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Bericht Zum Thema Westernreiten · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 225.03 der Pferdezeitung vom 20.07.03
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 Westernreiten, aber ... 
 Wettleidenschaft  George Maschalani  Trainingsprogramm
 Sliding Stop  Konditionierung  Galoppwechsel  Leserresonanz
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Sliding Stop - wie bringt man das Pferd dazu? · Copyright wie angegeben
Sliding Stop - wie bringt man das Pferd dazu?

    Westernreiten, aber richtig   
    Ein Meister gibt seine Geheimnisse preis   
von Copyright wie angegeben  Werner Popken



In meinen Berichten vom Westernturnier zu Pfingsten in L�hne ( Turnier zu Pfingsten,  Der Charme des Westernreitens) habe ich mich gewundert, wie man Pferde zu H�chstleistungen motiviert.

Ich hatte dabei kritische Anmerkungen �ber zweifelhafte Methoden im Hinterkopf, die von anerkannten Meistern f�r unumg�nglich erachtet werden, wenn man sich gegen die immer st�rker werdende Konkurrenz durchsetzen will.

Manch einem mag noch der Aufschrei des Entsetzens in Erinnerung sein, der die Republik durchzog, als bekannt wurde, da� Schockem�hle seinen Pferden im Sprung an die Beine schlug (Barren), um sie zu h�heren Leistungen zu "motivieren". Man war sich allgemein einig, da� das zu weit ging.

Wie weit darf man gehen? Welche Methoden sind vertretbar, welche versprechen am ehesten Erfolg? Friedhelm  Splett, der in der Pferdezeitung �fter zu Wort gekommen ist, hat sich aus dem Turniersport zur�ckgezogen, als seine Stute aufgrund der harten Trainingsmethoden die Mitarbeit verweigerte und sein Spitzenklasse-Trainer daraufhin trocken bemerkte: "Die ist jetzt sauer, du brauchst ein neues Pferd." (Siehe dazu auch den Tip dieser Woche:  Sauer)

Statt dessen hat er den Druck weggenommen und mit seinem Pferd geduldig von vorne angefangen, bis die Arbeit beiden wieder Spa� machte. Und dann beschlo� er, seine Kenntnisse anderen Reitern zu vermitteln.

Man m�chte annehmen, da� �berall "Friede, Freude, Eierkuchen" herrscht, wenn man die Literatur durchforstet. Selbstverst�ndlich soll man sein Pferd verstehen, selbstverst�ndlich soll man sein Pferd nicht zwingen. Brutale Methoden sind verboten, jeder anst�ndige Mensch w�rde sie ohnehin nicht anwenden. Aber das ist anscheinend nur das offizielle Erscheinungsbild. �ber alles andere spricht man nicht.

Meine �berlegungen f�hrten zu einer  Leserresonanz:

Zu Ihren Gedanken bez�glich der Stops und deren Training m�chte ich folgendes sagen: diese Verhaltensweise ist zwar gr��tenteils erlernt, aber mein Araberhengst hat beim Rennen in der Halle offenbar grossen Spass daran ha[r]t zu bremsen, rumzudrehen und mit viel Gas in die andere Richtung loszud�sen. Bei solchen Pferden ist es sehr einfach diese Veranlagung in geregelte Bahnen zu lenken. [...] wenn ich bei irgendeinem meiner Pferde so ziehen w�rde wie auf ihren Bildern zu sehen, w�rde keines mehr �berhaupt stoppen wollen, da die m�glichkeit sich nach vorn auszubalancieren, fehlt.

Diese Zuschrift hat mir gezeigt, da� ich im Prinzip richtig liege. Die Frage, die ich in diesem Artikel untersuchen m�chte, lautet: Warum gibt es unerfreuliche Tendenzen im Wettbewerb, und wie sollte man es richtig machen?



Wettleidenschaft


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Was will der Richter sehen? · Copyright wie angegeben
Was will der Richter sehen?
Der Westernreitsport lebt wie die gesamte Pferdeszene vom und durch den Wettbewerb. Jeder m�chte, wenn er die Wahl hat, das bessere Pferd erwerben und besitzen, auch und gerade wenn er selbst nicht an Turnieren teilnehmen will; daher stellt sich die Frage: Wie verbessert man die Qualit�t der Pferde?

Als ausgezeichnetes Mittel hat sich der sportliche Wettbewerb erwiesen. Dieser wird seinerseits durch unsportliche Motive angetrieben, z. B. durch die Wettleidenschaft. Die ber�hmteste Leistungsrasse der Welt, das englische Vollblut, ist aus der Wettleidenschaft hervorgegangen und wird bis heute durch die Wettleidenschaft angetrieben.

Sobald die Wettleidenschaft nachl��t, bekommt das die entsprechende "Industrie" zu sp�ren und beginnt zu klagen. Am 9. Juli 2003 brachte die Frankfurter Rundschau auf Seite 22 in der Abteilung Sport einen halbseitigen Artikel �ber einen neuen Weltrekord, eine Reportage �ber den weltweit erfolgreichsten Trabrennfahrer Heinz Wewering, der bei �ber 45.000 Rennen sage und schreibe 14.925 Siege eingefahren hat.

45 Millionen EUR hat Heinz Wewering zusammengetrabt. Ihm geht es gut, der Branche schlecht. Wetten und Preisgelder sind r�ckl�ufig, viele Trabrennbahnen von der Pleite bedroht. In Deutschland machen die Traber 150 Millionen Umsatz im Jahr, im Rennsportdorado Frankreich 8 Milliarden. "Es ist eine Schande, wie der Trabsport bei uns vermarktet wird." Die Fahrer, sagt Wewering, seien "im Grunde nur die Idioten, fast schon Randfiguren." Wewering kann sich in Rage reden. "Im Grunde l�uft doch bei uns seit 35 Jahren der gleiche Film ab. Und irgendwann l�uft sich das tot. Wir m�ssen den Sport nach au�en bringen. Es fehlen internationale Vergleiche. Wir m�ssen Trab-Events machen, mehr Spektakel, bessere Unterbringung bieten. Neue Leute m�ssen kommen und sagen: Boah, Trabrennen - da brennt ja die H�lle."

