Hufprobleme
Hufrollenerkrankung Zur Frage nach den Ursachen und der Therapie der sog. Hufrollenerkrankung ist folgendes zu sagen:
Frau Dr. med. vet. Hiltrud Strasser hat sich in T�bingen (D) intensiv mit der Erforschung und Therapie der Hufrollenerkrankung besch�ftigt, doch werden die Ergebnisse von der Fachwelt nicht zur Kenntnis genommen. Mittlerweile konnten nach der Methode von Frau Dr. Strasser in Deutschland mehr als 100 Pferde mit der Diagnose Podotrochlose (Hufrollenerkrankung) geheilt werden.
Bei der sog. Hufrollen- oder Strahlbeinerkrankung handelt es sich nicht um eine Erbkrankheit!
Die Ursache f�r diese Krankheit ist vielmehr in einer verformten Hufkapsel zu suchen!
Hierf�r sind u.a. Bewegungsmangel w�hrend der Aufzucht und Hufbeschlag verantwortlich. Durch Quetschungen und Druck des Hufhornes in der Nachbarschaft des Strahlbeinkomplexes (Sehnen, Schleimbeutel, Strahlbein, Gelenk) entz�ndet sich diese Region.
Wenn der Huf mit Hilfe von Keileisen oder Plastikkeilen steiler, d.h. mehr auf die Spitze gestellt wird, werden die Trachten entlastet und dadurch die Quetschungen verringert. Dies kann zwar zu einer momentanen Besserung f�hren, Heilung ist durch diese beschlagsorthop�dischen Ma�nahmen nicht zu erwarten.
Die Ursachen, also die Quetschungen durch das Kapselhorn, m�ssen beseitigt und der Huf ohne Beschlag allm�hlich in eine physiologische Form gebracht werden. Wenn gleichzeitig die Lebensbedingungen f�r das Pferd g�nstig sind (24 Stunden freie Bewegungsm�glichkeit), klingt die Entz�ndung nach einigen Wochen ab und die Leiden verschwinden.
Zwanghufe Hufbeschlag, falsche Hufbearbeitung von unbeschlagenen Hufen in Verbindung mit Bewegungsmangel und ungeeigneten B�den f�r die Aufzucht sind Ursachen f�r die Entstehung von sogenannten Zwanghufen.
Bei Zwanghufen ist die Hufkapsel (Hornschuh) verengt. Sie wird beim Auffu�en, d.h. bei Belastung enger anstatt weiter und "zw�ngt" Blutgef��e, Nerven, Knochen, Knorpel, Sehnen und B�nder im Inneren des Hufes ein. Dies f�hrt zu Quetschungen und Entz�ndungen der vorderen seitlichen Wandlederhaut, der Sohlenlederhaut und von Teilen der Hufknorpel. Trachtenzwang verursacht au�erdem schmerzhafte Ballenquetschungen.
Um diesem Schmerz auszuweichen, versucht das Pferd, die hintere Region des Hufes zu entlasten und stellt das Hufbein steiler. Damit werden die vorderen Huflederhautbereiche �berlastet und der vordere Hufbeinrand dr�ckt auf die Sohlenlederhaut. Die Durchblutung der Sohle wird eingeschr�nkt und als Folge bildet sich minderwertiges Horn. Durch die Entlastung der Trachten nimmt der Druck auf Ballen und Trachten ab, diese wachsen schneller und der Huf wird steiler.
Wenn sich die Form des Hufes ver�ndert, ver�ndern sich auch die Gelenke, B�nder und Sehnen.
Nach Abnahme der Hufeisen �u�ert sich diese krankhafte Ver�nderung schmerzhaft, weil mit einsetzender Durchblutung die Nerven regenerieren und die schon lange bestehenden Sch�digungen melden.
Da die gesamte Wandlederhaut entz�ndet sein kann, ist mit einer Hufbeinsenkung zu rechnen. Die Schmerzen sind um so st�rker, je mehr die Hufform von der Form eines normalen, gesunden Naturhufes abweicht. Die Pferde gehen klamm, vorsichtig oder lahmen.
