|  | | Der Rechtsanwalt im Wettbewerb |  |  |  |
| |  | | Der hauseigene Fuhrbetrieb |  |  |  |
| Die Faszination, die das Pflügen nicht nur auf die aktiven Teilnehmer am Wettbewerb, sondern auch auf das Publikum ausübt, hängt mit der Kunst zusammen, die hier hierin liegt. Es ist nämlich gar nicht einfach, akkurat zu pflügen, und manch einer fühlt sich herausgefordert, diese Kunst, die die Altvorderen ganz selbstverständlich beherrschten, wieder zu erlernen und es darin zu einer Meisterschaft zu bringen.
Das gefällt mir natürlich sehr gut. Jegliche kulturelle Errungenschaft kann wieder verlorengehen, und es geht unendlich viel verloren. Allein die rapide Abnahme der Sprachenvielfalt stellt einen unersetzlichen Verlust dar. Immer wieder bin ich fasziniert, wenn ich Leute in ihrer heimatlichen Mundart reden höre, selbst wenn ich nichts davon verstehe. Desto erfreulicher ist es, wenn man versucht, diesen Niedergang aufzuhalten.
Oft sind es Leute, die mit der eigentlichen kulturellen Errungenschaft gar nichts zu tun haben. Die Zugereisten empfinden vielleicht die Besonderheit stärker, während die Eingeborenen den Verlust möglicherweise gar nicht spüren, weil er sich schleichend vollzieht. Insofern wäre es interessant, einmal festzustellen, mit welchem Hintergrund die Teilnehmer an diesem Wettbewerb angereist sind.
Einen Teilnehmer kenne ich persönlich. Dieser Mann ist Rechtsanwalt, hat früher als Pikör bei der Lipperland-Meute gedient und ist wegen Rückenproblemen auf das Kaltblut umgestiegen. Mit seiner Partnerin hat er am Fahrwettbewerb und am Wettpflügen teilgenommen. Vor einigen Jahren hatte ich ihn nach der PferdeStark angerufen und gefragt, ob er dort gewesen sei. "Was denken Sie? Ich habe den Pflügewettbewerb gewonnen!" In diesem Jahr war er nicht so erfolgreich, aber das macht sicher nichts.
Die Teilnahme ist wichtig, die Kontakte, das Erlebnis. Da es sich um eine Veranstaltung unter freiem Himmel handelt, ist man natürlich vom Wetter abhängig. Am Sonntag war das Wetter nicht ganz so gut, aber da war ich verhindert, also kann ich dazu keine Aussagen machen. Am Samstag aber war ich den ganzen Tag dabei. Erst schien die Sonne, wie es nicht besser hätte sein können. Dann zog ganz dramatisch ein Unwetter auf. Zum Schluß fiel dann kalter, ungemütlicher Regen, der auch auf den Fotos sehr gut herauskommt, und zum Abschluß stand ein grandioser, langlebiger Regenbogen am Himmel. Ein würdiger Abschluß eines großartigen Tages!
Der Tag war vollgepackt mit Programm; der Zeitplan verschob sich geringfügig, im Großen und Ganzen war die Organisation perfekt. Ich habe sehr viele Fotos von den Fahrwettbewerben gemacht, bin über den Platz geschlendert und habe viele Gespräche geführt. Zum Beispiel mit Hermann Moryson.
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