Genau: Von nichts kommt nichts. Das haben auch die Westernleute erkannt, das Turnierwesen bl�ht und gedeiht, und wo gehobelt wird, da fallen Sp�ne. Die Zocker sind gnadenlos. Am selben Abend f�hrt Wewering noch neun Rennen in Dinslaken und

[...] bleibt alle neun Male unter ferner trabten: Kein neuer Weltrekord von 14.926. [...] W�tend werfen Wewering-Wetter ihre Lochkarten weg. "Heinz", ruft einer von der Trib�ne, "gib deine Pferde mal wat zu fressen. Die k�nnen nix."

Das ist bitter. So wird man vielleicht erfinderisch und l��t sich dazu hinrei�en, Methoden anzuwenden, die nicht ganz sauber sind. Der Druck auf die Favoriten nimmt verst�ndlicherweise zu, je erfolgreicher diese sind. Kann ein Favorit immer gewinnen?

Als ich damals den Artikel schrieb, habe ich mich bei einem der ganz Gro�en der Branche vergewissert, ob ich mit meiner Kritik richtig liege: bei George Maschalani. In dieser Woche bespreche ich das Buch, das Kerstin Diacont in Zusammenarbeit mit dem erfolgreichen Trainer und Turnierreiter geschrieben hat:  Besser Westernreiten mit George Maschalani.


George Maschalani


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Mit "Change the World" wurde George Dt. Vize Meister im "Junior Trail" in  2001 · Copyright wie angegeben
Mit "Change the World" wurde George Dt. Vize Meister im "Junior Trail" in 2001
Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, auf welcher Messe ich George Maschalani erlebt habe, seine Vorf�hrung steht mir aber sehr deutlich vor Augen. Er nahm sich die Zeit, den Zuschauern zu erl�utern, auf welchem Pferd er gerade sa�. Dieses Pferd hatte er selbstverst�ndlich gezielt ausgesucht. Ein Mann wie er hat die gro�e Auswahl.

Das Pferd war verdorben und unbrauchbar. Maschalani hat aber gesehen, da� es gute Anlagen hat. Er hat die Herausforderung angenommen und sich mit diesem Pferd eingelassen.

Das leuchtet ein. Wenn einer mit solchen Pferden umgehen kann, dann ein Meister. Und umgekehrt m�chte sich ein Meister nat�rlich auch immer wieder neuen Herausforderungen stellen, denn sonst wird das Leben ja langweilig. Routineaufgaben zu erledigen, bringt keine echte Befriedigung. Wenn man aber das scheinbar Unm�gliche doch m�glich gemacht hat, ist die Freude echt und desto gr��er.

Maschalani hat also erl�utert, wie gro� die Probleme waren und was er unternommen hat, um dennoch zum Erfolg zu kommen. Erfolg hie� in diesem Falle, das Pferd zu fl�ssigen Galoppwechseln zu bringen.

Ich kann mich heute nat�rlich nicht mehr daran erinnern, was George Maschalani im einzelnen gesagt hat. Ich wei� aber noch, worin der Kern seiner Aussage bestand: Geduld und schrittweises Vorgehen. Sein Angebot � George Maschalani enth�lt folgende Aussage:

Wir legen gr��ten Wert auf eine grundsolide Basis bei der Ausbildung von Reiter und Pferd. Nur wer stetig Schritt f�r Schritt den langen, scheinbar endlosen Weg des Lernens geht, hat Erfolg. Einen Galoppwechsel zu trainieren bevor nicht die daf�r n�tige K�rperkontrolle und Durchl�ssigkeit erreicht ist, w�re dasselbe wie eine Wand tapezieren zu wollen, bevor das Haus gebaut ist.

Dieser Vergleich l��t an Deutlichkeit nichts zu w�nschen �brig. George Maschalani praktiziert, was er predigt. Er beherrscht die spektakul�ren Aktionen ebenso wie die zarten �bungen, aber er ist sich nicht zu schade, mit Pferden ins Rennen zu gehen, mit denen er nicht gewinnen kann, wie Turnierergebnisse zeigen (� Aachen).

Trotzdem wird er Erwartungen erf�llen m�ssen und kann das offenbar auch (� Training):

Der neunj�hrige Quarter Horse Hengst hat es im Jahr 2000 geschafft: Er gewann in N�rnbrecht (D) eine Double Pointed AQHA Senior Reining und wurde damit zum ersten in �sterreich gezogenen Superior Horse. Unter seine[m] Reiter George Maschalani, der ihn nur eine Woche lang vor der Show trainiert hatte, lie� [er] 23 Pferde hinter sich.

So m�chte man das haben: Man engagiert einen K�nner, der langt einmal kr�ftig zu, und damit hat sich die Sache. George Maschalani w�rde dieser Interpretation vehement widersprechen.


Trainingsprogramm


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Die Freestyle Ranch im Odenwald · Copyright wie angegeben
Die Freestyle Ranch im Odenwald
Das besprochene Buch ist offenbar ein gro�er Erfolg gewesen und hat ein zweites nach sich gezogen, das im Jahre 2001 im FN-Verlag erschienen ist: � 16.N�mbrecht Open AQHA/NRHA. Dieses Buch hat Maschalani mit seiner Frau Julia Kaiser geschrieben (a.a.O.): "[...] seit 1999 mit George verheiratet, reitet von Kindesbeinen an und setzte George aufs Pferd; sie ist Berittf�hrer sowie FN-Trainer C. Auf dem Ro�bacher Hof ist sie f�r die Zucht und das Wohlbefinden der Ferieng�ste verantwortlich."

Den Ro�bacher Hof (welch passender Name!) betreiben die beiden seit 1994, ihre Freestyle Ranch existiert seit 1990; seit dieser Zeit ist George Maschalani als Trainer t�tig. Er ist 1959 geboren, 1980 nach Deutschland gekommen, geb�rtig aus dem Libanon (dem Namen nach h�tte ich auf Italien getippt - aber nein, wenn ich dar�ber nachdenke: dann m��te es wohl Masciallani hei�en).

