Ich zitiere einige Kerns�tze, die meine Vermutung best�tigen: Man macht es nicht mit Gewalt (S. 110 ff, Hervorhebungen durch den Autor):
| Der Reiter l��t das Pferd am langen Z�gel galoppieren - es kann sein Tempo weitgehend frei w�hlen, solange es kontrollierbar bleibt. (Das Pferd mu� f�r diese �bung jedoch grunds�tzlich in der Lage sein, aus Schritt, Pferd und Galopp langsam anzuhalten.) Nach einiger Zeit nimmt er beide Z�gel (vorsichtig) auf und baut langsam und stetig Z�geldruck auf. Er bleibt gerade sitzen, wirkt mit der Hand nun leicht r�ckw�rts ein, baut immer mehr Druck auf, bis das Pferd schlie�lich in Trab, dann in Schritt f�llt und zum Schlu� anh�lt. [...] Der Druck bleibt, nachdem das Pferd angehalten hat - und es geht r�ckw�rts. Dabei nimmt der Reiter den Oberk�rper dann leicht zur�ck. Im Prinzip macht der Reiter bei dieser �bung etwas, was er sonst nicht tun sollte. Er zieht langsam und stetig am Z�gel. Das Pferd wird w�hrend dieser �bung anfangs gegen die Hand k�mpfen. Sobald es - beim R�ckw�rtsrichten - im Genick nachgibt, h�rt der Z�geldruck auf. (Der Reiter darf jedoch den Punkt, an dem das Pferd nachgibt, auf keinen Fall verpassen und weiter ziehen - denn dann lernt das Pferd �berhaupt nichts aus dieser �bung - au�er vielleicht, sich auf die Hand zu legen und weiter gegen die Z�gel zu k�mpfen.) W�hrend das Pferd nun r�ckw�rts geht, sagt der Reiter mehrmals hintereinander "Whoa - whoa - whoa" (= das Stimmsignal, welches er sp�ter f�r den Stop benutzt). Diese �bung wird mit dem jungen Pferd oft wiederholt (anfangs auf der Geraden, sp�ter auch auf dem Zirkel). Mit der Zeit lernt das Pferd, dem Druck des Z�gels im Genick nachzugeben (und zwar nicht erst beim R�ckw�rtsrichten, sondern schon w�hrend es den Galopp verlangsamt, in den Trab f�llt, usw.). Es geht bei dieser �bung nicht darum zu stoppen, sondern eine Vorw�rtsbewegung in eine R�ckw�rtsbewegung zu verwandeln und das Pferd zum Nachgeben auf den Z�geldruck zu veranlassen. Anfangs braucht der Reiter aus dem Galopp vielleicht 15 m von dem Punkt, an dem er anf�ngt, Z�geldruck aufzubauen bis zu dem Punkt, an dem das Pferd r�ckw�rtsgehend nachgibt. Sp�ter nur noch 3 m und schlie�lich stoppt es direkt auf den Z�geldruck, nur um dem Ziehen am Z�gel ein Ende zu bereiten, denn es wei�, da� der Druck sich immer mehr aufbaut, je sp�ter es reagiert. Auf diese Art und Weise lernen die Pferde, aus der Vorw�rtsbewegung an "R�ckw�rts" zu denken und ihre Hinterbeine extrem unterzusetzen (wie es sp�ter f�r den Sliding Stop gebraucht wird). Das Stimmsignal "whoa", welches der Reiter immer dann mehrmals wiederholt, wenn das Pferd r�ckw�rts geht, verbinden die Pferde nach einiger Zeit mit Anhalten und R�ckw�rtsgehen. Verwendet der Reiter das "Whoa" schlie�lich als Stimmsignal aus dem Galopp, so denkt das Pferd: "es geht r�ckw�rts", setzt die Hinterhand unter und slidet - der Z�geldruck kann dann entfallen, wenn das Pferd durch gen�gende Wiederholungen auf das Whoa konditioniert ist. Damit entwickelt man den langen Sliding Stop am v�llig losen Z�gel. In der Pr�fung reicht dann mit einem so konditionierten Pferd f�r einen sch�nen Stop die Hilfenkombination: Stimme (" Whoa"), tiefes Einsitzen des Reiters bei leicht zur�ckgenommenem Oberk�rper (Eichh�rnchenbuckel) und ein leichtes Anspannen der Oberschenkelmuskeln des Reiters. Kein Anheben der Hand, kein deutliches Zur�cknehmen des Oberk�rpers, kein Schenkeldruck - nichts, was dem Richter als �bertriebene Hilfe auffallen k�nnte. | | |
Das soll reichen. Der Vortrag ist eindeutig genug. Der Stimmeinsatz und die K�rperhilfe sind im Idealfall die einzigen Hilfen.
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