|  | | P1070960.JPG 09.06.2003 12:32:46 |  |  |  |
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| |  | P1070962.JPG 09.06.2003 12:32:46 Die Originaldaten der Kamera beweisen: alles in derselben Sekunde aufgenommen - wir sehen: das Pferd bricht nach rechts weg |  |  |  |
| | Die Meinungen der Experten gehen anscheinend auseinander. Ich erinnere mich an eine Umfrage in der Cavallo 6/00 zum Thema Stimmhilfen (belegt in � Westernreiten Step by Step....); dort wurde ein Westerntrainer zitiert, der weit weg wohnt und die unhaltbare Meinung vertrat: "Die menschliche Stimme ist Pferden v�llig egal." Diese Meinung ist vollkommen weltfremd, man mu� sich fragen, ob es diesen Menschen �berhaupt gibt oder ob die Cavallo ihn nur erfunden hat, damit die Geschichte eine Pointe hat. Pferde reagieren phantastisch auf Stimmsignale. Die Bauern und Kutscher in fr�heren Zeiten waren darauf angewiesen, da� die Pferde auf die Stimme reagierten (siehe z.B. � Urlaub). Die Arbeit von George Maschalani ist nicht besonders �berraschend. Jeder, der Tiere dressiert, also ein Interesse daran hat, ein Verhalten zuverl�ssig abzurufen, das das Tier im Prinzip hervorbringen kann, wird so oder �hnlich vorgehen. Behutsam, ohne Zwang, Schritt f�r Schritt in die Richtung des gew�nschten Verhaltens, wobei jeweils die verlangte Verhaltens�nderung aus dem bereits Gelernten ohne gro�e Schwierigkeiten abzuleiten ist. Offenbar mu� man sich mit Liebe, Geduld, Hingabe und Konsequenz auf die Kreatur einstellen, wobei die verschiedenen Arten nat�rlich unterschiedliche F�higkeiten haben. Insofern fand ich es erfreulich und konsequent, von der Autorin des Leserbriefes zu erfahren, da� ihr Pferd an dieser Art pl�tzlicher Richtungs�nderung von sich aus gro�es Vergn�gen hat. Nun mag man sich fragen, warum die Tiere, insbesondere die Pferde, alles dies f�r uns tun. George Maschalani deutet an, da� er mit dem Reiz-Reflex-Modell arbeitet, was auf den russischen Forscher Pawlow zur�ckgeht. Die Annahme ist, da� mit einem entsprechenden Training eine Art fester Schaltung gebaut wird, so da� das Tier bei der Ausl�sung des entsprechenden Reizes reflexartig antworten mu� und keinerlei M�glichkeit hat, sich anders zu verhalten. An dieser Theorie ist mit Sicherheit etwas dran. Auf jeden Fall ergibt sich aus der Theorie eine Handlungsanweisung, die bei gen�gendem Einsatz von Zeit zum gew�nschten Erfolg f�hrt. George Maschalani hat anscheinend die n�tige Geduld. Die Vorf�hrung, die ich damals miterleben durfte, war jedenfalls beeindruckend genug. Die Autorin des Leserbriefes beschreibt ihre eigene Vorgehensweise ganz �hnlich:
| Bei mir l�uft das Training f�r die Stops allerdings folgenderma�en ab: ich bringe dem Pferd (wenn m�glich) bereits als Baby bei beim Wort How stehenzubleiben, auch am Halfter oder in der Box. Sp�ter �bertrage ich das dann auf den Reiter, zuerst sch�n langsam im Schritt und wenn [es] immer ohne Probleme klappt und ich garantiert nicht mehr anfassen muss (im Schritt braucht man nie so hart anzupacken) dann weiter im Trab und sp�ter in den Galopp. Ich nutze das von Ihnen erw�hnte Fencing (vor die Wand rennen) nur insofern (und auch nie volles Tempo und mit ausreichend Abstand zur Wand) als ich dem Pferd so besser sagen kann, da� es seine Hinterf��e weiter runterbringen soll. Die Wand bildet eine Begrenzung und der Sinn ist leichter zu erkennen. Hohe Geschwindigkeiten dabei lehne ich aber ab, da die Pferde leicht nerv�s werden k�nnen und dann oft unsauber stoppen, da sie seitlich weg m�chten. So trainierte Pferde haben ihren Stop und die Art dies zu tun selbst gefunden und wenn ich bei irgendeinem meiner Pferde so ziehen w�rde wie auf ihren Bildern zu sehen, w�rde keines mehr �berhaupt stoppen wollen, da die m�glichkeit sich nach vorn auszubalancieren, fehlt. Ich reite meine Pferde auch viel am Halfter oder Bosal an, da dann bei einem Nerv�swerden nicht so schnell Schmerz einsetzt und das Pferd noch nerv�ser macht. Im Allgemeinen nutze ich das Gebiss erst wenn das Pferd die �bung schon beherrscht und wenn eine neue �bung dazukommt ist es eben wieder Halfter, Sidepull oder Bosal. | | |
Jetzt wissen wir auch, warum der Teilnehmer, der sein Pferd in der Pause ununterbrochen gezwiebelt hat, trotzdem nicht den ersten Preis bekam: Wie die Fotosequenz eindeutig beweist, bricht sein Pferd nach rechts aus. Das haben die Richter mit Sicherheit negativ bewertet. Dankenswerterweise hat die Autorin uns sehr anschaulich deutlich gemacht, worin die Gefahren eines Trainings bestehen, das mit sehr viel Druck versucht, in k�rzerer Zeit dasselbe Verhalten herauszukitzeln. Das Ergebnis ist ein anderes. Vielleicht sind schnelle Erfolge nicht unm�glich, aber auf die Dauer ist das sicherlich nicht das Richtige. Wenn man nach kurzer Zeit mit einem neuen Pferd wieder von vorne anfangen mu�, hat man im Endeffekt bestimmt keine Zeit gespart. Das l��t sich mit den schnellen Autos vergleichen, die viel h�ufiger tanken m�ssen und damit die Zeit wieder verlieren, die sie vorher gewonnen haben.
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