Die Hufe m�ssen nun in kurzen Abst�nden so ausgeschnitten werden, da� sich die Hufkapsel weiten kann. Entz�ndete Hufe m�ssen besonders regelm��ig "pumpen", d.h. sie brauchen unbedingt st�ndige Bewegung Tag und Nacht. Bis die Entz�ndungen abgeklungen sind, sollten die Pferde auf ebenem Boden oder auf die Weide verbracht werden, da Ersch�tterungen zus�tzlich schmerzhaft sind und eine Heilung verz�gern. Der Pferdebesitzer mu� in dieser Zeit R�cksicht auf das Pferd nehmen und einige Zeit auf das Reiten oder Fahren verzichten.
"Zwanghuf" ist eine schwere, komplexe Erkrankung. Die Umformung von Zwanghufen zu gesunden Naturhufen kann, je nach den individuellen Gegebenheiten und dem Grad der bereits eingetretenen Sch�digung, Wochen, Monate oder Jahre dauern!
Arthrosen Arthrosen k�nnen durch geeignete Hufbearbeitung geheilt werden, da sie urs�chlich auf Fehlbelastung der entsprechenden Gelenke zur�ckzuf�hren sind. Falls aber bei einseitiger B�nderbelastung, wie sie u.a. durch Fehlstellung entsteht, auch noch die Sto�d�mpfung aufgehoben wird (durch Beschlag), dann werden die Arthrosen sich immer mehr verschlimmern.
Da bei Gelenkknickung die Knochenform (Gelenkfl�chen) umgebildet werden mu�, dauert es, je nach Alter des Pferdes etwa 2 Jahre (abh�ngig vom Ausma� der Abweichung eventuell auch schneller), bis die Stellung wieder korrekt ist,
Voraussetzung ist hierbei jedoch konsequente Behandlung!
In meiner Hufklinik wird die Richtungs�nderung durch anfangs t�gliche Korrektur (sehr wenig jeweils) eingeleitet. Es empfiehlt sich, je nach Gr��e der Ver�nderung, ein Aufenthalt von 2 - 3 Monaten. Anschlie�end arbeitet der Besitzer oder Betreuer des Pferdes nach unserer Anweisung in w�chentlichem Zeitabstand weiter und werden ca. 1x im Monat von einem meiner Hufpfleger unterst�tzt.
Wenn die Gelenkfl�chen wieder physiologisch (d.h. dem gesunden Zustand entsprechend) belastet werden, wirken sich die arthrotischen Ver�nderungen nicht mehr schmerzhaft aus, das Pferd kann wieder in vern�nftigem Rahmen belastet werden und ein Fortschreiten der Krankheit wird verhindert.
Hornspalten Hauptursache sind Spannungen, die infolge des Hufbeschlages auftreten, weil dadurch die Seitenw�nde am Boden nicht auseinanderweichen k�nnen, das Sohlengew�lbe gedr�ckt wird, anstatt abzuflachen, hinter dem letzten Nagel ein Knick in der Wand entsteht und die gesamte Hufmechanik gest�rt ist.
Die Hufw�nde m�ssen sich am Boden vom 0-Punkt an der Zehenspitze aus bis zur weitesten Stelle des Hufes allm�hlich erweitern. Die Trachten d�rfen beim Auffu�en keinen Hebel bilden.
Die Sohle ist nicht zur Druckaufnahme, sondern zum Druckausweichen Richtung Boden konzipiert. Entsprechend entstehen unertr�gliche Spannungen, wenn diese physikalischen Faktoren mi�achtet werden! Demnach kann eine Heilung niemals bei Beibehaltung, sondern nur durch Beseitigung dieser falschen Belastungen erfolgen.
Immobilisierung verz�gert bekanntlich jede Heilung. Also kann Ausschaltung des Hufmechanismus niemals zu befriedigenden Heilerfolgen f�hren, was ja auch bekannt ist.
Der Hufmechanismus ist die Voraussetzung f�r normale Blutzufuhr in dieser Region und deshalb notwendig zur Heilung.
Bei Mangeldurchblutung wird nur sp�rliches Horn gebildet und der Riss w�chst nicht aus bzw. erscheint in K�rze wieder.
Sobald ein Huf mit Kapselrissen (-br�chen) in eine Naturhufform gebracht wird, verheilt jeder Hornspalt per primam und auf Dauer.
Auf alle F�lle sind desinfizierende Mittel wie Jodoform�ther zu vermeiden, die eine stark austrocknende Wirkung haben. Sie machen das nachwachsende Horn spr�de und nicht haltbar. Man mu� im Gegenteil den Hufen durch t�gliches Baden reichlich Wasser zuf�hren.
