämpfen hilft. Staphylococcus-Nosode: bei allen eitrigen Prozessen hilfreich, vor allem zur Behandlung von Phlegmonen bestens geeignet Streptococcus haemolyticus-Nosode: ebenfalls bei Phlegmonen, bei Mastitis und Gebärmutterentzündung, aber auch bei Lungeninfektionen (v.a. Erkrankungen der oberen Luftwege) Es gibt noch einige weitere in der Veterinärmedizin gebräuchliche Nosoden, die ich hier der Vollständigkeit halber ebenfalls erwähnen möchte, obwohl ich sie persönlich noch nicht verwendet habe und deshalb auch keine Beurteilung über sie abgeben kann: Bacillinum: bei chronischer Bronchitis und Emphysem Brucella abortus Bang: bei grippösen und arthritischen Symptomen Hepatitis-Nosode: bei chronischer Hepatitis Herpes simplex-Nosode: bei chronischen Herpes-Infektionen Leptospirose-Nosode: bei einer Leptospirenerkrankung Medorrhinum: bei Unruhe, nervöser Erschöpfung und Charakterstörungen Pyodermie-Nosode: bei eitrigen Hauterkrankungen | Homöopathische Einzelmittel | | | In den kommenden Wochen und Monaten werde ich Ihnen hier wöchentlich ein homöopathisches Einzelmittel genauer vorstellen, wobei ich vor allem auf die Leitsymptomatik und die veterinärmedizinischen Besonderheiten näher eingehen werde. Sofern ich selbst schon besondere Erfahrungen mit dem jeweiligen Arzneimittel gemacht habe, werde ich Sie auch daran teilhaben lassen. Die Potenzen, die ich Ihnen angeben werde, sind die gebräuchlichsten, doch steht es Ihnen selbstverständlich offen, auch andere zu probieren. Wenn Sie Neuling auf dem Gebiet sind, würde ich Ihnen allerdings von Hochpotenzen über einer D30 unbedingt abraten, da Sie damit durchaus auch Schaden anrichten können. Der Einfachheit halber werde ich diese Einzelmittel in alphabetischer Reihenfolge präsentieren, sodass mit der Reihung keine Wertung vorgenommen wird, doch werde ich zusätzlich bei jedem Mittel angeben, ob ich es für die normale Stallapotheke oder nur für den Spezialfall empfehlen würde. Bei der Auswahl des richtigen Mittels sollten Sie vor allem auf die Leitsymptomatik und das Anwendungsgebiet achten, doch müssen nicht wirklich alle Faktoren übereinstimmen. Wenn Sie sich unsicher sind oder sonst irgendwelche Fragen haben, können Sie mich gerne jederzeit kontaktieren. › () Abrotanum (Abrot) - Artemisia abrotanum - Eberraute gebräuchliche Potenzen: D1, D4 Leitsymptomatik: Abmagerung bei Heißhungergefühl, Durchfall wechselt mit Verstopfung, Bauchkrämpfe, Lymphdrüsenentzündung Anwendungsbereich: Rekonvaleszenzmittel bei anämischen und kachektischen Zuständen, zur unterstützenden Behandlung bei verwurmten Pferden, Rekonvaleszenzmittel nach Wurmkuren Dieses Mittel wird nur bei schweren Fällen von Abmagerung benötigt, z.B. bei schwächlichen Jungtieren nach Weideaufenthalt. Meist ist eine Anwendung über 1-3 Wochen sinnvoll. Acidum benzoicum (Benz-ac) - Benzoesäure gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: Schmerzen in Muskeln und Gelenken mit allgemeiner Schwäche und vermehrtem Schwitzen, dunkler, scharf riechender Urin, Verschlimmerung durch Kälte und Nässe Anwendungsbereich: bei Gelenk- und Weichteilrheumatismus, bei Nieren- und Blasenentzündungen Acidum benzoicum ist ein sehr starkes Umstimmungsmittel, welches nicht zu häufig verabreicht werden sollte. Die Wirkung erfolgt normalerweise bereits nach 2-3maliger Gabe sehr deutlich. Acidum formicicum (Form-ac) - Ameisensäure Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: wandernde rheumatische Muskelschmerzen, Verschlimmerung durch Bewegung, Nässe und Kälte, Besserung durch Ruhe, Druck und Wärme Anwendungsbereich: bei rheumatischen Muskel- und Gelenkerkrankungen, bei Neuralgien, als Umstimmungsmittel bei allergischen Erkrankungen der Haut, des Atmungsapparates und des Magen-Darm-Traktes Acidum formicicum wird von Tierärzten gern zur Quaddelung entsprechender Nervenpunkte verwendet und dient vor allem als Anfangs- und Reaktionsmittel. Acidum hydrocyanicum (Hydr-ac) - Blausäure Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: akutes Herz-Kreislauf-Versagen mit Zyanose (bläuliche Schleimhäute), kaltem Schweiß und Atemnot, krampfartiger Husten mit Angst und Atemnot, weite Pupillen, unwillkürlicher Stuhl- und Harnabgang möglich, ev. auch bei Muskelkrämpfen, die an Epilepsie erinnern. Anwendungsbereich: bei Kreislaufkollaps und schweren asthmatischen Anfällen Im akuten Notfall sollte Acidum hydrocyanicum 3mal im Abstand von je 10 Minuten verabreicht werden. Da es ein sehr rasch wirkendes Mittel ist, genügen diese 3 Gaben in der Regel, um den Kreislauf wieder zu stabilisieren. Zur Nachbehandlung eignen sich dann andere Herzmittel (z.B. Crataegus, Strophantus, Laurocerasus) im Normalfall besser. Acidum nitricum (Nit-ac) - Salpetersäure Gebräuchliche Potenzen: D6, D10 Leitsymptomatik: Warzen an den Körperöffnungen und am Penis, welche nässen, jucken und auch bluten können, allgemein Neigung zu Einrissen (z.B. am After), Geschwüren und Fisteln, ev. begleitet von Magen-, Darm-, Nieren-, Blasen- und/oder Scheidenentzündung mit scharfem, übelriechendem Ausfluss. Außerdem Neigung zu Erkältungen, Überempfindlichkeit gegen Berührung und Geräusche, innere Unruhe und allgemeine Schwäche. Verschlimmerung abends und nachts, bei Wetterwechsel, Nässe und Kälte. Anwendungsbereich: bei Warzen, Hauteinrissen (Fissuren) und Geschwüren am Übergang von äußerer Haut zu Schleimhaut (After, Mundwinkel, etc.) Acidum nitricum ist ein Mittel, das ich selbst noch nie verwendet habe, sodass ich aufgrund fehlender eigener Erfahrungen keine genaueren Ratschläge und Empfehlungen bezüglich Dosierung etc. abgeben kann. Acidum phosphoricum (Ph-ac) - Phosphorsäure Gebräuchliche Potenzen: D6, D12 Leitsymptomatik: Apathie, Schwäche, Erschöpfung, gerät leicht ins Schwitzen, Verschlimmerung nachts und durch Kälte, sowie grelles Licht und Lärm, Besserung durch Wärme. Anwendungsbereich: bei seelischen, geistigen und körperlichen Schwächezuständen, vor allem bei Glieder-, Nerven- und Kreislaufschwäche, bei nervöser Erschöpfung und nervösen Herzbeschwerden, bei Rachitis. Acidum phosphoricum wird vorwiegend als Rekonvaleszenzmittel nach großen Anstrengungen (Turnieren, schweren Geburten, etc.) und nach langen, auszehrenden Erkrankungen verwendet. Es eignet sich aber auch hervorragend zur Nervenstärkung (z.B. bei generell nervösen Vollblütern), wobei es auch über einen längeren Zeitraum täglich verabreicht werden kann. Acidum picrinicum (Pic-ac) - Pikrinsäure Gebräuchliche Potenzen: D6, D12 Leitsymptomatik: Muskelschwäche, Kraftlosigkeit, Erschöpfung, die Pferde legen sich oft nieder und wollen liegen bleiben, Verschlimmerung durch Wärme, Sonne, Bewegung und psychische Belastung, Besserung durch Kälte und Niederlegen. Anwendungsbereich: bei Erschöpfungszuständen Acidum picrinicum ist ein sehr spezielles Mittel, das keinesfalls bei jeder kleineren Erschöpfung verabreicht werden sollte. Für solche Fälle eignet sich Acidum phosphoricum weitaus besser! Eigene Erfahrungswerte kann ich Ihnen bei Acidum picrinicum leider nicht geben, da ich dieses Mittel selbst noch nicht verwendet habe. Acidum salicylicum (Sal-ac) - Salicylsäure Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: akute Gelenkschmerzen, Pferde schwitzen leicht, Verschlimmerung durch Hitze, nachts, bei Berührung und Bewegung, Besserung durch Kälte, frische Luft und Absonderung von Körpersekreten (Harn, Schweiß). Anwendungsbereich: bei rheumatischen Gelenk- und Muskelschmerzen, bei Nervenschmerzen Auch Acidum salicylicum habe ich selbst bis jetzt noch nie benötigt, weshalb ich auch keine genaueren Empfehlungen machen kann. Acidum sarcolacticum (Sarcol-ac) - Milchsäure Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: Muskelschwäche und Muskelschmerzen nach Überanstrengung, Pferde wollen sich nicht bewegen, Verschlimmerung durch Bewegung und Berührung. Anwendungsbereich: bei Muskelkater und Muskelrheumatismus Da ich Überanstrengungen bei meinen Pferden prinzipiell zu vermeiden versuche, habe ich Acidum sarcolacticum noch nie gebraucht. Außerdem lässt sich dieses Mittel bei Muskelkater auch ganz gut durch Arnica ersetzen. Aconitum napellus (Acon) - blauer Eisenhut, Sturmhut Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D30, C30 Leitsymptomatik: akute Fieberschübe oder Entzündungen mit Schüttelfrost und trockener, heißer Haut oder auch kaltem Schweiß (Niemals heißer Schweiß, denn dies würde für Belladonna sprechen!), Herzklopfen mit rasendem, hartem Puls, Atemnot, Unruhe, Angstzustände, Anzeichen heftiger Schmerzen, starker Durst. Ausgelöst bzw. verschlimmert werden die Symptome v.a. durch kalten, trockenen Wind, Zugluft, durch Sinneseindrücke und psychische Ereignisse (Schreck). Anwendungsbereich: bei allen akuten Erkrankungen, die mit Fieber bzw. Entzündungen einhergehen und die oben angeführten Symptome zeigen, egal, welches Organ sie betreffen (v.a. aber bei Herz- und Lungenentzündungen), auch bei Neuralgien, die durch Schreck oder kalten Wind ausgelöst werden, ebenso bei rheumatischer Kolik, und auch bei Kreuzverschlag und Phlegmone (Einschuss) in der fieberhaften Anfangsphase. Aconitum D4 bzw. D6 (beide Potenzen sind völlig gleichwertig) ist das wichtigste Anfangsmittel für sämtliche akute Infektions- bzw. Erkältungskrankheiten und Entzündungen und sollte möglichst schon bei den ersten Krankheitsanzeichen gegeben werden. Am besten verabreicht man das Mittel 3mal im halbstündlichen Abstand, danach alle 1-2 Stunden, bis sich die Symptome verändern oder völlig verschwinden, keinesfalls aber länger als 1-2 Tage. Bei frühzeitiger Anwendung genügen oft schon 1-3 Gaben für eine völlige Heilung. (Bei mir selbst äußert sich z.B. eine beginnende Erkältung mit Unwohlsein, Abgeschlagenheit und schlechter Laune. Nehme ich bereits bei diesen ersten Anzeichen eine Gabe Aconitum, genügt dies meist, um die Erkältung abzuwehren, und ich fühle mich schon eine halbe Stunde später völlig gesund.) Aconitum D4 oder D6 sollte deshalb in keiner Stallapotheke fehlen! Aconitum D30 ist vor allem für Pferde mit Angstzuständen geeignet und sollte nur im Bedarfsfall (bei akuten Panikattacken) verabreicht werden (max. 3 Gaben in halbstündlichen Abstand, meist ist aber eine Gabe ausreichend). Adonis vernalis (Adon) - Frühlings-Adonisröschen Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: arrhythmischer, schneller oder schwacher, langsamer Puls, Ödeme, Ablagerungen auf den Herzklappen mit asthmatischen Zuständen. Anwendungsbereich: bei funktionellen und organischen Herzleiden (meist infolge von fieberhaften Infektionskrankheiten), auch bei nervösen Herzbeschwerden, ebenso bei Herzproblemen im Rahmen einer Schilddrüsenüberfunktion. Aesculus hippocastanum (Aesc) - Rosskastanie Gebräuchliche Potenzen: D2, D4 Leitsymptomatik: venöse Stauungen der hinteren Körperpartie sowie der Hintergliedmaßen, Verstopfung und kolikartige Schmerzen aufgrund von Durchblutungsstörungen des Enddarms, Schmerzen im Lendenwirbelsäulenbereich. Anwendungsbereich: bei Thrombosen (Durchblutungsverbesserung durch Venenerweiterung), bei peripheren Durchblutungsstörungen, bei Hufrehe, Hufrollenentzündung, Spat, Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen in Kombination mit anderen Heilmitteln. Aesculus wird bei sämtlichen Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates mehrmals täglich zur allgemeinen Durchblutungsförderung gegeben, wodurch der Heilungsvorgang wesentlich gesteigert wird. Deshalb sollte Aesculus in keiner guten Stallapotheke fehlen! Agaricus muscarius (Agar) - Fliegenpilz Gebräuchliche Potenz: D30, C30 Leitsymptomatik: zentralnervöse Symptome, große Erregung, unaufhörliches Hin- und Herschaukeln unter Beteiligung von Kopf, Hals und Vorderbeinen, Tiere wirken wie berauscht, dabei auffällige Verspannungen der Halsmuskulatur und steife Haltung der Vorderbeine, Bewegung wird schließlich meist abrupt beendet. Verschlimmerung nachts und morgens, sowie durch psychische Ereignisse und extreme Wettereinflüsse. Besserung durch Bewegung im Freien. Anwendungsbereich: bei Weben als psychischer Störung (seitlich schaukelnde Zwangsbewegung von Kopf, Hals und Vorderbeinen). Agaricus D30 sollte kurmäßig mit 1mal täglich 10 Tropfen über mehrere Tage hinweg verabreicht werden. Eine positive Wirkung tritt normalerweise sehr bald ein, kommt es nach 3-4 Tagen immer noch zu keiner Besserung der Symptome bezüglich Stärke oder Häufigkeit, ist Agaricus nicht das richtige Mittel für das betreffende Pferd. Eine kurzfristige Erstverschlimmerung ist durchaus möglich, doch dann sollte das Mittel nicht täglich, sondern nur 1-2mal wöchentlich verabreicht werden. Sollte nach jeder Gabe eine Verschlimmerung eintreten, ohne dass insgesamt gesehen eine Besserung zu bemerken ist, ist das Mittel ebenfalls für dieses Tier ungeeignet. Agnus castus (Agn) - Mönchspfeffer Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: ovarielle Zyklusstörungen, Erschlaffung der Geschlechtsorgane, nachlassende Milchsekretion nach Belegung in der Fohlenrosse. Anwendungsbereich: bei übersteigertem oder fehlendem Geschlechtstrieb bzw. nachlassender Milchsekretion infolge hormoneller Störungen. Agnus castus besitzt eine Gelbkörper-ähnliche Wirkung und reguliert den Geschlechtstrieb. All diese Angaben entstammen guten Fachbüchern, selbst habe ich dieses Arzneimittel noch nie verwendet, kann also diesbezüglich keine Empfehlungen abgeben. Allium cepa (All-c) - Küchenzwiebel Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: wässriger, wundmachender Schnupfen, Tränenfluss (mildes Tränensekret), Lichtscheue, bellender Kitzelhusten, asthmatische Atmung mit möglichem Schleimrasseln, Blähungen. Besserung im Freien und bei Bewegung, bei kühler, trockener Luft. Verschlimmerung im warmen Stall. Anwendungsbereich: bei Schnupfen, Nebenhöhlenentzündung, Kehlkopfentzündung, Bronchitis Aloe (Aloe) - Aloe Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: schmerzhafte morgendliche Durchfälle (mit Blutungen möglich) Verschlimmerung morgens, in Wärme, nach dem Essen und durch Bewegung. Besserung durch Kälte. Anwendungsbereich: bei Durchfällen mit Leberstauung Alumina (Alum) - Aluminiumoxid, Tonerde Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: Kot trocken und hart, Schleimhäute trocken, mit festsitzendem zähem Sekret, Entzündung des Afters mit leichten Blutungen nach dem Stuhlgang, Haut kalt, trocken, schuppig, rissig, Haarausfall möglich, die Tiere sind meist mager und matt. Verschlimmerung morgens, bei Kälte und Wetterwechsel, nach Futteraufnahme und nach der Rosse. Besserung durch (feuchte) Wärme und Bewegung in frischer Luft. Die betroffenen Pferde fressen oft gerne Sand, lecken an gekalkten Wänden und auch an Bäumen, der Salzleckstein wird in kürzester Zeit aufgebraucht. Anwendungsbereich: bei hartnäckiger Verstopfung und Verstopfungskoliken mit fehlender Darmperistaltik und allgemeiner Schwäche. Alumina, vor allem in der Potenz D6, hat sich besonders bei älteren Pferden und trächtigen Stuten mit chronischer Verstopfung bewährt. Bei gewöhnlicher Verstopfung sollte das Mittel 2-3mal täglich verabreicht werden, bei akuten Verstopfungskoliken gibt man es 3mal im Abstand von 20min., wobei eine Kombination mit anderen homöopathischen Arzneimitteln (z.B. Nux vomica, Atropinum sulfuricum, etc.) je nach Symptomatik oft angebracht ist. Ambra grisea (Ambr) - grauer Amber Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D30, C30 Leitsymptomatik: Angst vor fremden Menschen und Artgenossen, Aufregung mit Zittern und Schwitzen bei sämtlichen Veränderungen, wie z.B. Verladen und Umzug in fremden Stall, Platzangst, Neurosen, psychosomatische Symptome (Herzrasen, asthmatische Anfälle) möglich. Verschlimmerung morgens und durch Belastung. Besserung bei Bewegung im Freien. Anwendungsbereich: zur allgemeinen Nervenstärkung für ängstliche, scheue, schreckhafte und oft auch hysterische Pferde, die nur einer Bezugsperson vertrauen. Ich persönlich habe die besten Erfahrungen bei hypernervösen Pferden gemacht, die durch eine Langzeitbehandlung mit Ambra D4 über mehrere Wochen deutlich belastbarer und ausgeglichener wurden. Meiner Meinung nach sollte dieses Mittel vor allem von Besitzern vollblütiger Tiere und so genannter Problempferde unbedingt vorrätig gehalten werden, aber auch bei normalerweise eher ruhigen Tieren, denen eine ungewöhnliche Belastung, wie z.B. Turnierbesuch, bevorsteht, kann eine vorbeugende Gabe dieses Mittels (2-3 Tage davor) sehr hilfreich sein, da dadurch der Stress weitaus besser verkraftet wird. Ammonium bromatum (Am-br) - Ammoniumbromid Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: gereizte, entzündete und trockene Schleimhäute der oberen und unteren Atemwege. Verschlimmerung nachts. Anwendungsbereich: bei Kehlkopfentzündung und Bronchitis. Alle Verbindungen, die Ammonium enthalten, haben eine positive Wirkung auf den entzündeten Atmungsapparat, wobei Ammonium bromatum aufgrund des Brom-Anteiles vor allem schleimhautberuhigend wirkt. Ammonium carbonicum (Am-c) - Ammoniumcarbonat, Hirschhornsalz Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D30, C30 Leitsymptomatik: Husten mit Schleimrasseln in Luftröhre, Kehlkopf und Lunge, Atemnot nach dem Hustenanfall, beschleunigter Puls, Ängstlichkeit, geweitete Nüstern, schleimiges dunkelgraues Nasensekret, die Schleimhäute sind vor der Hustenattacke stark gerötet und nach dem Anfall eher weißlich bis bläulich, der Übergang von Schleimhaut zur Haut ist wund und morgens mit Krusten verklebt, beim Reinigen der Nüstern besteht Blutungsneigung, oft ist auch eine Bindehautentzündung mit eitrigen Augenverklebungen und wunden Augenwinkeln vorhanden, bei Stuten findet man häufig auch einen eitrigen, wundmachenden Scheidenausfluß mit fester Krustenbildung. Verschlimmerung durch Wetterwechsel, Nebel, nass-kalte Witterung und gestaute Wärme im Stall, nachts, sowie durch Abwaschen des Schweißes nach der Arbeit. Hustenattacken hauptsächlich morgens zwischen 4 und 6 Uhr. Besserung durch trockenes Wetter, frische Luft, Koppelgang und nach Husten mit reichlich Schleimabgang. Anwendungsbereich: bei chronischer Bronchitis mit Husten, Atemnot und Schleimrasseln, bei Asthma bronchiale und Emphysem (Lungenblähung), bei nervösen Herzbeschwerden, bei Kreislauflabilität mit Angstgefühl und kaltem Schweiß. Ich habe mit Ammonium carbonicum D6 besonders gute Erfahrungen gemacht und damit auch meiner dämpfigen Stute immer wieder das Leben ein wenig erleichtern können, wenn sie bei nebligem, nass-kaltem Wetter besonders starke Hustenattacken bekam. Ammonium chloratum bzw. Ammonium muriaticum (Am-m) - Ammoniumchlorid Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: Husten mit reichlicher Sekretion, wässriger oder schleimiger (wundmachender) Schnupfen. Verschlimmerung morgens. Besserung nachts. Anwendungsbereich: Bronchitis, Kehlkopfentzündung, Fließschnupfen. Ammonium jodatum (Am-j) - Ammoniumjodid Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: akute fieberhafte Entzündungen der Bronchien mit schwer löslichem Schleim und allgemeiner großer Schwäche, sowie chronische Bronchitis mit fest sitzendem Schleim. Rasselnde, röchelnde Atmung mit geöffnetem Maul und weit gestellten Nüstern beim Einatmen, das Pferd scheint am eigenen Schleim zu ersticken, angestrengtes, stoßweises 'Bauchdeckenatmen', kann sich nicht niederlegen. Nach dem Husten erscheint etwas schaumiges, weißliches Nasensekret, sowie Speichelfluß. Verschlimmerung durch warme, feuchte Luft, Ammoniak, Zugluft, Staub, bei Anstrengung, Verladen und Transport, aber auch bei absoluter Ruhe. Besserung durch leichte Bewegung und frische, kühle Luft. Anwendungsbereich: bei akuter oder chronischer Bronchitis sowie Kehlkopf- und Lungenentzündung, auch bei drohendem oder bereits vorhandenem Lungenödem (Wasseransammlung in der Lunge). Der Jodanteil in diesem Arzneimittel fördert sehr stark die Heilung von erkrankten Schleimhäuten. Ammonium jodatum (ich bevorzuge D6) ist deshalb ein sehr intensiv wirkendes Mittel, das ich bei Lungenerkrankungen mit den oben genannten Symptomen nur wärmstens empfehlen kann! Dieses Mittel soll übrigens auch Fohlen helfen, die Fruchtwasser eingeatmet haben und deshalb unter Atemstörungen leiden. Es kann eine drohende Lungenentzündung bei rechtzeitiger Gabe verhindern helfen! Anacardium (Anac-oc) - Malakka-Nuss Gebräuchliche Potenzen: D6, D12 Leitsymptomatik: pustulöse Hautentzündung (mit heißer Haut, ev. nässend und/oder juckend) vor allem in den Sommermonaten, nervöse Erschöpfung, nervös bedingte Verstopfung, Appetitlosigkeit, obwohl Nahrungsaufnahme Besserung bringt, starker Durst. Verschlimmerung durch Überanstrengung. Anwendungsbereich: bei akuten und chronischen Ekzemen, bei Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren. Anacardium ist vor allem für hypernervöse, ängstlich-depressive, aber auch aggressive Pferde geeignet. Es wirkt auf das Nervensystem, den Magen-Darm-Trakt und die Haut regulierend und kräftigend. Antimonium arsenicosum (Ant-ars) Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D8 Leitsymptomatik: Unruhe, Atemnot, Zyanose (Blauverfärbung der Schleimhäute durch Sauerstoffmangel). Anwendungsbereich: bei hartnäckiger Bronchitis, Dämpfigkeit Antimonium crudum (Ant-c) - Schwarzer Spießglanz Gebräuchliche Potenzen: D6, D10, D12 Leitsymptomatik: trockene Haut mit furunkelähnlichen Verhärtungen, aber auch Warzen, Schorfen, Schwielen und Fissuren (Einrisse), besonders an den Nüstern und Lippen, Pferde sind mürrisch und gereizt, ev. trockener Kitzelhusten mit zähschleimigem, gelb-weißlichem Sekret, Neigung zu Fettleibigkeit. Verschlimmerung nach dem Essen, bei Berührung und durch Temperaturextreme. Besserung durch Ruhe und frische Luft. Anwendungsbereich: bei chronischen, vor allem eitrigen Ekzemen, stark juckendem Nesselausschlag, Warzen, bei Gastritis mit Appetitlosigkeit (nach zu üppigen Mahlzeiten) und schleimigen Durchfällen sowie bei Bronchitis. Antimonium crudum bringt sogar starke Ekzeme rasch zur Abheilung, bewirkt aber gleichzeitig auch eine vorübergehende, völlig harmlose Schwarzverfärbung der Haut. Antimonium sulfuratum aurantiacum (Ant-s-aur) - Goldschwefel Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D12 Leitsymptomatik: harter, trockener, leicht auslösbarer Husten bis zur Erschöpfung, zähschleimiges, gelblich-weißes Sekret in den oberen und unteren Atemwegen, welches sich nur sehr schwer aushusten lässt, rasselnde Atemgeräusche, abdominale Atmung (bauchbetonte Atmung - Entstehung der so genannten 'Dampfrinne' hinter dem Rippenbogen), die linke Lungenhälfte ist deutlich mehr betroffen, Schwäche. Verschlimmerung im Winter, durch warme Ställe und ammoniakhaltige Luft. Besserung bei leichter Bewegung, an der frischen Luft und nach reichlichem Aushusten von