Die Liste seiner Erfolge und Titel ist beeindruckend lang: Mehrfacher Deutscher und Europameister in Reining, Western Riding, Pleasure und Trail (also, wenn ich das richtig sehe, in allen Disziplinen, die im Buch beschrieben werden), NRHA Futurity Champion (und das gleich zweimal), mehrfach Reiter des Jahres, Inhaber des goldenen Reitabzeichens, AQHA und APHA Richter, Ausbilder f�r Pferdewirte, Mitglied der Meisterpr�fungskommission.

Neben den klassischen Leistungen eines Gest�ts (Zucht, Aufzucht, Ausbildung, Vorstellung, Reitunterricht) bietet die Freestyle Ranch auch � Mr. Yukon Wonder an. Eine Reihe von interessanten Zitaten begleiten die Angebote, in diesem Fall:

  • God forbid that I should go to any heaven in which there are no horses.
    R. Cunningham-Graham
  • And here I say to parents: Don't give your son money. As far as you can afford it, give him horses. No one ever came to grief - except honorable grief - through riding horses. No hour of life is lost, that is spent in the saddle.
    Sir Winston Churchill

Wenn ich wissen will, wie man Westernpferde trainiert, wie man auf Turnieren Erfolg hat, sollte dieser Mann die erste Adresse sein. Da meine Frage sich auf Sliding Stops bezog, schlug ich direkt im entsprechenden Kapitel "Stop-Training" nach. Das Buch bietet die folgenden Abschnitte an:

  • Wie sieht die sinnvolle Vorbereitung f�r den Stop aus?
  • Wie soll die Gewichtshilfe des Reiters f�r den Sliding Stop aussehen?
  • Das Pferd dr�ckt beim Stop den R�cken weg und Kopf und Hals hoch. Was kann ich dagegen tun?
  • Das Pferd setzt die Hinterhand beim Stop nicht richtig unter. Wie kann ich das korrigieren?

Hier m��te ich doch f�ndig werden.


Sliding Stop


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Ich zitiere einige Kerns�tze, die meine Vermutung best�tigen: Man macht es nicht mit Gewalt (S. 110 ff, Hervorhebungen durch den Autor):

Der Reiter l��t das Pferd am langen Z�gel galoppieren - es kann sein Tempo weitgehend frei w�hlen, solange es kontrollierbar bleibt. (Das Pferd mu� f�r diese �bung jedoch grunds�tzlich in der Lage sein, aus Schritt, Pferd und Galopp langsam anzuhalten.) Nach einiger Zeit nimmt er beide Z�gel (vorsichtig) auf und baut langsam und stetig Z�geldruck auf. Er bleibt gerade sitzen, wirkt mit der Hand nun leicht r�ckw�rts ein, baut immer mehr Druck auf, bis das Pferd schlie�lich in Trab, dann in Schritt f�llt und zum Schlu� anh�lt. [...]

Der Druck bleibt, nachdem das Pferd angehalten hat - und es geht r�ckw�rts. Dabei nimmt der Reiter den Oberk�rper dann leicht zur�ck.

Im Prinzip macht der Reiter bei dieser �bung etwas, was er sonst nicht tun sollte. Er zieht langsam und stetig am Z�gel. Das Pferd wird w�hrend dieser �bung anfangs gegen die Hand k�mpfen. Sobald es - beim R�ckw�rtsrichten - im Genick nachgibt, h�rt der Z�geldruck auf. (Der Reiter darf jedoch den Punkt, an dem das Pferd nachgibt, auf keinen Fall verpassen und weiter ziehen - denn dann lernt das Pferd �berhaupt nichts aus dieser �bung - au�er vielleicht, sich auf die Hand zu legen und weiter gegen die Z�gel zu k�mpfen.)

W�hrend das Pferd nun r�ckw�rts geht, sagt der Reiter mehrmals hintereinander "Whoa - whoa - whoa" (= das Stimmsignal, welches er sp�ter f�r den Stop benutzt).

Diese �bung wird mit dem jungen Pferd oft wiederholt (anfangs auf der Geraden, sp�ter auch auf dem Zirkel). Mit der Zeit lernt das Pferd, dem Druck des Z�gels im Genick nachzugeben (und zwar nicht erst beim R�ckw�rtsrichten, sondern schon w�hrend es den Galopp verlangsamt, in den Trab f�llt, usw.).

Es geht bei dieser �bung nicht darum zu stoppen, sondern eine Vorw�rtsbewegung in eine R�ckw�rtsbewegung zu verwandeln und das Pferd zum Nachgeben auf den Z�geldruck zu veranlassen.

Anfangs braucht der Reiter aus dem Galopp vielleicht 15 m von dem Punkt, an dem er anf�ngt, Z�geldruck aufzubauen bis zu dem Punkt, an dem das Pferd r�ckw�rtsgehend nachgibt. Sp�ter nur noch 3 m und schlie�lich stoppt es direkt auf den Z�geldruck, nur um dem Ziehen am Z�gel ein Ende zu bereiten, denn es wei�, da� der Druck sich immer mehr aufbaut, je sp�ter es reagiert.

Auf diese Art und Weise lernen die Pferde, aus der Vorw�rtsbewegung an "R�ckw�rts" zu denken und ihre Hinterbeine extrem unterzusetzen (wie es sp�ter f�r den Sliding Stop gebraucht wird).

Das Stimmsignal "whoa", welches der Reiter immer dann mehrmals wiederholt, wenn das Pferd r�ckw�rts geht, verbinden die Pferde nach einiger Zeit mit Anhalten und R�ckw�rtsgehen.

Verwendet der Reiter das "Whoa" schlie�lich als Stimmsignal aus dem Galopp, so denkt das Pferd: "es geht r�ckw�rts", setzt die Hinterhand unter und slidet - der Z�geldruck kann dann entfallen, wenn das Pferd durch gen�gende Wiederholungen auf das Whoa konditioniert ist.

Damit entwickelt man den langen Sliding Stop am v�llig losen Z�gel.