Hufabszess Beim Hufabsze� handelt es sich um eine eitrige Entz�ndung der Huflederhaut , wobei der Druck, der durch die Ansammlung von Eiter zwischen Huflederhaut und Hufhorn entsteht, dem Pferd starke Schmerzen verursacht und zu deutlicher Lahmheit f�hrt.
Hufgeschw�re kommen sowohl bei beschlagenen als auch bei unbeschlagenen Hufen vor. Wir sprechen im Folgenden nur �ber den unbeschlagenen Huf.
Nach der Lehrmeinung kommt es zu einem solchen Hufgeschw�r, wenn sich das Pferd einen Fremdk�rper ein-getreten hat, also durch Infektion von au�en.
Hufgeschw�re entstehen jedoch nur ganz selten durch Eitererreger von au�en. Vielmehr spielt sich folgendes ab: Lederhaut- oder Hufknorpelregionen, die l�ngere Zeit abgequetscht wurden, sterben ab. Nach einer Wiederdurchblutung dieser Bezirke werden die toten Gewebeteile durch Eiter vom lebenden Gewebe abgel�st und nach au�en bef�rdert, weil die toten Gewebeteile nicht �ber die mikroskopisch kleinen Blutgef��e der Huflederhaut abtransportiert werden k�nnen.
Diesen Vorgang treffen wir sehr oft bei der Umstellung beschlagener Hufe auf das Barfu�laufen!
Wenn sich Zwanghufe �ffnen, mu� mit Sohlen- und Ballengeschw�ren gerechnet werden. Hufabszesse finden sich �berwiegend im Trachtenbereich, manchmal auch an Strahl und Ballen und vor oder seitlich der Strahlspitze. Sie bilden sich auch an den Stellen, an welchen sich die Aufz�ge der Hufeisen befanden und im Bereich des letzten Nagels. Vielfach verursachen zu lange Eckstreben, die �ber die Sohle wachsen, Druckstellen, die sich sp�ter als Hufgeschw�re bemerkbar machen.
Es verschafft dem schmerzgeplagten Pferd Erleichterung, wenn der Absze� gefunden und durch eine Fachperson er�ffnet wird. Ein kleines rundes Loch an der richtigen Stelle geschnitten, l��t die unter Druck stehende Fl�ssigkeit abflie�en. Anschlie�end wird die Eiterh�hle mit einem milden Desinfektionsmittel gesp�lt und das Loch mit sauberem Lehm, Ton oder mit Heilerde verschlossen. Ein Hufverband ist nicht n�tig. Im Gegenteil er ist sogar sch�dlich, weil er die Durchblutung behindert. Das Pferd wird danach auf eine m�glichst weiche und ebene Koppel oder einen ebenen Auslauf entlassen. Bewegung auf weichem Boden ist hilfreich, damit der Huf gut durchblutet wird und sich der Defekt so schnell repariert. Nach 24 Stunden badet man den Huf, wiederholt die Sp�lung , z. B. mit Kamillentee, und verschlie�t das Loch wieder mit Lehm. Danach l�sst man den Huf 2 Tage in Ruhe. Nach 3 Tagen ist die Huflederhaut mit einer wei�lich-gelben Haut �berzogen - das ist bereits neugebildetes Sohlenhorn. Nach einer Woche ist die Hornschicht bereits so dick, da� das Pferd auf ebenem Boden wieder glatt l�uft. Spitzen Steinen ist die Sohle aber erst nach 2 weiteren Wochen wieder gewachsen.
Es kommt vor, da� ein Hufgeschw�r nicht zu finden ist, wenn es z.B. tief im Ballen-Strahl-Eckstrebenbereich sitzt. Anstatt nun einen gro�en Teil des Sohlen- und Strahlhornes wegzuschneiden (es dauert sehr lange, bis das Pferd diesen Fu� wieder belasten w�rde), Hufverb�nde anzubringen und das Pferd in eine Boxe zu Stellen, wie das in diesem Falle oft gemacht wird, wartet man, bis sich der Absze� selbst einen Weg nach au�en gesucht hat. Hilfreich sind Umschl�ge aus warmem Leinsamenbrei, welcher die Hornsubstanz aufweicht. Sobald der Eiter beim Kronenrand austritt, lassen die Schmerzen nach. Das kann allerdings einige Zeit dauern. Mehrere Tage lang badet man dann den Huf t�glich in Wasser, dem ein Schu� Obstessig zugegeben wurde, dann ist alles �berstanden. Naturhufe, die gut durchblutet werden, sind sehr regenerationsf�hig.