Schleim. Anwendungsbereich: bei Nebenhöhlenentzündung, Bronchitis, Asthma bronchiale; begleitend dazu können oft leichte Koliken mit Abgang großer Mengen Gase oder auch Ekzeme (eitrige Pusteln mit Schorfbildung am Hufrand und/oder in der Fesselbeuge - Mauke) auftreten. Antimonium sulfuratum aurantiacum ist ein sehr intensiv wirkendes Mittel, welches den festsitzenden Schleim in den Bronchien und im Nasen-Rachenraum löst. Antimonium tartaricum (Ant-t) = Tartarus emeticus - Brechweinstein Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: Atemnot durch starke Verschleimung in den Lungenbläschen, wenig Husten bei hörbarem Schleimrasseln in der Luftröhre und der Lunge, Erleichterung erfolgt durch reichlich zähschleimigen Auswurf, Schleimhäute eher weißlich/bläulich, an den Nüstern aber stark gerötet, beim Einatmen werden die Nüstern weit gestellt und gelegentlich die Mundhöhle geöffnet, die Atmung erfolgt stoßweise und weithin hörbar, betonte Bauchdeckenatmung - 'Dampfrinne', der Puls ist schwach und unregelmäßig, die angestrengten Tiere scheinen schläfrig und sehr erschöpft zu sein, morgens und nach Hustenanfällen kommt es zur Schweißbildung im seitlichen Bauchbereich, die Pferde sind ängstlich und legen sich nicht mehr nieder. Verschlimmerung durch Wärme in jeder Form (Sonne, Stall, Decke, Bestrahlung), durch Niederlegen und morgens. Besserung durch frische Luft und Kälte, sowie leichte Bewegung. Anwendungsbereich: bei akuter und chronischer Bronchitis, Lungenentzündung, Nebenhöhlenentzündung Antimonium tartaricum ist eine hervorragende Arznei für das Endstadium der Dämpfigkeit, wenn bereits die Gefahr des totalen Niederbruchs besteht. Es hilft dem Tier, den quälenden Schleim durch Aushusten loszuwerden, und kann so unter Umständen eine Heilung, aber zumindest eine deutliche Erleichterung bewirken. Apis mellifica (Apis) = Apisinum - Honigbiene Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: Schwellung (Ödem) mit hellroter Verfärbung als allergische Reaktion auf Insektenstiche oder im Zuge irgendeiner verletzungsbedingten bzw. krankhaften Entzündung irgendwo am oder im Körper; Anschwellung der Nierengegend und Eiweiß im Urin im Falle einer Nierenenzündung; stechende und brennende Schmerzen, die nach Abkühlung verlangen; hochrote, trockene, gereizte Schleimhäute, hormonell bedingter Juckreiz. Das Pferd ist berührungs- und schmerzempfindlich; Durstlosigkeit, ev. auch Appetitlosigkeit, Gereiztheit, Unruhe, es wird wenig Harn abgesetzt, eher Neigung zu Durchfall, Neigung zu Eiterungen; alle Beschwerden eher auf der rechten Körperseite. Besserung durch Kälte, kalte Umschläge, kühlende Salben, frische Luft, Koppelgang, langsame Bewegung. Verschlimmerung durch Wärme, auch feuchtwarme Verbände (das betroffene Pferd möchte diese schnellstens entfernen), in geschlossenen Räumen, nach Ruhephasen, bei Druck und Berührung. Anwendungsbereich: bei akuter und subakuter Nierenenzündung, bei Ödemen (Schwellungen) aller Art, bei Fieber ohne Durst, bei akuter Arthritis und/oder Sehnenentzündung, bei Arthrose mit akuten Krankheitsschüben, bei rechtsseitigen Ovarialzysten, bei Milchstau mit schmerzhafter, heißer Schwellung des Euters, bei Halsentzündung mit Schluckbeschwerden, bei Bronchitis, bei Sonnenstich, wenn Verdacht auf Ödem der Hirnhäute besteht, bei Verbrennungen mit Blasenbildung und Schwellung, bei Ekzemen mit Juckreiz, die auf einer Nierenfunktionsstörung beruhen, bei Phlegmonen mit starker Schwellung, bei Nageltritten bzw. Vernagelungen Apis, ich bevorzuge D6, ist ein sehr vielseitig verwendbares Arzneimittel, das bei jeder Schwellung rasch und nachhaltig wirkt, und sollte deshalb meiner Meinung nach in keiner Stallapotheke fehlen. Es sollte allerdings nicht gleichzeitig mit Rhus toxicodendron eingenommen werden, da sich diese beiden Mittel nicht miteinander vertragen! Apocynum cannabinum (Apoc) - Indianerhanf, kanadischer Hanf Gebräuchliche Potenzen: D2, D4, D6 Leitsymptomatik: verlangsamte, nicht ausreichende Herztätigkeit, Wasseransammlung in den Beinen, Müdigkeit, Herz- und Gliederschmerzen. Anwendungsbereich: bei akutem Herz-Kreislaufversagen, bei Herzrhythmusstörungen und Herzklappenfehlern, Lungenödem. Apocynum (bevorzugt D2 und D4) ist eines der stärksten 'Herzmittel' der Homöopathie und wirkt schon nach 1-2maliger Eingabe mit einer deutlichen Ankurbelung des Kreislaufes. Da es gleichzeitig harntreibende Wirkung besitzt, hilft es bei der Entwässerung des Körpers, also beim Abbau von Ödemen. Bei akutem Kreislaufversagen sollte das Mittel max. 3mal im Abstand von jeweils 20 Minuten verabreicht werden. Dann sollte der Kreislauf wieder stabilisiert sein, wenn nicht können nochmals max. 3 Gaben im 1-2 stündlichen Abstand gegeben werden. Danach kann mit anderen Herzmitteln die Grunderkrankung therapiert werden. Aralia racemosa (Aral) - Amerikanische Narde Gebräuchliche Potenzen: D3, D6 Leitsymptomatik: Heu- und/oder Stauballergie, trockener, krampfartiger Reizhusten, wird auch durch Zugluft und Kälte ausgelöst, Husten durch leichte Kehlkopf- und Luftröhrenberührung auslösbar, Atemnot, asthmaartige, pfeifende Einatmungsgeräusche, wässriges, wund machendes Nasensekret, häufiges Schnauben, Rötung mit Ekzembildung am Übergang von Nasenschleimhaut zur Haut an den Nüstern, zeitweise Auswurf von zähem gelben oder grauen Schleim. Begleitend dazu Rötungen und kleine wunde Bezirke am Zahnfleisch, bei Stuten Rötung der Scheidenschleimhaut mit wässrigem, wund machendem Ausfluss. Verschlimmerung nachts, durch Niederlegen. Besserung durch Wärme, mäßige Bewegung, nach erfolgtem Schleimauswurf. Anwendungsbereich: bei chronischer Bronchitis, bei allergischem Husten und Schnupfen, bei Asthma. Aralia ist ein sehr gut wirkendes Mittel gegen Allergien, doch ist meist eine langfristige, regelmäßige Einnahme nötig. Argentum nitricum (Arg-n) - Silbernitrat, Höllenstein Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: Angst, Unruhe mit Herzklopfen, Nervosität, Zittern, verspannter stolpernder Gang, Schweißbildung im Schulter-Hals-Bereich, Durchfall mit Aufblähung bei Aufregung, nervöser Husten; dickeitrige oder blutige Schleimhautsekretionen. Verschlimmerung nach Aufregung und Überanstrengung, durch Strafen und Schimpfen, durch Wärme, während der Rosse. Besserung durch Führen an der frischen Luft, vor allem in Gesellschaft mit anderen Pferden, durch Ruhe und gutes Zureden. Besonders typisch ist das dauernde Verlangen nach Zucker, welcher aber die Beschwerden verschlimmert. Passt vor allem für magere Pferde, die oftmals älter aussehen, als sie sind. Anwendungsbereich: bei Platzangst beim Verladen in einen Hänger und/oder Hineinführen in die Startboxen der Rennbahn, bei Aufregung vor Turnieren, bei chronischer Gastritis, bei chronischer Kehlkopfentzündung mit schleimig-eitrigem Auswurf, bei Harnwegserkrankungen mit blutigem, eiweißhaltigem Urin, bei Gebärmutterentzündung mit wund machendem, gelbem Ausfluss und Blutspuren Vor allem Argentum nitricum D30 ist hervorragend geeignet zur Beruhigung von vollblütigen Pferden, die bei jeder Art von Belastung zu ängstlich-hysterischem Verhalten neigen. Häufiger Kotabsatz im Zusammenhang mit aufregenden Situationen ist dabei das wichtigste Leitsymptom, das für die Verwendung dieses Mittels spricht. Argentum metallicum, metallisches Silber, besitzt angeblich fast denselben Anwendungsbereich wie Argentum nitricum. Da ich dieses Mittel allerdings noch nie verwendet habe, kann ich dazu keine Empfehlung abgeben. Aristolochia clematis (Arist-cl) - Osterluzei Gebräuchliche Potenzen: D12, D15 Leitsymptomatik: Ovarialzysten, verletzte Uterusschleimhaut, bräunlicher Scheidenausfluss, Harnverhalten nach der Geburt, hormonell bedingte Ekzeme. Anwendungsbereich: zur Brunstanregung bei Jungtieren und bei Degenerationen der Eierstöcke von älteren Stuten, bei Eierstockszysten mit nymphomanischem Verhalten, bei Gebärmutterentzündungen und -verletzungen nach schweren Geburten. Einige Tage vor der Geburt verabreicht, wirkt Aristolochia erweiternd auf die kleinen Blutgefäße und ebenso auf den weichen Geburtsweg. Außerdem kommt es durch dieses Mittel zu einer Reinigung des Geburtsweges, weil es die Phagozytose anregt, durch welche Bakterien und Fremdkörper beseitigt werden, was durch sog. Fresszellen des Immunsystems erledigt wird. Vor allem bei älteren Stuten, die durch mehrere Geburten bereits einen schlechten Scheidenschluss aufweisen, ist dies sehr heilsam. Ähnliches trifft zu, wenn durch Schwergeburten Schleimhautverletzungen entstanden sind. Auch dann kann diese Arznei helfen, eine bakterielle Infektion zu verhindern und durch Durchblutungsförderung die Verletzungen schneller zum Abheilen zu bringen. Es beugt somit in der Nachgeburtsphase Entzündungen vor. All diese Wirkungen habe ich persönlich aber noch nicht getestet, da ich Aristolochia bis jetzt nur als Brunstanregungsmittel gemeinsam mit Pulsatilla verwendet habe. Dies allerdings mit großem Erfolg, denn alle damit vorbehandelten Tiere (1-2 mal täglich 10-15 Tropfen über ca. einen Monat) ließen sich problemlos decken und wurden sofort trächtig, auch wenn sie zuvor deutliche Brunststörungen gezeigt hatten. Arnica montana (Arn) - Arnika, Bergwohlverleih Gebräuchliche Potenzen: innerlich alle Potenzen ab D4 (ich bevorzuge D6 und D12), äußerlich zur Wundreinigung kommt die Urtinktur zum Einsatz. Leitsymptomatik: hellrote Blutungen und frische Wunden aller Art, innere und äußere Verletzungen, Nasenbluten, Erschöpfung nach starken Anstrengungen, Muskelkater, Muskelschmerzen, Mattigkeit, Berührungsempfindlichkeit, Bluthochdruck. Vom Typ her sprechen vor allem schwere, stark bemuskelte Pferde besonders gut auf dieses Mittel an, doch fördert es die Wundheilung bei allen Tieren. Verschlimmerung durch Bewegung, Berührung und Erschütterung. Besserung durch Ruhe und Liegen. Anwendungsbereich: bei frischen Verletzungen aller Art, vor allem aber bei Quetschungen und Hämatomen, zur Vorbereitung und als Nachbehandlung bei sämtlichen Operationen, zur allgemeinen Schockbehandlung nach Traumen oder auch z.B. bei Unverträglichkeit von Impfungen, bei sämtlichen Muskelproblemen und -verletzungen, bei Durchblutungsstörungen, Arteriosklerose und Bluthochdruck. Arnica ist das wichtigste homöopathische Wundheilmittel und sollte in keiner Stallapotheke fehlen.Es wirkt durchblutungsfördernd und bewirkt den Abtransport von Entzündungsprodukten, es fördert den raschen Verschluss und damit eine schnelle Heilung von äußeren und inneren Wunden. Bei äußeren Verletzungen kann ein Betupfen bzw. Auswaschen mit Urtinktur (ev. 1:10 verdünnt mit Wasser) das Abtrocknen frischer Wunden noch beschleunigen und eine sekundäre bakterielle Infektion verhindern. Arsenicum album (Ars) - Arsen-(III-)oxid Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: Abmagerung, Erschöpfung, große Unruhe, Angst, Schreckhaftigkeit und Überempfindlichkeit, unstillbarer Durst (trinkt immer wieder kleine Mengen Wasser), Fressunlust, scharfe, wundmachende Sekrete, faulig riechender Durchfall, wässriger, ätzender Kot, eitriger, wundmachender Scheidenausfluss, chronische Ekzeme mit trockener Haut, Schuppenbildung und Juckreiz, Hustenanfälle mit Atemnot, die sich beim Einatmen kalter Luft, sowie beim Hinlegen und nach Mitternacht verschlimmern, wenig zäher Auswurf, Schnupfen und Nebenhöhlenentzündung mit grünlichem Sekret, das sich immer wieder festsetzt. Verschlimmerung durch Ruhe, nachts (vor allem nach Mitternacht) und durch Kälte. Besserung durch Wärme, sowie durch leichte Bewegung an der frischen Luft. Periodische Krankheitsschübe. Anwendungsbereich: bei akuten Futtermittelvergiftungen (mit Leber- und Nierenschädigung), bei chronischen, meist periodisch auftretenden Durchfällen, bei Durchfällen nach Vergiftungen, Erkältungen oder bei Wetterwechsel, bei chronischen Ekzemen, bei starker Degeneration des Nierengewebes, bei chronischer Gebärmutterentzündung, als Konstitutionsmittel bei Tumoren (verbessert die Leber-Nierenfunktion und steigert damit die Abwehrkräfte), bei chronischer Bronchitis, Lungen- und Rippenfellentzündung, sowie bei Fließschnupfen und Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis). Arsenicum album passt vor allem für lebhafte, sensible Pferdetypen, die unter schweren chronischen Erkrankungen leiden (vor allem ältere Tiere oder solche, die älter aussehen, als sie sind), hilft aber auch bei akuten Vergiftungen durch verdorbenes (Pilzbefall, Fehlgärung, bakterielle Kontamination) oder vergiftetes (Pestizide, Insektizide, Giftpflanzen) Futter. Ansonsten dient Arsenicum album als Rekonvaleszenzmittel vor allem zur Nachbehandlung bei Infektionskrankheiten oder schweren chronischen Organerkrankungen und hilft sogar bei Anämie, die durch geschädigte Blutzellen zustande kommt. Ich persönlich habe mit diesem sehr intensiv und tiefgreifenden Mittel schon viele schwere Durchfälle erfolgreich behandelt und mich selbst von einer schweren Lebensmittelvergiftung kuriert. Weitere Arsenverbindungen mit sehr ähnlicher Leitsymptomatik werden vorwiegend bei destruktiven, also zerstörerischen Erkrankungen eingesetzt. Folgende Mittel sind am gebräuchlichsten: Antimonium arsenicosum D4, D6 od. D8: wird hauptsächlich bei chronischer, hartnäckiger Bronchitis mit Atemnot und Unruhe verwendet. Kalium arsenicosum D4 od. D6: nimmt man vor allem bei chronischer Bronchitis und Dämpfigkeit mit Atemnot und Herzschwäche, sowie bei Herzbeschwerden bei bzw. nach chron. Lungenkrankheiten und/oder Nierenleiden. Arsenum jodatum (Ars-j) - Arsenjodid Gebräuchliche Potenzen: (D4), D6, (D30) Leitsymptomatik: heiser klingender Husten, gelb bis gelb-grüner Auswurf, Husten in Intervallen, weil die Endbronchien nicht frei werden, Atemnot, dringendes Verlangen nach frischer Luft, Kurzatmigkeit, schwacher, schneller Puls, große Unruhe und Angst, gelb-grünes, wundmachendes Nasensekret, das zur Borkenbildung neigt, fortschreitender, relativ schneller Gewichtsverlust, der durch Fütterung nicht auszugleichen ist, stumpfes Fell, sowie leichte derbe Schwellung der fühlbaren Lymphknoten, ev. nächtliches Fieber mit starkem Schwitzen (Deshalb sollten solche Pferde nachts keinesfalls eingedeckt werden!). Verschlimmerung nachts, bei Kälte und jeglicher Bewegung. Besserung durch absolute Ruhe und Wärme. Anwendungsbereich: bei chronischer Bronchitis, bei Lungen- und Rippenfellentzündung, bei allergischem Husten, bei Dämpfigkeit, bei chronischem Nasen-, Nebenhöhlen- und Kehlkopfkatarrh. Sowohl Arsen als auch Jod - die beiden Bestandteile dieses homöopathischen Mittels - wirken sehr tiefgreifend bei schweren, hartnäckigen Fällen, müssen aber über eine längere Zeit verabreicht werden, damit es zu nachhaltigen Erfolgen kommt, also sollte man Arsenum jodatum bei passender Leitsymptomatik über mehrere Wochen täglich geben. Asa foetida (Asaf) - Stinkasant Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: faulig riechende Blähungen, starke Berührungsempfindlichkeit bei Koliken, bei Fisteln wird ständig dünnflüssiger Eiter abgesondert. Verschlimmerung durch Ruhe. Besserung durch Bewegung. Anwendungsbereich: bei starker Windkolik (ev. entstanden durch Koppen), generell bei krampfartigen Magen-Darm-Entzündungen mit stark stinkenden Blähungen, bei Knocheneiterung mit Fistelbildung, bei extrem schmerzhafter Euterentzündung. Ich verwende bei starken Blähungen Asa foetida meist gemeinsam mit Carbo vegetabilis und Chamomilla, da sich diese drei Mittel sehr gut gegenseitig ergänzen. Atropinum sulfuricum (Atrop-sulf) - Atropinsulfat Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: schmerzhafte Verkrampfung der Darmmuskulatur, der Bronchien oder anderer innerer Organe, die aus glatter, unwillkürlich arbeitender Muskulatur bestehen. Anwendungsbereich: vor allem bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden, bei Koliken, bei Asthma bronchiale und Dämpfigkeit. Atropinum sulfuricum wirkt generell sehr schnell entkrampfend auf glatte Organmuskulatur, was vor allem bei Koliken und Asthmaanfällen eine rasche Erleichterung bringt. Deshalb sollte dieses Mittel bei krampfartigen Beschwerden immer zusätzlich verabreicht werden. Ein sehr empfehlenswertes Mittel für die Stallapotheke! Aurum metallicum (Aur) - metallisches Gold Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D30, C30 Leitsymptomatik: dominante, selbstbewusste, temperamentvolle Tiere, die zu Aggressionen neigen, welche sich aber meist gegen bestimmte Tiere oder Personen richten, im höheren Alter zeigen sie jedoch eher mattes, depressives Verhalten. Nymphomanisches Verhalten aufgrund hormoneller Störungen, Herzrhythmusstörungen mit Angst, Herzklopfen, hoher Blutdruck, Atemnot bei Bewegung, ev. rote Schleimhäute im Kopfbereich. Verschlimmerung nachts und frühmorgens, sowie bei Kälte, im Winter. Besserung durch Wärme und Bewegung. Anwendungsbereich: bei Eierstocksdegenerationen bzw. -zysten und/oder Gebärmutterentzündung mit Nymphomanie, bei Herzarrhythmie, Bluthochdruck, sowie Arteriosklerose (bei älteren, eher stämmigen bzw. fettleibigen Tieren). Bei Herzproblemen verwendet man Aurum in den niederen Potenzen (täglich 2-3mal), bei den angegebenen Verhaltensstörungen kommt die Hochpotenz (1-2mal wöchentlich) zum Einsatz. Avena sativa (Aven) - Hafer Gebräuchliche Potenzen: D1, D2, D4 Leitsymptomatik: Nervosität, Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Konzentrationsmangel. Anwendungsbereich: bei nervöser Erschöpfung aufgrund schwerer Krankheiten oder (geistiger) Überanstrengung. Avena sativa kann auch sehr gut mit anderen Nervenstärkungsmitteln, wie z.B. Ambra, kombiniert werden. Belladonna (Bell) - Tollkirsche Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D30, C30 Leitsymptomatik: akute Erkrankungen mit hohem Fieber und starken Entzündungen, starker Blutandrang im Kopf, heißer Schweiß, dampfende Haut, aber trockene Schleimhäute und kalte Extremitäten, erweiterte Pupillen ('irrer' Blick), Pulsschlag an der Halsvene deutlich zu sehen und zu spüren, starke, krampfartige Schmerzen, die plötzlich und in Intervallen auftreten, trockener, krampfartiger, bellender Husten, starke Licht-, Geräusch- und Berührungsüberempfindlichkeit, Angst vor Wasser (Wassergraben, Bäche und Pfützen), plötzlich auftretendes aggressives Verhalten, Fressunlust, starker Durst, Wechsel zwischen tobsüchtigem und apathischem Verhalten. Verschlimmerung durch Bewegung, Berührung, Licht und Geräusche, durch Aufregung, Transport, Druck und Zwangsmaßnahmen, durch Kälte und Zugluft, aber auch durch Sonnenhitze, sowie abends und nachts. Besserung durch Ruhe, ruhiges Zureden, Schrittführen, frische Luft, sowie beim Ausstrecken in Rückenlage, bzw. Durchstrecken der Rückenmuskulatur, durch Wälzen bzw. Halbaufrichten in hundesitziger Stellung. Anwendungsbereich: bei hochakutem Fieber bzw. fieberhaften Allgemeinerkrankungen mit oben genannten Symptomen, aber auch bei heftigen lokalen Entzündungen an der Haut, den Schleimhäuten, serösen Häuten und Drüsen, bei starken Krampf- und Windkoliken, bei Sonnenstich, bei Bronchitis und Lungenentzündung, bei sämtlichen Entzündungen im Kopf- und Halsbereich mit Fieber und Drüsenschwellungen, bei entzündlichen Schwellungen der Rücken-, Hals- und Nackenmuskulatur mit schmerzhafter Sattellage und Hüftregion (Ischiasschmerzen, Bewegung der Beine nur unter Anstrengung möglich), bei krampfartigen Nieren- und Blasenentzündungen, bei Verhaltenstörungen mit Angst und/oder Aggression. Belladonna ist eines der wichtigsten homöopathischen Anfangs-, Fieber- und Entzündungsmittel, das somit in keiner Stallapotheke fehlen sollte, wobei bevorzugt die D6 Verwendung findet. Bellis perennis (Bell-p) - Gänseblümchen Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: Quetschwunden mit starkem Blutaustritt, Schleimhautverletzungen in der Mundhöhle. Verschlimmerung durch Kälte, Nässe und Druck. Besserung durch stetige, leichte Bewegung und Wärme. Anwendungsbereich: bei stumpfen Verletzungen (durch Schlag, Stoß, etc.), sowie zur Nachbehandlung solcher Verletzungen (auch noch Tage, Wochen oder Monate später), bei Narben, Narbenschmerzen und Verwachsungen, bei Gebärmutterverletzungen z.B. nach Schwergeburten (wird auch als 'Arnica der Gebärmutter' bezeichnet). Berberis vulgaris (Berb) - Berberitze Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: Entzündung der Harnwege mit Neigung zur Steinbildung, Urin schleimig-trübe mit rotem Bodensatz, Rückenschmerzen und Steifheit in der Lenden- und Kreuzgegend, starke Schmerzhaftigkeit in der Nierengegend und beim Urinieren, allgemeine Schwäche und Mattigkeit, Pusteln und Quaddeln. Typisch ist vor allem ein ständiger Wechsel der Symptome bezüglich Appetit, Durst und Allgemeinbefinden, sowie Färbung des Harns (einmal dunkel, einmal hell). Harnbefund: Eiweiß erhöht, tubuläre Epithelien, Zylinder, Kristalle, ganz wenig Leukozyten, Erythrozyten wechselnd. Verschlimmerung durch Bewegung und Erschütterung. Besserung durch vermehrte Absonderung von Schweiß und Urin. Anwendungsbereich: bei Nieren- und Blasenentzündung, bei Nieren- und Blasensteinen, bei Gelbsucht durch Störungen im Harnsäurestoffwechsel, bei Kreuzverschlag, bei Muskel- und Gelenkrheumatismus, zur Entgiftung bei Ekzemen infolge von Nieren- und/oder Leberstörungen. Berberis vulgaris, bevorzugt in der D4, ist eines der wichtigsten Nierenmittel, das aufgrund seiner harntreibenden und damit auch entgiftenden Wirkung nicht nur in den oben angeführten Fällen, sondern generell bei vielen chronischen Erkrankungen und auch Vergiftungen als ausleitende Begleittherapie angewendet wird. Meist ist dabei eine kurmäßige Anwendung über 1-3 Wochen (2-3mal tägl.) angebracht. Borax (Bor) - Natrium tetraboraticum Gebräuchliche Potenzen: D3, D6 Leitsymptomatik: Aphthen auf Zunge und Mundschleimhaut, Speicheln, Futteraufnahme zögernd, weil schmerzhaft. Anwendungsbereich: bei Mundschleimhautentzündung mit Aphthen. In der Humanmedizin wird Borax auch noch für andere Krankheitsbilder (Entzündung der Harnwege, Ekzem, Bindehautentzündung, Magen-Darm-Störungen von Säuglingen etc.) verwendet, bei den Tieren kommt es aber hauptsächlich bei Mundschleimhautentzündungen zum Einsatz. Bromum (Br) - Brom Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: Katarrh der oberen Luftwege, trockener, harter, erstickender Husten, Schleim kann schlecht abgehustet werden, pfeifende Atmung, verschiedenartige Sekrete aus der Nase möglich, Drüsenschwellungen. Verschlimmerung in geschlossenen Stallungen, durch Wärme und staubige Luft, sowie abends. Besserung an frischer Luft, durch Bewegung und in Meeresnähe. Anwendungsbereich: bei Bronchitis, Asthma und Ohrspeicheldrüsenentzündung. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Bromum D6 bei meiner alten dämpfigen Stute gemacht, wobei ich vor allem ihre zeitweise pfeifende Atmung als Anlass für den Einsatz dieses Mittels gewählt habe. Schon nach 2-3maliger Verabreichung war eine deutliche Entkrampfung der Bronchien mit Atmungserleichterung bemerkbar. Bryonia (Bry) - Zaunrübe Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: trockene Entzündungen mit stechenden Schmerzen an Schleimhäuten und serösen Häuten, starke Gelenkschmerzen mit hochgradiger Lahmheit durch entzündliche Gelenksergüsse (hervorgerufen durch Verstauchung, Zerrung oder auch Rheumaschübe), heftiger Durst, trockener, quälender Husten (vor allem, wenn das Pferd in den warmen Stall gebracht wird), Schmerzen bei der Atmung, Fließschnupfen, normalerweise trockener, harter, dunkler Kot, zeitweise aber morgens nach der ersten Bewegung schleimiger Durchfall möglich, Neigung zu Koliken, die Tiere sind reizbar und ärgerlich. Verschlimmerung durch Bewegung, leichte Berührung und Wärme, am Abend und frühmorgens, sowie durch Fressen und Aufregung. Auch durchblutungsfördernde Salben wirken sich eher schlecht aus. Besserung durch Ruhe, Trinken von kaltem Wasser, kalte Anwendungen und festen Druck (z.B. Druckverband) auf die erkrankten Stellen (ausgenommen Zwischenrippen- und Bauchraum - hier herrscht große Druckschmerzempfindlichkeit!), weshalb sich die Tiere nur sehr widerwillig bewegen und gerne auf der erkrankten Körperseite liegen. Alle Beschwerden vermehrt auf der rechten Seite. Anwendungsbereich: bei allen akuten und fieberhaften Erkrankungen des Atmungsapparates (Lungenentzündung, Bronchitis, Kehlkopfentzündung), wichtigstes Mittel bei Brust- und Bauchfellentzündung, bei Herzbeutelentzündung, bei Muskel- und Gelenkrheumatismus, bei Ischias, bei sämtlichen schmerzhaften und heißen Gelenkschwellungen, auch bei Arthrosen mit akuten Entzündungsschüben (hier kann leichte Bewegung Besserung bringen), ev. auch bei Sehnen- und Sehnenscheidenentzündung, bei Verletzungen mit Infektion, bei Magen- und Leberentzündung, bei Verstopfungskoliken, bei Mastitis (Euter hart und heiß). Im Allgemeinen sollte Bryonia - ich bevorzuge Bryonia D6 - eine sehr schnelle Wirkung zeigen. Bereits nach 1-2 Behandlungstagen ist normalerweise eine deutliche Besserung zu bemerken, danach wird durch Veränderung der Symptome oftmals die Anwendung von anderen Heilmitteln erforderlich. Bryonia ist also ähnlich wie Aconitum und Belladonna eher ein 'Anfangsmittel' bei akuten Erkrankungen. Jedenfalls ist Bryonia für Pferdebesitzer ein sehr wichtiges und häufig verwendbares homöopathisches Mittel, da es bei fast allen akuten Lahmheiten zum Einsatz kommen kann, und sollte deshalb in keiner guten Stallapotheke fehlen. Bryonia ist unter den Namen Bryonia dioica, Bryonia cretica und Bryonia alba erhältlich, meist genügt es aber, nur Bryonia zu verlangen. Bufo rana (bufo) - Kröte Gebräuchliche Potenzen: D8, D10 Leitsymptomatik: vermehrter Geschlechtstrieb bei leichteren Warmblutstuten (schwere Rassen benötigen eher Aurum, Vollblüter brauchen meist Platinum), Entzündung der Harnröhre durch ständiges Harnverspritzen, verändertes unruhiges Verhalten. Anwendungsbereich: bei nymphomanischem Verhalten aufgrund von Eierstockzysten (Dauerrosse). Da Bufo rana nur die mit dem Urogenitalsystem zusammenhängenden Störungen und die nymphomanischen Erscheinungen beseitigen, die Eierstockzysten aber nicht lösen und auch keinen neuen Zyklus in Gang bringen kann, wird es meist mit Apis und Aristolochia oder auch Aurum kombiniert gegeben, wobei eine zehntägige Einnahme normalerweise ausreichend ist. Cactus grandiflorus (Cact) - Königin der Nacht Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: Herzschwäche, starkes Herzklopfen, aber schlecht fühlbarer Puls, Herzangst, Atemnot und Herzschmerzen bei Bewegung (Pferd vermeidet bzw. verweigert Bewegung, dreht sich zur linken Seite um und beknabbert ev. das Fell über der Herzgegend). Verschlimmerung durch Bewegung, Anstrengung. Besserung durch Frischluft. Anwendungsbereich: bei Herzmuskelentzündung und/oder Herzinnenhautentzündung, bei Herzklappenfehler (vor allem nach Infektionen), bei Altersherz. Cactus hat eine digitalisähnliche Wirkung, die bei organischen und funktionellen Herzerkrankungen regulierend und gefäßentkrampfend wirkt. Wird oft mit dem 'Herzpflegemittel' Crataegus kombiniert, wobei allerdings Crataegus auch in Form einer Langzeittherapie angewandt werden kann, während Cactus aber nur dann gegeben werden sollte, wenn das Pferd deutlich die oben genannten Beschwerden aufweist. Meine Lieblingsstute hatte bisweilen beim Reiten Herzbeschwerden und zeigte mir dies deutlich, indem sie immer wieder von selbst stehen blieb und den Kopf zur linken Seite umdrehte. Wenn ich sie nicht gleich verstand, biss sie an der Stelle in den Sattelgurt, wo sich darunter ihr Herz befand, aber notfalls auch in meinen Stiefel, der natürlich meist diesen Bereich bedeckte. Erst das Lockern des Sattelgurtes brachte ihr ein wenig Erleichterung, doch sie zeigte dieses Verhalten bei Anstrengung bisweilen auch dann, wenn sie keinen Sattel bzw. Gurt trug, womit ein Gurtungsfehler ausgeschlossen werden konnte. Eine 2-4malige Gabe von Cactus in stündlichen Abständen half ihr jedesmal prompt und ließ sie dann meist für einige Zeit beschwerdefrei bleiben. Calcium carbonicum Hahnemanni (Calc-c) - Austernschalenkalk Gebräuchliche Potenzen: (D6, D8, D10), D12, D30, C30 Leitsymptomatik: gestörter Knochenstoffwechsel bei Jungtieren, Knochenveränderungen an der Wirbelsäule und den langen Röhrenknochen (Rachitis), grobe, aber schwammige Knochen, Senkrücken, Hängebauch, Schwäche der Hinterhand, häufige Entzündungen der oberen Luftwege und Drüsenschwellungen, Haut schlaff, Neigung zu Ekzemen bzw. Eiterungen, partielles Schwitzen, aber auch Frieren. Verschlimmerung durch Nässe, Kälte, abends und nachts, im Winter, bei Anstrengung und oft auch nach der Futteraufnahme. Besserung an der frischen Luft und durch trockenes Wetter. Dieses Mittel ist vor allem für schwerfällige, plumpe und sture, aber dabei immer gutmütig bleibende Pferde geeignet, die rasch ermüden und sich nur schwer wieder erholen, ebenso für phlegmatische Jungtiere mit wenig Bewegungsdrang, die zu Fettansatz und Blähbauch neigen. Anwendungsbereich: bei Rachitis, bei Überbeinen als Folge von Kalziummangel, als Konstitutionsmittel zur allgemeinen Kräftigung für oben genannten Pferdetyp (kann dabei auch bei anderen Erkrankungen helfen, wie z.B. Augen- und Ohrenentzündungen, Bronchitis und Dämpfigkeit, sowie Schilddrüsen- und Herzproblemen, Verdauungsstörungen oder auch rheumatische Beschwerden). Mit dem Homöopathikum Calcium carbonicum kann zwar eine Unterversorgung mit Kalzium nicht ausgeglichen werden, aber der Kalkstoffwechsel im Körper wird so stimuliert, dass es doch zu einem gesunden Knochenaufbau kommt. Dadurch ist es auch sinnvoll, dieses Mittel generell allen Fohlen in der ersten Lebenswoche sozusagen als Starthilfe zu verabreichen, wobei 1mal täglich 10 Tropfen Calcium carbonicum D12 wirklich ausreichend sind. Schwächlichen Tieren kann es auch länger als eine Woche gegeben werden. Calcium fluoratum (Calc-f) - Calciumfluorid Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D10, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: Bänder- und Gelenkschwäche, Verhärtungen im Band- und Sehnenapparat (Gelenke lassen sich nur schwer passiv beugen oder strecken), Neigung zu Brüchen (z.B. Griffelbeinfrakturen), Fehlstellung der Gliedmaßen und/oder Hufe, schlechte Hufqualität, Zahnungsprobleme bei Jungtieren, selbst kleinste Verletzungen entzünden sich leicht, Neigung zu nässenden, juckenden Ekzemen, Lymphknotenschwellung bzw. -verhärtung, ev. Schilddrüsenüberfunktion, schnelle Erschöpfung. Verschlimmerung durch Hitze und Sonne, aber auch durch extreme Kälte, morgens, sowie durch Berührung, Druck und Anstrengung. Besserung durch allgemeine Wärme, aber auch durch Abspritzen und Kühlen der erkrankten Gliedmaßen, sowie durch leichte Bewegung. Diese Arznei passt vor allem für schwächliche, schlanke Pferde mit leichtem Knochenbau, sowie eher ängstlichem, unruhigem Verhalten und gutem Appetit, der sich aber nicht in einer Gewichtszunahme niederschlägt. Anwendungsbereich: zur Heilungsförderung und Kräftigung bei sämtlichen Erkrankungen bzw. Verletzungen der Knochen, Gelenke und Sehnen (auch bei Tumoren in diesem Bereich), v.a. bei Über- und Ringbeinen, bei Arthrose und chronischer Arthritis (z.B. Spat), bei Hufrehe, Hufrollenentzündung, Steingallen, bei jeglicher Bänder- und Bindegewebsschwäche, bei Drüsenverhärtung, hilft besonders schwach bzw. spät entwickelten Jungtieren. Calcium fluoratum - ich bevorzuge die D12 - sollte ebenfalls in keiner Stallapotheke fehlen, da es bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparates zum Einsatz kommt und einen gesunden Knochen- und Hufaufbau anregt. Ich habe vor allem beste Erfahrungen bei akuter und chronischer Hufrehe, sowie bei Knochenverletzungen damit gemacht. Calcium fluoratum zeigt eine gründliche und nachhaltige Wirkung, muss aber über einen längeren Zeitraum - meist einige Wochen oder auch Monate - täglich 1-2mal verabreicht werden, um einen durchschlagenden Erfolg zu erzielen. Calcium jodatum (Calc-j) - Calciumjodid Gebräuchliche Potenzen: D6, D12 Leitsymptomatik: chronische Schwellung drüsiger Organe, Kehlkopf- und Nebenhöhlenentzündungen, Knochenhauterkrankung mit Wucherung des Bindegewebes. Anwendungsbereich: bei Erkrankungen der Schilddrüse, des Lymphsystems und der oberen Atemwege, bei Knocheneiterung, Steingallen. In der Veterinärmedizin wird Calcium jodatum hauptsächlich bei der Behandlung von Steingallen erwähnt, eigene Erfahrungen habe ich mit diesem Mittel noch nicht gemacht. Calcium phosphoricum (Calc-p) - Calciumhydrogenphosphat Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: Wirbelsäulenschwäche bei Jungpferden, Abmagerung, schnelle Erschöpfung, Konzentrationsmangel, mangelnder bzw. wechselnder Appetit, Verdauungsstörungen bei Futterumstellungen, schwache Abwehrkräfte, Infektionsneigung, chronischer Nasenkatarrh, abwechselnd Fließ- und Stockschnupfen, harter, trockener Kitzelhusten, geräusch- und berührungsempfindlich. Verschlimmerung durch körperliche Anstrengung, Kälte, Nässe, Wetterwechsel. Besserung durch Wärme und Nahrungsaufnahme. Dieses Mittel ist besonders für schlanke, zierliche Pferde mit dünnen, schwachen Knochen, feiner, straffer Haut und ängstlich-nervösem Naturell geeignet. Anwendungsbereich: bei Rachitis, bei Entwicklungs- und Wachstumsstörungen (gestörter Calcium/Phosphor-Stoffwechsel), bei Wirbelsäulenverkrümmungen bzw. bei Wirbelsäulenschwäche, bei schlecht heilenden Brüchen, Wachstumsschmerzen, bei Erkrankungen des lymphatischen Systems und des Atmungsapparates (vor allem bei Jungtieren des oben genannten Pferdetyps). Da der Knochenaufbau relativ langsam vonstatten geht, ist auch bei Calcium phosphoricum eine Behandlung über mehrere Wochen angezeigt, wobei ich persönlich die Potenz D12 mit 1-2 Gaben täglich bevorzuge. Calcium sulfuricum (Calc-s) - Calciumsulfat Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: hartnäckige Eiterung, chronische Fistel mit Verhärtung, reaktionsträge. Anwendungsbereich: bei Eiterungen und Fisteln, bei hartnäckigen und wiederkehrenden Abszessen und Furunkeln, die auf Hepar sulfuris (gängigstes Eitermittel) nicht ausreichend ansprechen. Über persönliche Erfahrungen mit dieser Arznei verfüge ich leider nicht. Calendula officinalis (Calen) - Ringelblume Gebräuchliche Potenzen: Urtinktur, D2, D3, D4, D6 Leitsymptomatik: schmerzhafte, infizierte Wunden mit üblem Geruch, Eiterungen, mangelhafte Wundgranulation, häufig Schwellung des örtlichen Lymphknotens. Anwendungsbereich: bei Rissverletzungen am Auge und bei anderen Riss- und Scheuerwunden (z.B. Satteldruck), bei älteren infizierten, eiternden Wunden mit schlechter Heilungstendenz. Calendula Urtinktur und eine der anderen Potenzen - ich habe beste Erfahrungen mit D2 und D4 gemacht - sollten wirklich in jeder Stallapotheke vertreten sein. Die Urtinktur wird zur äußerlichen Behandlung verwendet, wobei die Wunden mit einer verdünnten Lösung (20 Tropfen Urtinktur auf eine halbe Tasse Wasser) ausgewaschen werden, was die Wundheilung fördert und den üblen Geruch älterer Wunden beseitigt. Innerlich wirkt Calendula schmerzstillend und granulationsfördernd, wobei es Eiterungen zu verhindern und abzubauen hilft. Camphora (Camph) - Kampfer Gebräuchliche Potenzen: D2, D6 Leitsymptomatik: Kreislaufschwäche, Atemnot, Angst, schwacher, schneller Puls, kalter Schweiß. Anwendungsbereich: bei Kreislaufkollaps. Camphora ist ein sehr schnell und stark wirkendes Kreislaufmittel, sodass meist 1-3 Gaben genügen, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Außerdem ist Camphora ein sehr gutes Antidot gegen viele pflanzliche homöopathische Arzneien, das heißt, es hebt die Wirkung dieser Mittel auf. Dies kann man sich bei Verwendung eines falschen Mittels zwar unter Umständen zunutze machen, aber andererseits muss man darauf achten, Camphora möglichst nicht mit anderen gewünschten Arzneien gemeinsam zu verabreichen, um nicht ungewollt deren Wirkung zu verhindern. Cantharis (Canth) - Spanische Fliege Gebräuchliche Potenzen: D6, D12 Leitsymptomatik: Harndrang mit häufigem Absetzen von kleinen Mengen Urin, schmerzhafter Harnabsatz, Harngrieß, blutig-schleimiger Urin, Rötung und Brennen von Haut und/oder Schleimhäuten, Juckreiz, übersteigerter Geschlechtstrieb, berührungs- und schmerzempfindlich. Harnbefund: pH-Wert erhöht, Eiweiß, Erythrozyten und Leukozyten nachweisbar bzw. erhöht, Plattenepithelien, teilweise tubuläre Epithelien, Tripelphosphate möglich. Folge von Kälte und Durchnässung, aber auch von Infektion sowie sexueller Überreizung. Verschlimmerung durch Berührung und Bewegung, sowie durch Kälte. Besserung durch Wärme. Anwendungsbereich: bei Nieren- und Blasenentzündung, bei Scheidenentzündung, bei entzündungsbedingtem nymphomanischen Verhalten, bei Ekzemen mit Rötungen, Pusteln und Bläschen, bei Verbrennungen, ev. auch bei Brustfellentzündung und Bronchitis. Cantharis ist bei allen brennenden Haut- und Schleimhautentzündungen das Mittel der Wahl und bewirkt hier eine sehr schnelle Besserung der Symptome. Meist ist eine Behandlung über 3-5 Tage ausreichend. Vor allem bei Blasen- und Nierenentzündungen ist eine Kombinationsbehandlung mit Berberis, Solidago und Dulcamara empfehlenswert. Carbo animalis (Carb-an) - Tierkohle Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D8, D12 Leitsymptomatik: scheinbar lockeres Schleimrasseln, der übel riechende, meist eitrige Schleim lässt sich aber nur schwer abhusten, Atemnot, Drüsenschwellungen und -verhärtungen, Neigung zu Geschwürbildungen und Gärungen, allgemeine Erschöpfung, Kreislaufkollaps. Verschlimmerung durch Kälte. Besserung durch Blähungsabgang und Aushusten. Anwendungsbereich: bei Bronchitis und Dämpfigkeit, bei Verdauungsstörungen mit Verstopfung und Blähungen, bei Tumorerkrankungen zur Linderung der Beschwerden. Meine Erfahrungen mit Carbo animalis beruhen auf der Behandlung einer dämpfigen Stute, die durch die Anwendung dieses Mittels den Schleim deutlich leichter abhusten konnte und somit immer wieder nahezu beschwerdefreie Zeiten erleben durfte. Da ihre Allergie aber nicht völlig beseitigt werden konnte, musste die kurmäßig verlaufende Behandlung meist alle paar Wochen wiederholt werden. Carbo vegetabilis (Carb-v) - Holzkohle Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: vermehrte Darmperistaltik, Kolikschmerzen mit starker Gasbildung, übel riechende Blähungen, übel riechender, wässriger bzw. schleimiger Durchfall, laute, rumpelnde Darmgeräusche, Kollapsgefahr, Puls schwach und weich, Atemnot, Atem und Haut kalt, kalter Schweiß, Ödeme, Schwäche, Apathie. Verschlimmerung bei feucht-warmem Wetter und allgemein bei Wärme, abends und nachts. Besserung durch frische Luft, Koppelgang und durch Abgang von Blähungen. Anwendungsbereich: bei Asthma, Bronchitis und Kehlkopfentzündung, bei Dämpfigkeit, bei Kolik durch Magenüberladung und/oder starke Gärung, bei Verdauungsstörungen mit Durchfall, Blähungen oder Verstopfung, bei Hitzschlag. Carbo vegetabilis ist ein - vor allem bei diversen Verdauungssstörungen - vielseitig verwendbares Mittel, welches auch gut mit anderen homöopathischen Arzneien (v.a. Nux vomica) kombiniert werden kann, und sollte deshalb in jeder guten Stallapotheke zu finden sein. Cardiospermum - Herzsame Gebräuchliche Potenzen: D3, D6 Leitsymptomatik: Ekzeme mit starkem Juckreiz, vor allem an Mähne und Schweifansatz. Anwendungsbereich: bei Sommerekzem, bei entzündlichen und allergischen Hautausschlägen. Cardiospermum wird bei Pferden hauptsächlich in der Behandlung von Sommerekzemen eingesetzt, wo es vor allem dann sehr gute Ergebnisse erzielt, wenn es schon vorbeugend ab März 1-2mal täglich verabreicht wird. Carduus marianus (Card-m) - Mariendistel Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: kolikartige Bauchschmerzen, harter Kot, aufgeblähter Bauch, Stauung der Leber und der Darmvenen. Anwendungsbereich: bei Stauungsleber (mit Neigung zur Leberverhärtung), als Reaktionsmittel bei verschleppten Lebererkrankungen. Carduus marianus regt die Lebertätigkeit auf sanfte Weise an und kann gut mit anderen Lebermitteln (vor allem Chelidonium, Flor de Piedra und Taraxacum) kombiniert werden. Caulophyllum (Caul) - Frauenwurzel Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D30, C30 Leitsymptomatik: wenig oder keinerlei Geburtsanzeichen, mangelnde Euterbildung, Nachlassen der Wehen während der Geburt. Anwendungsbereich: bei Wehenschwäche. Caulophyllum D30 kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn die Wehen während der Geburt aussetzen und damit das Leben des Fohlens gefährdet ist. Nach einer einmaligen Gabe setzt dann normalerweise nach ca. 15 Minuten wieder die normale Wehentätigkeit ein. Sollte dies nicht der Fall sein oder die Geburt trotz Wehentätigkeit nicht vorangehen, hilft nur noch ein Eingriff des Tierarztes. Für die Geburtsvorbereitung wird am besten Caulophyllum D4 verwendet, welches man auch schon 3-4 Tage vor dem errechneten Geburtstermin 1-2mal täglich verabreichen kann, wenn die Stute keine deutliche Euteranbildung und auch sonst keine Geburtsanzeichen zeigt, da Caulophyllum nicht nur eine Wehen-, sondern auch eine Hormonanregung bewirkt. Causticum Hahnemanni (Caust) - frisch gebrannter Kalk Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: harte, trockene Warzen und Papillome (vor allem am Kopf), Bewegungsunsicherheit und langsam entstehende chronische Lahmheit aufgrund von peripheren Nervenstörungen, Muskelschwäche und Zittern, Schmerzen am Kreuzbein mit Ausstrahlung auf die Hinterbeine (verspannte Bewegung), Lähmungen und Nervenstörungen im Gesichts- und Halsbereich (z.B. Facialislähmung, Kehlkopfpfeifen durch Stimmbandlähmung, etc), Arthrosen mit Krachen in den Gelenken, Steifigkeit der Gelenke morgens und nach längerer Ruhephase, Zittern und Nachschleifen der betroffenen Gliedmaße, Verdickungen und Verschorfungen der Augenlider, juckende und schmerzende Ohrenentzündung, Einengung des Gehörganges durch Wulstbildung des Knorpels, Kehlkopfkatarrh mit trockener Schleimhaut, krampfhafter, harter Husten vor allem bei der Ausatmung, Harnverspritzen bei starkem Husten, chronische Blasenentzündung mit trübem, dunklem Urin. Verschlimmerung am Morgen und bei klarem, schönem, aber kaltem Wetter. Besserung bei trübem, feuchtem Wetter und durch langsame stetige Bewegung, sowie nach Trinken von kaltem Wasser (Husten). Anwendungsbereich: bei Warzen und Hauttumoren, bei neuralgischen und rheumatischen Beschwerden, bei chronischen Arthrosen (mit akuten Schüben), bei Blasenmuskelschwäche und Blasenentzündung, bei Lähmungen, bei Hautverbrennungen und Röntgenschäden, bei chronischer Schleimbeutelentzündung mit bindegewebiger, fester Verdickung und nur wenig Flüssigkeit, bei Neigung zu Verrenkungen, bei chronischer Hüftgelenksentzündung mit Neigung zur Versteifung und Verformung, bei Augen- und Ohrenentzündungen mit Verdickungen, bei Halsentzündung. Chamomilla (Cham) - Echte Kamille Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6, D30, C30 Leitsymptomatik: nächtliche Kolikanfälle, Darmkatarrh und Entzündungen mit Fieber und Trockenheit der Schleimhaut, starke Blähungen, die nach faulen Eiern riechen, nächtlicher, krampfartiger Kitzelhusten, entzündete und verklebte Augen, stechende Ohrenschmerzen (häufiges Kopfschütteln oder -schiefhalten), nervöse Überempfindlichkeit, starke Schmerzempfindlichkeit, ärgerliche Gereiztheit. Mangelnde Eröffnung bei Geburten mit Stöhnen und unruhigem Verhalten der Stute. Verschlimmerung abends und nachts, sowie nach Aufregung. Besserung durch lokale Wärme (z.B. Umschläge und Packungen am Bauch bei Koliken). Anwendungsbereich: Durchfall und Koliken von Jungtieren (bei Nabel- und Blähungskoliken), bei Zahnungsproblemen, bei Hautverletzungen (wirkt schmerzlindernd, entzündungsregulierend und fördert die Wundgranulation), bei Bronchitis und Erkältungsschnupfen, bei katarrhalischer Augenentzündung, bei Mittelohrentzündung, zur Geburtshilfe. Chamomilla ist ein Homöopathikum, das hauptsächlich Jungtieren gegeben wird und ganz besonders gut wirkt, wenn die oben beschriebenen Beschwerden mit dem Zahnwechsel vergesellschaftet sind. Als Mittel zur Geburtshilfe bei mangelnder Eröffnung verwendet man Chamomilla D30 meist als einmalige Gabe, wohingegen bei allen anderen Krankheitsbildern hauptsächlich die Tiefpotenzen mehrmals in kurzen Zeitabständen zum Einsatz kommen. Chelidonium majus (Chel) - Schöllkraut Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: gelb verfärbte Schleimhäute, Schmerzen in der Lebergegend, gestörte Gallensekretion, Kolikerscheinungen, Druckempfindlichkeit über dem rechten Schulterblatt, dunkler Urin, meist gelblicher Kot, kann zwischen Durchfall und Verstopfung wechseln, wechselnder Appetit, Unruhe, Berührungsempfindlichkeit. Sämtliche Beschwerden treten überwiegend auf der rechten Körperseite auf. Verschlimmerung durch Kälte und Bewegung. Besserung durch Wärme, auch durch lauwarmes Trinkwasser. Anwendungsbereich: bei akuten Darm- und Lebererkrankungen, bei Ikterus, bei Obstipation (wirkt krampflösend, schmerzstillend und reguliert die Gallenproduktion), bei rheumatischen Beschwerden im rechten Schulterbereich, bei Bronchitis, wenn diese mit einer Lebererkrankung einhergeht, und zur Leberanregung bzw. -entgiftung bei Dämpfigkeit oder anderen schwereren Erkrankungen. Chelidonium dient der Entgiftung der Leber und kann sehr gut mit anderen Lebermitteln (vor allem Carduus marianus, Flor de Piedra und Taraxacum), aber auch mit Nux vomica kombiniert werden. China (chin) - Chinarinde(nbaum) Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: Abmagerung, Sättigungsgefühl nach wenigen Bissen, starker Durst, Blähbauch, chronische bzw. wiederkehrende Durchfälle, allgemeine Erschöpfung nach Flüssigkeitsverlusten (Blut, Schweiß, Durchfall) und schweren Infektionskrankheiten, Neigung zu Blutungen und vermehrtem Schwitzen, periodische Fieberschübe, Atemnot und Schleimrasseln, sowie krampfartiger Husten, Apathie, aber auch nervöse Reizbarkeit. Alle Beschwerden sind periodisch zur selben Uhrzeit auftretend oder auch in Tagesabständen wiederkehrend. Typisch ist auch, dass Ruhe und Fressen nicht kräftigend wirken. Verschlimmerung durch Kälte und Nässe. Besserung durch Wärme. Anwendungsbereich: bei Anämie nach starken Blutverlusten, als Stärkungs- und Rekonvaleszenzmittel nach Operationen und schweren Erkrankungen, als Aufbaumittel bei Bandwurm- oder Kokzidienbefall, bei gestörten Leberfunktionen, bei Bronchitis und Bronchialasthma. Chininum arsenicosum (Chin-ar) - Chininarsenit Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12 Leitsymptomatik: septisches Fieber, Wechselfieber (starke Herz- und Kreislaufbelastung durch das schwankende Fieber), Blutarmut, Kreislaufschwäche, periodisch auftretendes Asthma. Anwendungsbereich: bei fieberhaften Erkrankungen, bei Anämie nach schweren Krankheiten, bei Asthma und bei Leberfunktionsstörungen, als Kräftigungs- und Rekonvaleszenzmittel. Da ich dieses Mittel persönlich noch nie benötigt habe, kann ich hierzu auch keine Empfehlungen abgeben. Cimicifuga racemosa (Cimic) - Wanzenkraut Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: heftige, plötzliche Schmerzen an den Muskeln der Hals- und Brustwirbelsäule, sowie im Kreuzbereich, Verspannung der Rückenmuskulatur, allgemeine Steifigkeit in der Bewegung, trotzdem unruhiges Verhalten, schmerzhafte Zusammenziehung der Gebärmutter mit chronischem Scheidenausfluss, Unruhe und Kolikerscheinungen kurz vor der Geburt, Wehenschwäche. Besonders für nervöse und launenhafte Tiere geeignet. Verschlimmerung während der Trächtigkeit und in der Rosse, sowie bei Kälte und Nässe. Besserung durch lokale Wärme. Anwendungsbereich: bei Rückenschmerzen und -verspannungen von rossigen oder trächtigen Stuten, bei Osteochondrose der Halswirbelsäule, bei Wehenschwäche von Beginn der Geburt an. Cimicifuga kann bei oben genannten Symptomen, aber auch generell vor allem bei Stuten, die zum ersten Mal gebären, bereits vorbereitend 1-2 Tage vor der Geburt (2mal täglich 15 Tropfen) verabreicht werden. Es lässt sich gut mit Pulsatilla und Caulophyllum, zwei weiteren Arzneien zur Geburtsvorbereitung, kombinieren, um eine möglichst komplikationslose Geburt einzuleiten. Cina - Wurm- oder Zitwersamen Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: wässriger oder schleimiger Durchfall, Fressgier, mager mit dickem Bauch, Blähungen, Juckreiz am After, krampfartige Schmerzen und Kolikerscheinungen. Vor allem für Jungtiere geeignet. Anwendungsbereich: bei Durchfall aufgrund starken Wurmbefalls, bei Wurmkolik. Selbstverständlich muss bei starken Verwurmungen zusätzlich eine chemische Entwurmung stattfinden, doch mit Hilfe einer mehrwöchigen Kuranwendung von Cina kann das geschädigte Darmmilieu wieder bestens saniert werden. Cinnabaris (Cinnb) - Zinnober Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D8 Leitsymptomatik: gelblich eitriges Nasensekret bzw. stockender Nasenfluss. Anwendungsbereich: bei akuter und chronischer Nebenhöhlenentzündung, bei Schnupfen. Cinnabaris fördert den Sekretfluss, sodass die Nebenhöhlen frei werden können. Es kann gut mit Kalium bichromicum, einem sehr wichtigen Schleimhautmittel, kombiniert werden. Clematis recta (Clem) - Aufrechte Waldrebe Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: chronische Augenentzündung ohne Schmerzen, Schwellung und Schmerzhaftigkeit der Lymphdrüsen. Anwendungsbereich: bei periodischer Augenentzündung (Mondblindheit). Ich habe mit Clematis bereits sehr gute Erfahrungen bei der Behandlung einer mondblinden Stute gemacht, deren Beschwerden damit zwar nicht völlig beseitigt werden konnten, deren Lebensqualität aber beträchtlich zugenommen hat, weil sowohl Entzündung als auch Linsentrübung deutlich gebessert werden konnten. Allerdings war die Wirkung nur solange stabil, wie das Mittel eingenommen wurde, weshalb bei dieser Erkrankung eine tägliche Verabreichung meist erforderlich ist. Coffea (Coff) - Kaffee Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D30, C30 Leitsymptomatik: Herzklopfen, Schwitzen an den Gliedmaßen, häufiger Absatz von Harn und eher dünnbreiigem Kot, Blähungen, Aufregung, Angst, Überreagieren (die Pferde reagieren übermotiviert und befolgen die Hilfen zu hastig, springen bei Hindernissen zu früh ab, etc). Verschlimmerung durch Zwangsmaßnahmen, Lärm und Sinneseindrücke. Besserung durch Ruhe, ruhiges, entspanntes Reiten am langen Zügel und durch Trinken von kaltem Wasser. Anwendungsbereich: bei starker Erregung vor besonderen Ereignissen (vor Turnieren, Transporten, Ausritten, etc) Coffea sollte einige Stunden vor der zu erwartenden Stresssituation gegeben werden und ev. nochmals ganz kurz davor. In besonders schweren Fällen kann es auch mehrmals in kürzeren Zeitabständen verabreicht werden. Verwendet man die D30, so ist es nicht im Blut nachweisbar und gilt somit auch nicht als Dopingmittel, kann also problemlos auch vor Turnieren oder Rennen angewandt werden. Colchicum (Colch) - Herbstzeitlose Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D10, D12 Leitsymptomatik: Koliken mit starken Blähungen, die vor allem durch Aufnahme von nassem, kaltem Gras verursacht werden, zusammengekrümmtes Liegen auf der Koppel, kollernde Darmgeräusche, schleimige, wässrige oder auch blutige Durchfälle, starker Kotdrang, kalter Schweiß auf Brust und Bauch, starker Durst, schmerzhafte Muskel-, Sehnen- und Gelenkentzündungen (Gelenkschwellung), oft mit Beteiligung des Herzmuskels, Herzrhythmusstörungen, Kollapsneigung, Schwäche, Erschöpfung, Zittern. Verschlimmerung nachts, durch Nässe und Kälte, im Herbst, sowie durch Bewegung, Berührung, Lärm und Aufregung. Besserung durch Wärme und Ruhe. Anwendungsbereich: bei Gärungskoliken, bei akutem und chronischem Rheumatismus. Colocynthis (Coloc) - Koloquinte Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: Magenkrämpfe, Blähungen, brettharter Bauch, heftige, meist periodisch auftretende Magen- und Darmkrämpfe (Tiere krümmen sich zusammen oder wälzen sich, schlagen mit den Gliedmaßen nach dem Bauch bzw. sehen sich ängstlich nach ihm um), Hunger und Futteraufnahme in der Kolikpause, Ruhelosigkeit, fehlender Harnabgang, beschleunigte Darmperistaltik, ruhrartige wässrige Durchfälle, krampfartiger, periodischer Hüftgelenksschmerz, Rücken- und Halsverspannungen (harte, scheinbar verdickte Muskulatur), die von der Bewegung unabhängig sind, gekrümmte Haltung. Verschlimmerung nachts, durch Bewegung und Aufregung, sowie durch Wälzen und leichte Berührung. Außerdem werden die Magen-Darm-Probleme schlimmer durch Fressen und Trinken. Besserung nach Kot- und Blähungsabgang, durch Ruhe und Wärme, sowie durch Massage (Druck) des Bauches, Zusammenkrümmen und Anziehen der Hintergliedmaßen. Anwendungsbereich: bei Magenüberladung (vor allem durch Grünfutter), bei Krampf- und Blähungskoliken, bei Nabelkoliken von Fohlen, bei Hüftgelenksentzündung, bei Kreuzverschlag (gegen die Krämpfe der Nierenkolik), bei Rückenproblemen (Wirbelsäule und Muskulatur, auch im Bereich des Halses). Colocynthis D6 ist eines der wichtigsten Kolikmittel und wirkt bei fast allen Koliken rasch entkrampfend und schmerzstillend. Im Normalfall reicht eine dreimalige Gabe in Abständen von jeweils 20 Minuten vollkommen aus, nur selten ist eine öftere Verabreichung nötig. Sollte innerhalb 1 Stunde nicht wenigstens eine deutliche Verbesserung der Symptome zu bemerken sein, muss man auch mit gefährlichen Komplikationen, wie z.B. Darmdrehung, -verschlingung oder -verschluss, rechnen und diesen Verdacht schnellstmöglich von einem kompetenten Tierarzt abklären lassen. Conium maculatum (Con) - Gefleckter Schierling Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12 Leitsymptomatik: extreme Lichtscheue und Tränenfluss, Lähmung der Augenmuskulatur, Drehschwindel und Koordinationsstörungen, harte Lymphdrüse, Knoten und Tumore im Euter, Tumore sind hart, schmerzen und entarten leicht zu bösartigen Geschwülsten, Kitzelhusten mit starker Schleimabsonderung, wobei der Schleim nur schwer ausgehustet werden kann, asthmatische Beschwerden, Neigung zur Dämpfigkeit, vor allem bei älteren Pferden. Verschlimmerung nachts, im Liegen und beim Aufstehen. Anwendungsbereich: bei periodischer Augenentzündung, bei Euterentzündung, bei kleinknotigen Tumoren (vor allem in Drüsen, wie z.B. Schilddrüse, Milchdrüse, etc.), aber auch Verhärtungen am Hoden und an der Prostata, bei Bronchitis, Keuchhusten (krampfartiger, harter Husten mit Atemnot und Schmerzen) und Lungentuberkulose. Convallaria majalis (Conv) - Maiglöckchen Gebräuchliche Potenzen: D3, D6 Leitsymptomatik: Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, Herzklopfen, Herzflattern, schneller, schwacher und aussetzender Puls, Atemnot, Ödeme durch venöse Stauungen, Bauchwassersucht. Verschlimmerung bei Sommerhitze. Anwendungsbereich: bei Herzschwäche durch Stauung (z.B. infolge von Dämpfigkeit), bei Herzmuskelentzündung, Herzinnenhautentzündung und Herzklappenfehlern. Corallium rubrum (Cor-r) - Edelkoralle Gebräuchliche Potenzen: D3, D6, D12 Leitsymptomatik: rasch hintereinander folgende krampfartige Hustenstöße, starke wässrige Sekretion, der Schleim der Nasennebenhöhlenentzündung läuft den Rachen hinab und bewirkt Hustenreiz, aber auch eine absteigende Infektion in den Bronchien. Verschlimmerung im Freien, in kalter Luft. Besserung durch Wärme. Anwendungsbereich: bei Bronchitis, Kehlkopfentzündung, Schnupfen und Nebenhöhlenentzündung. Crataegus (Crat) - Weißdorn Gebräuchliche Potenzen: D1, D4 Leitsymptomatik: Nachlassen der Leistung, müde, schlapp, großes Schlafbedürfnis, Herzgeräusche (vor allem nach Anstrengung), manchmal nächtliche Unruhe, sog. Herzhusten. Anwendungsbereich: bei Herzmuskelschwäche nach Anstrengung oder schweren Erkrankungen, bei Altersherz, zur Blutdruckregulierung. Crataegus ist das 'Herzpflegemittel' schlechthin und kann sowohl vorbeugend als auch therapeutisch verwendet werden. Es wirkt blutdruckregulierend, indem es hohen Blutdruck senkt und niederen sanft anhebt, und stärkt das Herz, indem es den Blutdurchfluss in den Herzgefäßen und die Energieversorgung des Herzmuskels verbessert, wodurch sich dieses Mittel im Prinzip für alle Pferde eignet. Vorbeugend gegeben kann es Überanstrengungen vor allem bei Jungpferden vermeiden und bei Altersherzbeschwerden kann es zur Dauerbehandlung eingesetzt werden. Ebenso bietet es sich zur Therapie von Herzschäden an, die durch schwere infektiöse Erkrankungen entstanden sind. Cuprum metallicum (Cupr) - metallisches Kupfer Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: Muskelkrämpfe (vor allem an den Beugemuskeln der Beine), Muskelzittern, Durchblutungsstörungen durch Gefäßkrämpfe in den Beinen, krampfartiger Husten mit Erstickungsanfällen, der leicht auslösbar ist, Schleimrasseln, Abgang von Blähungen und/oder (dünnem) Kot während des Hustens, bei dem der Kopf tief gehalten wird, am Ende eines Hustenanfalls Schweißausbruch im Schulter- und Nackenbereich, sowie starker Durst, Krampfkolik nach Magenüberladung, Schreck oder Aufregung. Verschlimmerung nachts und bei heißem Wetter. Husten kann durch Einatmen von kalter oder staubiger Luft ausgelöst werden. Besserung durch Trinken von kaltem Wasser, festem Druck, sowie durch Harn- und Kotabsatz. Anwendungsbereich: bei sämtlichen krampfartigen Beschwerden (vor allem Beinmuskulatur und Lunge betreffend), bei Asthma bronchiale, Bronchitis, Dämpfigkeit, bei Krampfkoliken, gegen die Unart 'Weben' (wenn das Pferd ständig und gleichmäßig von einem Vorderbein zum anderen schaukelt, bis es völlig erschöpft und schweißgebadet ist - Hochpotenz 1mal tägl.) Digitalis purpurea (Dig) - Roter Fingerhut Gebräuchliche Potenzen: vorwiegend D6 Leitsymptomatik: Herzschwäche durch Störungen im Reizleitungssystem des Herzens, Herzrhythmusstörungen, langsamer Puls, Wasseransammlungen in den Beinen (Stauungserscheinungen aufgrund der Herzschwäche), kalte Beine, Schwindel- und Schwächegefühl. Anwendungsbereich: bei Herzmuskelentzündung, bei Herzschwäche und begleitenden Ödemen, bei Herzrhythmusstörungen. Dioscorea villosa (Dios) - Yamswurzel Gebräuchliche Potenzen: D6, D12 Leitsymptomatik: plötzliche heftige Kolikschmerzen, Pferde reagieren mit Strecken und Dehnen des Rückens, wodurch eine Besserung eintritt, Krampfpausen ohne jegliche Schmerzen, Blähungen, morgendliche Durchfälle, Schwäche, Blutleere (blasse Schleimhäute und kalte Gliedmaßenenden). Verschlimmerung durch Liegen und Ruhe. Besserung durch Bewegung in frischer Luft und Überstrecken des Rückens. Anwendungsbereich: bei Krampf- und Gaskoliken. Dolichos pruriens (Dol) - Juckbohne Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: Juckreiz am After und auf der Haut ohne großartige Hautveränderungen, Leberschwellung, Verstopfung. Verschlimmerung durch Kratzen. Anwendungsbereich: bei Juckreiz (vor allem bei alten Tieren und bei Leberschäden). Drosera (Dros) - Sonnentau Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: schmerzhafter, hartnäckiger Reizhusten, anfallsweiser Husten, besonders nachts, zäher Schleim, der sich nicht lösen will, nach Hustenanfall gelblicher, zäher Nasenausfluss, tagsüber wässriger Fließschnupfen, gerötete Schleimhäute, manchmal morgendlicher Durchfall. Anwendungsbereich: bei akuter Bronchitis. Dulcamara (Dulc) - Bittersüßer Nachtschatten Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12 Leitsymptomatik: Lahmheiten durch neuralgische Schmerzen an Muskeln und Gelenken, Harndrang, Harn trüb, Unruhe. Verschlimmerung bei nasskaltem Wetter. Besserung durch Wärme. Anwendungsbereich: bei Muskel- und Gelenkrheumatismus, bei Nieren- und Blasenentzündung, bei Bronchitis und Asthma bronchiale, bei Schnupfen, ev. bei Koliken. Dulcamara ist ein Mittel, das prinzipiell bei fast allen Erkrankungen verwendet werden kann, welche durch Nässe und Kälte entstehen, nach Durchnässung oder Erkältung des Pferdes, auch nach Kälteeinbrüchen im Sommer (Regenwetter). Echinacea (Echi) - Sonnenhut Gebräuchliche Potenzen: D3, D4 Leitsymptomatik: drohende oder bereits vorhandene Infektion mit bakteriellen Krankheitserregern. A nwendungsbereich: zur allgemeinen Abwehrkraftsteigerung, vor allem bei bakteriellen Infektionen von Haut und Schleimhäuten, bei sämtlichen Eiterungen. Echinacea gilt als homöopathisches Desinfektionsmittel, weil es als innerliches Antiseptikum, entzündungshemmend und abwehrkraftsteigernd wirkt, sodass es unbedingt in jeder guten Stallapotheke vorhanden sein sollte. Es gibt diese Arznei auch in Salbenform zur Behandlung von (infizierten) Wunden. Bei sehr starken Infektionen ist eine Kombination mit Lachesis und/oder Pyrogenium anzuraten. Eupatorium perfoliatum (Eup-per) - Wasserhanf Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: Fließschnupfen, trockener, schmerzhafter Reizhusten, viel Durst, periodisches Fieber, Gliederschmerzen, Zerschlagenheitsgefühl. Verschlimmerung durch Bewegung und feucht-kaltes Wetter. Anwendungsbereich: bei grippeartigen Erkältungen. Euphorbium (Euph) - Wolfsmilch (erhärteter Milchsaft von Euphorbia resinifera) Gebräuchliche Potenzen: D6, D12 Leitsymptomatik: Fließschnupfen mit Jucken, Brennen und dauerndem Niesreiz, allergischer Schnupfen, Kehlkopf- und Rachenentzündungen. Anwendungsbereich: bei Schleimhautkatarrhen der oberen Luftwege und der Nebenhöhlen. Euphrasia officinalis (Euphr) - Augentrost Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: Lidbindehautentzündung, scharfer Tränenfluss, Brennen der Augen (Pferde versuchen, die Augen irgendwo abzuwischen bzw. zu reiben), starke Lichtscheue, ev. Hornhautgeschwüre, milder Fließschnupfen. Anwendungsbereich: bei akuter und chronischer Augenentzündung und Schleimhautentzündungen der oberen Luftwege. Zusätzlich zur innerlichen Anwendung eignet sich Euphrasia auch zur äußerlichen Waschbehandlung von entzündeten und verklebten Augen. Dafür wird allerdings verdünnte Urtinktur (ca. 30 Tropfen davon auf eine Tasse Wasser) verwendet. Ferrum metallicum (Ferr-m) - metallisches Eisen Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D10, D12 Leitsymptomatik: Blutarmut durch gestörte Eisenaufnahme, trotz gesundem Aussehen kommt es zur raschen Ermüdung, geringe Abwehrkräfte, Muskel- und Gelenkschmerzen vor allem im linken Schulterbereich, manchmal sind die Tiere auch mager, reizbar und nervös. Verschlimmerung durch Ruhe und nachts, trotzdem hat das Pferd das Bedürfnis, sich niederzulegen. Besserung durch mäßige Bewegung und an der frischen Luft. Anwendungsbereich: bei Anämie, zur Rekonvaleszenz nach schweren Infektionen oder anderen Krankheiten bzw. nach Blutverlust, bei rheumatischen und neuralgischen Schmerzen im Schultergürtel. Ferrum phosphoricum (Ferr-ph) - Eisenoxidphosphat Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D10, D12 Leitsymptomatik: Fieber (nicht hoch, aber hartnäckig und immer wiederkehrend) mit weichem Puls, immer wiederkehrende Infektionen, vor allem im Bereich der Atmungsorgane und des Darmes, allgemeine Abwehrschwäche, rheumatische Beschwerden im rechten Schulterbereich. Anwendungsbereich: bei akutem und subakutem Fieber, bei septischem und rheumatischem Fieber, bei infektiösem Durchfall, bei Schnupfen, Kehlkopfentzündung und Bronchitis, zur Stärkung krankheitsanfälliger, schwächlicher Jungtiere. Flor de Piedra (Flor-p) - Steinblüte Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: Leber ist druckempfindlich, starke Blähungen, heller Kot, allgemeine Mattigkeit und Trägheit, langsame Futter- und Wasseraufnahme, Durst (große, lange Schlucke), kurze Kolikanfälle, Unruhe, dummkollerartiges Verhalten. Anwendungsbereich: bei Lebererkrankungen aller Art, bei Leber- und Nierenschädigungen durch Vergiftungen. Flor de Piedra eignet sich auch, um gemeinsam mit anderen Arzneien, wie etwa Carduus marianus, Chelidonium majus und Taraxacum, die Leber nach schweren Erkrankungen oder Vergiftungen zu reinigen und ihre Regeneration zu unterstützen. Dazu wird es am besten kurmäßig über 2-3 Wochen angewandt. Gelsemium sempervirens (Gels) - Wilder Jasmin Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D30, C30 Leitsymptomatik: Erschlaffung und Abbau der Muskulatur (v.a. im Hals- und Rückenbereich) durch Nervenlähmung, Nackenschmerzen und Halssteifigkeit durch Störung der motorischen Nerven, Lähmungen, Apathie und Zittern bei verlangsamten Herzschlag, die Tiere können nur mit sehr viel Druck (z.B. durch Peitscheneinsatz) vorwärtsgetrieben werden, häufiges oder versuchsweises Harnabsetzen während der Arbeit, Schwitzen an den Gliedmaßen und am Bauch, neue Dinge oder Personen in gewohnter Umgebung machen die Tiere nervös. Verschlimmerung durch Bewegung, sowie durch Erschrecken und Aufregung. Besserung durch Harnabsatz. Anwendungsbereich: bei Kehlkopflähmung (Nervenlähmung) nach Infektion, bei Lähmungen der Vorderbeine, bei Nervenstörungen im Hals- und Rückenbereich, bei grippeartigen Erkältungen mit Fieber und Gliederschmerzen, sowie dünnflüssigem Schnupfen und hartem, trockenem Husten. Ginkgo biloba (Ginkgo) - Ginkgo-Baum Gebräuchliche Potenzen: D2 Leitsymptomatik: Durchblutungsstörungen, Krämpfe. Anwendungsbereich: zur Durchblutungsförderung, vor allem in den Beinen, sowie im Kopf- und Wirbelsäulenbereich (z.B. auch bei Hufrehe). Glonoinum (Glon) - Nitroglycerin Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6, D15, D30, C30 Leitsymptomatik: Durchblutungsstörungen am Herzen und im vorderen Körperbereich, aggressives Verhalten mit Beißen und Schlagen, plötzliches Stehenbleiben oder kopfloses Davonstürmen, durchdrehendes Verhalten, Erregung bei geringsten Anforderungen, Kopf und Hals werden nach links zum Herzen gedreht, Schwierigkeiten beim Nachgurten aufgrund von ausstrahlenden Herzschmerzen. Verschlimmerung durch Sonne, Wärme und Bewegung. Anwendungsbereich: bei Herzschwäche und Kreislaufstörungen in Folge einer Infektionskrankheit oder einer Überanstrengung, Herzfehler, bei Verhaltensstörungen, die auf einem Herzproblem beruhen. Wenn es aufgrund von Durchblutungsstörungen zu einer Überanstrengung und einem Sauerstoffmangel kommt, reagieren die meisten Pferde mit starker Erregung und oft auch mit aggressivem Verhalten. Hier hilft Glonoinum, denn es bewirkt eine Gefäßerweiterung im arteriellen Herzbereich und damit eine Verbesserung der Durchblutung. Gnaphalium (Gnaph) - Ruhrkraut Gebräuchliche Potenzen: D6 Leitsymptomatik: Taubheitsgefühl im Rücken und in der Lendengegend. Anwendungsbereich: bei Kreuzverschlag. Graphites (Graph) - Reißblei Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: hartnäckige Verstopfung, Kot ist knotig und hart, oft mit weißem Schleim überzogen oder durchsetzt, übelriechende Blähungen, trockene, rissige, schuppige Haut oder auch klebrige Ausschläge mit zähflüssigem, honigfarbenem und übel riechendem Sekret, Ekzeme in Hautfalten und an den Beugeflächen der Gelenke, hinter den Ohren, an den Lippen und Augenlidern, sowie am After und am Hodensack, Haarausfall, träge Körperfunktionen im Bereich des Darmes, der Haut, der Blutzirkulation und der Drüsentätigkeit, stille Brunst aufgrund hormoneller Störungen, morgens oft angelaufene, verdickte Beine aufgrund von Durchblutungsstörungen. Verschlimmerung morgens, in der Rosse und bei körperlicher Anstrengung. Besserung durch Kotabgang und durch leichte Bewegung. Dieses Mittel passt vor allem für den schweren, grobknochigen, eher dicken und gefräßigen Pferdetyp mit ruhigem, gutmütigem Temperament und ausgeprägter Kälteempfindlichkeit. Anwendungsbereich: bei Haarausfall und Ekzemen, bei Verstopfung, bei Schnupfen. Grindelia (Grin) - Grindeliakraut Gebräuchliche Potenzen: D3, D6, D30, C30 Leitsymptomatik: asthmaähnlicher Husten mit Atemnot, schwer löslicher Schleim, Rasselgeräusche, Husten eher selten und nicht auslösbar, pfeifende Atmung, zeitweises Aussetzen der Atmung und anschließende heftige Bauchatmung, danach kurze Hustenstöße, durch die zäher, schaumiger Schleim ausgeworfen wird, ausgeprägte 'Dampfrinne', verlangsamte Herztätigkeit, Pferde legen sich nur noch selten nieder. Verschlimmerung durch Nässe und extreme Temperaturen bzw. Temperaturschwankungen, sowie durch Überanstrengung und Niederlegen. Besserung durch Ruhe und nach ausgiebigem Sekretauswurf. Anwendungsbereich: bei asthmaähnlicher chronischer Bronchitis, bei Dämpfigkeit. Durch kurzfristige heftige Bewegung