In der Pr�fung reicht dann mit einem so konditionierten Pferd f�r einen sch�nen Stop die Hilfenkombination: Stimme (" Whoa"), tiefes Einsitzen des Reiters bei leicht zur�ckgenommenem Oberk�rper (Eichh�rnchenbuckel) und ein leichtes Anspannen der Oberschenkelmuskeln des Reiters. Kein Anheben der Hand, kein deutliches Zur�cknehmen des Oberk�rpers, kein Schenkeldruck - nichts, was dem Richter als �bertriebene Hilfe auffallen k�nnte.

Das soll reichen. Der Vortrag ist eindeutig genug. Der Stimmeinsatz und die K�rperhilfe sind im Idealfall die einzigen Hilfen.


Konditionierung


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P1070960.JPG 09.06.2003 12:32:46 · Copyright wie angegeben
P1070960.JPG 09.06.2003 12:32:46
P1070961.JPG 09.06.2003 12:32:46 · Copyright wie angegeben
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P1070962.JPG 09.06.2003 12:32:46<br>Die Originaldaten der Kamera beweisen:<br>alles in derselben Sekunde aufgenommen -<br>wir sehen: das Pferd bricht nach rechts weg · Copyright wie angegeben
P1070962.JPG 09.06.2003 12:32:46
Die Originaldaten der Kamera beweisen:
alles in derselben Sekunde aufgenommen -
wir sehen: das Pferd bricht nach rechts weg
Fencing · Copyright wie angegeben
Fencing
Die Meinungen der Experten gehen anscheinend auseinander. Ich erinnere mich an eine Umfrage in der Cavallo 6/00 zum Thema Stimmhilfen (belegt in � Westernreiten Step by Step....); dort wurde ein Westerntrainer zitiert, der weit weg wohnt und die unhaltbare Meinung vertrat: "Die menschliche Stimme ist Pferden v�llig egal."

Diese Meinung ist vollkommen weltfremd, man mu� sich fragen, ob es diesen Menschen �berhaupt gibt oder ob die Cavallo ihn nur erfunden hat, damit die Geschichte eine Pointe hat. Pferde reagieren phantastisch auf Stimmsignale. Die Bauern und Kutscher in fr�heren Zeiten waren darauf angewiesen, da� die Pferde auf die Stimme reagierten (siehe z.B. � Urlaub).

Die Arbeit von George Maschalani ist nicht besonders �berraschend. Jeder, der Tiere dressiert, also ein Interesse daran hat, ein Verhalten zuverl�ssig abzurufen, das das Tier im Prinzip hervorbringen kann, wird so oder �hnlich vorgehen. Behutsam, ohne Zwang, Schritt f�r Schritt in die Richtung des gew�nschten Verhaltens, wobei jeweils die verlangte Verhaltens�nderung aus dem bereits Gelernten ohne gro�e Schwierigkeiten abzuleiten ist.

Offenbar mu� man sich mit Liebe, Geduld, Hingabe und Konsequenz auf die Kreatur einstellen, wobei die verschiedenen Arten nat�rlich unterschiedliche F�higkeiten haben. Insofern fand ich es erfreulich und konsequent, von der Autorin des Leserbriefes zu erfahren, da� ihr Pferd an dieser Art pl�tzlicher Richtungs�nderung von sich aus gro�es Vergn�gen hat.

Nun mag man sich fragen, warum die Tiere, insbesondere die Pferde, alles dies f�r uns tun. George Maschalani deutet an, da� er mit dem Reiz-Reflex-Modell arbeitet, was auf den russischen Forscher Pawlow zur�ckgeht. Die Annahme ist, da� mit einem entsprechenden Training eine Art fester Schaltung gebaut wird, so da� das Tier bei der Ausl�sung des entsprechenden Reizes reflexartig antworten mu� und keinerlei M�glichkeit hat, sich anders zu verhalten.

An dieser Theorie ist mit Sicherheit etwas dran. Auf jeden Fall ergibt sich aus der Theorie eine Handlungsanweisung, die bei gen�gendem Einsatz von Zeit zum gew�nschten Erfolg f�hrt. George Maschalani hat anscheinend die n�tige Geduld. Die Vorf�hrung, die ich damals miterleben durfte, war jedenfalls beeindruckend genug.

Die Autorin des Leserbriefes beschreibt ihre eigene Vorgehensweise ganz �hnlich:

Bei mir l�uft das Training f�r die Stops allerdings folgenderma�en ab: ich bringe dem Pferd (wenn m�glich) bereits als Baby bei beim Wort How stehenzubleiben, auch am Halfter oder in der Box.

Sp�ter �bertrage ich das dann auf den Reiter, zuerst sch�n langsam im Schritt und wenn [es] immer ohne Probleme klappt und ich garantiert nicht mehr anfassen muss (im Schritt braucht man nie so hart anzupacken) dann weiter im Trab und sp�ter in den Galopp. Ich nutze das von Ihnen erw�hnte Fencing (vor die Wand rennen) nur insofern (und auch nie volles Tempo und mit ausreichend Abstand zur Wand) als ich dem Pferd so besser sagen kann, da� es seine Hinterf��e weiter runterbringen soll. Die Wand bildet eine Begrenzung und der Sinn ist leichter zu erkennen. Hohe Geschwindigkeiten dabei lehne ich aber ab, da die Pferde leicht nerv�s werden k�nnen und dann oft unsauber stoppen, da sie seitlich weg m�chten. So trainierte Pferde haben ihren Stop und die Art dies zu tun selbst gefunden und wenn ich bei irgendeinem meiner Pferde so ziehen w�rde wie auf ihren Bildern zu sehen, w�rde keines mehr �berhaupt stoppen wollen, da die m�glichkeit sich nach vorn auszubalancieren, fehlt. Ich reite meine Pferde auch viel am Halfter oder Bosal an, da dann bei einem Nerv�swerden nicht so schnell Schmerz einsetzt und das Pferd noch nerv�ser macht. Im Allgemeinen nutze ich das Gebiss erst wenn das Pferd die �bung schon beherrscht und wenn eine neue �bung dazukommt ist es eben wieder Halfter, Sidepull oder Bosal.

Jetzt wissen wir auch, warum der Teilnehmer, der sein Pferd in der Pause ununterbrochen gezwiebelt hat, trotzdem nicht den ersten Preis bekam: Wie die Fotosequenz eindeutig beweist, bricht sein Pferd nach rechts aus. Das haben die Richter mit Sicherheit negativ bewertet.