Strahlf�ule Unappetitliche, schmierige Substanzen in den seitlichen und in der mittleren Strahlfurche geben Pferdehaltern oft den Verdacht auf Strahlf�ule. Nicht selten wird aufgrund dieser Erscheinung von Tier�rzten und Hufschmieden diese Verdachtsdiagnose best�tigt. Bei n�herer Untersuchung stellt sich jedoch heraus, da� nur ein geringer Teil der Hufe mit feuchten Strahlfurchen an Strahlf�ule erkrankt sind. Zun�chst mu� betont werden, da� in den Strahlfurchen Schwei�dr�sen f�r ein feuchtes Klima in den engen Falten sorgen. Damit bleibt die Elastizit�t des weichen Strahlhornes gew�hrleistet und die S�urebakterien, die auch hier - wie �berall in engen Falten auf der S�ugetieroberfl�che - leben und �berall vorkommende Krankheits- und F�ulniskeime unterdr�cken, finden ein geeignetes Milieu. In der Enge der Strahlfurchen kann das st�ndig nachgebildete Horn nicht anders abgesto�en werden (damit es nicht immer enger in den Furchen wird und dr�ckt!) als durch Zersetzung in eine fliessf�hige Masse. Das Zersetzen besorgen S�urebakterien. S�ure ist ja bekanntlich geeignet, F�ulnis zu verhindern, weshalb wir seit alters her Gem�se in saurer Form haltbar machen (Sauerkraut, Silage usw.). Eine Zersetzung von Strahlhorn zu s�uerlich bis k�sig riechender Masse ist also der nat�rlich "vorgesehene" Vorgang am Strahl. Es ist nicht sinnvoll, dieses feuchtsaure Milieu durch gr�ndliches Reinigen zu beseitigen, weil sonst F�ulnis- und Krankheitskeime die Region erobern k�nnen. Wenn aber diese Zersetzungsschmiere nicht s�uerlich-k�sig, sondern modrig-faulig riecht, dann ist auch eine starke Empfindlichkeit im Strahlbereich festzustellen, meist sogar Lahmheit. In diesem Fall haben wir es mit Strahlf�ule zu tun. In den Huflehrb�chern (Ruthe, K�rber u.a.) werden haupts�chlich mangelhafte Hufpflege und unzureichende Stallhygiene als Ursachen genannt. Vielfach wird auch anhaltender N�sse oder Feuchtigkeit die Schuld gegeben. Als Ma�nahmen zur Bek�mpfung werden austrocknende und desinfizierende Behandlung in Form von abdeckenden Verb�nden, Beschlagseinlagen, Reinigen mit Jodoform�ther, Kupfervitriol etc. empfohlen. Langj�hrige Untersuchungen von Hufen und erfolgreiche Behandlung von Strahlf�ule haben ein anderes Ursachenbild von diesem Krankheitszustand ergeben. Auf jeden Fall ist Feuchtigkeit nicht verantwortlich -denken wir nur an die Camargue-Pferde, die wochenlang durch �berschwemmte Weiden laufen und gesunde Hufe behalten! Mangelhafte Hufpflege ist als Ursache nur bedingt zu nennen (bei engen Haltungsbedingungen); wer pflegt denn die Hufe der freilebenden gro�en Zuchtherden? Die Ursache liegt wie bei den meisten anderen Hufleiden in
Durchblutungsst�rungen In den alten Hufb�chern wurden schon Strahlf�ulehufe als Zwanghufe abgebildet. Bei diesem Huf sind die Seitenw�nde parallel zu einander, weichen also nicht bodenw�rts auseinander, wie es bei einem gesunden Huf der Fall w�re. Wenn aus einem gesunden Huf ein Zwanghuf wird , werden die seitlichen Sohlenhornplatten n�her aneinander geschoben, auf Kosten des Strahles, der eingezw�ngt wird. Ein Querschnitt durch einen gesunden und einen Zwanghuf zeigt, was sich an der Situation im Hufinneren ver�ndert. Der Horndruck auf die �bergangsstelle zwischen Sohlen- und Strahllederhaut ( hier wird im trachtenseitigen Bereich die Eckstrebe gebildet) quetscht die Lederhaut flach und behindert somit die Durchblutung im Bereich