kann man das Aushusten von größeren Mengen Schleim herbeiführen, sodass das Pferd danach oft für 2-3 Tage annähernd beschwerdefrei ist. Keinesfalls darf es aber zu einer längeren Überanstrengung kommen, denn dann verschlimmert sich der Zustand nur noch mehr. Begleitend zu dieser Lungenerkrankung können oftmals auch Augenentzündungen mit Lichtscheue und Ekzeme im Mähnen-, Schweif- und Fesselbereich auftreten. Guaiacum (Guai) - Guajakharz Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: Gelenk dick und schmerzhaft. Verschlimmerung durch Bewegung, Berührung, sowie Wärme und feuchtes Wetter. Besserung durch kalte Anwendungen und Gegendruck. Anwendungsbereich: bei Gelenkrheumatismus. Hamamelis (Ham) - Zaubernuss Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: dunkelrote Sickerblutungen, ständiges oder wiederholtes Nachbluten einer Wunde, Quetschungen, Hämatome, erweiterte und entzündete Venen, Mattigkeit. Anwendungsbereich: bei Verletzungen mit venöser Blutung, bei dunkelroten Hämatomen, zur Nachbehandlung nach Operationen, die Sickerblutungen hervorrufen (z.B. das Ziehen eines Zahnes oder eine Kastration) oder auch nach Schwergeburten, bei Venenentzündung mit Thrombenbildung, bei Nasenbluten und Bluthusten. Hamamelis wirkt blutstillend bei venösen Blutungen und hilft bei der Beseitigung von frischen oder alten Blutansammlungen unter der Haut, im Muskel oder im Sehnenscheidenbereich. Vorbeugend verabreicht kann es auch eine Thrombenbildung nach Injektionen in die Halsvene verhindern. Harpagophytum (Harp) - Teufelskralle Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: arthrotische Gelenksveränderungen (v.a. im Wirbelsäulen- und Hüftbereich), plötzliche Schmerzen, wechselnde Lahmheiten (v.a. der Hinterbeine), steifer Gang, Abneigung gegen Springen. Verschlimmerung morgens, bei Beginn der Bewegung und nach Überlastung, sowie bei Wetterwechsel von trocken auf nass. Besserung durch Wärme und leichte Bewegung. Anwendungsbereich: bei Arthrosen, bei Spondylose, bei Hufrollenentzündung (v.a. im Anfangsstadium). Vor allem bei Arthrosen ist oft eine längere, regelmäßige Anwendung (2mal tägl.) über mehrere Wochen oder gar Monate nötig. Hekla lava (Hecla) - Lava vom Hekla-Vulkan auf Island Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D10 Leitsymptomatik: Knochenzubildungen, große Schmerzen, Lahmheit kann nur selten durch herkömmliche Maßnahmen gebessert werden, Druck auf die betroffenen Knochen bzw. Gelenke löst vermehrt Schmerzen aus, Neigung zur Verknöcherung von Bändern, vermehrte Kallusbildung nach Knochenbrüchen (übertriebene Knochenzubildung an der Bruchstelle). Anwendungsbereich: bei Arthrosen mit starker Knochenzubildung (Schale, Spat), Knochenzubildungen, die z.B. durch Schlagverletzungen oder nach Brüchen entstanden sind, bei Griffelbeinverletzungen mit Knotenbildung, bei Knochenauftreibungen des Kieferknochens, bei Knochen- und Knochenhautentzündungen, bei Hufrollenentzündung mit Strahlbeindeformation, versuchsweise bei Knochenkrebs (wenn Knochenwucherungen vorherrschend sind). Auch bei diesem Mittel ist meist eine kurmäßige, mehrwöchige Behandlung notwendig. Helleborus niger (Hell) - Christrose Gebräuchliche Potenzen: D6 Leitsymptomatik: Verhaltensstörungen (wie z.B. Koppen), das betroffene Pferd verträgt keine Bestrafung. Anwendungsbereich: bei Koppen, als 'Pflegemittel' des Gehirns, bei Gehirnerschütterung. Eigene Erfahrungen habe ich mit dieser Arznei noch nicht gemacht, kann also diesbezüglich keine Empfehlung über Verabreichungsdauer etc. geben. Hepar sulfuris (Hep) - Kalkschwefelleber Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D12, D15, D30, C30 Leitsymptomatik: geschwollene, schmerzhafte Wunden, oberflächliche Schürfwunden oder auch tiefe Wunden mit viel eitrigem Sekret, sehr berührungsempfindlich, schmerzhafte und derb geschwollene Lymphknoten, leichtes Fieber, Appetitverlust, Durst, eitrige Ekzeme (käsiger Geruch), dickflüssiges, gelbes oder gelb-grünliches Nasensekret, alle Sekrete stinken nach altem Käse, sauer und übelriechender Schweiß, extreme Kälte- und Schmerzempfindlichkeit, Neigung zu Erkältung und Husten, sowie Eiterungen. Verschlimmerung nachts und morgens, sowie durch Kälte, Zugluft (Husten), Berührung und leichte Verbände bzw. kalte Umschläge. Besserung durch feuchte Wärme, Regen, überwarme Ställe und warme Umschläge. Anwendungsbereich: bei eiternden Verletzungen, bei Fisteln, Abszessen und Phlegmonen, bei eitrigen Entzündungen der Haut und sämtlicher Schleimhäute (z.B. eitriger Schnupfen und Nebenhöhlenkatarrh, eitrige Ohrenentzündung, eitrige Angina, chronische Bronchitis mit schleimig-eitrigem Auswurf, eitrige Nierenbeckenentzündung, etc.), bei akuter Hufrollenentzündung, bei Hufknorpelfistel. Hepar sulfuris fördert in niedriger Potenz (D6, D8) allgemein die Eiterausstoßung, sowie bei Abszessen die Reifung und Eröffnung, mittlere und hohe Potenzen bewirken hingegen einen vermehrten Eiterabbau im Körper, sowie die innere Auflösung eines Abszesses ohne Eröffnung nach außen. Hydrastis canadensis (Hydr) - Kanadische Gelbwurz Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: schleimig-eitriges Nasensekret, Neigung zu Geschwüren in der Nase und auf der Mundschleimhaut, klebriger Speichel, Ohrenentzündung mit dickem Sekret, milder, aber zäher und fadenziehender Scheidenausfluss, reichlich zähes, weißes, gelbes oder blutiges Sekret bei Gebärmutterentzündung. Verschlimmerung durch Kälte. Besserung durch Wärme in jeder Form. Anwendungsbereich: bei Schnupfen und Nebenhöhlenentzündung, bei subakuter oder chronischer Ohrenentzündung, bei Scheidenkatarrh und eitriger oder auch blutiger Gebärmutterentzündung. Hyoscyamus niger (Hyos) - Bilsenkraut Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: hysterisches, nervöses und aggressives Verhalten, Angst vor Wasser in jeder Form (stehend, fließend, tropfend), eifersüchtiges Verhalten, wilder Blick, große Unruhe, Zucken der Gliedmaßen, häufiger Kot- und Harnabsatz, auch Koliken möglich, zwischendurch auch stupides, dummkollerartiges Verhalten ohne jegliche Aktivität, chronischer, trockener Reizhusten. Verschlimmerung abends, nachts und während der Rosse. Besserung durch Ruhe in leicht abgedunkeltem Stall. Anwendungsbereich: bei starken Verhaltensstörungen (Angst, Aggression), bei Verladeproblemen, bei Koppen (Krippensetzer, vor allem vor oder nach der Fütterung), bei Nymphomanie mit Ängstlichkeit und Aggression, auch bei Hypersexualität von Hengsten. Hypericum perforatum (Hyper) - Johanniskraut Gebräuchliche Potenzen: D2, D4, D6, D30, C30 Leitsymptomatik: stark schmerzende Wunden, Lähmungen durch traumatische Nervenschädigung, Angst mit großer Erregung. Anwendungsbereich: bei Nervenschädigungen und Nervenschmerzen aller Art, bei Gehirnerschütterung, bei Wirbelsäulenverletzungen, bei Knochenbrüchen, bei Augenverletzungen mit Schädigung der Augennerven, bei Riss- und Quetschwunden, bei Nervenquetschung durch Schwergeburten, bei Hautentzündungen durch Fotosensibilisierung mit Juckreiz. Ignatia (Ign) - Ignazbohne Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: hysterisches Verhalten, häufige Stimmungswechsel, Schreckhaftigkeit, allgemeine Reizbarkeit, starke Neigung zu Krämpfen, Überempfindlichkeit der Sinnesorgane, nervöse Erschöpfung, Verdauungsstörungen und Appetitmangel, Kitzel- bzw. Krampfhusten. Ursache: Heimweh oder anderer Kummer. Verschlimmerung nach Anstrengung und Aufregung, durch Gewaltanwendung. Besserung durch Fressen. Anwendungsbereich: bei Verhaltensstörungen von Stuten, gegen Heimweh und Trennungsschmerz beim Absetzen (für Stute und Fohlen), bei Bronchialasthma und nervösem Reizhusten. Da Ignatia hauptsächlich bei psychischen Problemen zur Anwendung kommt, wird meist nur die Hochpotenz (1mal täglich 10 Tropfen) verwendet. Ipecacuanha (Ip) - Brechwurzel Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D30, C30 Leitsymptomatik: Krämpfe der Bronchien und im Magen-Darm-Bereich, erstickender, krampfhafter Husten mit starker Atemnot, Husten schwächt das Pferd, Husten ist durch Druck auf die Luftröhre leicht auslösbar, schwer löslicher Schleim, Schleimrasseln, bläuliche Kopfschleimhäute, extrem kalte Lippen und Nüstern, Nasenflügel- oder sogar Maulatmung möglich, zäher, grau-gelber Nasenausfluss, schaumig-gärender, manchmal auch blutiger Durchfall, Neigung zu Organblutungen (hellrote Blutungen aus Nase, Lunge, Niere). Verschlimmerung abends und nachts, bei extremen Temperaturen und feuchtem Wetter, sowie durch Bewegung. Besserung durch Ruhe, im Freien, sowie bei Trockenheit und mittleren, gleichbleibenden Temperaturen. Anwendungsbereich: bei Bronchitis und Asthma bronchiale, bei Durchfall und bei Koliken mit dünnflüssigem Kot. Ein besonders deutliches Zeichen, das für die Verwendung von Ipecacuanha spricht, ist die Periodizität der Symptome, d.h. Hustenanfälle und Durchfall verstärken sich alle 2 Tage. Jodum (Jod) - Jod Gebräuchliche Potenzen: D12, D30, C30 Leitsymptomatik: Schilddrüsenüberfunktion: Abmagerung trotz Aufnahme großer Futtermengen und länger bestehender Durchfall (keine anderen Krankheitsursachen werden gefunden), Neigung zu Haarausfall, Jucken und Pusteln, geschwollene Lymphknoten, ständige Unruhe, nervöse, zu Aggressionen neigende Tiere, großer Durst, hastiges Fressen. Schilddrüsenunterfunktion: gefräßig, aber auch zu Fettsucht neigend, ohne dass große Futtermengen verzehrt werden, zu Ödemen neigend, Schilddrüse vergrößert, Keimdrüsenunterfunktion, hartnäckige Haut- und Lungenerkrankungen (trockener und krampfhafter Husten mit Schleimrasseln). Anwendungsbereich: bei Schilddrüsenüber- bzw. unterfunktion. Kalium arsenicosum (Kali-ars) - Kaliumarsenit Gebräuchliche Potenzen: D4 Leitsymptomatik: Atemnot, Herzmuskelentzündung nach chronischer Hustenbelastung, Herzmuskelvergrößerung, Herzschwäche, Nasenausfluss, Anschwellen der Beine, ev. begleitendes Nierenleiden. Anwendungsbereich: bei chronischer Bronchitis und Dämpfigkeit, als Herzstärkungsmittel. Kalium bichromicum (Kali-bi) - Kaliumdichromat Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: kalte, starke, aber nicht oder wenig schmerzhafte Schwellung der Sehnenscheiden, Gallenbildung, Unverschieblichkeit der Sehnen, Sehnenscheiden und Haut, einseitiger, gelb-grüner, zäher, fadenziehender Nasenausfluss, Neigung zur Bildung von Geschwüren auf der Atmungsschleimhaut, Atemnot durch schwer löslichen Schleim, gelb belegte Zunge, metallischer Husten, häufige Bindehautentzündung, pustulöse Hautausschläge in den Gelenkbeugen und an der Mähne, schleimiger, fadenziehender Scheidenausfluss, Neigung zu Scheidengeschwüren, auffälliger Durst, nervös, schreckhaft, berührungsempfindlich. Verschlimmerung morgens, nach Ruhepausen, sowie durch Wind, Kälte und Nässe (auch kaltes Abspritzen der Beine!). Besserung durch Wärme und Gegendruck (Gamaschen, Verbände), sowie leichte Bewegung und Koppelgang. Anwendungsbereich: bei Sehnen- und Sehnenscheidenentzündung durch Überanstrengung oder stumpfe Traumen (Schlag, Stoß), vor allem bei chronischen Fällen, bei periodischer Augenentzündung, bei hartnäckigem Schnupfen und Nebenhöhlenentzündung, bei Bronchitis und Dämpfigkeit, bei Scheidenentzündung. Kalium bromatum (Kali-br) - Kaliumbromid Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12 Leitsymptomatik: Lähmung der motorischen und sensiblen Nerven der Rückenmuskulatur, Pferde kommen leicht aus dem Rhythmus (besonders Springpferde). Verschlimmerung durch Wärme. Besserung durch Bewegung. Anwendungsbereich: bei Rückenproblemen. Kalium carbonicum (Kali-c) - Kaliumkarbonat, Pottasche Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12 Leitsymptomatik: bleibende Erschöpfung und schnelle Ermüdung der Rückenmuskeln mit Steifigkeit der Gliedmaßen, Berührungsempfindlichkeit am Rücken, chronische, rheumatische Schmerzen mit Schwäche und Schlaffheit der Muskulatur, Schwitzen, Herzschwäche und Blutstauung, Herzgeräusche, Ödeme, Stockschnupfen, Krusten in der Nase oder gelb-grüner Schleim, trockener, harter Husten mit Schleimrasseln, Bluthusten und Nasenbluten möglich, Fieberfrostigkeit und Nachtschweiß, Schmerzen im Rücken- und Brustkorbbereich, starkes Wärmebedürfnis und Neigung zu Erkältungen. Verschlimmerung frühmorgens, sowie durch Kälte und Durchzug, Husten und Herzbeschwerden werden schlimmer durch Liegen. Besserung durch Wärme und leichte Bewegung. Anwendungsbereich: bei Muskelschwäche, bei Herzinnenhautentzündung, bei Altersherz und Lungenödem (Herz-Nierenstörung), bei Bronchitis, Lungen- und Rippenfellentzündung, bei Fettsucht (zur Herz- und Nierenstärkung), bei Hüft- und Kniegelenksentzündung. Kalium chloratum (Kali-m) - Kaliumchlorid Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12 Leitsymptomatik: weißliches, meist festsitzendes Nasensekret, zäher, weiß-grauer Belag der Mundschleimhaut und der Zunge, dicker, weißlicher Schleimauswurf, Gelenkschwellungen. Verschlimmerung durch feucht-kalte Luft und Bewegung. Besserung durch Wärme. Anwendungsbereich: bei Nebenhöhlenentzündung, bei Bronchitis, sowie Lungen- und Rippenfellentzündung, bei chronischer Mittelohrentzündung, bei Gelenkentzündung mit Gelenkerguss. Kalium chloratum fördert allgemein den Abbau von Schleim und Sekreten oder bringt den Sekretfluss - wenn nötig - in Gang. Kalium jodatum (Kal-j) - Kaliumjodid Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12 Leitsymptomatik: hartnäckiger, rauer, anfallsartiger Husten mit dickem gelb-eitrigem Auswurf, raues, bronchiales Atemgeräusch, vermehrte Bauchatmung, anfangs dünnes, wässriges, wundmachendes und dann eitriges Nasensekret, geschwollene Schleimhäute mit Geschwüren, die leicht bluten, der Husten ist leicht auslösbar (u.a. durch leichte Schläge mit der Hand auf den Brustkorb), derb geschwollene und druckschmerzhafte Lymphknoten, Sehnenverhärtung, Verklebungen in der Sehnenscheide, Neigung zu Wucherung und Fistelbildung, Reizbarkeit und Unruhe. Verschlimmerung morgens, bei Wetterwechsel, sowie bei Wärme und Ruhe. Besserung durch leichte Bewegung an frischer Luft. Anwendungsbereich: bei chronischen Erkrankungen der Atemwege, bei Dämpfigkeit, bei Sehnen- und Sehnenscheidenentzündung, bei Knochenhautentzündung, bei Bänder-, Kapsel-, Knorpel- und Knochenerkrankungen, z.B. bei Spat und Schale, bei Phlegmonen mit Entzündung des Bindegewebes. Kalium jodatum ist ein wichtiges Mittel für den Abbau von Sekreten der Atemwege und für die anschließende Ausheilung, denn es hat auch eine kräftigende Wirkung auf Tiere, die von langwierigen Lungenerkrankungen erschöpft sind. Kalium nitricum (Kali-n) - Kaliumnitrat Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6, D12 Leitsymptomatik: Kurzatmigkeit, Bronchialkrämpfe, krampfhafter Husten mit Erstickungsangst, gelb-schleimiger oder blutiger Auswurf, Urämie, Hämaturie, Ödeme, großer Durst, aber Trinken aufgrund der Atemnot nur in kleinen Schlucken möglich. Verschlimmerung durch feuchte Kälte. Anwendungsbereich: bei chronischer Bronchitis und Dämpfigkeit mit begleitender Herz-Kreislauf- und Nierenschwäche. Kalium phosphoricum (Kali-ph) - Kaliumphosphat Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D8, D12 Leitsymptomatik: Nerven- und Muskelschwäche, Gliederzittern, nervöser Durchfall, Haarausfall aufgrund nervöser Erschöpfung, nervöser Husten, ängstliches und nervöses Verhalten. Anwendungsbereich: bei nervöser Erschöpfung, als Stärkungsmittel nach kräfte- und nervenraubenden Erkrankungen, allgemein als nervenstärkendes Mittel. Kalium sulfuricum (Kali-s) - Kaliumsulfat Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6, D12 Leitsymptomatik: gelblich-schleimiges Sekret (Ohren, Augen, Nase), Husten mit Schleimrasseln. Verschlimmerung abends und in warmen Stallungen. Besserung im Freien, in frischer Luft. Anwendungsbereich: bei chronischer Mittelohrentzündung, bei Bindehautentzündung, bei Bronchitis und Kehlkopfentzündung. Kalmia latifolia (Kalm) - Breitblättriger Berglorbeer Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: wetterabhängige Muskel-, Sehnen- und Gelenksschmerzen, starke rheumatische Schmerzen vor allem in den größeren Gelenken, Tiere stehen schwer auf und gehen steif, Herzinnenhautentzündung mit ausstrahlenden Schmerzen in die Schulter, Verdickung der Herzklappen, Puls verlangsamt oder beschleunigt, manchmal auch aussetzend. Anwendungsbereich: bei rheumatischen Entzündungen in Muskeln, Sehnen und Gelenken (ohne Fieber und Schwellungen), bei Herzbeschwerden, besonders bei rheumatischer Herzentzündung. Kreosotum (Kreos) - Buchenholzteerkreosot Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12 Leitsymptomatik: widerlich stinkende Geschwüre mit ätzendem Sekret, Nekrosen, Juckreiz, scharfes, wundmachendes Nasensekret, Atemnot, krampfartiger Husten mit ätzendem, eitrigem Auswurf, ev. mit Fieber und Nachtschweiß, Schwäche, eitriger, grünlich-gelber, übelriechender Scheidenausfluss. Verschlimmerung durch Kälte und Ruhe. Besserung durch Wärme und Bewegung. Anwendungsbereich: bei Geschwüren (z.B. auf der Mundschleimhaut) und Ekzemen, bei verschleppter Bronchitis bzw. Lungenentzündung, bei Tuberkulose in spätem Stadium, bei eitriger Gebärmutterentzündung, bei Tumoren (v.a. bei älteren Tieren mit Abmagerung), zur Nachbehandlung von Karzinomen, ev. bei Narbenwildwuchs. Lachesis (Lach) - Buschmeister Gebräuchliche Potenzen: D8, D10, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: akuter Krankheitsverlauf mit starker Allgemeinstörung, hohes Fieber, Schleimhäute blaß oder bläulich verfärbt, Septikämie, Hämolyse, Neigung zu Blutungen, bläuliche Verfärbung im Entzündungsbereich von Geschwüren und Furunkeln, bei Hufverletzungen Hufsaum blaurot verfärbt und geschwollen, Wundränder bluten leicht, Neigung zur Abszessbildung, dünnflüssiger, seröser Eiter, berührungsempfindlich, infektionsbedingte Herz-Kreislaufstörungen, stinkende, blutig-schleimige Durchfälle wechseln mit Verstopfung ab, großer Durst, Appetitlosigkeit, Fieber mit Schüttelfrost oder ohne Schweiß, wichtigstes Eifersucht-Aggressionsmittel (eher für weibliche Tiere), Unruhe und Angstzustände, Geräusch-, Licht- und Berührungsempfindlichkeit. Verschlimmerung morgens, durch Aufenthalt im warmen Stall und durch Sonnenhitze, sowie durch Ruhe, Druck (Verband) und Unterdrückung der Sekretion. Besserung durch frische Luft, Bewegung und kalte Umschläge, sowie nach Eiter- und Schweißabsonderung. Charakteristischerweise beginnt fast jede Erkrankung auf der linken Körperhälfte. Anwendungsbereich: bei allen Infektionskrankheiten mit der Tendenz zur Blutvergiftung und Zersetzung des Blutes durch Zerfall der roten Blutkörperchen, bei Lymphangitis, Thrombophlebitis und Thrombosen, bei Druse, bei Phlegmonen (dünnes, übelriechendes Sekret und Nekrosen), bei Hufverletzungen, bei infektiöser Gebärmutterentzündung und bei septischem Abort, bei Euterentzündung (hohes Fieber, schneller Puls, Apahie, Milch versiegt gleich bei Krankheitsbeginn), bei Nebenhöhlenentzündung (schleimig-eitriges und auch blutiges Sekret, Schmerzen auf der Stirne), bei Rachenentzündung (purpurfarben mit starker Schwellung und starken Schluckschmerzen), bei Lungenentzündung im Endstadium mit Abszess- und Gangränbildung, bei Widerristfisteln, bei infizierten, offenen Schleimbeutelentzündungen, bei infektiösen Darmerkrankungen und Harnwegsinfekten (kann auch mit Antibiotika kombiniert werden), bei Zysten auf dem linken Eierstock. Die Verwendung von Lachesis beschränkt sich hauptsächlich auf akute Erkrankungen und sollte im Normalfall nur einige Tage, notfalls aber auch stündlich, verabreicht werden. Bei Veränderungen der Symptome muss dieses Mittel durch eine andere nunmehr passendere Arznei ersetzt werden. Lachnanthes tinctoria (Lachn) - Rotwurzel, Wollnarzisse Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: steife bzw. schiefe Kopfhaltung, Schmerzen beim Senken und Drehen des Kopfes und beim Seitwärtsbiegen des Halses, Muskulatur der Halswirbelsäule hart und verkrampft, Pferd kann nicht locker und geradegerichtet geritten werden, zeitweise auch Stolpern und Nachschleifen der Vordergliedmaßen möglich, oberhalb der Schulterblätter in der Sattellage Druckschmerz und sichtbare Verspannung. Verschlimmerung durch Kälte, Zugluft und Überanstrengung, sowie durch ständiges Reiten mit Entspannungsversuch. Besserung durch Wärme, Einreibungen, sowie durch massives Dehnen und Bewegen. Anwendungsbereich: bei chronischen oder immer wiederkehrenden rheumatisch-neuralgischen Schmerzen und Verspannungen der Nacken- und Halsmuskulatur, sowie bei Verkrümmungen und Verrenkungen der Halswirbelsäule. Laurocerasus (Laur) - Kirschlorbeer Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: Herzschwäche mit Kollapszuständen, starke Zyanose (Blauverfärbung) der Schleimhäute, verlangsamte Herzfrequenz, Herzgeräusche, Puls schwach, niedrige Körpertemperatur, Stauungserscheinungen im Lungenkreislauf, Herzhusten, Reizhusten, Atemnot, nervöse Reizerscheinungen, bei Stress auch aggressives Verhalten möglich, krampfartige Erscheinungen an den inneren Organen (kolikartige Schmerzen, Harndrang), plötzliches Schwitzen an den Flanken, steife Bewegungen, Tiere können ev. auch stolpern und stürzen (kann auch mitten in einem Turnierbewerb passieren), nächtliche Unruhe, sonst Apathie und Schwäche, Sonneneinstrahlung wird wenn möglich vermieden. Verschlimmerung durch Wärme und Überanstrengung bzw. längere Bewegung. Besserung durch kurze, leichte Bewegung an der frischen Luft. Anwendungsbereich: bei Herzklappenfehler und Herzschwäche, bei Reizleitungsstörungen am Herzen (Herzblock), bei Krampfhusten kardialen oder pulmonalen Ursprungs, bei Stauungsbronchitis, Lungenödem und Dämpfigkeit. Ledum palustre (Led) - Sumpfporst Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6, D30, C30 Leitsymptomatik: Stichverletzungen (auch Insektenstiche oder Injektionsstellen) zeigen erst nach einigen Tagen starke Schwellung, Eiterung und große Schmerzen, Eiterung nach Nageltritt, Hitze, Schwellung, Pulsation fühlbar, rötliches, dünnflüssiges Sekret, geschwollene Lymphknoten und Lymphgefäße, nach ausreichender Kühlung wird das Bein ohne Lahmheit belastet, nach einiger Zeit wieder Stützbeinlahmheit, kleine entzündete Gelenke sind heiß, versteift und druckschmerzhaft, aber nicht geschwollen, wobei die Schmerzen durch leichte Bewegung gebessert werden können, größere Gelenke zeigen hingegen starke Schwellungen und brauchen Ruhe. Verschlimmerung nachts, durch Verbände und Wärme. Besserung durch Kälte und kaltes Wasser (abspritzen oder hineinstellen). Anwendungsbereich: bei punkt- bzw. stichförmigen Verletzungen (Nageltritt, Gabelstiche, Insektenstiche), bei Hufrollenentzündung (akute Form mit Hitze im Gelenk oder chronische Form mit Neubildungen auf der Gelenkkapsel), bei Ringbein (bei