Dankenswerterweise hat die Autorin uns sehr anschaulich deutlich gemacht, worin die Gefahren eines Trainings bestehen, das mit sehr viel Druck versucht, in k�rzerer Zeit dasselbe Verhalten herauszukitzeln. Das Ergebnis ist ein anderes. Vielleicht sind schnelle Erfolge nicht unm�glich, aber auf die Dauer ist das sicherlich nicht das Richtige.

Wenn man nach kurzer Zeit mit einem neuen Pferd wieder von vorne anfangen mu�, hat man im Endeffekt bestimmt keine Zeit gespart. Das l��t sich mit den schnellen Autos vergleichen, die viel h�ufiger tanken m�ssen und damit die Zeit wieder verlieren, die sie vorher gewonnen haben.


Galoppwechsel


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K�rzlich erst f�hrte George Maschalani vor ausgesuchten Experten seine Methode vor (� Mike Geitner):

Es war schon eine beeindruckende Kulisse: Mehr als 150 G�ste waren in die Rheinische Landesreit- und Fahrschule nach Langenfeld gekommen, um sich mit fliegenden Galoppwechseln zu befassen - in der klassischen Reitweise und im Westernstil. [...]

Eines wurde schnell klar im einf�hrenden, theoretischen Teil: Es gibt kaum Unterschiede in der Ausbildung des Pferdes, die Ziele und die Ausf�hrung dagegen k�nnten unterschiedlicher nicht sein. [...]

Die Skala der Ausbildung mit ihren Grundvoraussetzungen wie Takt, Losgelassenheit und Geraderichten sowie die Maxime des Tierschutzes sind unverzichtbar auf dem Weg zum korrekt gesprungenen fliegenden Wechsel. Der Unterschied: Das Westernpferd soll diesen m�glichst flach und ohne Bergauftendenz ausf�hren, w�hrend in der klassischen Reiterei eher ein Wechsel mit Ausdruck und deutlich bergauf gefragt ist - ein Ergebnis der unterschiedlichen Pr�fungsanforderungen eben. [...]

Und wie wenig Unterschiede es eigentlich auch in der Reitweise gibt, bewies Thomas Meinicke, Azubi in Langenfeld: Er setzte sich auf den Deckhengst von George Maschalani und ritt - nach kurzer Eingew�hnungszeit - perfekte fliegende Wechsel. Probleme hatte der junge Mann lediglich mit dem ungewohnten Westernsattel und der einh�ndigen Z�gelf�hrung...

Friedrich Witte, Pr�sident des gastgebenden Pferdesportverbandes Rheinland, war sichtlich angetan von dieser Veranstaltung: "Wir m�ssen uns auch den anderen Reitweisen �ffnen, zumal, wie wir eindrucksvoll pr�sentiert bekommen haben, die Unterschiede gar nicht so gro� sind wie immer angenommen."

Dieses Zitat scheint zu belegen, da� das Westernreiten endlich von den etablierten Funktion�ren wahrgenommen und anerkannt wird. Es wird h�chste Zeit, denn sp�testens wenn das Westernreiten olympische Disziplin geworden ist, wird auch unser Land sich seinen Anteil am Medaillensegen abholen wollen.

Und wenn man dann mal Pferde hat, die gut genug sind, um im internationalen Vergleich bestehen zu k�nnen, wird man diese Pferde nicht verschlei�en wollen. Im Gegenteil, man wird sie hegen und pflegen, damit sie m�glichst lange auf der H�he ihrer Leistung bleiben, um dann irgendwann einmal in den verdienten Ruhestand gehen zu k�nnen.

So gesehen ist der Wettbewerb nicht nur f�r die Auslese der Pferde wichtig, sondern auch f�r den Umgang mit ihnen. Je wertvoller ein Pferd, desto mehr Gedanken macht man sich um sein Wohlergehen. Das soll dann wohl auch auf die anderen Pferde abf�rben. So hoffen wir denn, da� sich das Problembewu�tsein und die Verhaltensweisen allm�hlich auf breiter Front �ndern.

Es gibt �brigens auch ein Video von George Maschalani, das er auf der Veranstaltung des Pferdesportverbandes Rheinland vorgef�hrt hat:  Fuhrmann; dort eine Telefonnummer, �ber die man das Video sicher bestellen kann, ansonsten bestimmt auch bei George Maschalani direkt.



Quellen


  1.  Turnier zu Pfingsten, Hauptgeschichte
  2.  Der Charme des Westernreitens, Hauptgeschichte
  3.  Leserresonanz zu "Der Charme des Westernreitens"
  4.  Besser Westernreiten mit George Maschalani, Rezension
  5. � George Maschalani, Wir �ber uns, Freestyle Ranch
  6. � Aachen, Freestyle Ranch
  7. � Training, Freestyle Ranch
  8. � 16.N�mbrecht Open AQHA/NRHA
  9. � Mr. Yukon Wonder
  10. � Westernreiten Step by Step....
  11. � Urlaub, Freestyle Ranch
  12. � Mike Geitner das Profil
  13.  Fuhrmann, Hauptgeschichte
  14. � Classic meets Western - Oder: Der fliegende Galoppwechsel in beiden Disziplinen
  15. � Der fliegende Wechsel � gleich zweimal im Mittelpunkt



Abbildungen
�  Gerd Hebrang


Leserresonanz


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6 Leserresonanzen zu Ausgabe 225 vom 20.07.03


Leserbrief  988 zu Ausgabe  225
 
Kommentar zu Seite  /225.03/George_Maschalani/


21.07.2003 09:30:36

"Supertrainer" George Maschalani

Ich habe George Maschalani auch schon anders erlebt und ich war wirklich schockiert.Hinter den Kulissen schaut es ganz anders aus. Das war auf einem Turnier in Schlüsselfeld.

Er hat seinen schwarzen QH-Hengst grundlos mit den Sporen so lange "gequält" bis er willenlos war. Und sogar dann hat er ihn immer und immer wieder an die Bande laufen lassen, bis er mit voller Wucht dagegengelaufen ist.