der Strahlfalte. Somit kommt zu wenig baustoffbeladenes Blut in der Strahllederhaut an und es wird zu wenig Strahlhorn gebildet in Relation zum stetigen Abbau des Weichhornes durch Bakterien. Der Strahl wird immer schw�cher. Bei Austrocknung entstehen in der d�nnen Weichhornschicht Risse, eventuell bis in die Lederhaut hinein, die sich dann infiziert. Wundsekret hat ein leicht alkalisches Milieu und beg�nstigt daher die F�ulniserreger. Wegen der Mangeldurchblutung kann die Strahllederhaut nicht heilen. Die Strahlregion ist druckempfindlich bis hin zur Lahmheit. Die Situation kann nat�rlich nicht mittels Austrocknung und Ruhigstellung (Boxenruhe) ver�ndert werden, sondern nur durch Beseitigung der urs�chlichen Zwanghufsituation. Der Zwanghuf mu� also in eine normale weite Form gebracht werden, bei der die Strahllederhaut wieder optimal durchblutet wird. Es bringt gar nichts - wie es meist gehandhabt wird - �ber den Blutweg oder �ber den Verdauungstrackt durchblutungsf�rdernde und infektionshemmende Mittel zu verabreichen, weil sie wegen eingeschr�nkter Durchblutung dort gar nicht hingelangen. Zwanghufe zu weiten erfordert optimale Lebensbedingungen f�r das Pferd und h�ufige Hufbearbeitung (jeden 3. Tag), wenn ein Erfolg erzielt werden soll.
Es ist klar, da� mit Hufbeschlag Strahlf�ule nicht zu heilen ist! Hufbeinsenkung, Hufbeinrotation, Hufbeinseparation ...hat verschiedene m�gliche Ursachen. Man versteht darunter eine Richtungs�nderung der Hufbeinspitze. Damit besteht zwischen der Hufwand und dem Hufbein, das normalerweise fest aufgeh�ngt ist, keine feste Verbindung mehr. Die Hufbeinspitze dr�ckt auf die Hornsohle mit der Folge, da� die Hufbeinspitze (Lederhaut und Knochen) sich entz�nden und ver�ndern. Die Huflederhaut bildet in dem Bereich kein Horn mehr, sondern Wundsekret. Nach einiger Zeit, nach Abnutzung des bodenseitigen Sohlenhornes und Aufl�sung des knochenseitigen Hornes, dr�ckt die Hufbeinspitze durch die Sohle.
Die schulm��ige Huforthop�die sieht in dem Falle vor, da� das Hufbein durch k�nstlichen Druck von unten in seine physiologische Lage gebracht wird, um das Durchbrechen zu vermeiden. Das wird z.B. mittels gepolstertem Steg in der Mitte des Hufeisens versucht. Der Effekt ist aber, da� die Druckentz�ndung von der Hufbeinspitze etwas weiter nach hinten verlagert wird. Zun�chst gibt es nat�rlich Erleichterung, wenn die entz�ndete Hufbeinspitze entlastet wird. Nach geraumer Zeit stellt sich jedoch Druckentz�ndung an der neuen Druckstelle ein, die dann wieder zu Lahmheit f�hrt. Mit Beschlagsver�nderung dadurch jeweils Entlastung der akut entz�ndeten Region- kann �ber Monate immer wieder Schmerzfreiheit erreicht werden, ohne da� es zur Heilung kommt. Irgendwann hilft dann auch keine Beschlagsver�nderung mehr, weil keine gesunden Hufbestandteile mehr da sind.
Heilung wird demgegen�ber erreicht, wenn beim Huf durch geeignetes Beschneiden die optimale Hufform wieder hergestellt wird, die eine Wiederbelebung der Huflederhaut durch Ingangsetzen des Hufmechanismus erm�glicht.
"Ohne Hufeisen" - Die Umstellung auf das Barfusslaufen Immer mehr Pferdebesitzer m�chten zum Wohle ihrer Pferde auf Hufeisen verzichten. F�r ein erfolgreiches Umstellen auf das Laufen ohne Eisen m�ssen jedoch ein bestimmtes Wissen und besondere Bedingungen vorhanden sein, damit das Pferd mit der Zeit auf allen B�den problemlos geritten oder gefahren werden kann.