akuter oder chronischer Entzündung der Gelenkkapsel mit Bildung von Verhärtungen), bei akuter und subakuter Arthritis und bei rheumatisch bedingten Gelenkentzündungen, bei stark geschwollenem Auge durch Schlag auf den knöchernen Augenbogen. Lilium tigrinum (Lil-t) - Tigerlilie Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D30, C30 Leitsymptomatik: starke Uterusvergrößerung, gefüllt mit gelblichem, übelriechendem Eiter, starker Harndrang. Anwendungsbereich: bei Gebärmutterabsenkung bzw. Gebärmuttervorfall, bei eitriger Gebärmutterentzündung. Lobelia inflata (Lob) - Indianischer Tabak Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: trockener, krampfartiger Husten, meist mit Würgegefühl und Atemnot. Verschlimmerung morgens. Anwendungsbereich: bei Asthma bronchiale und Dämpfigkeit. Luffa operculata (Luf-op) - Luffaschwamm Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: Nasensekret morgens gelblich, tagsüber weißlich bzw. farblos, häufiges Prusten, abwechselnd Stock- und Fließschnupfen, Schniefen und Röcheln, ev. Borkenbildung in der Nase. Anwendungsbereich: bei (allergischem) Schnupfen und Nebenhöhlenentzündung. Lycopodium clavatum (Lyc) - Bärlapp Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: die Muskulatur des Darmtraktes ist atonisch, starker Blähbauch und Verstopfung, faulig oder auch süßlich riechende Blähungen, fester Kot, Völlegefühl bereits nach geringer Futteraufnahme, frisst aber in kürzeren Zeitabständen immer wieder ein paar Bissen, Vorliebe für Brot und Zucker, starker Durst, kolikartige Schmerzzustände (v.a. nachmittags), Rückenschmerzen und Schmerzen beim Harnabsetzen, scharfer, ammoniakalischer Harngeruch, rötlicher Bodensatz im Harn, Pferde dulden den Sattelgurt nicht, weil die Leber schmerzempfindlich ist, meist positive Leberwerte, die eine Leberschwäche anzeigen, Nase wund und verstopft, Schleimhäute geschwollen, eitriges, gelbes oder grünliches Sekret, dieses ist meist zäh, wundmachend und übelriechend, Reizhusten (v.a. bei Temperaturänderungen). Verschlimmerung nachmittags, durch Wärme, schwüles Wetter und Ruhe, sowie während der Rosse, aber auch empfindlich gegen Nässe und Kälte. Besserung durch Bewegung an kühler, frischer Luft. Der Pferdetyp, der diese Arznei als Konstitutionsmittel braucht, ist im Brustbereich mager, neigt aber zu Blähbauch und Anschwellen der Extremitäten. Er wirkt vorzeitig gealtert mit trockener und faltiger Haut, die zu Borkenbildung und Juckreiz neigt. Auch Haarbruch an Mähne und Schweif, sowie Haarausfall tritt oft auf, alle Beschwerden treten vermehrt rechts auf. Meist handelt es sich um launische, eigenwillige Tiere mit ausgeprägtem Charakter, die wechselweise sehr gute oder ganz schlechte Leistungen zeigen und weder Stress noch Tadel vertragen. Sie reagieren schnell beleidigt oder ärgerlich bzw. aggressiv, wenn nicht alles nach ihren Vorstellungen verläuft, und können auch sehr nachtragend sein, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. Häufiges Schnauben. Sämtliche Erkrankungen verlaufen hartnäckig oder kehren immer wieder. Anwendungsbereich: bei Verdauungsstörungen mit chronischer Verstopfung und Blähungen, bei chronischer Hepatitis und bei beginnender Leberzirrhose (Kot schleimig mit Blutspuren und starker Kotdrang, rechte Seitenlage ist schmerzempfindlicher, chronische Entzündung der Gallengänge, Abmagerung), bei Nierenbeckenentzündung, bei Rhinitis und chronischer Bronchitis, bei verschleppten Lungenkatarrhen, Asthma bronchiale, Dämpfigkeit, Lungenentzündung im letzten Stadium und bei Pleuritis, wenn die Arznei auf den Typ des Pferdes passt. Magnesium carbonicum (Mag-c) - Magnesiumkarbonat Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D8, D12 Leitsymptomatik: übelriechender, säuerlicher Kot von grünlicher Farbe und eher schaumiger Konsistenz, immer wiederkehrende Durchfälle bei Jungtieren, kolikartige Schmerzen, Rumpeln im Bauch, Neigung zu Krämpfen (Verkrampfungen an allen Hohlorganen, Muskelkrämpfe) und rheumatischen Schmerzen, Schnupfen mit wässrig-schleimigem Sekret, krampfartiger Husten von der Luftröhre ausgehend, periodisches Auftreten der Krankheitserscheinungen, Neigung zu Erkältungen, große Tagesschläfrigkeit, aber andererseits auch körperliche Unruhe, nervöse Überempfindlichkeit, Gereiztheit, aggressives Verhalten, Angst. Verschlimmerung am frühen Morgen, sowie durch Ärger, Schreck und Aufregung. Besserung in frischer Luft, jedoch ohne Zugluft. Alle Ausscheidungen sind bzw. riechen sauer, auch der Schweiß. Anwendungsbereich: bei Durchfall, bei Magen-Darmentzündung, bei Leberentzündung, bei chronischen Nasen- und Nebenhöhlenkatarrhen. Magnesium chloratum (Mag-m) - Magnesiumchlorid Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12 Leitsymptomatik: krümeliger bzw. knolliger, harter Kot, Blähungen, dick und gelb belegte Zunge, eitriger und ätzender Nasenschleim, wunde Naseneingänge und -ränder, trockener Rachen, rauer Husten mit zähschleimigem Auswurf, oft auch rheumatische Muskel- und Gelenkschmerzen, viel Durst, Bewegungsdrang mit viel innerer Unruhe, Nervosität und Verdrossenheit. Verschlimmerung durch Ruhe und kaltes Wasser. Besserung durch Bewegung an frischer Luft. Anwendungsbereich: bei Verstopfung und Kolik, bei Lebererkrankungen, bei Schnupfen und Nebenhöhlenentzündung, bei Bronchitis und Kehlkopfentzündung. Magnesium phosphoricum (Mag-ph) - Magnesiummonohydrogenphosphat Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D10, D12 Leitsymptomatik: schmerzende Verkrampfung der Beugemuskeln, plötzlich einschießende neuralgische Schmerzen, allgemeine Krampfneigung, säuerlich riechende, wundmachende grünliche, schaumige Durchfälle, plötzlich auftretende kolikartige Schmerzen, Blähungen, Durchfall und Verstopfung wechselweise möglich, starkes Stöhnen, gerötete Schleimhäute, vermehrtes Augentränen und Augenzucken möglich, Zucken der Gliedmaßen, Reizhusten, Unruhe und Nervosität. Verschlimmerung durch Kälte, Bewegung und leichte Berührung. Besserung durch Wärme und Zusammenkrümmen (Druck auf die Schmerzpunkte), sowie festes Reiben. Anwendungsbereich: bei Muskelkrämpfen, bei Neuralgien, bei Durchfällen von Jungtieren aufgrund einer Milchunverträglichkeit und bei Krampfkoliken (meist durch Überanstrengung oder durch das Trinken großer Mengen kalten Wassers bedingt). Magnesium phosphoricum verwende ich zusammen mit Colocynthis und Atropinum sulfuricum in meiner Koliktropfenmischung, welche mir schon oft gute Dienste erwiesen hat. Diese Mischung oder auch die Einzelmittel werden 3-4mal jeweils im Abstand von 20 Minuten verabreicht. Danach sollte sich der Zustand des Pferdes drastisch gebessert haben, denn sonst muss zu anderen Mitteln gegriffen bzw. dringend der Tierarzt verständigt werden. Magnesium sulfuricum (Mag-s) - Magnesiumsulfat Gebräuchliche Potenzen: D6, D12 Leitsymptomatik: Gelbsucht durch akute Leber- und Gallengangsentzündung, Durchfall wechselt mit Verstopfung, Mundtrockenheit mit viel Durst, kolikartige Schmerzen. Verschlimmerung morgens und während der Rosse. Besserung in frischer Luft. Anwendungsbereich: bei Gelbsucht, bei Gastritis und Koliken. Mephitis putorius (Meph) - Stinktiersekret Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: krampfartiger Husten mit Atemnot, häufig mit Harn- oder Kotabgang, vermehrte Brustatmung, Schleimrasseln, nach den Hustenanfällen Nasenbluten anstatt Sekretabsonderung, nächtliches Anschwellen der Gliedmaßen unterhalb der Sprunggelenke, Unruhe und Nervosität (Weben, Kreisen, Trippeln oder Schlagen gegen die Holzwände). Meist tritt der Husten nach Unterdrückung von Hautausschlägen oder nach Behandlung einer Kolik auf. Verschlimmerung nachts und durch Wärme, sowie durch Futter- und Wasseraufnahme (auch bei angefeuchtetem Heu und Stroh). Besserung im Winter, durch Kälte und Abspritzen mit kaltem Wasser. Anwendungsbereich: bei chronischer Bronchitis und Asthma bronchiale. Mephitis wird aus den Afterdrüsen des Stinktieres hergestellt. Niedrige Potenzen (D6) weisen in flüssiger Form noch einen widerlichen Geruch auf, weshalb sich in diesem Fall Globuli als Darreichungsform besser eignen. Die D6 kann außerdem deutliche Erstreaktionen mit lang andauernden Hustenanfällen bewirken und sollte dann sofort abgesetzt werden. Ansonsten gibt man sie 2-3 Tage lang 1mal täglich (15 Globuli) und behandelt dann mit der D30 weiter (2mal wöchentlich 10 Tropfen oder Globuli). Mercurius solubilis (Merc) - metallisches Quecksilber Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D10, D12 Leitsymptomatik: harter und geröteter Abszess, hart und heiß geschwollene Gelenke mit wechselnder Schmerzhaftigkeit, hartnäckige Entzündung, die auch auf Antibiotika nicht befriedigend anspricht, Unruhe mit ataktischen Bewegungen (Pferde wechseln häufig Haltung und Stellung), Muskelzittern an der belasteten Gliedmaße, nächtliche Knochenschmerzen, geschwollene, aber nicht schmerzhafte Lymphknoten, viel Durst, chronischer Fließschnupfen, sämtliche Absonderungen (z.B. Nasensekret oder Urin) anfangs scharf und oft auch mit Blutbeimengungen, werden dann zunehmend milder und eher schleimig-eitrig, sind aber meist übel riechend (auch der Schweiß), starker Speichelfluss und unangenehmer Mundgeruch, Aphthenbildung, dicke, gelblich belegte Zunge, die die Eindrücke der Zähne zeigt, Entzündung der Lymphknoten und Drüsen im Halsbereich, schmerzhafte Krämpfe im Dickdarmbereich, Blähungen, blutig-schleimige Durchfälle, ständiger Kotdrang, blutiger oder eitrig-schleimiger Urin, Harndrang, stark gerötete Scheidenschleimhaut, nässende und eitrige Ekzeme, eiternde Wunden. Verschlimmerung nachts, durch Hitze oder Kälte, durch nasskaltes Wetter, aber auch durch Stallwärme, sowie durch kalte oder sehr warme lokale Behandlungen, auch Verbände oder durchblutungsfördernde Salben werden nicht vertragen. Besserung morgens und durch Ruhe. Allgemeine Neigung zu Katarrhen und Eiterungen, sowie oberflächlichen Geschwüren der Haut und Schleimhaut. Anwendungsbereich: bei Abszessen, bei akuter eitriger Gelenksentzündung (meist im Anschluss an eine tiefgreifende Allgemeinerkrankung oder nach lokalen Eiterungsprozessen, wie etwa einer Phlegmone oder einer Zahneiterung), bei Knochenhautentzündung und Knochenfisteln (z.B. Widerristfisteln), bei Steingallen und Hufspalten, bei Hufkrebs, bei Phlegmonen, bei eitriger Schleimbeutel- und Sehnenscheidenentzündung, bei Mundschleimhautentzündung, bei Schnupfen und Luftsackvereiterung, bei Mandelentzündung und bei Entzündung der Ohrspeicheldrüse, bei eitriger Bindehautentzündung, bei Mittelohrentzündung, bei Durchfall, bei eitriger Nieren- und Blasenentzündung, sowie bei Blasengeschwüren, bei Scheiden- und eitriger Gebärmutterentzündung (gelblich-grüner Ausfluss), bei Euterentzündung (mit Zerfallserscheinungen), bei Hodenekzem. Neben Mercurius solubilis gibt es auch noch andere homöopathische Quecksilberverbindungen mit teilweise ähnlicher Wirkungsweise, die ich hier aber nicht näher besprechen möchte, da ich meine, dass ihre Verwendung dem Fachmann überlassen werden sollte. Mezereum (Mez) - Gemeiner Seidelbast Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: gerötete Haut, Bläschen- und Krustenbildung, starker Juckreiz, große Empfindlichkeit der Haut gegenüber kalter Luft, brennende, scharfe, plötzlich einschießende und zuckende Nervenschmerzen, nächtliche Knochenschmerzen, entzündete, trockene Schleimhäute mit starker Rötung und Bläschenbildung. Verschlimmerung nachts, durch Stallwärme, sowie durch Berührung. Besserung im Freien. Anwendungsbereich: bei nässendem Ekzem, bei Neuralgien, bei Rachen- und Mundschleimhautentzündung, bei viralem Pferdehusten und bei Rhinopneumonitis durch equines Herpesvirus. Millefolium (Mill) - Schafgarbe Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: Wunden mit arteriellen Blutungen (hellrotes Blut), Nasenbluten nach Kopfverletzungen, starke Blutung nach Verletzung des weichen Geburtsweges, Schleimhautblutungen, Sicker- und Stauungsblutungen, unsichtbare Blutungen in Gelenke oder deren Umgebung, Blutharnen. Verschlimmerung durch Kälte und Druck (kalte Kompressen werden nicht geduldet). Anwendungsbereich: bei arteriellen Blutungen jeglicher Art. Murex (Murx) - Purpurschnecke Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D30, C30 Leitsymptomatik: Rossezyklus unregelmäßig, Gebärmutterschmerzen, sichtliche Erschöpfung. Anwendungsbereich: bei Nymphomanie. Myristica sebifera (Myris) - Muskatnussbaum Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: entzündlich-eitrige Prozesse mit Neigung zur Abszessbildung, Schwellung, Rötung, Hitze, Berührungs- und Schmerzempfindlichkeit, Myristica sebifera bewirkt eitrige Einschmelzung des Bindegewebes und des Unterhautzellgewebes, wobei sich Abszesse öffnen und spontan ausfließen können. Anwendungsbereich: als sog. 'homöopathisches Messer' zur Eröffnung von Abszessen, bei eitrig infizierten Wunden und bei Fisteln, bei sog. 'wildem Fleisch' (wenn Wunden mit schlechter Heiltendenz wildwucherndes Bindegewebe zeigen), bei Hufkrebs und Hufabszessen. Naja tripudians (Naja) - Brillenschlangengift Gebräuchliche Potenzen: D8, D10, D12 Leitsymptomatik: schneller und arrhythmischer Herzschlag, Herzschmerzen, Blutdruckschwankungen (wechselnde Pulsqualität), Stauungshusten, allgemeine Leistungsschwäche. Anwendungsbereich: bei Herzmuskelentzündung mit Herzrhythmusstörungen, bei Schilddrüsenüberfunktion. Natrium chloratum (Nat-m) - Kochsalz Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: Koliken und körperliche Schwäche als Folge von Überforderung oder seelischem Stress (z.B. bei Besitzerwechsel oder bei Verlust eines geliebten Artgenossen), periodisches Auftreten der Beschwerden, Trockenheit des gesamten Dickdarmes mit Verstopfung, After krampfhaft zusammengeschnürt, oft auch wund und eingerissen, rektale Untersuchung sehr schwierig, doch nach Ausräumen oder nach selbständigem Abgang von Kot fühlen sich die Tiere sichtlich wohler, harter, krümeliger Kot, Magerkeit trotz gleichbleibender oder verstärkter Fresslust, starker Verbrauch von Salzlecksteinen, großer Durst, schwache Konstitution, Tiere neigen zum Umknicken und Überköten der Gelenke, trockene, rissige Haut, nässende und schuppende Ekzeme an den Haargrenzen der Mähne, hinter den Ohren und in den Gelenkbeugen, Haarausfall, Juckreiz, Bindehautentzündung, harter, trockener Reizhusten, schwache Libido der Hengste, Stuten verweigern den Deckakt (trockene Scheide), fehlendes Konzentrationsvermögen, Nachlassen des Leistungsvermögens, Launenhaftigkeit und Überempfindlichkeit, Verhaltensstörungen wie Zungenschlagen oder auch 'Kleben', leicht reizbar, abgeschlafft, überfordert, eher zurückhaltender und nachtragender Typ. Verschlimmerung durch extreme Kälte oder Hitze, in den späten Vormittagsstunden und nach Anstrengung oder Aufregung. Besserung durch Bewegung in frischer Luft und abends. Anwendungsbereich: als Typ- und Konstitutionsmittel, bei Folgezuständen chronischer vegetativer Störungen, bei immer wiederkehrenden Koliken, bei chronischer Verstopfung, bei hartnäckigen Ekzemen, bei chronischen Rachen-, Kehlkopf- und Bronchialkatarrhen (vor allem bei älteren Tieren im Winter), versuchsweise bei oben genannten Verhaltensstörungen. Natrium sulfuricum (Nat-s) - Natriumsulfat, Glaubersalz Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: übelriechende Blähungen, kolikartige Schmerzen, druckempfindliche Lebergegend, lockerer Husten, leicht lösbarer, eitriger Auswurf, Schmerzen im Lungenbereich, allgemeine Kälteempfindlichkeit, missmutiges Verhalten. Verschlimmerung durch Kälte, nasskaltes Wetter und speziell Nebel bei Atemwegserkrankung, auch durch feuchte Ställe. Besserung durch trockenes, warmes Wetter. Anwendungsbereich: bei Leberentzündung mit Ikterus, bei Bronchitis und Asthma bronchiale, bei rheumatischen Muskel- und Gelenkschmerzen. Nux vomica (Nux-v) - Brechnussbaum Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: akuter und immer wiederkehrender Durchfall (vor allem morgens) sowie Koliken als Folge von Futterwechsel, zu großer Futtermenge bzw. falscher Futterzusammensetzung oder auch nach Verzehr von verdorbenem Futter, auch Stress und Aufregung können die Ursache sein, heller, spritzender Kot mit gleichzeitigem Blähungsabgang oder auch sehr kleine, trockene, mit Schleim überzogene Ballen, meist ständig wechselnde Kotkonsistenz, aufgekrümmter, verspannter Rücken und Kotdrang (ein besonders deutliches Symptom) mit krampfartiger Bauchpresse, verkrampfter After, Antiperistaltik möglich (Darmbewegung in die falsche Richtung, wodurch Kotballen immer wieder in den Darm zurückrutschen), harte, gespannte und berührungsempfindliche Bauchdecke, Sattelzwang (muss auch im scheinbar gesunden Zustand öfters nachgegurtet werden), abwechselnd starke rumpelnde Darmgeräusche und völlige Stille, Harnabsatzstörungen mit Harndrang, Stöhnen, Krämpfe der Gliedmaßen mit Zuckungen möglich, starke Rückenschmerzen mit hoher Berührungsempfindlichkeit, verminderte Wasser- und Futteraufnahme im Zuge von Verdauungsstörungen, ansonsten gierige Futteraufnahme und Futterneid, aggressives Verhalten gegen Personen, mit denen das Pferd schlechte Erfahrungen gemacht hat, allgemeine Krampfneigung und gesteigerte Reflexbereitschaft, oft schlechte Leberwerte, nervös und leicht reizbar, große Empfindlichkeit aller Sinne, hohe Stressempfindlichkeit (z.B. beim Verladen bzw. bei Turnierbesuchen, aber auch bei Futter- oder Stall- bzw. Besitzerwechsel), schreckhaftes und widersetzliches Verhalten mit Schwitzen, Zittern und extrem aggressiven Zornausbrüchen, Druck erzeugt Gegendruck, Tadeln und Bestrafung bewirkt noch mehr Ungehorsam. Verschlimmerung durch Kälte und Nässe, morgens, nach Futter- und Wasseraufnahme, sowie durch Stress, Anstrengung, Berührung und Bewegung. Besserung durch Wärme (auch Stallwärme), abends und nach Ruhe, sowie durch ruhigen Umgang mit gutem Zureden, ev. auch durch Longieren im Schritt (z.B. Verstopfung). Anwendungsbereich: bei fast allen Magen-Darm-Erkankungen, wie Durchfall, Verstopfung, Krampf- und Verstopfungskoliken, auch bei Magenüberladung, als Leberentgiftungsmittel, zur Entgiftung nach Arzneimittelmissbrauch, nach Überfütterung, falscher Fütterung oder nach Aufnahme von Giften bzw. Giftpflanzen, bei Hufrehe, bei Kreuzverschlag und Lumbago, bei Rückenschmerzen durch Veränderungen an der Wirbelsäule oder durch Verspannung der Rückenmuskulatur, bei Prüfungsstress (am besten schon 1 Tag vor der Prüfung als D30 verabreichen), bei Erkältungskatarrhen durch kalten Wind (wenn Sekrete vorhanden, dann Stockschnupfen im warmen Stall, fließender Schnupfen im Freien, meist aber trockene Schleimhäute), ev. bei Harnblasenentzündung. Nux vomica ist ein sehr wichtiges und vielseitig verwendbares Mittel, das unbedingt in jeder Stallapotheke vorhanden sein sollte. Meist wird die Einnahme von Nux vomica D6 empfohlen, diese Potenz darf aber keinesfalls trächtigen Stuten ge geben werden, weil sie unter Umständen frühzeitige Wehen auslösen kann. Hier sollte man auf die D12 ausweichen. Okoubaka (Okou) - Holz und Rinde eines Urwaldbaumes Gebräuchliche Potenzen: D3 Leitsymptomatik: heftige wässrige Durchfälle, fehlende Futteraufnahme, aber häufiges Trinken. Anwendungsbereich: bei Durchfall in Folge von Vergiftungen (v.a. durch Fressen von insektizid- und/oder pestizidhaltigem Futter, aber auch durch Antiparasitika, wie Entwurmungspasten, oder durch Beknabbern von gestrichenem bzw. imprägniertem Holz). Opium (Op) - Schlafmohn Gebräuchliche Potenzen: D6, D30, C30 Leitsymptomatik: Darmträgheit, harter Kot, abgestumpftes Allgemeinbefinden, oft völlig reaktionslos, dann wieder hohe Licht-, Geräusch- und Berührungsempfindlichkeit (reagieren schreckhaft), Zittern, wellenförmige Schmerzen, Zucken der Bauchmuskulatur, Bauch aufgetrieben, brettharte Bauchdecke, rektale Untersuchung eher leicht, weil der Widerstand des Schließmuskels fehlt, keine Darmbewegungen spürbar, die Untersuchung scheint nicht schmerzhaft zu sein, dunkelrote, sehr trockene Darmschleimhäute, große Kot- und Gasmengen im Darm, aber kein Kotdrang vorhanden, trockene, harte, dunkle, kleine Pferdeäpfel, fehlender Harnabsatz (bei älteren Stuten Harntröpfeln möglich), Puls und Atmung verlangsamt, Stöhnen, Verweigerung von Bewegung, wenn dazu gezwungen, zeigen die Tiere ataktische Bewegungen und stolpern leicht, fehlende Futteraufnahme, großer Durst. Verschlimmerung durch Wärme und Niederlegen. Besserung durch ruhiges Zureden, sanftes Berühren, leichte Bauchmassage, sowie durch Kälte, auch durch kaltes Abspritzen. Anwendungsbereich: bei Verstopfung und Verstopfungskoliken (häufig nach Sedierung oder Narkotisierung, aber auch nach Schreck und Stress), auch bei scheinbar aussichtslosen Fällen von Blinddarmanschoppung und bei Darmlähmungen nach Operationen. Opium D30 kann auch noch bei einer bereits längere Zeit bestehenden Blinddarmverstopfung die völlig zum Stillstand gekommene Darmbewegung wieder in Gang bringen und langsam wieder normalisieren. Angeblich soll dieses Mittel auch bei Fohlenlähme helfen, doch davon konnte ich mich selbst noch nicht überzeugen, wohingegen ich die phänomenale Wirkung bei hochgradiger Verstopfung schon selbst erlebt habe. Pareira brava (Pareir) - Grießwurz Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: ständiger Harndrang mit Schmerzen, aber meist nur tropfenweiser Abgang von Harn, welcher meist dunkel, dick, schleimig und eitrig oder auch blutig ist. Anwendungsbereich: bei Blasen- und Nierenentzündung (vorwiegend bei männlichen Tieren), bei Harnsteinen, bei Prostatabeschwerden. Passiflora (Passi) - Passionsblume Gebräuchliche Potenzen: Urtinktur, D2, D4 Leitsymptomatik: nervös, unruhig, Schlafstörungen (nächtliche Unruhe). Anwendungsbereich: bei allgemeiner Nervosität und Nervenschwäche, bei geistiger Überforderung und Aufregung. Passiflora wirkt vor allem als Urtinktur stark beruhigend und einschläfernd, sodass es am besten abends verabreicht wird. So kann sich das nervöse und geistig überanstrengte Tier optimal erholen. Dieses Mittel kann aber auch als D2 oder D4 mit anderen Nervenstärkungs- und Beruhigungsmitteln kombiniert werden. Petroleum (Petr) - Steinöl Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D12 Leitsymptomatik: Knieschmerzen und Steifigkeit, knackendes Kniegelenk (vor allem bei der Beugung), trockene und rissige Haut, aber auch chronisch nässende Ekzeme an den Hautfalten und Gelenkbeugen, sowie am Außenohr und am After (Neigung zu blutigen Schrunden), Juckreiz. Verschlimmerung durch Kälte (im Winter). Besserung durch Wärme und trockenes Wetter. Anwendungsbereich: bei Kniegelenksentzündung, bei Ekzemen. Petroselinum (Petros) - Petersilie Gebräuchliche Potenzen: D3, D6, D30 Leitsymptomatik: starker Harndrang, krampfartige