Für uns als Zuschauer gab es zu diesen Handlungen keinen Grund, weil der Hengst eigentlich nur noch aus Panik vor "Ihm" reagiert hat. Es kam auch zu PUH-Rufen deswegen!

Zuviel zu dem "Supertrainer" George Maschalani


Leserbrief  1000 zu Ausgabe  225
 
Kommentar zu Seite  /Berichte/225/Gesamttext/


28.07.2003 14:52:22

George Maschalani

Sehr geehrte Damen und Herren,

Da ich bei dem von Frau Reiss in ihrem Text beschriebenen Abreiten in Schlüsselfeld nicht anwesend war, möchte ich auf die Schilderung nicht eingehen und ihre Wertung dessen auch nicht kommentieren.

Seltsam finde ich allerdings wie Frau Reiss zu dem Eindruck kommt, dass es "hinter den Kulissen" bei George Maschalani ganz anders aussieht.

Nach ihren eigenen Worten hat sie mit anderen Zuschauern ihre Beobachtungen in aller Öffentlichkeit auf einem Turnier gemacht, - da kann wohl von "hinter den Kulissen" keine Rede sein. Da ich eigentlich schreibfaul bin und auch noch nie vorher einen Leserbrief geschrieben habe, hätte dieser Kommentar von Frau Reiss für sich genommen mich auch jetzt nicht dazu gebracht hier Stellung zu nehmen.

Was ich aber in den letzten Wochen feststelle ist, dass in einigen Medien, Foren und Chatrooms eine regelrechte Hetzjagd gegen George Maschalani geführt wird mit dem Ziel einen vermeintlichen "Pferdeschinder" und "Tierquäler" zu entlarven. Nach meiner Überzeugung läuft HIERBEI "hinter den Kulissen" einiges ab und manche Leute aus der Western-Szene sehen ihre Stunde gekommen auf George Maschalani einzudreschen.

Gerade weil bei George nichts "hinter den Kulissen" abläuft und er schon immer und überall seine Meinung offen kundgetan hat,(was diplomatisch oft nicht besonders klug war), gibt es in der Szene viele die nun eine Gelegenheit sehen es ihm heimzuzahlen.

Auch sein Reiten und sein Training hat immer öffentlich und nicht "hinter verschlossenen Türen" stattgefunden, ob auf Turnieren oder zu Hause.

In George Maschalanis Trainingsstall gibt es im wahrsten Sinne des Wortes nur "offene Reithallen", - von jedermann einsehbar.

Auf dem Gestüt sind rund um die Uhr Feriengäste, Reitschüler und Besucher. Dort ist es nicht möglich, - was auch immer - , "hinter den Kulissen" zu tun und es verborgen zu halten.

Ich möchte nicht missverstanden werden, man kann und muss über Trainingsmethoden und das Thema Tierquälerei in der Westernreiterei diskutieren, da liegt einiges im Argen. Es muss auch nicht jeder mit Georges Reitweise, Ausbildungsmethoden und Meinungen einverstanden sein.

Was mich aber ankotzt ist die heuchlerische, und in der Regel anonyme, Art und Weise wie seit Wochen eine Kampagne geschürt wird um George Maschalani persönlich zu schaden. Unbewiesene Behauptungen, Gerüchte und viel "Hörensagen" lassen sich heute nur allzu leicht gezielt, mittels Internet, in die Öffentlichkeit bringen und viele steigen gerne darauf ein. Ein solches Niveau der Berichterstattung und Auseinandersetzung war früher eigentlich nur der Bildzeitung vorbehalten.

Für mich war und ist George Maschalani mein bester Reitlehrer, - und er ist mein Freund.

Gerade deshalb musste ich das hier mal loswerden.

Karl-W. Schreitz, Friedrichsdorf

Karl-Wilhelm Schreitz


Leserbrief  990 zu Ausgabe  225
21.07.03



Re: Ausgabe 225: Westernreiten, aber richtig

Sehr geehrter Herr Stürenburg,

besten Dank, daß Sie uns auf Ihren Artikel aufmerksam gemacht haben. Wir freuen uns sehr über die positive Buchkritik. Aber, wenn Ihnen dieses frühe "Machwerk" schon so gut gefallen hat, dann sollten Sie unbedingt das neue Buch lesen und vor allem mal das Video anschauen. Da wird es so manchen Aha Effekt geben.

Was die Richtigkeit des Artikels betrifft, so ist von unserer Seite aus lediglich die Aussage über Yukon zu bemängeln. Es ist zwar richtig, daß er vor der genannten Show in Nümbrecht nur eine Woche bei uns war, aber zwei Jahre zuvor war er unter seinem vorigem Besitzer für einen sehr langen Zeitraum bei uns und wurde erfolgreich geshowt. Der neue Besitzer hat es dann zuerst mit einem anderen Trainer probiert, da ihm Deutschland zu weit war, hat sich dann aber doch entschlossen, das Pferd noch mal zu bringen, nachdem sich der gewünschte Erfolg halt nicht einstelle. Mein Mann brauchte dann nur noch das bereits Erlernte wieder hervor zu kramen und etwas auf zu frischen. Dafür reichte eine Woche gerade so. Das ist, denke ich ein weiterer Beweis für eine grund solide Basisausbildung. - Wenn man nach Jahren immer noch darauf zurückgreifen kann. Bitte flechten Sie das in den Artikel noch mit ein, damit kein falscher Eindruck entsteht.

Besten Dank, MfG J.Kaiser


Leserbrief  992 zu Ausgabe  225
24.07.03



Westernreiten aber richtig

Sehr geehrter Herr Stürenberg,

Ich kann mich der Meinung von Frau Reiss nur anschließen.

Auch ich habe Herrn Maschalani reiten sehen. Anlässlich einer Hengstpräsentation in Baden-Württemberg Anfang des Jahres. Dort ritt er Passionate Andy (der jetzt bei von Grisha Ludwig trainiert wird). Was ich dort sah, hatte mit dem wie Sie Herrn Maschalani in Ihrem Artikel zitieren, nicht das geringste zu tun.

Ruppig und teilweise grob hat er den Hengst geritten. Vorne viel zu eng und immer schön auf Effekt (Einerwechsel durch die Länge der Bahn, in welchem Pattern kommt das bitte vor?)