F�r die meisten Pferde ist die Umstellung auf das Barfu�laufen mit Stre� und Schmerzen verbunden. Die Pferde m�ssen sich nicht nur an andere Bewegungsabl�ufe gew�hnen, sondern auch noch mit der Umformung der Hufkapsel, der Zehengelenke und der Gelenkb�nder fertig werden. Wenn ein Pferd nach Abnahme der Eisen schlecht l�uft, hat das nichts damit zu tun, da� sich das Pferd das ganze Hufhorn abgelaufen hat. Die bei uns �bliche Besch�ftigung der Pferde von wenigen Stunden pro Tag birgt nicht die Gefahr von zu viel Abnutzung in sich.
Die Ursache f�r die Schwierigkeiten nach Abnahme der Hufeisen ist in einer verformten Hufkapsel zu suchen, also einem Huf, der von der nat�rlichen, gesunden Form abweicht.
Schon vor 200 Jahren beschrieb der englische Veterin�r Bracy Clark, da� sich ein Huf bereits nach einem einzigen Jahr mit Hufbeschlag verformt und zwar enger wird.
Wie stark ein vormals beschlagener Huf deformiert ist, h�ngt von mehreren Faktoren ab; z.B. davon, wie lange ein Pferd beschlagen war, auf welche Art es beschlagen war und wie lange die Intervalle zwischen den Beschl�gen waren, wie es genutzt wurde und ob es als junges Pferd vor dem ersten Beschlag gesunde Hufe und eine korrekte Huf- und Gliedma�enstellung hatte, um nur einige zu nennen.
Auch unbeschlagene Hufe k�nnen bei Bewegungsmangel, einseitigem Untergrund, Austrocknung und falscher Bearbeitung erheblich von der gesunden , funktionst�chtigen Form abweichen und Probleme bereiten, ohne abgelaufen zu sein.
Deformierte Hufkapseln k�nnen ihren Funktionen als Sto�d�mpfer nicht nachkommen und verursachen im Inneren des Hufes Druckstellen, Quetschungen und Entz�ndungen, die das beschlagene Pferd jedoch nicht sp�rt, da die Nervent�tigkeit als Folge der schlechten Durchblutung beim beschlagenen Huf unterbunden ist. Ein unbeschlagenes Pferd mit kranken Hufen sp�rt Entz�ndungs- und Druckschmerzen meist deutlich und geht dann besonders auf steinigem Boden klamm oder es lahmt sogar.
Kranke Hufe m�ssen geheilt werden, sonst h�rt das Leiden f�r das Pferd nicht auf, denn schmerzfreie Bewegung ist nur mit gesunden Hufen m�glich. Ein verkr�ppelter Huf wird nicht von alleine gesund, nur weil die Eisen abgenommen wurden! Auch Hufschuhe sind in so einem Fall nicht die L�sung: mit Hufschuhen kann ein Pferd jahrelang auch noch auf kranken Hufen einigerma�en laufen. Es erfolgt jedoch keine Heilung und nach einem Jahr ohne Eisen ist so ein Huf noch schlimmer dran als er es vorher mit Beschlag war.
Sofort nach Abnahme der Eisen m�ssen diese Hufe �ber einen l�ngeren Zeitraum, etwa ein Vierteljahr, mindestens w�chentlich immer wieder fachgerecht ausgeschnitten werden (von jemandem, der etwas von Naturhufen versteht!) damit sich die Hufkapsel und mit ihr die Zehenknochen in Richtung auf einen gesunden, funktionst�chtigen Huf umformen k�nnen. Die Umformung, die immer mit entz�ndlichen Vorg�ngen und Schmerzen verbunden ist, kann Wochen und Monate dauern, bei besonders stark verkr�ppelten Hufen auch ein Jahr und l�nger - in solchen F�llen ist eine station�re Behandlung f�r die ersten Monate zu empfehlen.
Umstellung auf das Barfu�laufen bedeutet eine Durststrecke f�r den Reiter, der in dieser Zeit R�cksicht auf das Pferd nehmen mu�. Es ist unrealistisch zu verlangen, da� ein Pferd in der Zeit der Umstellung die gleiche Leistung erbringen mu�, wie vorher mit Beschlag. Wer zu alledem nicht bereit ist, soll lieber die Finger von einer Umstellung auf das Barfu�laufen lassen. Ein Erfolg ist au�erdem nur dann zu erwarten, wenn gleichzeitig die Lebensbedingungen des Pferdes optimal sind: Bewegung rund um die Uhr im Offenstall, also wahlweise Aufenthalt im Freien oder unter Dach, ist f�r das Lauftier Pferd Bedingung und Voraussetzung f�r eine Heilung.
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