Lähmung. Anwendungsbereich: bei Blasenentzündung (vor allem bei Jungtieren), bei Blasenlähmung und Blasenschwäche. Phellandrium aquaticum (Phel) - Wasserfenchel Gebräuchliche Potenzen: D3 Leitsymptomatik: fördert die Ausschwemmung von Schleim und festsitzendem Sekret in den Milchkanälen. Anwendungsbereich: bei Euterentzündung (vor allem im Anfangsstadium). Phellandrium ist besonders hilfreich, wenn es mit dem Hauptdrüsenmittel Phytolacca verabreicht wird. Phosphorus (Phos) - gelber Phosphor Gebräuchliche Potenzen: D8, D10, D12, D30 Leitsymptomatik: trockener, schmerzhafter, erschütternder Husten, der besonders stark durch kühle Luft hervorgerufen wird, wenig zähschleimiges und teilweise blutiges Sekret, nach Hustenattacken und bei tiefer Kopfhaltung (Grasen) oft glasiger, weißer, sehr zäher Nasenausfluss, mit dunklen Krusten verklebte Nüstern, nach Hustenanfällen oft auch starke Schweißbildung im Schulternackenbereich (rechts stärker ausgeprägt als links), Atemnot schon bei geringster Anstrengung, weitgestellte Nüstern, Atmung beschleunigt, oft Rasselgeräusche, Asthma bei nervöser Erregung, Rötung und Schwellung aller Schleimhäute mit Blutungsneigung (z.B. Nasenbluten), Berührungsempfindlichkeit des Kehlkopfes und der Luftröhre, bevorzugtes Liegen auf der rechten Seite, begleitend zu Atemwegserkrankungen oftmals breiiger Kot mit unverdauten Anteilen, morgendliche schleimig-blutige Durchfälle wechseln mit Verstopfung, schneller Gewichts- und Konditionsverlust bei sämtlichen Erkrankungen, Muskelschwäche und Muskelzittern, Verlangen nach kaltem Wasser, Wechsel zwischen Appetitlosigkeit und Heißhunger, schreckhaft, empfindlich gegen alle äußeren Einflüsse (wie z.B. Licht, Geräusche, Gerüche), vor allem auch gegen Nadelstiche (Impfungen) und diverse Zwangsmaßnahmen und Untersuchungen. Verschlimmerung abends und nachts, sowie durch Kälte und Nässe, durch körperliche und seelische Belastung. Husten verschlimmert sich stark durch staubige Luft, wie sie etwa auch beim Putzen des Pferdes entsteht. Besserung durch Wärme, Ruhe, sowie durch Futter- und Wasseraufnahme. Ausnahme Husten, der sich durch Futteraufnahme verschlimmert. Der Pferdetyp, der Phosphorus als Konstitutionsmittel benötigt, ist schlank, meist hochbeinig mit eleganten Bewegungen, besitzt einen zierlichen Kopf und feines Haar, ist meist sehr leistungsfähig, aber auch hochsensibel und wird deshalb bei äußeren Reizeinflüssen leicht nervös und unruhig. Besonders ängstlich zeigen sich solche Pferde bei Wetterwechsel und Gewitter. Behandelt man sie mit ruhiger und einfühlsamer Konsequenz, sind sie zu Höchstleistungen bereit, auf Härte und Gewalt reagieren sie jedoch mit unberechenbarer Hektik und aggressivem Verhalten. Anwendungsbereich: bei akuter Bronchitis und Lungenentzündung, aber auch bei chronischer Bronchitis und Dämpfigkeit, bei Kehlkopfkatarrh, bei Abmagerung, Schwäche und Erschöpfungszuständen nach Infektionskrankheiten oder nach schweren Geburten (als Stärkungsmittel), bei vielen Stoffwechselstörungen, wie z.B. Rachitis, fördert Knochen- und Muskelaufbau, bei akuter und chronischer, degenerativer Nierenentzündung mit Blutharnen, bei degenerativen Lebererkrankungen (z.B. Zirrhose) mit Gelbsucht (durch Zerfall der roten Blutkörperchen), bei Gastritis, bei akuter und chronischer Euterentzündung. Da Phosphor und Jod sich nicht vertragen, darf Phosphorus keinesfalls zeitgleich mit Jodum oder einer anderen Jodverbindung, wie z.B. Ammonium jodatum, verabreicht werden! Zur Behandlung nervöser Tiere lässt sich Phosphorus aber gut mit Argentum nitricum kombinieren. Phytolacca (Phyt) - Kermesbeere Gebräuchliche Potenzen: D2, D3, D4, D6, D12 Leitsymptomatik: Euter hart, heiß und geschwollen, sehr schmerzhaft, Knotenbildung im Euter, Sekret kann wässrig, aber auch eitrig dick sein, schmerzhafte Drüsen- und Lymphknotenschwellungen (v.a. im Kehlgang) mit Verhärtungen, dunkelrote Rachenentzündung, hohes Fieber und beschleunigter Puls möglich, Zähneknirschen, schmerzhafte Steifigkeit des Rückens und der Gliedmaßen, bei sämtlichen Beschwerden ist meist die rechte Körperseite vermehrt betroffen. Verschlimmerung bei feuchtem Wetter, durch Bewegung, aber auch nachts. Besserung durch Wärme und Ruhe. Anwendungsbereich: bei akuter Mastitis, gegen frühzeitiges Milchträufeln bei der hochträchtigen Stute, zur Regulierung bei Milchmangel oder -überschuss, auch beim Absetzen des Fohlens, bei Rachen- und Mandelentzündung, bei Druse, aber auch bei anderen Drüsenschwellungen und -vereiterungen und bei Lymphknotenschwellungen, bei Muskel- und Gelenksrheuma. Generell wirken bei Phytolacca die niederen Potenzen (D2-D4) eher milchflusshemmend, während höhere Potenzen Stauungen abbauen und den Milchfluss fördern, doch würde ich jedem Laien auf diesem Gebiet raten, die diesbezügliche Potenzwahl einem Tierheilpraktiker oder homöopathisch geschulten Tierarzt zu überlassen. Am vielfältigsten einsetzbar ist aber die D4. Plantago major (Plan) - Breitblättriger Wegerich Gebräuchliche Potenzen: Urtinktur, D2, D6 Leitsymptomatik: Ohrenentzündung mit einschießenden Schmerzen, starke Zahnschmerzen, Speichelfluss. Anwendungsbereich: bei Mittelohrentzündung, bei Gesichtsneuralgie mit Zahnschmerzen. Plantago major ist ein hervorragendes Mittel gegen Ohrenentzündungen, welches als Urtinktur sowohl innerlich als auch äußerlich angewandt werden kann. Platinum metallicum (Plat) - metallisches Platin Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: Verstopfung mit vergeblichem Kotdrang, Kot ist hart und trocken oder auch wie Kitt, schmerzhafte Darmkrämpfe, trotz übersteigertem Sexualtrieb wollen sich Stuten nicht decken lassen, meist starker Juckreiz an der Scheide vorhanden, Quietschen bei Berührung, Widersetzlichkeit, eifersüchtiges, aggressives, launenhaftes Verhalten. Anwendungsbereich: bei Verstopfung, bei Nymphomanie. Plumbum metallicum (Plb) - metallisches Blei Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: krampfartige Verstopfung, Verkrampfung des Afters, kleine, harte, schwarze oder auch schleimüberzogene Kotballen, Kotanschoppung, kein oder erfolgloser Kotdrang, stattdessen oftmals Harnabgang in kleinen Mengen, keine Darmperistaltik, keine Gasansammlung, schmerzhafter Kotabsatz, Krampfkolik, harter, aufgezogener Bauch, Pferd liegt bei Kolik bevorzugt auf dem Bauch und stützt den Kopf auf, rektale Untersuchung ist sehr schmerzhaft, nach Ausräumen der erreichbaren Kotballen, kann plötzlich eher dünner Kot auftreten, Stöhnen und Festliegen, Gelbfärbung der Schleimhäute (Lebererkrankung als Ursache), Urämie, Lähmung der Schließmuskeln von Blase und Darm, Abbau von Hals- und Streckmuskeln durch Zerstörung peripherer Nerven, sensible und motorische Muskellähmung, Zittern und Einknicken der Gliedmaßen, Benommenheit. Verschlimmerung durch Bewegung und Berührung, sowie nachts, durch Kälte und Fressen. Besserung durch Ruhe, Wärme, Druck, Reiben, sowie durch Zusammenkrümmen, aber auch durch Strecken der Gliedmaßen. Anwendungsbereich: bei hartnäckiger und therapieresistenter Verstopfung, bei Nierenentzündung und Schrumpfniere, bei Blasenlähmung, bei Muskellähmung und Muskelabbau durch Nerven(zer)störung, auch bei Nervenlähmungen, die von der Wirbelsäule ausgehen. Plumbum metallicum ist ein Mittel, das nicht besonders schnell, aber dafür umso nachhaltiger wirkt, deshalb sollte es auch nicht zu häufig hintereinander verabreicht werden. Eine etwas schnellere Wirkung zeigt Plumbum aceticum (Bleiacetat), welches alternativ zu Plumbum metallicum verwendet werden kann, da es zur Behandlung der gleichen Erkrankungen und Symptome geeignet ist. Podophyllum (Podo) - Maiapfel Gebräuchliche Potenzen: D6, D8 Leitsymptomatik: gussartige, spritzende, meist übel riechende Durchfälle, die sich manchmal mit Verstopfung abwechseln können, gelblicher oder grünlicher, unverdauter Kot, Blähungen, kolikartige Schmerzen, schnelle Schwäche der Fohlen. Verschlimmerung morgens, durch heißes Sommerwetter und Milchtrinken. Anwendungsbereich: bei Durchfall (v.a. Sommerdurchfälle von Fohlen). Psorinum (Psor) - serös-eitriger Inhalt frischer Krätzebläschen von der menschlichen Haut Gebräuchliche Potenzen: D12, D15, D30, C30 Leitsymptomatik: stark juckende Hautausschläge, teilweise nässend mit stinkendem Sekret, ev. Schuppenbildung, Haut kann auch fettig sein durch vermehrte Talgdrüsenproduktion, starke Schweißproduktion vor allem nachts, fauliger Schweißgeruch und allgemein übel riechende Körperausscheidungen, Schnupfen mit zähem, gelb-grünem Sekret, trockener, quälender Kitzelhusten, grüner Auswurf, Asthma, Kälteempfindlichkeit. Verschlimmerung im Winter, durch Kälte und Wetterwechsel. Besserung durch Wärme, Hitze und vermehrte Sekretabsonderungen. Anwendungsbereich: bei chronischem Ekzem mit starkem Juckreiz, bei Folgeerscheinungen unterdrückter Hautausscheidungen durch Cortisongaben, bei chronischem Schnupfen, Husten und Asthma. Psorinum gehört zu den so genannten Nosoden und wird vor allem als Reaktionsmittel in der Hochpotenz (oft nur eine einmalige Gabe) verwendet. Dadurch wird der Körper zu vermehrter Sekretausscheidung angeregt, wodurch eine innere Reinigung stattfinden kann. Unter Umständen muss danach noch eine Therapie mit einem anderen passenden Homöopathikum durchgeführt werden. Pulsatilla pratensis (Puls) - Wiesenküchenschelle Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: verzögerter Zyklus, zu schwache Brunst oder fehlender Eisprung, Blasenentzündung während der Rosse mit starkem Harndrang, Gebärmutterentzündung mit schleimig-eitrigem, gelbem oder gelb-grünem Ausfluss, schleimiger Durchfall v.a. nach Verfütterung fetthaltiger Futtermittel, Fließschnupfen mit dickem, mildem, gelblichem Sekret, trockener, krampfhafter Husten, teilweise mit zähschleimigem, gelbem Auswurf, Bindegewebsschwäche, hormonell bedingter Haarausfall und Juckreiz, Durstlosigkeit, Ängstlichkeit, eifersüchtiges Verhalten bei sehr liebebedürftigen Tieren, Trennungsschmerz, bevorzugter Aufenthalt im Freien, ständiges Frieren, trotzdem wirkt sich Wärme in welcher Form auch immer negativ aus. Verschlimmerung abends, nachts und durch Wärme (Sommerhitze, Stallwärme, Wärmebehandlungen). Besserung durch Bewegung und im Freien. Pulsatilla ist vor allem ein Konstitutionsmittel für Stuten, die besonders gutmütig, freundlich, anhänglich und aufmerksam sind, sowie zu oben genannten Brunststörungen und zu Schleimhautentzündungen, v.a. im Harn- und Geschlechtstrakt, neigen. Typischerweise findet man dabei ein dickes, gelbliches, nicht wundmachendes Sekret vor, ausgenommen Bindehautentzündungen, die meist trocken mit brennend-stechenden Schmerzen sind. Anwendungsbereich: bei Unterfunktion der Eierstöcke, zur Brunstanregung (östrogene Wirkung) v.a. bei jungen Tieren, zur Geburtsvorbereitung (bewirkt eine vermehrte Durchblutung und Lockerung des weichen Geburtsweges und regt die Euterbildung an) v.a. bei erstgebärenden Stuten, bei Wehenschwäche, bei Nachgeburtsverhaltung (Verbesserung der Durchblutung), bei Milchmangel nach der ersten Geburt und nach Euter- und Gebärmutterentzündung, bei Scheiden- und Blasenentzündung, bei Gebärmutterentzündung, bei Magen- und Darmentzündung (v.a. im Sommer), bei Durchfällen von Fohlen infolge zu fetter Muttermilch, bei Schnupfen und bei Nebenhöhlenentzündung, bei Bindehautentzündung, bei (chronischer) Ohrenentzündung ohne ausgeprägte Schmerzen und bei Ohrspeicheldrüsenentzündung (meist rechts schlimmer), bei Bronchialkatarrh, bei Angst vor dem Alleinsein. Da Pulsatilla bei so vielen Rosse- und Geburtsstörungen zum Einsatz kommt, sollte dieses Mittel vor allem in der Stallapotheke von Züchtern keinesfalls fehlen. Pyrogenium (Pyrog) - Extrakt aus autolysiertem Ochsenfleisch Gebräuchliche Potenzen: D8, D10, D12, D15, D30, C30 Leitsymptomatik: starke Eiterungen, Wundumgebung ist geschwollen, rot und heiß, abgestorbenes Gewebe mit aashaftem Geruch, fauliger Strahl mit schmierigen Zersetzungsprodukten, hohes Fieber mit Schüttelfrost und starker Schweißbildung, übel riechende, wässrige Durchfälle (oft mit Schleim und Blut vermischt), starker Durst, bei hohem Fieber verlangsamte Herztätigkeit und umgekehrt, starke Beteiligung des Lymphgefäßsystems, starke Unruhe, Zittern. Verschlimmerung durch Kälte jeglicher Art (auch Trinken von kaltem Wasser). Besserung durch Bewegung und Wärme (auch durch Stallwärme), sowie durch heiße Umschläge und frische Verbände. Anwendungsbereich: bei hochfieberhaften Reaktionsphasen mit Neigung zu Eiterung und septischer Entwicklung, bei eitrigen Wunden mit Fäulnis- und Zersetzungsprozessen, bei Blutvergiftung, bei Phlegmonen, bei Strahlfäule, Hufkrebs und Hufabszessen, bei infektiösen Durchfällen, bei eitriger Euterentzündung, bei Lungengangrän und Lungenabszess, bei eitriger Nierenentzündung, bei eitriger Gebärmutterentzündung, bei Nachgeburtsverhaltung (wenn bereits faulige Zersetzung eingetreten ist). Pyrogenium ist ein besonders wirksames Fiebermittel und kann sehr gut mit Lachesis kombiniert werden, da es dieses in seiner Wirkungsweise optimal ergänzt, wobei die niedrigeren Potenzen eher bei Infektionen ohne Allgemeinstörungen und die Hochpotenzen bei Infektionen mit Allgemeinstörungen verwendet werden. Wer in seiner Notfallapotheke Pyrogenium D15 immer vorrätig hat, ist damit sicher gut ausgerüstet. Ranunculus bulbosus (Ran-b) - Knolliger Hahnenfuß Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: feuchte oder trockene Rippenfellentzündung, starke Schmerzhaftigkeit der Zwischenrippenmuskeln, sowie ev. der Rücken- und Schulterblattmuskulatur (v.a. auf der linken Körperseite), Empfindlichkeit gegenüber Temperaturwechsel und kalte Luft. Anwendungsbereich: bei Brustfellentzündung, bei rheumatischer bzw. neuralgischer Muskelentzündung ( besonders im Zwischenrippenbereich). Rheum palmatum (Rheum) - Rhabarber Gebräuchliche Potenzen: D3, D6 Leitsymptomatik: stark säuerlich riechende akute Durchfälle (schmerzhaft und wundmachend), häufiger Kotdrang, leicht vorgewölbter After, meist bei Beginn der ersten Nahrungsaufnahme (besonders Gras). Verschlimmerung bei Koppelgang mit reichlichem Grasen. Besserung im Stall bei kontrollierter Fütterung (auch der Mutter). Anwendungsbereich: bei Durchfall (v.a. bei Saugfohlen). Rhododendron (Rhod) - Goldgelbe Alpenrose Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: rheumatische Schmerzen an der Wirbelsäule und an Gelenken, aber auch am Periost (Knochenhaut) der Röhrenknochen, besonders ausgeprägt vor Regen, Sturm und Gewitter. Verschlimmerung nachts, durch Wetterwechsel und durch Ruhe. Besserung durch Bewegung, auch wenn sich die Tiere aufgrund der Schmerzen nicht bewegen wollen. Anwendungsbereich: bei Muskel- und Gelenkrheuma. Rhus toxicodendron (Rhus-t) - Giftsumach Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D10, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: starke Lahmheit zu Beginn der Bewegung, die durch leichte Bewegung bald besser wird, das betroffene Gelenk ist nur wenig geschwollen und etwas wärmer, Schmerz wird besonders durch Druck und Strecken verschlimmert, Steifheit der betroffenen Gliedmaßen, zeitweiliges Krachen und Knacken der Gelenke bei passiver Bewegung, juckende, nässende Bläschen und hartnäckige pustulöse Ekzeme an Hals, Mähne und im Fesselbereich, Hautrötungen, organisch bedingter Juckreiz, starker Bewegungsdrang und Unruhe, starker Durst. Verschlimmerung nachts, durch Kälte, Nässe, Ruhe, am Beginn der Bewegung und durch Überanstrengung. Besserung durch Wärme, wärmende Verbände und leichte Bewegung. Anwendungsbereich: bei Lahmheiten durch Verstauchung, Zerrung und Verrenkung (durch Überanstrengung und durch plötzliche oder heftige Bewegungen), bei Bänder- und Sehnenschwäche, bei Muskel- und Gelenkrheuma mit Neigung zur Steifheit, bei Wirbelsäulenentzündungen und Bandscheibenproblemen, bei akuten Gelenkerkrankungen, bei Spat, bei Neuralgien mit Reiz- und Lähmungserscheinungen, bei Kreuzverschlag, bei Sommerekzem und allergischen Fütterungsausschlägen, bei Entzündung der Ohrspeicheldrüse (v.a. links, mit Eiterung). Bei Verletzungen oder Schwäche von Sehnen und Bändern bringt oft eine kombinierte bzw. abwechselnde Behandlung mit Ruta und Silicea besonders guten Erfolg. Rumex crispus (Rumex) - Krauser Ampfer Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6 Leitsymptomatik: krampfartiger, eher trockener Reizhusten, der durch tiefe Atemzüge, geringste Anstrengungen (auch beim Führen), durch Einatmen von kalter Luft und Niederlegen, sowie durch Futteraufnahme (nicht durch Trinken!) ausgelöst wird, wenig Sekret, stark verschärfte Lungen-, Luftröhren- und Kehlkopfgeräusche, morgendlicher Durchfall, häufig Pusteln und Ausschläge nach Aufenthalt im Freien. Verschlimmerung durch Kälte. Besserung durch Wärme und Eindecken. Anwendungsbereich: bei chronischer Bronchitis, bei Kehlkopf- und Luftröhrenentzündung. Ruta graveolens (Ruta) - Gartenraute Gebräuchliche Potenzen: D2, D3, D4, D6 Leitsymptomatik: starke ödematöse Schwellung der verletzten Sehnen, Bänder oder Gelenke, leichte Erwärmung, verdickte Sehnenscheiden, die nur wenig verschieblich und sehr druckschmerzhaft sind (Schwellungen bessern sich durch Bewegung, der Druckschmerz nimmt zu), Knotenbildung im Bereich der Sehnen und Sehnenscheiden, Schmerzen an den Bandansätzen der Knochenhaut, große Unruhe (v.a. nachts). Verschlimmerung nachts, durch Nässe, Kälte, anhaltende Ruhe und Überanstrengung. Besserung durch Wärme, trockene und warme Verbände, sowie leichte Bewegung (ausgenommen akute Sehnen- und Bänderverletzungen, die viel Ruhe erfordern). Anwendungsbereich: bei Sehnen- und Bänderverletzungen, bei Sehnen- und Bänderschwäche, bei Verstauchung, Verrenkung und Zerrung, bei Sehnenscheidenentzündung und Gelenksgallen, bei Knochenhautentzündung, bei verletzungsbedingten Überbeinen, bei Ringbein (Gelenkschale), bei Hufrollenentzündung, bei Gleichbeinlähme, bei stumpfen Verletzungen ohne Hautdefekt mit darunterliegenden Hämatomen und Ödemen, bei erweiterten Venen. Bei Verletzungen oder Schwäche von Sehnen und Bändern bringt oft eine kombinierte bzw. abwechselnde Behandlung mit Rhus toxicodendron und Silicea besonders guten Erfolg. Bei Verletzungen oder Entzündungen der Knochenhaut ist Ruta gemeinsam mit Symphytum am wirksamsten. Sabina (Sabin) - Sadebaum Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12, D15 Leitsymptomatik: Absonderung von hellroten Sekreten nach einem Abort, bei drohendem Abort mit hellroten Blutungen, Nachgeburtsverhaltung und drohende bakterielle Infektion. Anwendungsbereich: zur Reinigung der Gebärmutter in der Nachgeburtsphase und zur Stimulierung der Fohlenrosse, bei katarrhalischer Gebärmutterentzündung nach einem Abort, zur Abortverhinderung, bei eitriger Gebärmutterentzündung (fördert die Ausheilung der Schleimhaut). Sanguinaria canadensis (Sang) - Kanadische Blutwurzel Gebräuchliche Potenzen: D6 Leitsymptomatik: neuralgische und rheumatische Schmerzen an Muskeln und Gelenken. Anwendungsbereich: bei Muskel- und Gelenkrheuma. Sarsaparilla (Sars) - Stechwinde Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: heftig juckende, nässende, eitrige Ekzeme, bevorzugt an Kopf und Gliedmaßen, Steinbildung im Harnapparat, v.a. in der Harnblase, häufiger Harnabsatz, doch nur spärlicher, flockiger Harn mit weißlichen Steinen. Anwendungsbereich: bei akuten und chronischen Ekzemen, bei Nieren- und Blasensteinen, bei Nieren- und Blasenentzündung. Scilla maritima (Scil) - Meerzwiebel Gebräuchliche Potenzen: D2, D4, D6 Leitsymptomatik: Husten mit Nasenausfluss und Niesen, Hustenanfälle durch Wasseraufnahme verstärkt, Kreislaufschwäche in Kombination mit Lungenerkrankung. Anwendungsbereich: bei Bronchitis und Luftröhrenentzündung, bei Brustfellentzündung, bei Herzschwäche und Kreislaufversagen. Secale cornutum (Sec) - Mutterkornpilz Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D10 Leitsymptomatik: dunkler, faulig riechender Ausfluss aus der Gebärmutter, auch Sickerblutungen nach der Geburt, Nasenbluten, Lungenblutungen, Neigung zu punktförmigen Blutungen, starke Gefäßerweiterung durch Lähmung der Gefäßmuskulatur, großer Durst. Verschlimmerung durch Wärme, Bewegung und Berührung. Besserung durch Kälte. Anwendungsbereich: zur Nachgeburtsbehandlung, bei Schleimhautblutungen, bei peripheren Durchblutungsstörungen und Gangränbildung. Secale cornutum bewirkt in der D1 einen Abortus, in der D15 hingegen kann es einen solchen verhindern. Selenium (Sel) - Selen Gebräuchliche Potenzen: D6, D10, D12 Leitsymptomatik: feuchte, fettige Haut, verfärbtes Haarkleid oder Haarausfall, Juckreiz, Schweißneigung, nervöse Schwäche. Anwendungsbereich: bei Haarausfall und Hautentzündungen. Selenium zeigt eine starke Verwandtschaft zu Sulfur. Senega (Seneg) - Schlangenwurzel Gebräuchliche Potenzen: D6 Leitsymptomatik: trockener Husten mit Niesen, zäher Schleim, Wundheitsgefühl der Brust, Bindehautentzündung mit trockenen Augen. Verschlimmerung im Herbst und Winter, sowie durch Berührung. Besserung durch Schwitzen. Anwendungsbereich: bei Schnupfen, bei Kehlkopfentzündung und Bronchitis, bei Asthma bronchiale (v.a. bei älteren Tieren), bei Bindehautentzündung. Sepia (Sep) - Tintenfisch Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: Organabsenkungen durch Bänderschwäche, Schließmuskelschwäche von After und Harnblase, gelblicher, wund machender Scheidenausfluss, Eierstockdegeneration mit vielen kleinen Zysten, frühzeitiger Milchabgang, oft mit gleichzeitigem Anschwellen der Hinterbeine, Umknicken der Gelenke durch Bänderschwäche, schlaffe Haut, struppiges Fell, Juckreiz, oft auch Haarausfall, herpesartige Bläschen an Ellbogen und Kniegelenken, schmerzlose Geschwüre im unteren Beinbereich. Verschlimmerung durch Ruhe und Kälte. Besserung durch Wärme und durch intensive Bewegung (Durchblutungssteigerung). Vom Konstitutionstyp her ist Sepia vor allem für ältere, eher eckige, ausgemergelte Stuten mit schwachem Bindegewebe geeignet, die einen Hängebauch und ein ausgeprägtes Hängeeuter aufweisen. Anwendungsbereich: bei Muskel-, Bänder-, Sehnen- und Bindegewebsschwäche von älteren Stuten, bei Gebärmuttersenkung, sowie Eierstockszysten und den damit einhergehenden Fruchtbarkeitsproblemen, bei stiller Brunst, bei Scheiden- und Gebärmuttervorfall, sowie bei Scheiden- und Gebärmutterentzündung, bei frühzeitigem Milchträufeln vor der Geburt, bei chronischen trockenen oder auch nässenden Ekzemen an Gelenkbeugen, hormonell bedingter Haarausfall. Silicea (Sil) - Kieselsäure Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: Mangel an Stabilität und Elastizität bei diversen Strukturen des Stütz- und Bewegungsapparates (Ursachen: schlechte Grundkonstitution, zu frühes Training, Überanstrengung, Verletzungen), Sehnenverdickung