Wenn man sich in der Szene umhört hat Herr Maschalani den Ruf, ein Englischreitender Westernreiter zu sein.

Was Ihre Recherche zum Artikel in Cavallo 6/00 angeht: Der Artikel liegt mir vor. Dort werden ohne jede Wertung die Meinung der verschiedenen Ausbilder abgedruckt. Wenn Sie die Adresse des (real existierenden) israelischen Trainers brauchen, warum fragen Sie nicht in der Redaktion nach? Ihre Polemik ist journalistisch wirklich schlechter Stil, der Sie nicht gerade in ein gutes Licht rückt.

Mit freundlichen Grüßen

G. Charles
Sehr geehrte Frau Charles,

Herzlichen Dank für Ihren Leserbrief!

Mir liegt der Artikel aus der Cavallo leider nicht vor; ich hatte ihn damals zwar gelesen, konnte mich aber nicht mehr gut genug daran erinnern.

Sie haben recht, es war unnötig und fahrlässig, der Cavallo-Redaktion zu unterstellen, sie hätten einen Türken gebaut. Das tut mir leid; ich hätte leicht anders formulieren können, aber in der Sache bleibe ich dabei: Es ist mir nicht nachvollziehbar, wie ein Mensch auf die Idee kommen könnte, ein Pferd würde nicht auf die Stimme reagieren, insbesondere, wenn es sich dabei um jemanden handelt, der professionell mit Pferden umgeht. Ganz besonders unverständlich ist es, sich zu einer solchen Aussage hinreißen zu lassen, wenn man weiß, daß das Gegenteil leicht zu beweisen ist.

Aber vermutlich liegt das daran, daß eine komplexe Meinung zu einer kurzen Schlagzeilen zusammengefaßt worden ist. Um das beurteilen zu können, müßte man tatsächlich den gesamten Artikel sorgfältig studieren.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Stürenburg


Leserbrief  994 zu Ausgabe  225
24.07.03



Re: Westernreiten aber richtig

Sehr geehrter Herr Stürenberg,

Sie hätten die Möglichkeit nicht nur gehabt, sondern haben die Möglichkeit immer noch, den Text auf Ihrer Homepage zu ändern. Und auf Nachfrage werden auch Kopien von Artikeln versendet....

In die Stimmdiskussion möchte ich nicht eingreifen. Nur soviel: Ich habe viel Kontakt zu Pferden und deren Menschen im therapeutischen Bereich. Dort sehe ich immer wieder, das Pferde auch ohne konkrete Stimmhilfe sehr gut ihren Job machen, z. B. bei Spastikern, die unkontrollierte, teilweise sehr schrille Geräusche machen, die ein Pferd eher erschrecken könnten. Auch kenne ich einen taubstummen Reiter, der fabelhaft mit den ihm anvertrauten Pferden zurechtkommt.

Persönlich schließe ich mich der Meinung von Neindorffs in dem von Ihnen erwähnten Artikel an.

Schade finde ich auch, das Sie nicht erwähnt haben, das der Einsatz von Stimmhilfen beim Turnier (gerade im Westernsport) zu Punktabzug führt.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele Charles
Sehr geehrte Frau Charles,

selbstverständlich habe ich die Möglichkeit, den Text zu ändern - die Pferdezeitung ist eine Online-Publikation, da kann man jederzeit alles ändern. Die Frage ist nur, ob das richtig ist.

Ich habe mich im Ton vergriffen, das ist peinlich. Soll ich nun dazu stehen oder so tun, als hätte ich das nicht getan?

Immerhin habe ich Ihren Leserbrief und meine Erwiderung darauf im Zusammenhang mit dem Artikel veröffentlicht. Wenn ich nun meinen Faux Pas "retuschieren" würde, müßte ich auch den Leserbrief zurückziehen. Es erscheint mir daher redlicher, mich zum Vorfall zu bekennen.

Ob die Cavallo mir die Kopie Ihres Artikels zur Verfügung stellen würde, weiß ich nicht, es tut auch nichts zur Sache. Es geht gar nicht um diesen Artikel. Der war mir nur bei der Recherche über den Weg gelaufen, als ich mich für George Maschalani interessierte. Der bekannte Trainer Mike Geitner hat auf einer seiner Seiten auf diesen Artikel Bezug genommen, und auf diese Seite habe ich mich berufen - nicht mehr und nicht weniger.

Daß die Kommunikation mit Pferden auch ohne Stimme möglich ist, habe ich niemals bezweifelt. Diese Aussage hat logisch mit der anderen nichts zu tun. Ich habe früher bereits einen Artikel über das therapeutische Reiten veröffentlicht, in dem es unter anderem um die besonderen Beziehungen zwischen Pferden und behinderten Menschen ging; ich hatte die Therapiestunde eines spastischen Kindes miterlebt.

Daß der Einsatz von Stimmhilfen beim Turnier zum Punktabzug führt, wußte ich nicht. Das finde ich erstaunlich, geradezu unglaublich! Natürlich: Regeln sind willkürlich, und wem es gefällt...

Sie scheinen ja sehr viel über diese Dinge zu wissen; ich würde mich sehr freuen, wenn Sie Ihr Wissen der Leserschaft zur Verfügung stellen würden, indem Sie einen Artikel schreiben. Mit Sicherheit können wir alle etwas lernen...

Wenn Stimmhilfen im Turnier verboten sind, wundert es mich natürlich, daß George Maschalani sein Pferd mit Hilfe der Stimme konditioniert. Das kann doch dann im Turnier nicht funktionieren, oder?

Übrigens ging es in dem Artikel um Beobachtungen, die offenbar nicht nur ich bei Turnieren gemacht habe und die ein sehr schlechtes Licht auf manche Teilnehmer werfen. Die Ausführungen von George Maschalani in seinem Buch hingegen scheinen mir einwandfrei zu sein, und genau das versuchte ich herauszuarbeiten.

Ein Gedanke ist dabei leider etwas untergegangen. Die Geduldsmethode, die von allen Dompteuren angewandt wird, ist sehr teuer, weil sehr zeitintensiv. Selbst wenn George Maschalani sich diesen Zeiteinsatz persönlich leisten könnte, dürften die meisten Leute, die ihre Pferde zu ihm ins Training geben, Wert darauf legen, daß in kürzester Zeit Erfolge zu beobachten sind, damit das Training bezahlbar bleibt.

Gegen diesen Zwang zum schnellen Erfolg kann man natürlich argumentieren; Ungeduld wird im Endeffekt nicht so viel bringen, das Pferd wird schnell verschleißen, letzten Endes wird die Ausbildung also nicht nur teurer sein, sondern vielmehr das Ziel überhaupt nicht erreichen.

Der Leserbrief von Frau Kaiser ist in dieser Hinsicht signifikant: das betreffende Pferd war bei Maschalani in der Ausbildung, wurde dann woanders gearbeitet, ohne die betreffenden Erfolge zu erzielen, und dann hat Maschalani den Durchbruch erbracht. Ist das nun einfach nur das Können eines großen Meisters oder wird hier kurzfristig nachgeholfen?

Die anderen Leserbriefe lassen durchaus bezweifeln, daß Maschalani gegen Anfechtungen immun ist. Genau das wollte ich mit meinem entsprechenden Zitat andeuten: wenn der Kunde erwartet, daß der Meister innerhalb einer Woche den Durchbruch erreicht, auf den man Jahre hat warten müssen, dann baut das mit Sicherheit einen riesigen Erwartungsdruck auf. Überhaupt erwartet das Publikum von den Meistern stets sensationelle Leistungen. Auch das ist eine Belastung, die nicht zu unterschätzen ist.

Wie das Zitat über das Trabrennen zeigt, ist das Publikum ungerecht und gnadenlos. Wer will sich schon sagen lassen: "Geh nach Hause, du kannst nix!" Der Trainer hat einen Ruf zu verlieren, von diesem Ruf lebt er, er muß also erfolgreich sein.

Das ist vermutlich der Preis für die Vorteile der Leistungsauslese, die eingangs im Artikel angesprochen worden sind. Ich will und kann da nicht richten, lediglich die Sache von allen Seiten beleuchten und Fragen stellen.

Noch etwas habe ich nicht im Artikel gebracht: Die Cavallo hat anscheinend mit der FN einen neuen Wettbewerb etabliert, die Gelassenheitsprüfung. Das ist eine wunderbare Sache, aber meines Erachtens im Westernbereich ein alter Hut: dort wird die Gelassenheit vielfältig geprüft.

Genau darauf hatte ich bereits in meinen Berichten abgehoben -die meisten Wettbewerbe waren extrem unspektakulär. Aber genau das will das Publikum nicht sehen, es ist heiß auf die Sensationen, auf die spektakuläre Aktion.

Der Hinweis auf den Trabrennsport zeigt jedoch: die Sensation fördert das Geschäft und nützt damit letzten Endes sogar den Pferden.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Stürenburg


Leserbrief  997 zu Ausgabe  225
28.07.03



Zum Leserbrief von Frau Reiss und George Maschalani

Sehr geehrte Damen und Herren,

da ich bei dem von Frau Reiss beschriebenen Abreiten in Schlüsselfeld nicht anwesend war, möchte ich hier auf ihre Schilderung nicht eingehen und ihre Wertung dessen auch nicht kommentieren.

Seltsam finde ich allerdings wieso Frau Reiss zu dem Eindruck kommt, dass es "hinter den Kulissen" bei George Maschalani ganz anders aussieht.

Nach ihren eigenen Worten hat sie mit anderen Zuschauern die Beobachtungen in aller Öffentlichkeit auf einem Turnier gemacht, - da kann wohl von "hinter den Kulissen" keine Rede sein.

Da ich eigentlich schreibfaul bin hätte der Leserbrief für sich genommen mich nicht dazu gebracht hier den ersten Leserbrief meines Lebens zu verfassen.

Was ich aber leider in den letzten Wochen feststelle ist, dass in einigen Medien, Foren und Chatrooms eine regelrechte Hetzjagd gegen George Maschalani geführt wird, mit dem Ziel einen vermeintlichen "Pferdeschinder" und "Tierquäler" zu entlarven.

Nach meiner Überzeugung läuft hierbei "hinter den Kulissen" so einiges ab und manche Leute aus der Western-Szene sehen ihre Stunde gekommen auf George Maschalani einzudreschen.

Gerade weil bei George nichts "hinter den Kulissen" abläuft und er schon immer und überall seine Meinung offen kundgetan hat (was diplomatisch oft nicht besonders klug war) gibt es in der Szene

Viele die nun eine Gelegenheit sehen es ihm heimzuzahlen.

Auch sein Reiten und sein Training hat immer öffentlich und nicht hinter "verschlossenen Türen" stattgefunden, ob auf Turnieren oder zu Hause.

In George Maschalanis Trainingsstall gibt es im wahrsten Sinne des Wortes nur "offene Reithallen", -von jedermann einsehbar. Auf dem Gestüt sind rund um die Uhr Feriengäste, Reitschüler und Besucher.

Dort ist es nicht möglich, - was auch immer -, "hinter den Kulissen" zu tun und es verborgen zu halten.

Ich möchte nicht missverstanden werden, man kann und muss über Trainingsmethoden und das Thema Tierquälerei in der Westernreiterei diskutieren, da liegt einiges im Argen.

Es muss auch nicht jeder mit George Maschalanis Reitweise, Ausbildungsmethoden und Meinungen einverstanden sein.

Was mich aber ankotzt ist die heuchlerische, und in der Regel anonyme, Art und Weise wie seit Wochen eine Kampagne geschürt wird um George Maschalani persönlich zu schaden.

Unbewiesene Behauptungen, Gerüchte und viel "Hörensagen" lassen sich heute nur allzu leicht, gezielt, mittels Internet, in die Öffentlichkeit bringen und viele steigen gerne darauf ein. Ein solches Niveau war früher eigentlich nur der Bildzeitung vorbehalten.

Für mich war und ist George Maschalani mein bester Reitlehrer, und er ist mein Freund. Gerade deshalb musste ich das mal loswerden.

Karl-W. Schreitz, Friedrichsdorf



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