und Verhärtungen ohne besondere Schmerzhaftigkeit, fehlende Verschieblichkeit der Sehnenscheiden, schlecht heilende Wunden, Bildung von 'wildem Fleisch' und Überbeinen, Neigung zu Eiterungen, eher dünnflüssiger, weißlicher, stinkender Eiter (rahmartig), mit Eiter gefüllte Nasennebenhöhlen, eher schlaffe, runzelige Haut, Haarausfall, wunde Hautstellen, Abmagerung trotz guten Futters, Mangel an Vitalität, rasche Ermüdung und starke Schweißbildung, schlechte Verträglichkeit von Impfungen und Entwurmungen, scheues, ängstliches Wesen, starke Berührungsempfindlichkeit, Konzentrationsmangel, mangelhafte Lernfähigkeit. Verschlimmerung durch Kälte, Nässe, auch durch Kaltwasseranwendungen oder kühlende Umschläge, sowie durch Bewegung. Besserung durch Wärme, warmes Eindecken und auch durch wärmende Verbände (kein zu großer Druck!), sowie durch Ruhe. Anwendungsbereich: bei Sehnen-, Bänder- und Bindegewebsschwäche, auch zur Stärkung von Knochen, Gelenken und Hufhorn, bei Verletzungen und Operationen an Sehnen, Bändern, Knochen und Knorpeln, bei Sehnenverhärtungen und Sehnenscheidenverwachsungen, bei chronischer Schleimbeutelentzündung, bei Überbeinen, bei Spat, bei Ringbein (Schale), bei Gleichbeinlähme, bei Knocheneiterungen und Fistelbildung (z.B. Widerristfistel, Hufknorpelfistel), auch bei anderen chronischen Eiterungen und Abszessen zur Ausheilung, bei Phlegmonen, bei Fistelbildung nach Vernagelung, bei Osteoporose, bei Rachitis, bei Arthrose, allgemein zur Rekonvaleszenz, bei schlechter Hufhornqualität (Strahlfäule, brüchiges Hufhorn, Spaltenbildung), zur Nachbehandlung und Ausheilung von Hufrehe bzw. bei chronischer Hufrehe, bei Mauke, bei chronischer Nebenhöhlenentzündung und Luftsackvereiterung, bei chronischer Ohrenentzündung (mit übel riechendem, eher wässrigem Sekret), bei eitriger Augenentzündung, bei chronischer Lymphadenitis. Silicea ist ein sehr wichtiges Stärkungsmittel und hat sich vor allem bei der Nachbehandlung diverser Lahmheiten bestens bewährt, da es Knochen, Gelenke, Sehnen, Bänder, Hufhorn und jede Art von Bindegewebe repariert und stärkt. Sämtliche Strukturen bekommen dadurch binnen kürzester Zeit optimalen Halt und Elastizität, wobei durch die Verabreichung von Hochpotenzen diese Wirkung auch noch auf den seelischen Bereich ausgedehnt werden kann, sodass ängstliche, schüchterne Tiere mehr Selbstbewusstsein erlangen. Solidago (Solid) - Goldrute Gebräuchliche Potenzen: D2, D3, (D6) Leitsymptomatik: Harndrang, gestörte Nierenfunktion, Heilung verzögert, dunkler, sehr trüber Urin mit erhöhtem Eiweiß-, Erythrozyten- und Epitheliengehalt. Anwendungsbereich: als harntreibendes Mittel nach infektiösen Nierenerkrankungen, bei Nieren- und Blasenentzündung, bei Nierenschwäche. Spigelia (Spig) - Wurmkraut Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: heftiges Herzklopfen, entzündliche Prozesse am Herzen mit stechenden Herzschmerzen, scharfe Reibungsgeräusche in der Brusthöhle, Angst und Erregung. Verschlimmerung bei kaltem, feuchtem Wetter, bei Wetterwechsel, bei Sturm und bei Bewegung. Besserung durch Liegen auf der rechten Seite. Anwendungsbereich: bei Herzbeutelentzündung, bei Herzklappenschwäche, bei Herzinnenhautentzündung, bei rheumatischen oder neuralgischen Herzbeschwerden. Spongia ( Spong) - Badeschwamm Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D30, C30 Leitsymptomatik: Herzgeräusche, fibrinöse Exsudate, trockener, quälender, metallisch klingender oder bellender Husten, salvenartige Hustenanfälle bei Tag und Nacht, Reizhusten durch Aufregung bedingt, Berührungsempfindlichkeit am Hals, Druck auf Kehlkopf löst Husten aus, Schilddrüse vergrößert. Besserung des Hustens nach Futter- und Wasseraufnahme. Anwendungsbereich: bei Herzklappenfehler, bei Bronchitis und Luftröhrenentzündung, bei Kehlkopfentzündung, bei Schilddrüsenüberfunktion und Kropfbildung. Stannum metallicum (Stann) - metallisches Zinn Gebräuchliche Potenzen: D6, D8 Leitsymptomatik: anfallartiger, heftiger, tief erschütternder Husten, Schleimrasseln in der Lunge und Luftröhre, gelb-grünlicher Auswurf, selten Blutbeimengungen, oft auch einseitiger gelb-grüner, zäher Nasenausfluss (einseitige Luftsackentzündung), unangenehm süßlich riechende Sekrete, große Erschöpfung nach Hustenanfall, allgemeine Schwäche, häufig zusätzlich rascher Gewichtsverlust, nächtlicher Schweiß, Angst vor fremden Menschen oder Pferden. Dieses Mittel eignet sich ganz besonders für ältere Tiere, die zusätzlich unter Gelenksarthrose leiden und schon bei geringster Anstrengung starke Erschöpfung zeigen. Verschlimmerung durch Überanstrengung, aber auch durch ruhiges Stehen. Besserung durch frische Luft und leichte Bewegung (Koppelgang, Weide). Anwendungsbereich: bei chronischer Bronchitis und Dämpfigkeit mit allgemeiner Schwäche und Erschöpfung. Alternativ zu Stannum metallicum kann auch Stannum jodatum verwendet werden, welches aufgrund des Jodanteiles oftmals tief greifender und stärker wirkt. Staphisagria (Staph) - Stephanskraut Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12, D30, C30 Leitsymptomatik: frische Schnitt- und Operationswunden, stark juckende und nässende Ekzeme (besonders am After), Rötung, Schwellung und starker Juckreiz bei Insektenstichen, juckende und blutende Warzen bzw. tumoröse Zubildungen, druckschmerzhafte Hufabszesse oder Fisteln, rahmiger, gelber Eiter, nervöse, reizbare, ungeduldige, sehr schmerzempfindliche und zu Widersetzlichkeit neigende Tiere. Verschlimmerung durch Kälte jeglicher Art (auch Kaltwasseranwendung). Besserung durch leichte Bewegung im Freien (Koppelgang). Anwendungsbereich: bei Schnittwunden, bei schlecht heilenden Wunden (zur Vermeidung von Verklebungen und Verwachsungen), bei Verletzungen am Auge, nach Bauchhöhlen-Operationen (v.a. bei sehr schmerzempfindlichen Tieren und wenn die Gefahr einer Darmverklebung gegeben ist), bei Nervenschnitten und operativen Wundauffrischungen, bei Nageltritt oder Vernagelung mit Abszessbildung unter dem Hufhorn bzw. am Knochen, bei Ekzemen, Warzen und Tumoren, bei übertriebener Nervosität und Hysterie, bei sexueller Überreizung (männliche Tiere, oft mit nachfolgender Impotenz). Sticta pulmonaria (Stict) - Lungenkraut Gebräuchliche Potenzen: D2, D3, D4 Leitsymptomatik: trockener, bellender, quälender Reizhusten, wässriger oder auch dickgelber Schnupfen, starke Schmerzen im Kniegelenk. Verschlimmerung nachts, durch Kälte und vor allem durch Einatmen kalter Luft. Anwendungsbereich: bei chronischer Bronchitis und Dämpfigkeit (v.a. bei älteren Tieren), bei allergisch bedingtem Schnupfen und Nebenhöhlenentzündung, bei akuter rheumatischer Kniegelenksentzündung. Stramonium (Stram) - Gemeiner Stechapfel Gebräuchliche Potenzen: D30 Leitsymptomatik: Zornausbrüche mit gezieltem Beißen und Schlagen, auch wenn das Pferd erschrickt oder geblendet wird, reagiert es mit Tobsuchtsanfällen, Koordinationsstörungen, krampfartige Bewegungen, Wassergräben und farbintensive Hindernisse, aber auch dunkle Pferdeanhänger sind diesen Tieren ein Gräuel, auch für Tierarzt und Hufschmied werden solche Pferde zur Gefahr, oft ist eine medikamentöse Ruhigstellung vonnöten, Aufsetzkoppen, welches nach körperlicher und/oder geistiger Überanstrengung auftritt, oder auch nach Aufregung durch Tadel, Schreck bzw. durch sexuelle Erregung. Verschlimmerung durch Alleinsein, bei Dunkelheit, vor allem nachts, aber auch bei grellem Licht (Blendung) und durch Gewaltanwendung. Besserung tagsüber, bei durchschnittlicher Helligkeit, durch Ruhe und durch die Anwesenheit von Artgenossen. Anwendungsbereich: zur Beruhigung, bei Angst, Panik und Aggressivität, auch bei noch stark sexuell erregbaren Wallachen, gegen Koppen (Aufsetzkoppen, das Pferd setzt überall auf). Strontium carbonicum (Stront-c) - Strontiumcarbonat Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30 Leitsymptomatik: deutliche Knochenzubildung, steifer, stelziger Gang zu Beginn der Bewegung, Besserung bei kontinuierlicher leichter Bewegung, periodisch auftretende Schmerzattacken mit Zittern der betroffenen Gliedmaße, sichtbare Verdickung der Gelenke ohne Druckschmerz, Besserung durch warme Verbände und Bewegung im Freien, Gewichtsverlust. Anwendungsbereich: bei schweren Arthrosen, bei Spondylose, vor allem bei älteren Tieren, bei Knochenhautentzündung mit Neigung zu Knochenfisteln, bei übermäßiger oder verzögerter Kallusbildung. Strophanthus (Stroph) - Strophanthus gratus (Pflanze aus Ostafrika) Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D30 Leitsymptomatik: stark fühlbares Herzklopfen mit tiefen Atemzügen und häufigem Schnauben, geringgradige Herzrhythmusstörungen, Puls abwechselnd schnell und langsam, Pulsieren im ganzen Körper, Ödeme an allen Gliedmaßen, besonders im hinteren Fesselbereich (vor und nach Belastungen). Anwendungsbereich: bei Herzklappenfehlern und Herzschwäche (nach Infektionen oder Überanstrengung), bei Prüfungsstress (direkt vor der Prüfung anwenden). Strychninum nitricum (Strych-n) - Strychnin Gebräuchliche Potenzen: D6, D12, D30 Leitsymptomatik: motorische Zentren des Rückenmarks sind gereizt, starke Verkrampfung der Muskulatur mit Zittern, plötzliche ruckartige Stöße und Zuckungen des Kopfes, brettharte Verkrampfung und völlige Erschlaffung wechseln sich rhythmisch ab, Unterkieferkrampf, Tiere können schlecht schlucken, Pferde verbeißen sich auf der Trense und werden hart im Maul, sehr viel schaumiger Speichel läuft aus dem Maul, durch vermehrtes Arbeiten wird die Verkrampfung schlimmer, ebenso wirkt sich Strafen und härteres Anpacken sehr negativ aus, allgemein gesteigerte Empfindlichkeit gegen äußere Reize aller Art (Licht, Geräusche, Berührung). Verschlimmerung morgens, durch Anstrengung, Berührung und Druck. Besserung durch Ruhe und Schrittreiten am langen Zügel. Anwendungsbereich: bei Nervenentzündungen im Rückenmarksbereich und bei Verkrampfungen der Kopf-, Hals- und Rückenmuskulatur (ähnlich dem Wundstarrkrampf - Tetanus), sowie bei Muskellähmungen als Folge von Verkrampfung. Das Derivat Strychninum phosphoricum D30 wird zur Behandlung von Freikoppern verwendet, welche diese Unart nur im Stall vor der Fütterung zeigen. Futterneidische Pferde, die gleichzeitig schlechte Futterverwerter sind und unter Magen-Darm-Störungen, sowie nervöser Erschöpfung leiden, benötigen oft dieses Mittel, doch genau wie auch Strychninum nitricum sollte dieses stark wirksame Mittel nur unter der Aufsicht und auf Anraten eines Homöopathen angewandt werden. Sulfur (Sulf) - Schwefel Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D12, D30 Leitsymptomatik: trockene oder auch feuchte Ekzeme, Juckreiz, Brennen der Haut, inneres Hitzegefühl (Abkühlung wird gesucht), Störungen beim Fellwechsel, wässriger bzw. schleimig-wässriger Kot mit einem hohen Anteil an unverdauten Futterbestandteilen, nach faulen Eiern stinkende Blähungen, oft gleichzeitig Abgang von Winden und Kot, bei chronischen Durchfällen ist das ganze Hinterteil und der Schweif kotverschmiert, Pferd und Stall stinken sehr stark, geröteter und oftmals vorgewölbter After, abgescheuerter Schweif (Juckreiz), Verstopfungsphasen sind oft mit Koliken verbunden, dann wird harter, kleinknolliger Kot häufig in kleinen Mengen abgesetzt, auch durch Trinken oder durch ständige Überforderung können Koliken ausgelöst werden, ebenso nach großflächiger chemischer Hautbehandlung (z.B. zur Insekten- oder Pilzabwehr), starke Schweißbildung, Muskelverkrampfungen, starker Durst, erhöhte Leberwerte. Verschlimmerung vormittags (zwischen 10 und 12 Uhr) und abends, bei Wetterwechsel, durch Nässe und Kälte aller Art (auch kaltes Abspritzen), sowie im Stehen und bei Ruhe. Besserung durch Wärme und trockenes Wetter, sowie bei Bewegung in frischer Luft. Als Konstitutionsmittel ist Sulfur vor allem für selbstbewusste, kräftige und robuste Pferde (teilweise aber auch für abgemagerte Tiere) geeignet, welche sich gerne im Freien aufhalten und bevorzugt im Schlamm wälzen. Sie sehen meist ungepflegt aus, haben oft ein stumpfes und fettiges Fell, teilweise mit Schuppen. Alle ihre Ausscheidungen riechen sehr intensiv. Solche Tiere sind meist auch sehr stur, schwer zu erziehen und reagieren auf Bestrafungen unempfindlich. Alles soll nach ihrem Kopf gehen, sonst werden sie schnell ungeduldig und missmutig. Anwendungsbereich: als Reaktionsmittel (als einleitende oder zwischenzeitlich aktivierende, kurzfristige Behandlung) und als Mittel zur Stärkung der Abwehrkraft bei allen chronischen, aber auch akuten Erkrankungen (ganz besonders im Bereich der Haut), bei Haarausfall und sämtlichen Hauterkrankungen, auch bei Hautparasiten und -pilzen, bei akuten und chronischen Durchfällen (oft in Folge von Medikamentengabe) oder wenn Durchfall und Verstopfung sich abwechseln, bei immer wiederkehrenden Koliken, zur Entgiftung nach Antibiotika- und Cortisongaben oder nach Vergiftungen, bei periodischer Augenentzündung und Katarakt (als anregendes Zwischenmittel), bei Ohrenentzündung, bei Abmagerung (durch chronische Krankheiten, z.B. Durchfall, bedingt). Sulfur ist ein sehr tief greifendes Mittel, welches den Körper zu starken Ausscheidungen (Haut, Nase, etc.) animiert, um so eine vollständige Entgiftung und Heilung zu bewirken. Mitunter kann es deshalb zu sehr starken Erstverschlimmerungen oder z.B. auch zum Aufbrechen alter Ekzeme kommen. Solche Reaktionen sind grundsätzlich als positiv zu bewerten, doch sollten Sie die weitere Vorgehensweise und Dosierung unbedingt mit einem erfahrenen Homöopathen besprechen. Symphytum (Symph) - Beinwell Gebräuchliche Potenzen: D3, D4, D6, D8 Leitsymptomatik: Knochenbrüche, störende und schmerzhafte Knochenauflagerungen nach Verletzungen von Knochen und Gelenken, Lahmheit durch Einschränkung der Beweglichkeit, Bewegung oder andere Maßnahmen bringen keine Besserung, gleich bleibende Lahmheit. Anwendungsbereich: bei (akuten) Knochen- und Knochenhautverletzungen, bei Verrenkungen und Verstauchungen, bei operativen Eingriffen im Knochenbereich, bei fehlender oder übertriebener Kallusbildung, bei Knochenkrebs, bei Arthrosen mit Knochenzubildung (nach einem Trauma), bei Spat, bei Überbeinen (z.B. nach Griffelbeinfraktur), Symphytum kann auch äußerlich für Umschläge verwendet werden (bei Knochenverletzungen, bewirkt aber auch eine Straffung der Sehnen und Bänder), wobei man dabei 1 Teil Urtinktur davon mit 5 Teilen Wasser verdünnt. Gemeinsam mit der innerlichen Anwendung kann es bei Knochenverletzungen und Knochenerkrankungen den Heilungsprozess enorm beschleunigen und ist deshalb ein wichtiges Mittel, das in keiner Notfallapotheke fehlen sollte. Tabacum (Tab) - Virginischer Tabak Gebräuchliche Potenzen: D6, D10, D30 Leitsymptomatik: Bauch trommeldick oder stark eingezogen, laut hörbares Rumpeln und Kollern im Bauch, häufiger Kotdrang, gussartige, wässrige Durchfälle mit stark strukturierten, unverdauten Kotanteilen, Hintergliedmaßen kotverschmiert, Zittern und Taumeln, ataktische Bewegung, Kopf und Hals verkrampft, verdreht die Augen, starker Speichelfluss, Schleimhäute blass und kalt, kalter Schweiß am ganzen Körper, verträgt aber trotzdem keine Decke. Verschlimmerung durch Angst, Transport, in warmen, engen Räumen und durch starke Sinneseindrücke (grelles Licht, Lärm). Besserung durch frische Luft und Koppelgang, sowie durch Absetzen von Kot und Urin und durch Schwitzen. Anwendungsbereich: bei Krampfkoliken mit Kreislaufschwäche (Ursache ist oft ein längerer Transport, z.B. auch mit Schiff oder Flugzeug, oder auch Überanstrengung), bei peripheren Durchblutungsstörungen durch Gefäßkrämpfe. Tarantula cubensis (Tarant) - Vogelspinne Gebräuchliche Potenzen: D6, D12 Leitsymptomatik: schlecht heilende, blau umrandete Karbunkeln und Furunkeln, geschwürige Veränderungen an der Stelle der Verletzung, starke Rötung und Schwellung, sehr schmerzhaft (Pferd steht auf 3 Beinen), trotzdem unruhiges Herumtrippeln, unruhige, seitliche Kopfbewegungen (Weben), schwärzliches, dickes Blut, Sickerblutungen, nekrotisches Gewebe wird abgestoßen, gegen Abend Fieber mit reichlich Schweiß, wässriger Durchfall. Verschlimmerung durch Berührung, Bewegung, sowie Kälte und kalte Anwendungen aller Art. Besserung durch Ruhe, Wärme und Verbände, sowie durch Magnetfeldbehandlung. Anwendungsbereich: bei Nageltritt und Vernagelungen, bei Widerristfisteln, bei schlecht heilenden, sehr schmerzhaften Bissverletzungen, vor allem im unteren Beinbereich. Tarantula hispanica (Tarant) - Tarantel Gebräuchliche Potenzen: D15, D30 Leitsymptomatik: nervöse Unruhe, ständiges Trippeln der Vorderbeine, aber eher 'harmonischer', runder Bewegungsablauf, wenig oder keine Muskelverspannungen, aber deutliche Ermüdung, aggressives Verhalten mit Beißen, Zerstörungswut. Verschlimmerung durch Bewegung, aber trotzdem starker Bewegungsdrang vorhanden. Anwendungsbereich: gegen Weben und dauernde Unruhe (Boxenläufer). Taraxacum (Tarax) - Löwenzahn Gebräuchliche Potenzen: D3 Leitsymptomatik: mangelnde Fresslust, Verstopfung, Pfortaderstau. Anwendungsbereich: bei Gelbsucht. Terebinthina (Ter) - Terpentinöl Gebräuchliche Potenzen: D4 Leitsymptomatik: starke Nierenschmerzen mit Kolik, eitrige Blasenentzündung, trüber und dunkler Urin, der nach Veilchen riecht, enthält Eiweiß und Blutspuren, häufiger Harndrang, Harngrieß möglich, Schmerzen beim Wasserlassen. Anwendungsbereich: bei akuter und chronischer Nieren- und Blasenentzündung. Thlaspi bursa pastoris (Thlas) - Hirtentäschelkraut Gebräuchliche Potenzen: D2, D6 Leitsymptomatik: Nierensteine, Nierengrieß, Blutungen. Anwendungsbereich: bei Blutungen und Stein- bzw. Sandbildung im Harnapparat. Thuja occidentalis (Thuj) - Abendländischer Lebensbaum Gebräuchliche Potenzen: D6, D8, D10, D12, D15, D30 Leitsymptomatik: Neigung der äußeren Haut und Schleimhaut zu Zubildungen, Warzen sind gestielt, rau, krustig und bluten leicht, blumenkohlartige Wucherungen der Huflederhaut, welche feucht ist und leicht blutet, Ohrenentzündung mit schmierigem Sekret, Neigung zu Verhärtung und Verhornung, trockene, gespaltene Haare, starke Schuppenbildung, übel riechender Schweiß, Ekzem in der Fesselbeuge mit warzenähnlichen Auswüchsen, die leicht bluten und übel riechen, rissiger, wunder After, der brennt und juckt, ebenfalls mit blumenkohlartigen Auswüchsen und Blutungsneigung, leichte Gelenkschwellung ohne Druckschmerz, Lahmheit durch Steifigkeit mit gelegentlichem Krachen bei Beginn der Bewegung, prall gefüllte Venen, unregelmäßige oder fehlende Rosse, gelb-grüner Scheidenausfluss, starke Schwellung der Schamlippen, verlangsamte Darmtätigkeit mit trockenem, hartem Kot oder auch Durchfall in den Morgenstunden, schwankende Gemütsstimmung, mal reizbar und ungeduldig, mal teilnahmslos, vor allem dunkelhäutige Tiere, die entweder fett aufgeschwemmt oder sehr mager sind. Verschlimmerung durch nasskaltes Wetter und feuchte Verbände, aber auch durch Sommerhitze, sowie durch passive Beugung und Streckung der betroffenen Gelenke. Besserung durch dicke, warme Verbände und Kompressen, sowie durch ständige leichte Bewegung. Anwendungsbereich: bei Warzen, Papillomen und Polypen, bei wiederkehrender akuter Arthritis (jede Woche an einem anderen Gelenk), bei Hufkrebs, bei Mauke, bei Analekzem, bei Folgezuständen von infektiösen Erkrankungen (z.B. nach Leptospiren-Infektion) und bei Impfschäden, bei chronischer Ohrenentzündung, bei chronischer Scheidenentzündung. Tuberkulinum Koch (Tub-K) - Mycobacterium tuberculosis Gebräuchliche Potenzen: D30 Leitsymptomatik: unruhige, verkrampfte Zwangsbewegungen, die sich durch körperliche Überanstrengung oder durch bestimmte Wetterbedingungen (Föhn, Sturm, Gewitter) verschlimmern, sowie durch häufige Ortswechsel (Turnierbesuche, Ausritte) und vielseitiges Trainingsprogramm (Beschäftigung) bessern. Anwendungsbereich: gegen Zwangsbewegungen (Weben), bei chronischen Lungenkrankheiten und Dämpfigkeit als Reaktionsmittel (einmalige Gabe). Urtica urens (Urt-u) - Brennessel Gebräuchliche Potenzen: D2, D4, D30 Leitsymptomatik: Nesselsucht, quaddelförmige Hautausschläge, Pusteln, Rötungen, Juckreiz, oft nach Insektenstichen oder in Folge einer Futtermittel- bzw. Kontaktallergie, starke Anschwellung des Euters, vor allem nach Schwergeburten. Anwendungsbereich: bei Hautausschlägen mit allergischer oder harnsaurer Ursache, bei Euterödem, bei Milchmangel (tiefe Potenzen fördern den Milchfluss), bei Milchüberschuss (hohe Potenzen bremsen den Milchfluss). Veratrum album (Verat) - Weißer Germer Gebräuchliche Potenzen: D4, D6, D30 Leitsymptomatik: sehr wässriger, geruchloser, grau-brauner oder auch schleimiger Kot, wird unter Druck entleert oder rinnt passiv aus dem After, reichlicher Kot- und Harnabgang (aber auch Kolik mit Blasenlähmung ohne Harnabsatz möglich), kolikartige Verkrampfungen mit ängstlichem Umblicken nach dem Bauch, zunehmende Schwäche mit jedem Kotabsatz, Verspannungen und Zittern der Gliedmaßen während des Kotabganges, Streckkrämpfe der Gliedmaßen, Kaukrämpfe, Zuckungen und Verspannungen der Rückenmuskulatur, Kreislaufkollaps mit drohendem Niederbruch oder Festliegen, schwacher und schneller, fadenförmiger Puls, Atemnot, blasse bzw. blau verfärbte Schleimhäute, eher enge Pupillen, kalte Haut, starkes Schwitzen im Hals- und Schulterbereich (kalter Schweiß), starker Durst. Verschlimmerung frühmorgens (ab 4 Uhr), durch Aufnahme von kaltem Wasser (löst Kolikanfall aus), sowie durch Aufregung und Bewegung jeder Art. Besserung durch Wärme (lauwarmes Trinkwasser, Eindecken), Ruhe, Liegen und in frischer Luft. Anwendungsbereich: bei akutem, reiswasserähnlichem Durchfall (Auslöser kann verdorbenes Futter, aber auch Aufregung und Schreck sein) und bei Krampfkoliken, bei Vergiftung mit Kollapsneigung, bei starker Herz-Kreislauf-Schwäche, bei Hitzschlag und Sonnenstich. Viscum album (Visc) - Mistel Gebräuchliche Potenzen: D4, D6 Leitsymptomatik: Muskel- und Gelenksteifigkeit, bei alten und zu dicken Tieren, hoher Blutdruck, schneller, unregelmäßiger Puls. Anwendungsbereich: bei Arthrose, bei Bluthochdruck und Arteriosklerose. Zincum metallicum (Zinc) - metallisches Zink Gebräuchliche Potenzen: D12, D30 Leitsymptomatik: allgemeine Unruhe, nervöses Herumtrippeln, abends und nachts verstärkt, durch Schreck auslösbar, starke Verkrampfung der Hals- und Schultermuskulatur, starke Geräuschempfindlichkeit, Tagesschläfrigkeit und nächtliche Schlaflosigkeit mit Unruhe in den Beinen, krampfartiges Zittern der Beine, nächtliches Schlagen an die Boxenwand oder unruhiges Herumlaufen. Anwendungsbereich: bei Koppen und bei Weben, bei Muskelkrämpfen. Zincum valerianicum (Zinc-val) - Zinkisovalerianat Gebräuchliche Potenzen: D6 Leitsymptomatik: große Unruhe und Nervosität, vor allem nachts. Anwendungsbereich: als Beruhigungsmittel.
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